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Tageblatt -lnzeiger für -as erzgebirge DchWWK mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbetlaser Muer Sonntagsblatt. «p^chchm», -er «e-attton mit ffuenehm» So, Sonntag« nachmittag« 4-S Uh«. - Lelegeamm-sitress», llageblatt MunzgetstM. -vmsße«h« «. «omi» omKu»,.» .»M." M» unverlangt »logesanSt» Manuskript» »an« s««ah» nicht gelelsitt «er»««. Nr. 242. Soünabenä, N. Oktober W14. S. Jahrgang. Ollenäe m äeutlcber tzanä. — bm englischer Kreuzer in clen Grunä gebohrt. Die heftigen Angriffe der Franzosen in der Gegend vani Reims, die der gestrige amtliche Bericht aus dem Gro ßen Hauptquartier meldet«, kaffen darauf schließen, daß man sich jm s.an,Milschen Hauptqurtter der Gefahr, die dem linken französischen FWgel droht, bewußt ist. Es wird Herrn Joffre aber nach wie vor nicht gelingen, hier durch- zulbrechen und die deutsche Heeresleitung zu zwingen, den deutschen Flügel zugunsten der Mitte zu schwächen. Die er bitterten Kämpf« in der zweiten Hälfte des September haben bewiesen, wie fest die deutschen Stellungen gerade hier sind. Inzwischen aber hatten unserie Truppen Zeit zur Erholung und auch Zeit dazu, die Feldbefestigungen hier weiter auszubauen. Bei Reims sind die französischen Angriffe abgeiwiesen worden, nordwestlich davon,, bei Berry du Bax, haben die Franzosen ebenfalls kein« Fortschritte gemacht, wie gegenüber dem amtlichen französischen Bericht mit aller Deutlichkeit festgestellt wird. Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplätze ist also für >un» nach wie vor günstig, ja sie gibt sogar zu der Hoffnung Anlaß, daß der lange Stellungskampff in absehbarer Zett zu einem glück« lichen Ende geführt werden sann. Heber Vie Kilmpke im Norüen frMrelcdr drahtet der Kriegsberichterstatter des Nieuwe Rotterdam scheu Tourwnt aus,Sas van Gent uuterm 18. Oktober: Es stellt sich heraus, daß die verbündqten durch Uebergabe Antwerpens ihren Stützpunkt am linken Flü gel vetz aren haben und sich nunmehr atz, ganz Belgien schnell zurückzsiehen. Deutschen rücken uniter der Lo, jung: Wir werden sie totmqrschierenl in Eil märschen vor. In der Richtung Farnes sümpfte die Nach. Hut der englisch-französtsch-helgischen Arm« mit der deut schen und wurde schließlich geworfen. Mach härt« den Donner de» Kainonen. Auch Ich Vpern scheint heftig ge, kämpft worden zu sein, aber die Deutschen verfügten über starke Tr-wpsen, die aillse, vvr sich hertEieben. Roubkhbx war schon längst von den Deutschen um- ztngelt, aber dop J0urntzj v« Roubaix erschien noch und erst am Mittwoch früh 1v Uhr fuhr ein Äjutomobil Mitt deutschen Offizieren in di,e Sticht hinein, um die Le. fetzung vorzubereiten. Dann beggjb der Berichterstatter sich nach Lille. Es war doch in den Steaßtzn gekämpft worden, und davWf war di« Sticht bontkard ert worden; effne Taub« hatte Bomben geworfen. In der Stacht -pgch Feuer ofu», und die Bürger flohen halbbekleidet in qlle Richtungen. Die Einnahnch der Stadt tsurch di« Vept, schen erfolgte am Dienstagabend. E» wurde chber noch immer geschossen, und «st «m Mitternacht wurde V>e weiße Fach»« auf dem RaOnw gehißt, „um Zeichen, daß die Stacht sich ergehen hfftt«. Am MittwochMH zogen «eiter« deutsche