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A SN ssei- Ä S V V^8> VSW z UZ^L ' gMx V »IzllU ^44 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »k ,0—»>°rs-r Zntir»,' ersch.i«. Dien,. I«ß, D»mi«r»tag und Tunnadend. Mark, »«t A-st-llung durch die Beten 1,- Mark. »He HSHerer Gewalt (Krieg od. sonst, welcher Störungen de» Betriebes der Ng, der Lieferenten »d. d. Besvrderungs- ^a"ö»»),hat der Beeieher dein»« An« "sesernng od« Ne«t«srru»g »er l «.»»fA«ch,ahl»^d.O,M,»P»«ss«. MlestsllWs- M AnzcheW» Bn,etg»,-P«l« : »e dtetngespaüe» Heil, oder deren Ben« »ted uM 2K Pfg., «k der ersten Sette »ett v» Psg. beeechewt. An»«tL»n «l den SeschchMwWch«« dt, späteste,» »en»W«^ »i «ste tn tdr GeschüsteGele i et eben jemsprech-Anschluß: Amt k)erm»dorf b. Dr. Nr. 3(. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 29148. Achriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rthle, Gr*ß»OkrBa """ ' -V —— --- — Nummer lO Sonntag, den 25. Januar ^920 s9- Jahrgang Amtlicher Teil. Umsatzsteuer. Die ausgegebenen Vordrucke sür die Umsatzsteuer- erklärungen sind gewissenhaft ausgefüllt Lis 31. ds. Mts. im Gemeindeamt (Kaffe) abzugeben. Htteudsrf-Msrthdsrf, am 21. Januar 1920. Der GemeindevorUand. « 1 NV tNl. re« aufen gt Geschäfts erbeten. lsüv Vsme s lphie uN° llt ein. ik »üt«, Medingeü ^uaktätel LAuswah^ ms iüdx Meudsti verlort Keschäft^ ^er lktot kaufe«. yaE wohnhaf ahrx alt sucht eijuugt* öir«j. weicht d, unt<! SeschSft» rbeten. Hundesteuer betr. Die Hundesteuer ist bis Kube Aauvar ds. Is. gegen Entnahme der Hundrsteuermarke zu bezahlen. Wird ein steuerpflichtiger Hund nach Ablauf des Zahlungstermines sür die Hundesteuer ohne gültige Steuer- marle auf öffentlichen Verkehrsräumen betroffen, so wird dessen Besitzer, falls er nicht der Hinterziehung schuldig ist, mit einer Geldstrafe bis 30 Mark bestraft. Htteudarf-Msritzdorf, am 21. Januar 1920. Der Gemeind evorstand Neuestes r»om Tage. — In der Antwortnote Hollands betreffend die Aus lieferung des Kaisers heißt es: Weder die konstituierenden Gesetze des Königreiches noch die hundertjährige Tradition die von jeher die Niederlande zur Zuflucht aller derjenigen gemacht hat, die in internationalen Konflikten unterlagen, gestattet der niederländischen Regierung dem Wunsche der Mächte zu willfahren und dem vormaligen Kaiser die Wohl taten dieser Gesetze und dieser Tradition zu nehmen. Das Recht und die nationale Ehre widersetzen sich dem. — Die Prager Blätter melden, daß in Oberschlesien die Pest ausgebrochen ist. Allem Anschein nach wurde diese Seuche au» Ostgalizien eingeschleppt. Da» Präsidium des polnischen Nalionatrate» in Teschen ist durch Erkrankungen dezimiert. Die Ämter mußten geschloffen werden. Die Leute brechen auf der Straße zusammen; die Sterblichkeit steigt. Au» Mährisch-Ostrau wird bekannt, daß der Grund der Personenverkehrifperre auf der Kaschau — Oderberger Bahn nicht im Kohlenmangel, sondern in der Pestgefahr liege. Im dortigen Gebiet seien 29 Personen erkrankt, fünf davon gestorben. Reisen sind nur in dringenden Fällen und nach ärztlicher Untersuchung gestattet. In diesem Ge biet soll nach dem Friedensvertrag jetzt Volksabstimmung vorgenommen werden und in der nächsten Woche sollte es zur Abstimmung durch französische Truppen besetzt werden. Infolge der Pesteptdemte dürste die Besetzung unterbleiben. — Der „Königsberger Allg. Ztg " wird über Reval gemeldet: E« scheint seftzuftehen, daß die Erfolge der Bolschewisten in Westsibirien auch auf Nord- und Ostsibtrien einen Emfluß ausüben. Im ganzen Llma-Gebiet wurde die