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LLM? LÄMg r «, s»"CrsL2 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und MU den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kodold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Mühle, Ottendorf-Okrilla. WWltWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates M WWE amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. 2 Dt< »Otlendors« Zeitung' «scheint Die»»» j tag, Danner,tag »n» Sonnabend. » D« B«t»a»-Pe«t, wird »tt Begin« < jeden Monat» bekannt gegeben. 2 Im Fall« höherer Gewalt (Isrirg od. sonst. ! 2 irgendwelcher Störungen de, Betriebe» der ! 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- j m Ltnrichtungen) hat der Bezieher keinen An- j - svruch aus Lieferung oder ViochUifnung der > 2 Zeitung od. Rückzahlung d. BeMg,pr«is«. ! Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer Sonntag, den 28. Juni 1925 24. Jahrgang. Hierzu eine Bellase. Schloffers und deffen Gehilfen in Warnsdorf, gegen die ein iemlich stichhaltiges Jndizieumaterial aufgebracht werden aun. Auch sollen Aeußerungeu vorliegeu, die die Verhafteten chwer belasten. Lohnhaus aurbreitete und beide Gebäude bi« auf die Um- affungümauern einäschert«. Den herbrigeeilten Wehren ge° ang es, die angrenzenden Gebäude zu erhalten. Das Inventar de« Wohnhauses konnte teilweise gerettet werden, dagegen sind große Mengen von Mehl vernichtet worden. Der Schaden ist bedeutend und trifft den Pächter um so chwerer, da er nichts versichert hatte. Leipzig. Beim Spielen mit Streichhölzern hat sich in zweieinhalbjähriges Mädchen in Wahren tödliche Brandwunden zugezogen. Das Kind war frühzeitig mit in« Bett der Mutter gekrochen und hatte dort weiter geschlafen wie die Mutter, die zeitig aufgestanden war, mehrere Male fsststellte. Dir Kleine hatte nach dem Erwache« unter dem Kopfkiffen eine Schachtel mit Streichhölzchen gesunden und damit gespielt. Die Streichhölzer brauchte die Mutter de« nacht« öfter wegen eine« jüngeren Kinde«. In dem Augen blick als das Kittelchen und da« Hemd lichterloh brannten kam die Mutter dazu. Ihr sofortige« Eingreifen konnte da« unglückliche Kind nicht vor den schweren Brandwunden und dem Tode retten. Es starb am anderen Tage an den Verbrennungen. Kirchermachrichterr. Vorm. S Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. Vr 11 Uhr Kindergotterdienß. Anläßlich des Gau -Volksturnens benötigen wir in der Nacht vom -11. bis 12. Juli Nuartiere für Turner. Wir bitten alle Einwohner, die ein Quartier zur Verfügung haben, Herrn Willy Kühnel oder Herrn Wruno Thieme, Radeburgerstr. 115 b, in Kenntnis zu setzen. Eingesandt. Erklärung der bürgerlichen Fraktion zu dtn Vorkomm nissen in der Gemeiudeverordneten Sitzung am 1S. Juui dss. Jr. Wiederholten Anfragen wegen Verlaffen der Gemeinde- verordneten Sitzung erklären wir: E« ist nicht empfehlens wert, »inen aurführlichen Bericht der fraglichen Sitzung jetzt zu geben, da wir die Angelegenheit der vorgefetzten Behörde angezeigt haben. In ein schwebende« Verfahren soll man nicht «ingreifen. Soviel sei heute schon gesagt, die Ver- rrter der linken Mehrheit tragen zu Unrecht den Name« Demokraten. Sie sind Machtmenschen. Da« haben sie in der letzten Sitzung wiederum verschiedene Male mit aller Deutlichkeit bewiesen. Wir vermeiden deshalb jetzt sämtliche Ausschüffe und Plenarsitzungen und hoffen, die Einwohner schaft wird uns verstehen. Zu gegebener Zeit werden wir berichten, wie es am 19. Juni in der Gemeindeverordneteu Sitzung unter Herrn Barthels „unparteiischer Leitung" ge macht wurde. König, Uhlig, Klatsche, Tamme, Graf«, Zscheischler, Guhr. Amtlicher Teil. Dank. Den bei der Obstbaum- und Volkszählung als Zähler tätig gewesenen Herren wird für ihr« Mühewaltung hiermit verbindlichst gedankt. Htteudorf-Hkrilla, am 26. Juni 1925. Der Gemeinderat. Richter, Bürgermeister. — Brieftaubenwettflüge. Der Wettflug den die Reise - Vereinigigung der Brieftauben - Züchter - Vereine für Dresden und Umgebung ab Ludwigslust, 300 km mit ihren Tauben veranstaltete, mußte des ungünstigen