Triuppen rnft klingendem Spiel in Hi« brennende Stadt hinein. Der Stadtteil zwischen dem Bhhnhof und der Kirche Saint Maurice fist gänzlich zer, stört. Gestern früh ch»f der Fahrt von Ostende nach Lsuy» begegnete «in Berichterstatter Hunderten von Automobi. fen mit belgischen Off -teren, vondenendergrößt« Lleil den Deutschen in die Hände fjiel, meffl die Verbindung mit Fpaiikvich ahgeschnitten wurde. So. gtr bet Dünkirchchn wird schon gekämpft. Die Stacht wird teilweise durch Ueberschwemmpngen ge. schützt. Belgien ist njunmdhr vollkommen Ün der Macht her deutschen Lvuppsen. Dach gchrztz östlich« und westliche Belgien wird durch st« von den bel gischen Soldaten gesäubert. Ljie Deutschen stellen überall den Straßenbchnverkehr miede, her An Machfseyck wur. diu» sämtliche Bewohner hufgefordert^ yahrrädw und Motorräder chnzuliefern. Ein in London ausgegebene, Bulletin besagt, die eng- Uchon Tuppen seien auf dem linken Flügel der Verbünde ten mtt dem Feinde engagiert. ZnfolgSdessdn tzs, Deutschen an einigen Stellen etwas zurückgedrängt wor den. (I) Die Natur de» im Vergwevkegebiet liegenden Kriegsschauplatzes erschwere ein schnellere» Vorgehen. . , Da, heiße Ringen um Roy«. Arber die Kämpfe -wischen der Oise und Somme erp fährt man noch, daß Roy« nicht weniger als »wölsmal geräumt und sechsmal erstürmt wurde. Roch mehr KvloniaÜruppen nach Frankreich. Die Köln. Zig. meldet aus Zürich: Nach eins» Mel dung des Torriere della Sera hat die französische Regierung neuerdings viele SchUe gemietet, um Kolonialtrup- ven nv ch F r ank r e ich zu befördern. Man glaubt, daß diese Trugen in den Elsnh schickt werden. 10« vm Waste, französischen KrbrgSschatz erbeutet. Der Oberleutnant d. R. imi bayerischen Anfanterie- LeiLrogiment Wilhelm Mantel hat mit seinem Zuge «inen Stabspackivagen mit Kaffe (100 000 Francs) urjd wichtigen militärischen Papieren erbeutet. Beschießung von Belfort? Die Beschießung von Belfort, üver die schon zu Beginn des Krieges so viel gesprochen wurde, scheint jetzt zur Tat sache werden zu sollen. Ein- Züricher vepesthe -er Köln. Ztg. ver sichert, -aß gegen -le von -en Zranzosen öst lich von öelfort bis ins Elsaß vorgeschobenen Stellungen bereits Dienstag schwere -eut- scheMörser angesetzt «ur-en. Vie K ü m p- s e waren sehr hestigr -ie -rutschen Trup pen gewannen -o-en, wenn auch nur schrittweise. Wenn diese Meldung dem Tatsachen entspricht — und daran ist nicht zu zweifeln werden wir bald neues Er freuliches von den großen Brummern Hörem. GM» deutsche Bomb» zwischen Poincatzö und Joffre. Nattomrltivende meldet aus London: Fortgesetzt kom men noch belgische Flüchtlinge in England an. E» sind bis fetzt etwa 160 000 Personen hier, 2800 verwundete belgische Soldaten sind gestern «rntzeffommen. Während seines Be suches Jofffres Hauptquartier warf ein deutscher Flieger eine Bombe herab, die zwischen PotncarS und Joffre nie- verfiel. Der deutsche Flieger soll von Franzosenper- folgt und niedergeschossen worden, sein. » Brügge und Ostende von deutschen Truppen besetzt, die gange belgische Küstenlinie in unserem Besitze man ficht: vir -luttSumungrardetten ln Selgle» neigen ihrem Ende hu. Der Durchbruch der Belgier und Engländer nach Frankreich ist