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Amts- M Aizmeillitt für den Abonnement viertelj. I M. 20 Ps. einschlictzl. des .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. K? I«s Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - 49. Jahrgang. — Sonnabcnd, den 13. September Vrscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Auf dem die Aktiengesellschaft unter der Firma 8L«I»>l>«eI>« vorn». OselintL L Oe» , im Erzgebirge betreffenden Blatte 243 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute eingetragen worden: .Der Gesellschastsvertrag ist abacandert worden lt. Beschlusses der Generalver ¬ sammlung vom 1. «eptember 1902 und Anzeige von demselben Tage." Eibenstock, am 6. September 1902. Königliches Amtsgericht. Hg Beschluß. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Hutmachers Nnurnnuu in Schönheide wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Vergleichstermine vom 24. Juli 1902 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 24. Juli 1902 bestätigt worden ist. Eibenstock, den 6. September 1902. Königliches Amtsgericht. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckers «"«»> in Schönheide ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Er hebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berück sichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerth- baren Vermögensstücke der Schlußtermin aus den 4. Hktoöer 1902, Wittags 12 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Eibenstock, den 6. September 1902. Der Gcrichlsschrcibcr dcs Königlichen Amtsgerichts. 11—28 m lang. 3,5 u. 4 in Abth. 16 (Kahl schlag), 1—27 (Ein zelhölzer), . 8—10 3—5 . 6u.7 und Aeke, gegen sofortig« Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, am 10. September 1902. König». Forftrevierverwaltung. König». Aorftrentamt. Aach. Hertach. Holzversteigmuig aus Eibenstocker Staatssorstrevier. In Hendel s Hotel zu Tchönheiderhammer sollen Dienstag, den 1«. September »90S, von Nachmittag» I Uhr an 131 fichtene Stämme von 10—15 cm Stärke, > 131 fichtene Stämme von 10—15 cm 486 . 16—22 „ 391 „ 23—29 „ so . . 30-44 „ 6558 . Klötzer . 7—15 . 1809 , . 16-22 . 656 „ . 23-51 . 480 „ Derbstaugen . 8-12 . 4700 , Beisstangen . 3—5 , 1865 „ . 6u.7 . 325 nu fichtene Arenuscheite, Arerrnkrmpi 222 „ fichtenes Htreureifig Mver den Löffel varviert. Wenn noch irgend ein Zweifel sein konnte, daß die Buren bei den Abmachungen von Pretoria durch die Engländer gründlich hineingcleg« worden sind und vergeblich auf Anwandlungen von Großmuth bei ihren Ueberwindern hofften, io läßt der von Cham berlain veröffentlichte Bericht über seine Verhandlungen mit Dewet, Delarey und Botha darüber nicht im mindesten mehr eine Un klarheit zu. Die Burcnsührer beantragten die völlige Amnestie für alle britischen Staatsangehörigen, die an dem südafrikanischen Kriege theilgcnommen, sowie Begnadigung aller Personen, die wegen Alke, die sie während dcs Kriege« begangen, schuldig befunden sind ; ferner wollten sic in Verbindung hiermit zu erlangen suchen, daß britischerseil« jährlich ein ausreichender Betrag gezahlt werde zur Unterstützung der Witlwen und Waisen von Burgher« und der verstümmelten Burgher«. Um weitere« Blutvergießen zu vermeiden, hätten sie die Bedingungen angenommen, aber sic seien entschlossen gewesen, sobald al« möglich um Milde zu bitten. Sie hätten sich auf die Versicherungen von Milner und Kitchener verlassen, daß, wenn sie die Bedingungen annähmcn, c« ihnen nicht versagt sei, al« Unterthanen zu erreichen zu suchen, daß der König aus sie Rücksicht nehme in allen Angelegenheiten, die ihnen al« Unterthanen in den neuen Kolonien zum Schaden gereichen könnten. Ferner gingen die Vorschläge der Burcnzcnerale dahin: für die englische und die holländische Sprache gleiche« Recht in Schulen und an Gerichten und gleiche Rechte für die Engländer und Burgher«, erträgliche Bedingungen für die Uebergabe, cin- ichließlich der sofortigen Repatriirung der Burgher« und der Freilassung der Gefangenen; Wiedereinsetzung oder Entschädigung der Beamten der früheren Republiken; Entschädigung für alle Verluste infolge de« Kriege« ; Wiedereinsetzung der Eigenihümcr der beschlagnahmten Farmen in ihr Besitzthum; Bezahlung der gesetzmäßigen Verpflichtungen der Republiken einschließlich der während de« Kriege« eingegangenen