Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Noffe», Siebeulehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Verichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath da^lbst. Freitag, dell l0. Januar l868 2. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lore uz. Don dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt 10 Ngr. und ist i«dermal vorauszubezahlen. Sämmtltche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redaction), als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bi« längsten« Donnerstag Vormittag« 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz de« Blatte« entsprechen, mit großem Dank« angenommen, nach Befinden h-nortrt. Die Nedaction Verordnung, die Maßregeln wegen der Rinderpest betr., vom 28. December 1867. Da die Rinderpest in Schlesten seil der Verordnung vom 2. November diese» Jahre» auf die damal« davon betroffenen Kreise beschränkt geblieben und in Folge der getroffenen Maßregeln in einigen Aretse» btreit» wiedtr erloschen ist, so baß eint Weilerverbreitung derselben nicht mehr zu befürchten steht, so findet da» Ministerium de» Innern für thunlich, die Einfuhr von Vieh und von im frischen Zustande befindlichen thierischen Rohprodukten au» Schlesien und der preußischen Oderlausth, soweit selbige nach der Eingangs gedachten Bekanntmachung bisher verboten war, wieder zu gestalten, wenn und insoweit durch beigtbrachte behördliche Zeugnisse dargetban wird, daß die einzusüdrenden Thiere und Produkte au» stuchenfreien Orten und Kreisen kommen, auch verseuchte Gegenden auf dem Wege nicht pasfin haben, und was da» Vieh anlangt, diese» seit mindestens vier Wochen an seuchensreien O^len gestanden hat. Abgesehen hiervon bleibt aber die Verordnung vom 2. November diese» Jahre» bi» auf Weitert» in Kraft. DreSdtn, am 28. Decembtr 1867. Ministerium v. Nostitz Umschau. Dit zweite Kammer ist in der KirchenvorstandS- und Synodalfragt bei ihren ersten Beschlüssen stehen geblieben, trotzdem sich der Cultusminister und seine Käthe eifrig für die Beschlüsse der ersten Kammer verwandten. Der Geistliche soll nur dann den Vor sitz im Kirchenvorstande haben, wenn er dazu ge wählt wird und die Synode soll noch einmal so viel weltliche al» geistliche Mitglieder zählen. Die meisten Abgeordneten der Städte und sämmtliche bäuerliche waren nicht für Erweiterung der geist lichen Macht, nur der Adel stimmte und sprach durchweg für die Regierungsvorlage, denn Ritter und Geistliche, sagt der Freiberger Sachße, gehen immer zusammen. — In Riesa hat ein Kindermädchen, um aus dem Dienste zu kommen, ein zweijähriges Kind mit Schwefelsäure vergiftet. Nach mehrstündigem Leiden st da« Kind gestorben. DaS Mädchen ist verhaftet.— des Innern. Wallwitz. Forwerg. Wieder hat unser Erzgebirge den Einsturz eines Kohlenschachtes zu beklagen. Der Ottoschacht bei Niederwürschnitz brach am Sonntag früü 4 Uhr zusammen; glücklicherweise war Niemand mehr da rin; die Zimmerung zeigte schon am Sonnabend so bedenkliche Brüche, daß säwmiliche Bergleute ausfuhren. Bei Anlegung des Schachtes soll man beabsichtigt haben, denselben auszumauern, später ist daS unterblieben, hierin will man den Grund des Einsturzes finden. Bis zu einer Tiefe von 200 Ellen ist der Schacht verschüttet. Die ange stellte Untersuchung wird lehren, ob Jemand eine Verschuldung trifft. — Die Noth in Ostpreußen wächst auf furchtbare Weise. Mehrere Mißernten hinter einander, Ueber- schwemmungen und jetzt die bedeutende Kälte bringen die armen Bewohner zur Verzweiflung. Die preu ßische Regierung thut, was sie kann, aber den Landräthen wird eS bitter zum Borwurf gemacht, daß sie nicht im Herbste schon in Berlin Hilfs-