endgültig vereitelt, die schwa chen Streitkräfte, deiten es nach der Aufgabe Antwerpen» gelang, bi» nach Ostende sich zu retten, werden wicht ver hindern können, daß die Deutschen an der Küste weiter vor- dringen und im kurzem wohl auch den französischen Hafen Dünkirchen, aus dem die Hilfe für den linken Flügel des französischen Heeres kommen sollte, bedrohen, von diesem, Augenblicke an halben dann auch die französischen Am- gehungsverfuche ein Ende erreicht und an uns wird dann die Reihe sein, Umgehungen! zu inächen. Eine Kundgebung der belgischen Rdgterfung. Die belgische Regierung lieh gestern durch ihre Ge- sandtfchaft im Haag eine Kundgebung an da» belgische Volk veröffentlichen, in der es heißt: Schritt für Schritt pertet- digten die belgischen Soldaten seit 2^ Monaten den vater ländischen Boden. Der Feind rechnete darauf, die Ant- werponer Armee zu vernichten. Diese Hoffnung wurde ver, ettelt du'ch unseren unerschütterten geordneten Abzug der uns die Erhaltung unserer Wehrmacht sicherte. Diese ope riert an der Südgrenze, unterstützt pon unseren Bundes genoffen, wodurch der Sieg unseres Recht» feststeht. (?) In zwischen nötigten di« ^Umstände dazu, dem belgischen Volk eine neue Prüfung aufzuerlogen durch dteU^berfiede- lung der Regierung näch Frankreich, ««die edle Freundschaft der franMlschen, Regierung die uns beschränkte Ausübung unserer Souveränitätsrechte sichert, sowie eine enge Verbindung mit der belgischen Armee und den französisch «englischen Bundesgenoffen er möglicht. Dies« zeitweilige Prüfung wird, davon sind wir überzeugt, schnell überwunden werden. Di»' belgischen lviensitzwetg» werden nach örtlichen Möglichkeiten (I) wei ter funktionieren. Die Regierung rechnet auf di« Weisheit und Vaterlandsliebe des belgischen Volke», welch« im Ver ein mit der Tapferkeit der belgischen Armee und ihrer Bun. tzesgenossen di» Stund» der Befreiung d«, schändlich miß handelten und verraten»« vaterlanes beschleunigen wird, sodaß »» schön», und größer erstehen Mi», weil »s Mr Rechtschaffenheit und Seftttung gelitten hat. De» Könitz Zs» BeltzkM t« üoudo». Di» Kopenhagener Zeitung National Tidende meldet au» Landon: JorMSsetzt kommen noch belgisch» Flüchtlinge tn England an, es sind nun insgesamt 160000 Personen. Tausend» von Heimen öffnen sich ihnen. 2000 verwundet« belgische Soldaten find Lm Donnerstag angekomnen. KL- n ig Akvert Mill bei der Arms« bkeibew, die Königin weigert sich, ihn zu verlassen. Zur Linwchme von Utende. Zu der Einnahme von Ostende durch die Deutschen wird noch gemeldet, die englischen Truppen feien beim Hevannahen der Deutschen teilweise in südlicher Rich tung abgezogen, zum Teil per Schiff verladen worb en. Die Stadt war ohne Verteidigung gelassen worden. Englische Kriegsschiffe kreuzen in der Nottdsee in der Höhe von Ostende. Die Zahl der englischen Trüppen^ die sich von Ostende nach dtzm Süden wandten, wird auf 30000 geschätzt. Untwerpen lebt wieder astf. Ein aus Antwerpen nach Rotterdam gereister Hollän der meldet, daß Antwerpen, wiederum auislebe. Die Zahl der Bewohner, die in der Stadt zurückblieben, beziffert sich ruf rund ftin^igtausend. Einige Läden Mr Nahrungsmit tel sind wiederum eröffnet worden. Die in der Stadt zu