Wetter« wegen auf Montag, 22. Juni verschoben werden. Früh 5 Uhr dort aufgelaffen, erreichte die erste Taube 9 Uhr 56 Minuten ihren Helmatschlag, sie legte also die 300 km lange Flugstrecke in knapp 5 Stunden zurück. Der Sieger ist dieselbe Taube, di« im Jahre 1924 den Mett flug ab Flensburg, 510 km gewann. Züchter de« Steger« ist Euttbesitzer Oswin Lange, Medingen bei Dresden. Dir letzte PrciStaube der 172 eingesetzten Tauben traf 12 Uhr S1 Minuten hier ein. Weitere Preise wurden an: Poppe- Ottendorf, Beutling-Pirna, Schmidt, Haufe, Simon, Götz«, Pohle-Drerden, Geißler, Feßler-Gompitz, Hörnig, Schickel- Heidenau, Dreßler-Kleinsedlitz, Wünschmann-Krummenhenners- darf, Wächtler-Hohendölzschen, Lange-Redingen und Fehse- Rabenau vergeben. Die drei besten Ergebnisse hatten: Hörnig-Heidenau, Schmidt-Dresden und Wünschmann- Krummenhenner«dorf, sie erhalten hierfür Ehrenpreise, Die Silberne Landetverbandsmedaille erwarb Schmidt-Dresden. Den Ehrenpreis erhielt Lange-Medingen und die ersten Konkurrenzpreise wurden Poppe-Ottendorf zugesprochen. Da« Derby für einjährige Tauben gewann Geißler-Gompitz. Die bisherigen Derby Sieger stellten: 1924 Pohle-Dresden ab Ludwigslust, 300 km, 1923 Kunze-Dresden ab Beuten fObcrschlefien), 400 km, 1922 Paul-Dresden ab Lüneburg, 335 km, 1921 Kunze-Dresden ab Schwerin, 330 km. Nächster Wettflug ab Flensburg, 510 km am 11. Juli 1925. Radeburg. Hier wurde im Walde vor Würschui beim Ftchteureifigschnetden Mittwoch mittag eine Frau von hier von einer Kreuzotter gebissen. E« traten sämtliche Begleiterscheinungen ein, bis ärztliche Hilfe einsetzen konnte. — Der Mtlitärverein feiert diesen Sonntag sein 75 jährige» Bestehen und 50 jähriges Fahnenjubiläum, zu dem weit über sünfztg Bruderverein« ihre Teilnahme meldeten. — Am 5. Juli ist Radeburg da« Ziel de« Jugend treffen« vom sechsten Mittelelbeturngau und benachbarter Gau«. Großenhain. Donnerstag mittag kurz vor 12 Uhr brannte da« Marienaller 21/22 gelegene, im Jahre 1500 erbaute, ehemals Fedor Zschtllesche Fabrikgebäude voll ständig nieder. Elstra. Zur Förderung de» sächsischen Kirschenbaues veranstaltet der Landesverband Sachsen für Obst- und Wein bau in den HaupMrschenbaugebieten Sachsen sogenannte Kirschenschauen. Die letzjährigen fanden in Kohren, Lommatzsch und Reißen statt. In diesem Jahre wird am 11. und 12. Juli die Kirschenschau in Elstra stattfinden. Neschwitz. Donnerstag früh dreiviertel sechs Uhr brach in der Schloßmühle Neschwitz, die zum Majorat Neschwitz gehört und vom Mühlenpächter Karl Lindner be wirtschaftet wird, aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache, vermutlich infolge Heißlaufen« eines Lager«, Feuer aus, das sich rasch über das ganze Gebäude und da» angrenzende Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, den 2?. Juni »925. — Frauenvrrein. Die Fahrtkosten für den Ausflug nach Diesbar am Montag werden etwa 4 Mark betragen. Anmeldung ist nicht nölig, da auf der Bahn kein» Fahrpreis- ermäßtgung gewährt wird. Er wird nochmal» um rege Br- teiligung gebeten. — Der Lande«verein Sächsischer Heimatschutz teilt un« mit, daß sämtlich» Hauptgewinne der ersten Zwingerlorterie abgeholt worden find. Die Gerüchte db: umlaufen, e» wären Hauptgewinne noch nicht abcholt entsprechen nicht den Tatsachen. Gefuhrek der Wannemsirhr. (Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.) Wir sind gewohnt, mit Anerkennung von einem Volk» zu sprechen, das es sich leisten kann, die im eigenen Land» nicht erzeugten Bedarfsgüter in ausreichender Menge einzu- führen. Nach der Niederlegung der Waffen im Spätherbst 1918 war es eine der wichtigsten Aufgaben der Reichsregie rung, uns die verschlossenen Weltmärkte wieder zu öffnen. Seitdem sind bald sieben Jahre vergangen. Es gibt kaum etwas, was in Deutschland nicht angeboten würde, und wer genug Geld hat, kann es sich kaufen. Diese Wareneinfuhr ist jedoch durchaus kein Zeichen von Wohlstand und wirtschaft licher Gesundheit. Wie die statistischen Zahlen lehren, hat die deutsche Warenausfuhr nach fremden Ländern sehr viel stärker abgenommen als die Wareneinfuhr aus fremden Ländern. Volkswirtschaftlich und handelspolitisch gesehen bezahlen wir die Einfuhrwaren mit dem Erlös der Ausfuhr waren.