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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 16488. Druck und Verlag: Buchdruckers' Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: 561. — Fernruf: 231. Nummer 100 Sonnabend, den 2. September 1939 38. Jahrgang U«d! k! MmW» Skma« ist 70 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 5 H/. Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- Der Oberbefehlshaber des Heeres gez. von Brauchitsch." Gegenangriff über affe deutsch-polnischen Grenzen - Auch die Lustwaffe eingesetzt - Die Kriegs marine schützt die Lstsee >werer Maschinengewehre > aus dem Wege. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .AF ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Berwattungsmabnabmen in Danzig Der Danziger Gulden wird mit sofortiger Wirkung Pfg. bewertet. Die Verwaltung des gemischten Hafenaus ¬ schusses ist in deutsche Hände übernommen worden. Den in Danzig akkreditierten diplomatischen Vertretern ist die Ver einigung Danzigs mit dem Reich mitgeteilt und sogleich jeder Schutz zugesagt worden. England «ar von den BorWSgea der Führers unterrichtet! Eine notwendige Feststellung Der englische Rundfunk behauptet, daß die englische Regierung von den Vorschlägen des Führers zur Lösung des Danzig- und Korridorproblems nicht in Kenntnis ge setzt worden sei. Demgegenüber wird amtlich mitgeteilt, daß die Don nerstag abend veröffentlichten Vorschläge bereits am Mitt wochabend dem britischen Botschafter in Berlin, Sir Ne ville Henderson, durch den Reichsaußenminister von Rib bentrop persönlich wortwörtlich zur Kenntnis gebracht wurden. Des weiteren wurden ihm die wichtigsten Punkte die ser Vorschläge durch den Reichsaußenminister noch einge- beud erläutert. Eesamtmadilmachung i« Eugland Wie der englische Rundfunk meldet, wurde in Eng land die Gesamtmobilmachung bekanntgegeben. Paris ordnet Mobilmachung an Die französische Regierung hat am Freitag die Mo bilmachung für den 2. September angeordnet. R N Lie erwarteten Anfangserfolge erzielt Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: , „Hm Zuge der deutschen Kampfhandlungen aus Schle- Utn, Pommern und Ostpreußen wurden an allen Monte» schon jetzt die erwarteten Anfangserfolge erziel,. Plakate mit diesem Aufruf sind im ganzen ehemali gen Freistaatgebiet öffentlich angeschlagen. Das Gebiet zum Operationsgebiet erklärt worden. UM d Tag der Freiheit in Danzig Festlich jubelnde Stadt dankt dem Führer Der Hauptbahnhof in Danzig hat ein ganz neues Gesicht ' bekommen. Innerhalb der festlich geschmückten Stadt stand er bisher fahnenlos und dunkel da. Höchstens, daß am „Tag des polnischen Meeres" die weitzrote Fahne Polens gehißt war, die dann so ziemlich als einzige über Danzig wehte. Heute wetteifert dieser Hauptbahnhof in Danzig nicht nur mit dem Schmuck der glücklichen Stadt,-bald wird er gerade zu den schönst geschmückten Gebäuden Danzigs gehören. Ueber den Eingängen ist ein riesiges Hoheitszeichen angebracht, von dem Turm weht die Hakenkreuzfahne, in allen Fenstern sind Fähn chen gesteckt worden- und über die ganze Front des Bahnhofs gebäudes läuft ein Spruchband mit der Aufschrift: „Wider stände sind nicht dazu da, daß man vor ihnen kapituliert, son dern daß man sie bricht." Und diese Widerstände hat Danzig nun gebrochen. Seit Tagen hat sich Danzig auf diesen Tag vorbereitet, seit Tagen wehen von den Masten die Fahnen, feit Tagen schon tragen die Prachtstratzen Danzigs den der Stadt vom Führer geschenk ten goldenen Festschmuck. „Wir danken unserem Führer!" Hitlerjungen, die die Be geisterung in dieser