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uer 22S 24. Zshiaaag - dte Die Reichsregierung wird sich, wie der „Demo ¬ rungen gegenüber dem Gesetz vom 21, Juli 1922 vor. Abhilfe schaffen. Bei dieser Sachlage wäre es durchaus ver ,eM am deutschen Mnbholzsyndikat beteiligt ist, mit ihrem Dor- « »E- 5L - Projekt einer her wichtigsten Pläne in dem kommenden Finan- zierungs- und Steuersenkungsprogramm. Die Veröffentlichung der „B. Z." wird in unterrichteten politischen Kreisen außer ordentlich bedauert, weil sie 'geeignet sei, die Weiterverfvlgung der ganzen Angelegenheit ungemein zu erschweren, wenn nicht unmöglich zu machen." Natürlich, wer läßt sich gern ein Geschäft verderben, bei dem er Millionen scheffeln kann. war ein deutliches Beispiel dafür. Die unzureichende Qualität des TruststretchHolzes, tatsächliche Konkurrenz der Konsumvereine, deren Di« „B. A." berichtet, Hatz der schwedische Streichholz könig Ivar Kreuger in Berlin eintreffen werde, um m't dem Reichswirtschalftsministerium in Verhandlungen zu treten, di« daraus abzielen, die von der Reichsregierung überwachte ZüNdhohmdustriis zu einem Monopol auszubauen, das den Ein fluß Kreuzers, der bereits setzt siebzig Prozent der deutschen Zündholzindustrie kontrolliert, weiter ausdshnt. Kreuzer soll, dem genannten Watt zufolge, als wesentlichste Gegenleistung der Z Reichsregierung die Vermittlung eines verhältnismäßig billigen Staatskredite von »etwa ISO Millionen Dollar, also über 600 Millionen Mark, anbieten. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite, daß Kreuzer tatsächlich bereits in Berlin gewesen ist, und daß Verhandlungen dieser Art schon stattgefunden haben, sie sind aber noch keines wegs abgeschlossen. Fabriken nicht von dem ZündHolzsperrgesetz betroff«M Ä' wurden, und das wachsende Cinstrümen der russischetz-M Zündhölzer nach Deutschland haben dem Schwedentrustv- bisher noch keine Freude an dem deutschen Geschäft gebracht. Da sich zur gleichen Zeit die Reichskasse in nicht beträchtlichen Schwierigkeiten befindet, glaubt Ivar Kreuger zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu, können: gegen eine Großanleihe, dte zu gewähren iKn seine amerikanische Rückendeckung ermöglicht, sowie gegen einen Verkaufspreis oder eine Pachtsumme will er das. Zündholzmonopol für Deutschland erwerben, und die Reichsregierung scheint drauf und dran zu sein, diese Pläne zu begünstigen- r Dagegen muß Einspruch erhoben werden. Denn- dieses kommende Monopol des Schwedentrusts richtet sich gegen die deutsche Zündholzindustrie und gegen den deutschen Verbraucher. Gegen die Zündholzindu- strier ihr seit dem Sommer 1926 bestehendes Ver langen, ihre Branche müsse kontingentiert werden, ergibt sich aus -em unrentablen Arbeiten Mer Be triebe, das auch durch -ie tatsächlich erfolgte Kontin gentierung nicht gebessert worden ist; nur durch Av- beiterentlassungen und Betriebsstillegungen würde her künftige Monopolinhaber sein deutsches Geschäft auf eine industriell gesunde Basis stellen können. Gegen den Verbraucher: der Monopolinhaber würde in per Lage sein, durch Qualitätsmangel oder durch Preis erhöhungen — wahrscheinlich aber durch beides — dem Verbraucher sein Geld aus per Tasche zu ziehen, weil jedes „Vetorecht" des ReichswirtschaftsministerS prak tisch wirkungslos bleiben müßt, wie die Erfahrung.ge nügend gelehrt hat. ' Die Reichsregierung ist finanziell und wirtschaft lich schlecht beraten, wenn sie sich auf solche Pläne einläßt. O- Hch. -E W Dienstag» äen 1. Oktober 1S2H» iReichsmonopol-verkauf an einen Mislaaüskapitaüsten! verhan-lungerr über ein Strelchholzmonop-l für veutschlanö Eine Erklärung Ivar Kreugers Ivar Kreuzer hat im Zusammenhang mit hm Gerüchten von Verhandlungen über ein Zündholzmonopol in Deutschland der Schwedischen Telsgraphmagsntur gegenüber geäußert, haß Verhandlungen hierüber früher geführt worden seien, daß diese aber ganz vorläufiger Natur gewesen feien. Der letzte Besuch Kreugers sei nur eine Durchreise gewesen und hake in keinem Zu sammenhang mit den obenerwähnten Verhandlungen gestanden. Kreuger sei bei diesem Besuch mit keinem Mitglied der Reichsre gierung zusammengetroffen. Dis Monopqffrag« entbehre zurzeit jeder Aktualität. (Also haben die