rückgebliebenen Bürger wünschen lebhaft, Hatz ihre Fami lien au, Holland -uGckkehren. Sie können ihnen aber nicht schreiben,, weil die Postperibindung aulsgehvrt bat. In der Stadt seien noch große Vorräte kn Lebensmitteln, sodaß «ine Hungersnot nicht zu befürchten sei. Allmählich kehren kleine Trupp» Flüchtlinge in die Stadt zurück. Der hollän dische Postdampfer brachte vorgestern im Auftrage der eng lischen Regierung LKbensmffttel Mr die Flüchtlinge der Provinz Seeland nach BlMngen. , Ein belgischer Bürgermeister übe» dgs verhalte» der Drutschtzu. Der Wägermeister derseitfaft zehn Wochen von deut schen Tuppen besetzten Stadt Wemmel hat dn den Ge- neralgouverneur Fretherrn von der Goltz ein Schreiben gerichtet, in dem er das verhütten der deutschen Soldaten als durchaus tadellos bezeichnet und den wärmsten Dank Mr die Gerechtigkeitsliebe und da» Entgegenkommen Mr die Haltung de» Platzhmmwndanten, Oberleutnant von Ls-, hervorhebt. Die Bevölkerung Wemmel« sehe des- l-alb der Zukunft vertrauensvoll entgegen, * Zum ersten Mal« meldete vorgestern auch Vas deutsch» HauMquartter, daß unsere Truppen in Polen Schulter an Schulter — ein Glück verheißendes Wort, das wohl in den Meldungen au» dem Osten ständig wiederkehren wird — mtt dem österreichischen Heere gegen die Moskowiter kämp fen. Und hochechreultch ist es, daß die wiederholten An griffe, di« die Ruffen von Lamza au» gegen Südmdkuren unternahmen, zurückgewiesen wurden. Die GrenMvacht tn Ostpreußen hat ihre alte Tapferkeit aufs neue bewährt. So dürfen wir hoffen, daß Der lMg gegen Kli-Iaml in derselben Mr UN» günstigen Weise fortgesetzt wird, wie das bisher immer der Fall war und haß der ruWsche Bra bant am Boden liegen wird. Die vage in Ostpreußen. Der Staatskommiffar Mu da» FWchtltngswesen, San- deshckuptmann von Berg, teilt zur Aufklärung der Frag«, in welchem Umfange östpreutzischon Flüchtlingen die Rück kehr in die HSimmt -nOglich ist,, folgendes mit: Die Provinz Ostpreußen wird auch zurzeit noch von den Russe» bedrängt Ts ist unseren Truppen dber bisher im wesentlichen gelungen, die Russen, an dem Betreten ost preußischen Bodens zu hindern. Au» dem Kreis« Lyck, in dem sie zeitweise eingedrungen waren, sind pe htn- ausgedrängt worden. Es ist di« Hoffnung begrün det, daß ein nochmaliger Einbruch der Rüssen in di« Provinz wird verhindert «erden können. Immer hin können di« Erenzkreis» d„ «vovinz zurzeit «M pollkommen ungessährdet nicht bezeichn»« werden. Jm größten Teil der Provinz erscheint die Rückt« h r aber unbedenklich, und zwar gilt das un bedingt Mr den ganzen Regierungsbezirk Königsberg, Mr den Regierungsbezirk Allenstein Vis zur Linie Lötzen— RttoläikeN-sOrtelsburg-MeidenKurv, Mr den Regier«»-», bezirk Gumbinnen diesseits der Linie IMey-Angerappf- Lötz»n. In dem Bezirk» jenseits der Linie Insters-Ung». raptz-Mtzen und jenseits der Linie Lötzenf-RikolaUew- OrtelSbura und Netdenhuvg werden Freffchetne zur Hckm- kehr zurzeit noch nicht erteilt. Wer aber Ms eitzene Kosten Hinreisen Willi, wird auch an der Rückkehr tn diese Brziyk» nicht gehindert, insbesondere ist di>e Rückkehr von Betrmten, Kaufleuten und Handwerkern, welch« reichlich Arbeit haben, sehr «umünscht. Der Bahnvsrkshr t» Mttlichs» Lei-