großen Stunde erfaßt hat, rufen es im Chor. Wir danken unserem Führer. Das leuchtet auch aus je dem Auge. Gespannt verfolgt die Bevölkerung die Meldun gen im Rundfunk und in den Zeitungen. Keiner ist da, der nicht den vollen Ernst der Stunde kennt, aber keiner ist auch da, der nicht aus vollem Herzen sagt: „Komme, was kommen mag! — Auf seine Danziger wird sich der Führer verlassen können!" « Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernom- dien. In Erfüllung ihres Auftrages, der polnischen Ge- kalt Einhalt zu gebieten, sind Truppen des deutschen Heeres heute früh über alle deutsch-polnischen Grenzen Sum Gegenangriff angetreteu. Gleichzeitig sind Geschwa der der Luftwaffe zum Niederkämpfen militärischer Ziele w Polen gestartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Ostsee übernommen. . .Das in Neufahrwasser liegende Schulschiff „Schleswig, Mftein" nahm die von den Polen besetzte Westerplatte unter neuer In Gdingen wurde der Kriegshafen durch die Luft- "»sssc bombardiert." Der Wes wird sreisemacht Vormarsch im Morgengrauen Am Morgen des 1. September um ^.45 Uhr begann in breiter Front entlang der Ostgrenze der Vormarsch der deut schen Soldaten in die abgetrennten deutschen Gebiete. Während der Nacht hatten die Truppen ihre Ausgangsstellungen bezogen. Völlig abgedunkelte motorisierte Kolonnen waren aus allen Stra ßen m Bewegung. Schwere Geschütze, deren Umrisse man im dichten Nebel nur schwer erkennen konnte, waren zu beiden Seiten auf den Feldern in Stellung gegangen. Panzerabwehr hielt die Wegkreuzungen besetzt und Infanteriekompanien lagen bereits in unmittelbarer Nähe der Grenze., Mit Spannung warteten die Soldaten auf den Einsatz, der bald erfolgen sollte. Es herrschte tiefste Stille. Um ö.45 Uhr wurde es lebendig. Der Vormarsch begann. Zuerst gingen einige Infanteriekompanien vor. Mrt kräftigen Axthieben wurde der polnische Schlagbaum aus dem Weg geräumt. Ohne stärkeren Widerstand zu finden, durch querte die Infanterie in geöffneter Ordnung einen breiten Waldstreifen. Dicht hinter ihnen arbeiteten schon die Pioniere mit Beilen und Motorsägen und räumten die Straßensperren beiseite, die die Polen durch Umschlagen voü Bäumen errichtet hatten. Ln wenigen Minuten wurden die Hindernisse fortge- während die ersten Melder angefahren kamen, lag seitlich der Straße schon eine Fernsprechleitung, von der Mel dungen und Befehle von und nach den vordersten Linien durch gegeben wurden. Dann kam der Vormarsch auf kurze Zeitlins Stocken. Die Infanterie hatte den Waldrand erreicht und aus nächster Nähe stärkeres Feuer aus einem Bauerngehöft erhalten. Polnische Soldaten hatten sich dort verschanzt und feuerten aus den Fen stern und hinter den Mauern hervor. Aber die Infanterie um ging das Gehöft und griff es nun auch von rückwärts an. Eine Zeitlang knatterten noch die Schüsse, dann herrschte wieder Ruhe. Der Bauernhof wurde genommen, ohne daß es auf deutscher Seite Verletzte gab. Die Polen verloren Tote und Gefangene. . . , , „ Während die Infanterie weiter im Gelände vorgmg, roll ten auf der freigemachten Straße auch schon die schweren Was» Kn an, ,..... Dal Von der linken Flanke her, aus zwei bis drei Meter Entfernung zwei dumpfe, rasch aufeinanderfolgende Schläge. Der Kampf des deutschen Soldaten für das Recht und die Freiheit seiner deutschen Brüder jenseits der Grenzen hat begonnen. mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr E für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz anspruch. Zunächst noch in langen Abständen wiederholen sich die Ab schußdetonationen der deutschen