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A-orter Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Sechzehnter Jahrgang. Drei« für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: 1 Thaler, bei Bestellung de« Blatte« durch BotengelegenheN« 2» Rgr. 19. Mittwoch, den 7. Mai 1851. Znr Benachrichtigung. Der Umstand, daß mit dem 1. Juli ein neues Abonnement beginnt, giebt Veranlassung zu einiget Veränderung des Avorfer Wochenblattes. Obgleich im Format und Druck sich gleichbleibend, und obgleich es vor der Hand hauptsächlich wenig mehr als ein Anzeige, und NachrichtSblatt für den Bezirk deS Justiz- ointes Adorf sein will, so wird doch nöthig, künftig damit zugleich eine wöchentliche Uebersicht der wichtigem Wellereignisse zu verbinden, um so den größten Theil unserer Abonnenten, der keine anderen Blätter lesen kann, zugleich Gelegenheit zu verschaffen, von denselben einige nähere Kenntniß zu nehmen. Wissenschaftlich Gebildete werden in der Regel anderweitig und besser durch eigne politische Zeitschriften versorgt, verschmähen aber auch eine kurze Uebersicht derselben bisweilen nicht, und werden eS nur richtig finden, wenn künftig in diesem Blatte die nicht wissenschaftlich Gebildeten in politischer Hinsicht mehr Nahrung als zeither bekommen. Sell nun der Letztere nicht gezwungen sein neben dem Anzeigeblatl seines Bezirks ein politisches Blatt zu halten, so muß dieses mit einer solchen Uebersicht versehen sein, und diese möglichst unparlheiisch, deutlich, ein. fach, und das für ihn Interessanteste enthaltend, geschrieben sein. Geleitet von diesen Gesichtspunkten soll daher auch diese Uebersicht künftig und so gegeben werden. Darum mag man eS entschuldigen, wenn daS Adorfer Wochenblatt parthcilos erscheint, und keine sogenannten Leitartikel geliefert werden. Nur da, wo eS zum bessern Vcrständniß der Nachrichten nothwendig wird, werden Erläuterungen beigcfügt. Aus der andern Seite soll das Aborfer Wochenblatt als Provinzialblatt gleichsam einen Sprechsaal für die provinziellen An. gelegenheiten d/s obern Voigtlandes bilden, in weichem Jeder, daS, waS ihm zur Verbesserung unserer örsli« chen und provinziellen Zustande nöthig zu sein scheint, zur Sprache bringen kann, und ist gegründete Veranlassung vorhanden, daß dieses durch Berichte und Mittbeilungen auS Adorf, Neukirchen, Schöneck, Klingenthal, Brambach und den übrigen Orten unseres Bezirks geschehen wird, da Männer, die in dieser Hinsicht zu sprechen vermögen, bereits ihre Mitwirkung zugesagt haben. Daher wird auch stets jede darauf bezügliche Einsendung nur willkommen jein, und werden Alle diejenigen, die solches zu thun vermögen, dazu freundlichst und angelegentlichst ersucht. Nur ist dabei die unerläßliche Bedingung wohl in Acht zu nehmen, daß dergleichen MitthcUungen unfern Preßgesetzcn angemessen, mit der Unterschrift det Verfassers versehen, von demselben vertreten, anständig gehalten und gründlich sind, hauptsächlich eingerisscne Mißbräuche offen legen, und, im Interesse der guten Sache, Verbesserungen unserer Zustände beabsichtigen. So viel in der Kürze. Jeder Denkende findet das Uebrige von selbst. Bei der Gelegenheit werden Alle, welche eine für unsere Gegend nöthige Anzeige oder sonst etwas drucken zu lassen wünschen, nochmals höflich ersucht, sich gefälligst an die unterzeichnete Redaktion zu wenden, die ihnen stetS die billigsten Bedingungen stellen, und ihre Aufträge bestens besorgen wird. Die Redaktion de- Adorfer Wochenblattes. Uebersicht der TaaeSaeschichte. AuS Sachfen. Adorf. Den hiesigen Gefan. genen sind die Urtheile erster Instanz wegen Belhei- ligung an den Maiereigniffen publicirt worden, und wurden Fritz Rödiger auS Schönberg 12 Jahre und 1 Monat, Jäger Hohl 12 Jahre, Advocat Blanckmeister 10 Jahre, Rathmann Geipel 8 Jahre (alle drei auS Adorf», und Schullehrer Häntzschel aus Gettengrün 6 Jahre Zuchthaus ersten Grades zuerkannt. Meißen. In der Maiuntersuchung gegen den Bürgermeister Lzschucke hat das zweite Erkenutniß Jahre Zuchthaus bestätigt. In Folge dieser Ereignisse sind die Professoren Haupt, Mommsen und Jahn in Leipzig «egen Man« gel an Verdacht zwar freigesprochen, aber abgesetzt worden. In Treuen wurden die eben deswegen suspendirten Stadlräthe, vr. Bergelt, Grimm und Teubert wieder in ihre Aemter eingesetzt. — In Schwarz»