gestrigen-Veröffentlichungen in der großen Presse schon Erfolg gehabt.) - Die „Neue Leipziger Zeitung" schreibt zu diesen Plänen folgende sehr treffende Worte: Der Schwedentrust, der schon in vielen Ländern durch industrielle, kommerzielle und finanzielle Maß nahmen seine Monopolstellung auf dem Zündholz markt befestigt hat, will jetzt kurzerhand das Reichs monopol für Deutschland gegen die Gewährung eines billigen Reichskredits aufkaufen. Und die Reichs regierung ist einer solchen Transaktion gar nicht ab geneigt, wenn man die bestürzten Meldungen des WTB. richtig deutet. Es gibt schon erstaunliche Dinge in Deutschland. Seit einigen Jahren ist der Schweden trust trotz (oder besser: infolge) eines „Zündholzsperr gesetzes" im deutschen Zündholzgeschäft tonangebend, in dem er 70 Prozent der Streichholzfabrikation kontrol liert und auch in der zwangsgebildeten Zündholzver triebsgesellschaft über mehr als dte Hälfte der Stim men verfügt. Das erwähnte Gesetz verbietet die Er richtung neuer Zündholzfabriken — angeblich, um die bestehenden Fabriken in ihrem gefährdeten Bestand zu schützen, in Wirklichkeit wurde dem Schwedentrust seine Vormachtstellung garantiert. Aus einer gutgemeinten Absicht ist eine bedenkliche Wirkung geworden.. Tie einzige Möglichkeit, den Schwedentrust in seiner Aus nutzungspolitik in Schach zu halten, bestcht in dem Recht des Reichswirtschaftsministers, gegenüber Preis erhöhungen Einspruch zu erheben. Man weiß, wel chen „Wert" ein solches Einspruchsrecht hat. Es läßt sich auch schr leicht umgehen und ist tatsächlich! um gangen worden: man verschlechtert die Qualität der Ware. Und eine solche Qualitätsverschlechterung ist ja bei den Streichhölzern in den letzten Jahren zur Genüge eingetreten. Die erste Folge war eine Ueber- schwemmung des deutschen Marktes mit russischen Streichhölzern. Der lärmend begonnene, aber vor we- ! nigen Tagen sehr würdia und lautlos beendete Kampf ' zwischen dem 'Zündholzshndikat und den Edeka-Verbän den 5) die Teilnahme oder Unterstützung einer ge heimen oder staatsfeindlichen Verbindung die den Zweck verfolgt, die republikanische Staats- ' form des Reiches oder eines Landes zu untergraben; , 6) der Anschluß an eine geheime oder staatsfeind ¬ liche Verbindung, die selbst oder deren Mitglieder un befugt Waffen besitzen; E 7) die Beschimpfung oder durch.Bekundung per "'UM Mißachtung absichtliche Herabsetzung der republtkani- A schen StaatSsorm sowie die Beschimpfung odo? Verleumdung des Reichspräsidenten odeu^ eines Mitgliedes der Reich»- und Landesregierung^./ M 8) dte Beschimpfung oder durch Bekundung der Mißachtung absichtliche Herabsetzung der Reichs- und LandeSfarben; 9) die Beschimpfung oder Verleumdung eine» Person, dte wegen ihrer politischen Be tätigung getötet worden ist; 10) dte Aufforderung zu Gewalttätigkeiten gtzgen Personen des Politischen Lebens oder Billigung oder Verherrlichung solcher Gewalttätigkeiten sowie etne» HochverratS, der sich gegen Vie republikanische StaatS- fvrm gewendet hat. r > Neben Gefängnis- in schweren Fällen Znchkhaw strafen kann im Falle einer Verurteilung wegen Hoö verrat» oder einer unter 1 bezeichnete» Harrdhrng ei Zwangsaufenthalt in bestiwusten Leifl^ LS'" -E 2) die Unterlassung einer Mitteilung an die Be hörde oder die bedrohte Person, soförn jemand von dem Bestehen der unter 1 genannten Verbindung oder Verabredung Kenntnis erlangt hat; S) dte Begehung eines Angriff» Mtf Leib und Leben gegen eine Person wegen ihrer Stellung im politischen Leben oder eine Verabredung mit einem anderen -um gleichen Zweck; 4) die Belohnung oder Begünstigung de« LAter» der genamtte» Gewalttätigkeiten; , , Das neue Republikschutzgesetz Der Inhalt de« Entwurf«» Während erst vor kurzem mit einiger Genugtuung sestgestellt wurde, daß di« beengte Finanzlage des Reichs vorläufig über wunden sei, wird die Oeffentlichkeit nun wie durch einen Blitz aus heiterem Himmel überrascht von der Nachricht eines nahe bevorstehenden Zündholzmvnopols, das das Reich dem Welt beherrscher im Reich der Streichhölzer für den Gegenwert einer angeblich billigen Anleihe von 600 Millionen RM überlassen wolle. Der schwedische Großindustrielle 8var Kreuger ist längst weltbekannt geworden durch die überlegene Geschicklichkeit, mit