Annullirung der geplanten Einverleibung eine« GcbietSthcilc« in Natal, Verlängerung der Frist für die Bezahlung der den Burgher« den Regierungen der Republik gegenüber obliegenden Verbindlichkeiten ; Sicherung der Vorthcile de« Artikel« 10 der Uebergabcbedingungen für die- Burgher«. Die Burcngencrale protestirten ferner gegen die Er zwingung de« Unterthaneneide«. Chamberlain antwortete, daß die Zahl und der Charakter der Vorschläge ihn in Erstaunen setze und erinnerte die Generale daran, daß die Bedingungen, die zu Verecniging garantirt worden seien, an Großmuth in der Geschichte nicht ihresgleichen hätten. Die Vorschläge der Buren würden ein vollständig neue» Ucbereinkoinmen erforderlich machen, da« in vielen Punkten dem unterzeichneten Abkommen widersprechen würde. E« sei mit seiner Pflicht nicht vereinbar, in eine Be sprechung solcher Vorschläge cinzutreten. Chamberlain erklärte, er sei verpflichtet, reinen Tisch zu machen. E» stehe nicht in seiner Macht, von neuem über Punkte, die bereit« erledigt seien, zu verhandeln. Botha erwiderte, die Bedingungen für die Ueber gabe seien den Buren in der Weise gestellt worden, daß sic sic nur im Ganzen annehmcn oder ablchnen konnten. Die Burengenerale Härten zum Zweck, weitere« Blutver gießen zu vermeiden, die englischen Bedingungen angenommen, sie seien aber entschlossen gewesen, sobald wie möglich um Milde zu bitten. Sie hätten sich aus die Versicherungen von Milner und Kitchener verlassen, daß wenn sie die Bedingungen annähmen, e« ihnen nicht versagt sei, al« Unterthanen zu erreichen zu suchen, daß der König aus sie Rücksicht nehme in allen Angelegenheiten, die ihnen al« den Unterthanen in den neuen Kolonien zukn Schaden gereichen könnten. Die Burcngencrale erklärten ferner in ihrer Mittheilung an Chamberlain, Milner und Kitchener hätten ver sprochen, zu Gunsten einer Amnestie Vorstellungen zu machen. Botha sagte, sie träten Chamberlain nicht gegenüber mit der Forderung eine« neuen Abkommens, sondern al« Unterthanen, die ihren König um Anhörung ihrer Wünsche nach Milde und Gerechtigkeit ersuchen. Chamberlain hat nicht eine einzige der Burcnsorderungen zugestanden; er hat sich mit billigen Redensarten begnügt und zum vertrauensvollen Entgegenkommen ermahnt. Die Buren führer haben England — wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen — verlassen! Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser wird zur Theilnahmc an den Flottenmanövern am Sonntag Abend im Sonderzug in Cuxhaven eintrcffen und sich mit einem größeren Gefolge an Bord der Kaiseryacht „Hohenzollern", welche ebenfalls Sonntag einlrifft, einschisfen. — Der deutsche Kronprinz ist von Sonnenburg zu den österreichischen Kaisermanövern abgcrcist. — Die Politischen Folgen der Posener Kaisertage bespricht die „Köln. Ztg." an leitender Stelle. Da« Blatt wendet sich entschieden gegen die polnische Auffassung, als wenn nunmehr das gcsammlc Slawenthum gegen die deutsche Ostmarkcnpolitik Einspruch erhebe. Wa« speziell Rußland betreffe, so hätten beide Kaiser fick in Reval über die Polenpolitik, wie sic im Interesse ihrer Länder nothwendig sei, eingehend unterhalten, wobei beide Monarchen zu einem vollständigen Einvernehmen gekommen seien. — Um etwa nöthig werdende überseeische Expediti onen »orzubereiten und zu leiten (Schiffe zu. chartern und auSzu- rüsten), wird am 1. November beim Reichs-Marincamt eine Ab teilung für Seetransport -Angelegenheiten errichtet Die im Kricg«ministcrium errichtete provisorische „ostasiatische Abtheilung" wird mit dem 31. Oktober aufgelöst. — Anläßlich der Nachricht, wonach unser Kanonenboot „Panther" da» haitianische Rebellen-Kanonenboot „Crcte i> Pier rot" zum Untergange gebracht hat, dürfte eine Erinnerung an da« erste gewaltsame Zusammentreffen zwischen deutschen und haitianischen Kriegsschiffen am Platze sein. Am l I. Juni 1872 liefen unsere gedeckten Korvetten „Vineta" und „Gazelle" unter dem Oberbefehl de« Komman danten der „Vineta", de« damaligen Kapitän zur See Bätsch, in den Hafen von Port-au-Prince ein, um einem deutschen Kauf- mann 'Namens Dickmann, welcher für Beschädigung seine« Eigen- thum« Entschädigung gefordert hatte. Recht zu verschaffen. Beide Schiffe ankerten, ohne die Flagge von Haiti zu salutiren. Port- au-Prince liegt am Abhange eine« Berge« und kann durch 4 Fort«, von denen da« größte gerade über der Stadt liegt, ver- theidigt werden. Im Hasen lagen zwei Raddampf-Korvetten und ein Schrauben - Kanonenboot. Der Regierung von Haiti wurde da« Ultimatum gestellt, bi« Sonnenuntergang die 20000 Thlr. zu bezahlen, widrigcnfall« Repressalien in Anwendung kommen würden. An Bord unserer beiden Korvetten wurde Alle« klar zum Gefecht gemacht. Auf da« Signal S. M. S. „Vineta" „Boote au«setzen", wurden alle Boote au«gesctzt und die Mann schaft instruirt. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang ging „Vineta" Anker auf, dampfte in die Nähe der beiden Radkorvettcn und ankerte daselbst. Um 6'/, Uhr wurden die Boote armirt und für jede« Geschütz an Bord Langgranaten klar gelegt. Feder Mann erhielt 10 Patronen. Die Boote ruderten in Dwar« Linie, voran die Dampfbarkaß mit dem Führer, nach der Rad-Korvette „Union", während die Boote der „Vineta" in gleicher Weise zur anderen Korvette steuerten. Beide Korvetten wurden von den Negern übergeben und die Negerbcsatzung mit unseren Booten an Land gesetzt. Aus den Schiffen wurde eine Wache von zwei Offizieren zurückgelassen. Um 9 Uhr Abends kamen unsere Boote wieder zurück. Um 10 Uhr Abends fuhr ein Offizier der „Vineta" an Land, um dem Präsidenten der Regierung von unserem Ver fahren Mittheilung zu machen. Zwischen der Besatzung der Dampspinaß, welche am Lande aus den Offizier wartete, und der aufgeregten Bevölkerung fielen einige Schüsse, worauf unsere armirte Dampfbarkaß an Land geschickt wurde. ES war indessen schon wieder Ruhe cingetretcn. Nacht« 3 Uhr bezahlte die Re gierung die geforderten 20 000 Thaler. — Oesterreich-Ungarn. SaSvar, 1l. September. Kaiser Franz Joses ist um 2 Uhr 15 Minuten Nachmittag« im Hauptquartier eingetroffcn. Kurz vor ^/,3 Uhr fuhr der Kaiser zum Empfang de« deutschen Kronprinzen nach dem Bahnhof und kehrte mit seinem hohen Gast um 4 Uhr in da« Hauptquartier zurück. Die hohen Herrschaften wurden vom Pub likum, al» sie beim Schloß verfuhren, mit Eljenrusen begrüßt. Nach herzlicher Begrüßung der anwesenden Generale geleitete der Kaiser den Kronprinzen in» Schloß. — Frankreich. Jaurc« kündigte in der „Petite Repub- lique" an, daß die sozialistischen Dcputirten beim Wiedcrzusammen- tritt der Kammer den Antrag stellen werden, die wichtigsten Punkte de« Prozesse« von Nantes, nämlich den telegraph ischen Befehl de« Generals Frater, die Antwort de« Oberstleut nants de Saint-Remy und den Urtheilsspruch de« Kriegsgericht« durch Maucranschlag bekannt zu geben. Die Soldaten müßten wissen, welchen Sinn da« Wort Disziplin habe, welche Grenzen dem Gehorsam gezogen seien und wann für sie „da« Recht des selbstständigen Denken» beginne." Die Sachlage erhält einen ge wissen Reiz dadurch, daß die Sozialisten anderseits die Regierung namentlich in der Ausführung de» Ordentgeietze» unterstützen. — Holland. Die Buren generale sind nach beendig ten Verhandlungen mit Chamberlain von London wieder im Haag eingetroffen. — England. London soll schon in allernächster Zeit eine Militär-Polizei (d. h. Polizei für da» Militär) erhalten. Grund zu dieser 'Neuordnung der Dinge soll in dem Ucberhand- nehmen der Disziplinlosigkeit der Garde-Regimenter liegen, die sich einmal in unordentlicher und unsauberer Kleidung, da» an dere Mal in schlechtem Betragen kundgicbt. 8»cale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Am Mittwoch sand im Rathhause die Ausstellung der Gegenstände statt, welche zu Gewinnen für eine vom Frauenvercin veranstaltete Lotterie bestimmt waren. Vcr schiedenc Damen und Herren versäumten auch nicht, alle die Herrlichkeiten, von welchen manche einen ziemlichen Werth re- präsentirten, in Augenschein zu nehmen. Vertreten waren da alle möglichen WirthschaftSartikel, Scvice, Nipp- und LuxuSsachcn, Kleidungsstücke, feine Handarbeitssachen, Wein u. s. w. Den edlen Gebern sei auch an dieser Stelle sür ihre Unterstützung gedankt. Insbesondere Dank aber Denen, welche zur Arrangirung und zum Gelingen de« Werke« beigetragen haben. — Dresden, 10. September. In dem Petroleum lager der deutsch-amerikanischen Pclroleumgesellschaft aus der Hamburgcrstraße Nr. 46 brach heute Nachmittag ein große« Feuer au«, welche« nicht nur großen Schaden an Gebäuden'.c. anrichtete, sondern auch die Verbrennung von Menschen verur-