Artillerie. Und nun wird es vor uns am Grenzbach lebendig. Deutsche Infanterie überschrei tet den Bach und geht in Schützenrudeln in dem weiten Wiesen gelände, das hier und da mit dünnem Buschwerk durchsetzt ist, in einer bewundernswerten Stetigkeit und Schnelligkeit vor. Von einem ernsthaften Widerstand von der polnischen Seite ist kaum etwas zu spüren. Nur wenige Gewehrschüsse tönen zu uns herüber, kurze Feuerstöße einiger schwerer M räumen blitzartig den geringfügigen Widerstand i Bald verlieren wir die vordersten Schützen in dem leich ten Morgennebel aus dem Auge und nur die jetzt immer häu figer zum Himmel aufsteigenden Leuchtkugeln zeigen der Artil lerie an, Feuer vorverlegen. Sie geben uns damit die Gewiß heit daß die Sicherung des Brückenkopfes dis erste Aufgabe die ser Einheiten, binnen kurzem gelöst sein dürfte, und schon rollen die gewaltigen Zugmaschinen der Pioniere heran und schleppen das Baumaterial und die Pontons an das Ufer des Baches. Wenige hundert Meter zurück stehen gegen jede Erd- und Flie gersicht gedeckt, zahllose Panzerwagen aller Größen bereit, so bald die Brücke fertiggestellt ist. der Infanterie nachzueilen und mit ihnen gemeinsam dem Angriffsziel des ersten Tages zuzu ¬ streben. Die Eindrücke dieser ersten Stunde des kämpserischen Ein satzes deutscher Truppen haben uns die Gewißheit gegeben, daß nicht nur das Angriffsziel dieses ersten Tages, sondern das Gesamtziel, um dessen Lösung willen sich Deutschland zum letzten sack gezwungen sah, unaushaltsam erreicht wird. TRr fahren zurück und erleben nun eine Reihe von Szenen, ' die mitzuerleben wir so manchem Propheten der Weltmeinung auk gewünscht hätten, der mit unverantwortlichen Voraussagen von ' deutscher Panik den polnischen Wahnsinn unterstützt. Wie an - jedem anderen Morgen wird bis auf wenige Meter an die Die von Süden über das Gebirge vorgcgangenen Trup- haben die Linie Neumarkt Sucha erreicht. Südlich von Gehrisch Ostrau ist die Olsa bei Teschen überschritten. Südlich M Industriegebietes sind unsere Truppen in Höhe von Kat- Miß im zügigen Vordringen. Die aus Schlesien angesevten ?wppen sind in flüssigem Vorgehen in Richtung von Tschen- Mchnn und nördlich davon. - , Fm Korridor nähern sich unsere Truppen der Brahe und Ansatz, Mben die Netze bei Rakel erreicht. ! "st Dicht vor Graudenz wird gekämpft. vo Aus Ostpreußen vorgehende Kräfte stehen tief Die deutsche Luftwaffe bat in wiederholten krall« jedem anderen Rkorgen wird vis auf wenige tvteter an die Alen Einsätzen die militärischen Anlagen auf zahlreichen pol- feuernden Vatlerien HefandasVjehaide ge trieben. ^!chkn AlunllläOkn sa r R Raümel RuOm Granden^ Rosen unü doLl Wllh noch eine le^.e Esiene Nonnen elNAeftchien Äock Lodi To^ Radom und der aus allen Häusern der großen Dörfer keicht emporstei- Bemberg Br^ g°nde Rauch verrät, daß diese deutschen Menschen an der Grenze Außerdem unterstützt Schlacktaeschwader wir- °°N Zuversicht und gestärkt durch das Zusammenleben mit der 'Msvo ^ Schiachtgeschwader wir ätschen Truppe in den letzten Tagen ihren Pflichten und Auf- . Tie deutlcke Nck damtt die Luftherrschaft ü°ben mit der gleichen Ruhe und Selbstverständlichkeit nachgehen b/de^S «ie im Zeichen in denen die auffahrenden die^rch und mnrdpn das Dors orauseuoeu ^au^sr uuo uoer Obd <>au)eru Teile der deusick^ Seestr Voll- henden Fliegerstaffeln nur Begleiterscheinungen des friedlichen ä°nc» ün/d" DanA» M Herbstmanövers waren. Unüberwindliche Kraft der deut chen Osts» "" Danziger Bucht eingenommen und sichern die Mimacht und unerschütterlicher Glaube der Bevölkerung an - .... . - . den Führer sind die starken und bleibenden Eindrücke dieses " ersten Tage» im Osten. Ler Bormarsch rollt.... Mil ruhiger Exaktheit dem Tagesziel entgegen h f.sv Uhr: Wir stehen auf einer lichten waldbestandenen Möh«. Zu unseren Füßen breitet sich in dem ungewissen Licht heraufdämmernden Morgens das alte deutsche Land, das A heute noch unter polnischer Willkür stand. 