Ker er aus Transaktionen mit Streichholzmonopolen einerseits und dafür gegebenen Staatsanleihen andererseits sich zu einer finanziellen Weltmachtstellung herausgearbeitet hat. Er wurde schon vor Jahren von einem Amerikaner, der es beurteilen kann, als der „kommende Mann Europas" charakterisiert. Es ist selbst verständlich, daß Kreuger nicht zu solch einer überragenden Stellung so rasch, wie es geschehen ist, hätte auffteigen können, wenn seine Streichholzaperationen nicht außerordentlich lohnend I gewesen wären. Timmer trat er an notleidende Staaten mit sei nem Anleiheamgebot gegen Ueberlasiung des Zünbholzmonopols heran, wenn diese sich gerade in einer besonders kritischen Situa tion befanden und verstand es auch wohl sehr viel besser, als die mit ihm verhandelnden Vertreter der Staaten, die Profitmöglich keilen der von ihm durch Anleihen erkauften Monopole zu be-« urteilen. Dazu kommt, daß er in Wirklichkeit diel ^Anleihen für die Monopole niemals sonder-, flich billig gegeben hat. Es mag nur daran erinnert ! werden, welcher Entrüstungssturm sich vor ungefähr einem 'Jahre f in 'Ungarn erhob, als dort die genaueren Modalitäten 'der An leihe bekannt wurden, die Kreuger für das Zündholzmonopol in Ungarn gegeben hatte. Zu den Staaten, in denen er das Zünd holzmonopol besitzt, .gehören außer 'den zahlreichen kleineren ! Staaten nach Frankreich, Polen, Südslavlen, Ru in ä n i e n und GriechenIan d. Wie die Oeffentlichkeit in Deutschland gewonnnen werden soll, zeigt 'die folgende Meldung: „Zu dem Plan, ein deutsches Zündholzmonopol einzuführen, , „ „ ... ,, wird dem MTB.-Sandelsdienst von unterrichteter Seite mitge- kratische Zeitungsdienst" berichtet, in der nächsten Zett teilt: Die Schwierigkeiten des deutschen Zünholtzsyndikats sind dem Entwurf des neuen RLpublirschutzgesetzeS be- schon vielfach Gegenstand besorgter Erörterungen gewesen. In- ist in Verbindung mit dem d-- »««ch«, M------ M -»«ch.» st» «ink UL . Zündhölzern fit es nicht möglich gewesen, die Leistungsfähigkeit Zungen gegenüber dem Gesetz vom 21, Juli 1922 vor, H der der deutschen Zündholz-Werkaufs-A.-G. angeschlossenen Werke insbesondere ist eine juristisch einwandfreie Formu- ß auszunutzen. Die Gesellschaft hat stets mit 'Unterbilanz gearbeitet I lierung in allen Fällen geschaffen worden. A und wies in ihrem Abschluß vom letzten Geschäftsjahre einen Der neue Entwurf geht außerdem weiter als da» Mehlbetrag von 360000 RM bei einem Aktienkapital von einer alte Gesetz, weil nach dem neuen Entwurf alle im ^Million RM auf. Inzwischen haben sich bi« Verhältnisse der politischen Leben stehenden Personen ge- Gesellschaft noch weiter wesentlich verschlechtert. Nur «in« wirk- I^^^^^den. Andererseits verzichtet der ßame Abwehr der ausländischen Konkurrenz kann hier offenbar ? versa ssungS- - ' - .ändernoen Bestimmungen. ,, ... / Wie der „Demokratische ZeitungSdienst" mitteilt, standlich, wenn di« schwedische Gruppe, die bereits mrt 66 Pro- der jetzige Entwurf unter Strafe: /zent am deutschen Zündholzsyndikat beteiligt ist, mit ihrem Dor- i) die Beteiligung an Verbindungen oder Ver schlage der Einführung eines deutschen Zündholzmonopols auf! abredungen, die Verbrechen wider das Leben einer Entgegenkommen bei hiesigen maßgebenden Stellen stößt. An- Person wegen ihrer politischen Betätigung beabstch- dernfalls müßte man mit dem völligen Ruin der deutschen Zünd-1 tigen; Holzindustrie mit allen ihren schlimmen Folgen für die Volkswirt- Hchaft rechnen." I Es wird in diesen Zeilen der deutschen Oeffentlichkeit vor Adem völligen Ruin der deutschen Zündholzindustrie" Angst ge macht, dieser Zündholzindustrie, die zu 70 Prozent in schwedischer Lxmd ist. Außerdem beschäftigt di« deutsche iZündholzindustrie insgesamt nur 4000 Arbeiter. Verwunderlich ist, daß ausgerech net ei« sozialistischer Finanzminister diese hochkapttalWchen Be- «ultvMtzh denn «ach der WTB-M«lLuag »ar dicht» Mzeiger für Sas Erzgebirge gemmn«: «agettmt Bttthalte«- -k amtlichen Sekanutmachuogeu -es Rates -er Gta-t uuö Imtsgericht» Mu. poMeck-Kome: a«. 1»»» oder an bestimmten Orten de» gewiesen werden. Kerner ist bei tziese» lungen der Verlust der au» üffentttchest W korgegangenen «echte und -et BeaMthfst 7 'S/ - '.UM.' - ' . .