Koltschakregierung gestürzt. Zwischen Wladiwostok und Lharbarowsk sogen die Truppen de« Kosakengeneral» Kalmykow von allen Seiten von roten Fleischaren ein- geschloffen sein. In den genannten Städten erwartet man stündlich den Umsturz. Ueber Irkutsk und au» Krasnojar« wird vom 17. Januar gemeldet, daß dort Straßenkämpfe stattsanden. Die Vorstädte seien von revolutionären Truppen besetzt, während die Stadt selbst in den Händen der Kadenern sei. Die Japaner verhalten sich neutral. — Die „Preßinformation" berichtet au» Paris: Die Entente hat beschlossen, eine Anzahl ihrer Agenten in Deutschland zu beauftragen, die ihnen übergebenen Abzüge der Anklageschrift gegen die auszuliesernden Deutschen in weitesten Kreisen der deutschen Presse und auch in jeder andern Form zu verbreiten. Aus diese Weise versuche die Entente in den Augen der deutschen Volkes die auszu- liesernden Personen als Verbrecher hinzusiellen, die ihrer Strafe nicht entgehen dürften. Es werden bereits weil über eine Million solcher Exemplare in deutscher Sprache gedruckt, welche im besetzten Gebiet, in Elsaß-Lothringen und auch im unbesetzten Deutschland verbreitet weiden sollen. — Die Preßinformation meldet au» Rom: Der General streik der Eisenbahner hat die Gefahr einer revolutionären Bewegung in Italien nahegerückt. Die Regierung hat die au«sührende Gewalt in den Großstädten Militär- kommandanten übertragen. Die Bestimmungen, die mit der Verhängung des Belagerungszustandes verknüpft sind, sind m Kraft getreten. — Der „Corriere della Sera" meldet: Durch ein Dekret der Regierung ist über das ge- samte Gebiet de« Königreich« Italien der Lutnahmezuftand erklärt worden. In Rom, Mailand und Neapel sind die Regierungsgebäude, die Bahnhöfe, die Post- und sonstigen Verkehrsanstalten unter militärischer Bewachung gestellt worden. Fl obl- t er fordern alle Arbeitergruppen und Angestellte zum Sympathiestreik auf. Auch der „Secolo" bestätigt, daß der Streik in Oberitalien politischen Einschlag hat. Die Kommunistischen Kräfte sind jetzt fieberhaft tätig, um den schon lange geplanten Umsturz nun endlich zu verwirklichen. Oerttiches und Lächfisches. Vttendocf-Vkrllla, den 2§. Januar 1-20 — Sonnabend, den 31. Januar veranstaltet der hiesige Gemischte Lhor ein öffentliche» Konzert Damit tritt der Verein nach fünfjähriger Ruhepause zum ersten Male wieder an die Oeffentlichkeit. Seit seinem Bestehen sind wir von ihm nur gme Darbietungen gewöhnt. Da sich im Laufe der letzten Monate die Zahl feiner aktiven Mitglieder verdoppelt hat, darf man von ihm erwarten, daß er sich in Zukunst an die Aufführungen größerer künst lerischer Werle wagt, kommenden Sonnabend wird er einem Cyktus prächtiger Kunst- und Volkslieder zu Gehör bringen. Ein reizendes, humorvolles Singspiel „Winter- abeno in der Bauernstube" wird das Programm beschließen. Im Anschluß daran findet dann Ball statt. — Wer al» Freund von Musil und Gesang gewillt ist, das musikalische Leben unseres Orte» zu heben und damit zur Verinnerlichung unseres Volksleben» beizutragen, wird hier durch zum Besuch de» Konzertes freundlichst eingeladen. — Die Kirchenvorstandswahl wird am 15. Februar in der Kirche stattfinden. Es sind zu wählen 7 Vertreter sür Ottendorf, je 1 Vertreter für Groß- und Kleinoknlla. — Am 5. Februar d. I. sind für erholungsbedürftige Mädchen eine Anzahl Plätze im Bechlehemstift Augustusbad zu besetzen. Aufenthalt 5 Wochen, Kosten 130 Mark. Eltern, welche gesonnen sind, ihre Kmder dorthin zu senden, wollen sie di« zum 27. Januar d. I. bei dem Leiter der hiesigen Schule, