Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschließ! des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBoten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Lricheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Zernsprecher Nr. 2IÜ. Drucker und Verleger! Emil Hannrbohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock L«« ««WWSWWWSSSSSSSS --- - - SV. Jahrgang. - Sollnabeod, de« 10. Mai Im Handelsregister ist heute auf Blatt 329 für den Stadtbezirk die Firma I*»al in Ei-eaftock eingetragen worden. Inhaber ist der Buchbindermeister Daul Lugen Lekudsrt in KiöenstoL. Geschäftszweig: Buchbinderei und Cartonagenfabrikation Eibenstock, den 6. Mai 1913. Königliches Amtsgericht. Bor dem Einzug in Skutari. Der gestrige Donnerstag sollte in zweierlei Hin sicht definitive Entscheidungen bringen. Zunächst soll te die Botschaftervereinigung einen gangbaren Weg zeigen, der sowohl in der Skutarisrage wie in der albanischen Angelegenheit überhaupt beschritten wer den könnte. Nun, Diplomatenmühlen konkurrieren be kanntlich erfolgreich mit der Langsamkeit anderer ost zitierter Mühlen, und so dürfte auch gestern trotz Zuständiger Arbeit wenig zuwege gebracht sein. Der Draht meldet kurz über die stattgefundene Sitzung: London, 8. Mai. Die Botschafter sind heute nachmittag im Ministerium des Aeußeren zu einer Sitzung zusammcngetreten. Sie erörterten dl- Zn- lunft Skutaris und die Frage der staatlichen Gestaltung Albaniens im allgemeinen. London, 8. Mai. Die Botschasterveremigung dauerte 2'/» Stunden. Die nächste Vereinigung fin det nicht vor dem 20. dieses Monats statt, außer wenn die Lage, die sich sehr gebessert hat, sich weiter entwickeln sollte. Ferner tagte gestern aber auch die montenegriniscye Skupschtina, d)e ja noch ihre Zustimmung zu der von rönig Nikolaus beschlossenen „bedingungslosen" Ue- crgabe Skutaris zu geben hatte. Ueber den Verlaus »ikser Sitzung liegen zur Stunde Nachrichten noch cht vor, cs ist indessen als gewiß anznnehmen, daß >ch die Skupschtina nach einigen! Hin- und Herreden on der Notwendigkeit der Uebergabe durchdrungen ist, uerade so wie seinerzeit der als so störrisch bezeichne- e Ministerrat. — Ueberdies: Der in öem deuk- .rürlngen montenegrinischen Ministerrat am Montag herrschende Sturm soll auch von Nikita vorher be stellte Arbeit gewesen sein. Und so hat .man mit der Räumung Skutaris, wie wir schon ausführlich meldeten, begonnen und der Einzug der europäisch«» Truppen soll am morgigen Pfingst-Sonnabend erfol gen : Cetinje, 7. Mai. Die „Agenzia Stefani" mel det: Der Zivilgonverneur von Skutari begab sich heute nach San Giovanni di Medua, wo ihn der eng lische General zum Frühstück lud. Er hatte von Kö nig Nikolaus den Auftrag, alle Einzelheiten bezüglich der Räumung Skutaris durch die Montenegriner und dessen Uebergabe an den Kommandanten des inter nationalen Geschwaders zu regeln. Die Räumung er folgt so bald als 'möglich. Petersburg, 8. Mai. Der Einzug europäi scher Truppen in Skutari, deren Zahl 2000 nicht über steige» wird, wird für Sonnabend erwartet. Was man sich übrigens in Cetinje von einer „be dingungslosen Uebergabe" Skutaris für ein prächtiges Bild macht, geht in ganz wunderbarer Naivität aus nachstehender Meldung hervor: Wien, 8. Mai. Die „Südslawische Korrespon denz" meldet aus Cetistje: In Regrerungskreisen wird erklärt, Montenegro erwarte von den Mächten für die Räumung Skutaris eine Entschä- dignngjowohkmaterielleralsauchterriito- rialer Natur. Es wird darauf hingewrejen, daß die Verzichtleistung auf die Stadt nur unter dem Ein druck von Versicherungen beschlossen wurde. Montene gro muß für dieses gebrachte Opfer anderweitig ent schädigt werden. Sowohl die schwierige wirtschaftliche Lage als auch die Stimmung der Bevölkerung lassen es als nötig erscheinen, daß die Mächte in kurzer Frist diese Frage zur Erledigung bringen. Bon einigem Interesse dürfte noch sein, daß Ge neral Wukowitsch, der so kurzfristige Regent Skuta- ris, ins montenegrinische Ministerium soll und daß die kriegführenden Staaten bereits an die Abrüstung denken Eeti»je, tz Mai. Infolge der Schwierigkeiten, di; sich ihm entgegenstellten, hat Miukowitsch es aus gegeben, das Kabinett zu bilden. Nunmehr hat der König den General Wukowitsch damit beauftrag!. — Die montenegrinische« Offiziere sind sehr ungehalten über die Räumung von Skutari und der Kronprinz soll öffentlich seine Mißbilligung über die Haltung des Königs ausgesprochen haben. Konstantinopel, 8. Mai. Wie verlautet, wer den die kriegführenden Staaten eine Woche nach dem Beginn der Friedensoerhandlnngen mit der Abrüstung beginnen. Tagesgeschichte. Deutschland. — Die Iubiläumsamnestre. Von gut unterrichteter Seite erfährt das „Berliner Tag-blatt": Der Kaiser wird, altem Gebrauche folgend, anläßlich seines Regiernngsjubiläums eine Amnestie erlassen. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annr'mmt, daß sie nicht über eine Strafgrenzc von etwa sechs 'bis acht Wochen oder 500 Mark hinausreichen wird. Erne Amnestie in großem Umfange ist kaum wahrscheinlich. Ebenso steht nicht zu erwarte», daß politische Vergehen in weiterem Maße von der Amnestie betroffen werden. — Eine preußische Wahlrechtsreform- vorlage. Der neue preußische Landtag wird am 1t. Juni das erstemal zu einer kurzen Tagung zasamnien- treten. Der König wird den Landtag persönlich mit einer Thronrede eröffnen. Wie von unterrichteter Ser ie mitgeteilt wird, wird die Thronrede unter ande rem einen Say enthalten, der sich auf die Reform des Landtagswahlrechts bezieht. Es wird eine neue Wachl- reformvvrlage angekündigt und deren Grundzüge be kannt gegeben werden. Herr Barthou, es stimmt nicht! Gegenüoer der Berechnung der Friedenspräsenzstärktz des deutschen und des französischen Heeres, wie sie Ministerpräsident Barthou in seiner Rede auf dem Ban kett zu Eaen angestellt hat, stellt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" fest, daß die Gesamtstärke des deut schen Heeres im Frieden einschließlich der Kapitulanten und Einjährig-Freiwilligen 641000, die des sranzösi schen 581000 Mann vcträgt und daß zwischen beiden Armeen nur ein Unterschied von 60MO, und nicht von 180OM Mann zuungunsten Frautreichs besteht, wie Herr Barthou irrtümlich behauptete. Selbst wenn man die zum Dienst ohne Waffe eingestellten Leute, die schlechterdings angesichts unserer modernen Kneg- sührung nicht als Kombattanten in Rechnung gestellt werden können. - etwa 38 500 in Frankreich und 27M in Dcntschland — zum Abzug bringt, so zeigt eine einfache Rechnung, daß Deutschlands Ueberlegen- heit auch dann nur 95- bis 96 000 Mann beträgt, al so nur etwa die Hälfte dessen, was der französische Ministerpräsident vor seinen Zuhörern in Caen als Tatsache angab. — Der Berliner Lehrergesangverein Sieger im K a is e r w e t t si n g e n. In dem am Donnerstag beendeten Kaiserpreis-Wettsingen zu Frank furt am Main ging der Berliner Lehrergesangverein als Sieger bervor und erhält somit den Kaiserpreis. Der erste Ehrenpreis wurde dem Kölner Männergc- sangverein zugesprochen. Oesterreich-Ungarn. — Ministerbesuch in Wien. Staatsmini ster Dr Sydow ist ans Berlin in Wien eingetroffen. Ar««kreiD. — Tie französische Heer es frage. Die Heereskommission der französischen Kammer hat am Donnerstag vormittag zwei Artikel des Gesetzentwur fes Reinach-Montebello über die Urlaubserteilung an genommen. Abgesehen von den gesetzliche» Sonn- u«d Festtagen soll die Gesamtzahl der gleichzeitig ans' Ur laub befindlichen Mannschaften in jedem Trupventeil ein Zehntel der gesetzlichen Effektivstärke nicht über schreiten. König Alfons bei den französi schen Truppenübungen. Der König non Spa nien verlies; am Donnerstag morgen halb neun Uhr Paris, um sich nach Fontainebleau zu begeben, wo er einer Kavallerieübung beiwohnte. Später wohn te er Schießübungen der Artillerie bei. Der König war sehr erstaunt darüber, daß es möglich war, die Knnonen in 21 Minuten aufzustellem und de» er sten Schnß abzuseuern. Am Donnerstag abend kehr te der König nach Paris zurück, wo im Auswärtigen Amt Minister Pichon zu seinen Ehren ein Diner geben wird. »«Oland. — S t i m m r e ch tle r in n e n vor Gericht. In dem Prozeß gegen die Anhängerinnen des Frauen stimmrechts, Frau Drummond und Fräulein Kenney, und gegen den Chemiker Clayton hat am Donnerstag auf dem Polizeigericht in der Bowstreet in London ein neues Verhör stattgefunden. Es wurden weitere Do kumente verlesen, nm den Beweis für das Bestehen ei ner Verschwörung zu erbringen. Die Prozeßverhand lung wurde auf den 13. Mal vertagt. Die weiblichen Angeklagten sind gegen Bürgschaft auf freien: Fuße belassen worden. Türkei. — Belagerungszustand in Smyrna. Ueber das Küstengebiet von Smyrna wurde der Bela gerungszustand verhängt. Oettlicht und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 9. Mai. Da von oem seit einiger Zeit vermißten Maurer Winkler kei ne Spur zu finden war, hatte man gestern den Ver such unternommen, mit Hilfe eines Polizeihundes nach ihm zu suchen. Auch dieser Versuch ist, wie uns mitgeteilt wird, vollständig erfolglos gewesen. — Eibenstock, 9. Mürz. Gestern abend wurde ,im Hotel Reichshof der hiesigen Sauitätskol onne ein vom Stammtisch Reichshof gestifteter Kran kenwagen übergeben. Nachdem die Kolonne nn Gastzimmer Aufstellung genommen, widmete Herr Bahn Hofsvorsteher Schuster der Sanitätskolonne für ihre Humanitären Bestrebungen freundliche Worte und über gab Herrn Sanitätsrat Dr. Zschau den gespendeten Wa gen. Hieraus ergriff Herr Sanitätsrat Dr. Zschau als Kolcnnenarzt des Wort und dankte den edlen Spen dern Cir ihre hochherzige Gabe. Auch Herr Kolonnen' führer Oberforstmeistereiassistent Ott sprach im Namen der Kolonne den Gebern herzlichsten Dank aus. Dann dankte Herr Bürgermeister Hesse in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Ortsgruppe des Landcsvereins vom Roten Kreuz und auch als Bürgermeister der Stadt, seiner Freude darüber Ausdruck gebend, daß die Spen der, die sich ja schon öfter in den Dienst der Mlge- meinheit gestellt haben, auch wä hrend der Stunden ge mütlichen Beisammenseins für solch werktätige Liebes- zweae sich uneigennützig betätigen. An die Uebergabe schloß sich dann noch ein gemütliches Beisammensein. Dresden, 8. Mai. Der Reichstags ab - geordnete August Kaden, langjähriger Ver treter des Wahlkreises Dresden-Neustadt, rst lebensge fährlich erkrankt. Der in hohem Alter stehende AvgeordNttc mußte gestern Abend l» größter Eile ins Krankenhaus gebracht werden. Der Wihikleis ist si cherer Besitz der Sozialdemokratie. - Oschatz, 8. Mai. In der hiesigen Hartstern- gutfabrik wurden heute nachmittag gegen sechs Uhr durch den Einsturz einer Giebelwand zwei Arbei ter verschüttet. Einer von ihnen, der Arbeiter Reinhardt, wurde tot, der andere, der Arbeiter Mam mitzsch, ichwer verletzt geborgen. Pirna, 8. Mai. In fast unmittelbarer Nähe des Gasthauses „Zum Fuchs" bei Schmiedefeld wurde beim Ackern ein Meteor gefunden. Dieses be steht aus Mcteorcisen; beim Anklopfen ertönt remer Metallklang. Das Gewicht beträgt ungefähr vier Zentner. Das Meteor hat die Form eines l» der Mitte abgedrehten Kegels und ist 72 Zentimeter hoch. Der Umfang beträgt am Fuß fünfzig Zentimet, r im Quadrat und an der Spitze 10 mal 45 Zentimeter D:r interessante, planetarische Körper ist an der großen Lin de am historisch bekannten Gasthaus „Zum Fuchs", m dem vor hundert Jahren Kaiser Napoleon übernach tete, ausgestellt worden. Bischofswerda, 7. Mai. Heute in den ersten Moroenstunden brannte die Schuhfabrit von Hermann Lehmann u. Sohn in Goldbach mit den gesamten Warenvorräten und Maschinen vollständig nieder Der Schaden wird ans 80 looooo Mari be ziffert. Es liegt offenbar böswillige Brandstiftung vor