-Im letzten Jahre war die Wareneinfuhr um fast 3 Millionen Goldmark größer als die Warenausfuhr. Ge gen diesen unerwünschten Zustand gibt es zwei Mittel: Ver mehrung der Ausfuhr und Verminderung der Einfuhr. Das erste von den beiden Mitteln kann leider nicht nach unserem Belieben angewandt werden, da die Produktionskosten bei uns höher sind als in anderen Ländern, und da die bishe rigen Herrscher auf dem Weltmarkt sich sträuben, uns einen erheblichen Anteil am Geschäft zuzugestehen. Anders liegt es bei dem zweiten Mittel. Wenn es wirklich gelänge, im deutschen Volke eine Bewegung gegen überflüssigen Ver brauch — insonderheit von Waren ausländischer Herkunft — zu entfesseln, so könnten wir jährlich erhebliche Beträge spa ren, die dann wichtigeren Zwecken dienstbar gemacht werden könnten: z. B. der reichlicheren Rohstoff- und Nahrungs mittelversorgung, der Entschuldung Deutschlands, vermehr ter sozialer Fürsorge usw. Erst kürzlich hat Polen seine Ein fuhrzölle erhöht, um den ausländischen Warenzustrom zu vermindern und damit eine Hebung des allgemeinen Volks- «vohlstandes anzubahnen. Wir sind allerdings durch den Versailler Vertrag verhindert, etwa durch Neichsgesetz die Einfuhr überflüssiger Dinge wie ausländisches Obst, Weine, tÄridenwaren, Parfums usw. zu verbieten. Nicht verbieten tützt sich jedoch der freiwillige Verzicht der deutschen Konsu- mrntenschaft auf den Kauf und den Verzehr solcher Waren. Die deutsche Wirtschaftspolitik wird sich in den nächsten Jahren alle Mühe geben müssen, um die deutsche Warenaus fuhr zu beleben: das deutsche Volk muß seinerseits dazu mit« helfen, daß es sich mehr als bisher überflüssigen Luxuever« brauch versagt. — Am Donnerstag, den 18. Juni d«. I»., abends in der sechsten Stunde, haben mehrere Gohlis« Schüler auf der Pleiße, etwa 250 Meter oberhalb des Herlo»sohnstege« gesehen, wie »in Manu mit seinem Grönländer umkippte und in« Wasser fiel. Nach ihrer Schilderung sei der Mann noch einmal aufgetaucht, und daun untergegangen. Der Grönländer sei auf dem Wasser weitergetrieben. Uebrr den Verbleib de« Kahnes ist bi» jetzt nichts bekannt geworden. Auch das Absuchen de» Flusses durch die Feuerwehr und eines Kanuvereins nach dem mutmaßlich ertrunkenen Mann war erfolglos. Man sand nur auf der Pleiße stromabwärts treibend, ein etwa 25 mal 40 Zentimeter große« graue« Sitzkiffen, da« au« dem Kahne herau«gefallen sein könnte. Chemnitz. Nach einer Meldung aus Schönau stürzte dort eine Lehmwand ein und begrub drei Arbeiter unter sich. Einer der verunglückten konnte nur al« L»iche geborgen werden, während die beiden anderen schwer« Ver- letzungen davongetragen hatten. St. Joachimsthal. Der hiesige tschechische Postdirektor hat bet seinem Amte schlimmste Unordnung »in- reißen lassen und über 81000 Kronen unterschlagen. Der deutsche Kontrolleur Schmied! wagte, weil er der tscheschichen Sprache unkundig ist, nicht, den vorgesetzten Behörden An zeige zu machen, und glaubte bei der Kontrolle dem Vorge setzten. Die Vorgeleglen Seldpäckchen enthielten aber nur obenauf Noten innen jedoch nur Papierblätter. Direktor Antonin Soltsch erhielt zwar 15 Monate schweren Kerker, allein der arme deutsche Kontrolleur ist für den ganzen Be trag ersatzpflichtig gemacht worden, obwohl er gänzlich arm ist. — Als Deutscher wäre es Selbstmord gewesen, gegen den Vorgesetzt»« aufzutrrten. Warurdors i. B. In der Nacht auf den 16. März. 1921 wurde der Trödler Reinisch in Warnsdorf vor der geöffneten Wertheimkaffe seiner Wohnung erschlagen ausgefunden. Di» Kaffe ..war beraubt und au« den Auf zeichnungen über die Schuldner des Ermordeten alle Blätter gewaltsam entfernt worden. Die ursprünglichen Bemühung«« der Sicherheitsbehördeu, den Raubmord aufzuklären, waren ergebnislos. Nach mehr al» vier Jahren scheint «» nun doch, als ob noch ein« Aufklärung der Bluttat erfolgen j solle. Die Geudarmerie schritt zur Verhaftung «iuesl