200 Meter vor M liegt das Dorf, dessen Bach die Grenze zwischen Deutsch- 'ond und Polen bildet. Die einzige darüber führende Brücke "»rde bereits vor Wochen von den Polen zerstört. Um uns herrscht das große Schweigen dieser frühen Mor- Mstunde. Nur hin und wieder dringt aus den hinter uns Menden Gebieten leises Rasseln und fernes Motorengeräusch, ssd den in Gestraucharuppen und kleinen Wäldern gut getarnt Menden deutschen Geschützen herrscht vollkommen Ruhe und A auf der Straße zu unserer Linken pausenlos dahinrasen- M Meldefahrer lassen vermuten, daß in wenigen Minuten der v^enblick gekommen sein muß, auf den die Deutschen jenseits M Grenze seit Wochen und Monaten warten. Die Stunden ist letzten Nacht haben, wie wir uns in den letzten Tagen schon N' von der Stärke und Bereitschaft unserer «st u p p e ein eindrucksvolles Bild machen konnten, in geradezu Mnwältigender Weise bewiesen, mit welch großer Verechti- Mg der Führer das deutsche Volk immer wieder auf seine Sicherung durch die Wehrmacht des Dritten Reiches b Die Nachricht von den Ueberfällen polnischer Banden auf! M Tleiwitzer Sender, das Ratiborer Gebiet, das Erenzstädt- ! M Pitsche'n bei Creutzburg hatte sich blitzartig unter hen Tau- M'A und aber Tausenden der auf allen Straßen und Wald- ! M Wiesenwegen marschierenden deutschen Soldaten herumge- - v hen. Und allenthalben war eine Meinung zu hören: Jetzt st das Maß voll. Jetzt muß der Führer den Befehl, den ' seit Tagen erwarten, geben. ?^er einzelne ist in dieser Stunde selbstverantwortlich seinen Platz gestellt und es bedarf keines Vorgesetzten, der ci» d" restlosen Zuverlässigkeit und Pflichterfüllung des Minen Mannes nachprüsend überzeugen müßte. zunehmendem Licht werden die Straßen und Wege ' Mr. Die Divisionen weinen vom Erdboden vsrickwunden A«sr«k an die Danziger Oberbefehlshaber der ostpreuhWen Truppen Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artil lerie von Brauchitsch, Hai an die Danziger Bevölke- rung einen Ausruf mit folgendem Wortlaut erlassen: „Deutsche Volksgenossen! Die Stunde der Heimkehr ins großdeutsche Vaterland ist gekommen. Deutsche Trup pen haben Euer Land in den Schutz und die Oberhoheit des Reiches übernommen. Der Führer und Oberste Be fehlshaber der Wehrmacht hat mir vollziehende Gewalt im Gebiet des ehemaligen Freistaates Danzig übertragen. Ich habe mit dieser Ausübung den Oberbefehlshaber der ostpreußischen Truppen beauftragt und unterstelle ihm den Gauleiter Forster als Ches der Zivilverwaltung. Alle Anordnungen, die getroffen werden, dienen dem Wohle unseres Vaterlandes wie jedes einzelnen von Euch und sind notwendig, um der Wehrmacht die Erfüllung ihrer Aufgaben zu erleichtern. Alle Behörden und son stigen Dienststellen versehen ihre Aufgaben weiter. Fn dieser großen und entscheidenden Stunde bin ich gewiß, daß Ihr, wie bisher, in unverbrüchlicher Treue, Geschlossenheit und Opferbereitschast dem Führer folgen werdet. ! zu sein. Hier und da, mit dem Elas zu erkennen, stehen aus markanten Eeländepunkten kleine Gruppen von Offizieren, die Blicke nordwärts gewandt. In diesen Augenblicken^ werden wir uns bewußt, daß diesmal die deutschen Waffen zum erstenmal nach dem Weltkrieg wieder zuschlag'en und treffen werden.