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Gemeinnützige vortheilhafte Verkohlungsöfen, worin nicht allein Holzkohlen gebrannt, sondern wobei zu gleich Harze oder Peche, Holz-Essige und mehrere chemische Produkte erzeugt wurden. aß die Wissenschaften und Kenntnisse jedes rechtschaf fenen und thäligen Mannes durch nützliche Reisen an sehnlich vermehrt werden, dieses ist eine sehr bekannte Sache; auf meiner metallurgisch-technischen Reise m dle berühmten Stahl- und Eisen-Fabriken-Länder nach Steiermark, Kärnthen re. sähe ich z B. unter andern vielen Fabrik-Merkwürdigkeiten große Verkohlungsöfen, die durch den Herrn I. N- I-, Doktor der Arzncikunde und Prof, der Chemie, Technologie und Landwirthschaft zu W., entweder sollen erfunden oder verbessert worden seyn- Vermittelst dieser Art Oefcn wurden hei verschie denen großen Eisenhütten und Hammerwerken in Steier mark und Kärnthen Holzkohlen gebrannt und zugleich aus dem zum Verkohlen eingesetzten Holze durch beson dere hier an diesen Orfen angebrachte Röhren sehr viel Harz oder Peche, Hslz-Essige oder sogenannte Holz- säuern und sonst mehrere sehr nützliche chemische Pro dukte erzeugt, welche durch Dämpfe in sehr großen Vor tags, Tonnen oder Fässern aufgefangen und hernach in ganz einfachen Apparaten durch eigene Niederschläge und Destillationen von einander separirt und zu Kaufmanns- waaren gemacht wurden Es wurde mir in dortigen Ländern versichert, daß hierunter verschieden- sehr nütz liche Farven ^Geheimnisse zur Produktion ganz eigener Couleurcn, die vorher aus Indien re. gekommen wären, stecken sollten, worunter vorzüglich eine ganz eigene Art blauer Farbe seyn soll. Der Urheber und Angeber die ser Anstalten soll für die Erfindung einer einzigen Farbe und Hülfsmittels, — so in verschiedenen dortigen ära- rialischcn großen Kunstwerkstätten und Fabriken rc. sehr stark verkonsumirt würde, bereits vor einigen Jahren von der Regierung eine große Prämie erhalten haben. Man sagte mir zugleich, daß derselbe sich dagegen ver bindlich gemacht habe, die Bereitung oder Fabrizirung dieser Arten chemischcr Farbcnstoffe re. als ein Arkanum für die K. K. Fabriken gänzlich einzuvcrleiben, welches als ein c^oirs rtßale für die Krone anzusehen ist. Man bereitete daselbst bei meinem Dortseyn in ei ner dieser Anstalten außer Holzkohlen, Peche, Holz- Essige re. einen sogenannten esfigsauern Kalk, eine ei gene künstliche Pottasche für die Glashütten rc., Grün span, wie auch die sogenannte Frankfurter Schwarze re. Man behauptete dort fast allgemein, daß diese Arten Verkohlungsöfen in Hinsicht der Holzkultur für jeden Staat von größtem Nutzen seycn, womit durch die Zeit viele Millionen RcicbSthalcr am Holze könnten gewon nen werden, sobald sie erst allgemein cingeführt wären, weil hierdurch zugleich das für die Länder erforderliche Harz oder Pech re. gewonnen wird, ohne daß die Bäume mehr dürften aufgeritzt und beschädigt werden, wodurch das Wachsthum derselben so merklich verhindert würde. Kennern wird der Nutzen dreier Sache genugsam ein leuchtend seyn; denn es ist bekannt, daß durch das starke Aufritzen der jungen halbwüchsigen Bäume oft die schön sten und größten Wälder an vielen Orten verdorben wer den, und zwar so, daß, statt in kurzen Jahren große und starke Riesenbäume wachsen könnten und wachsen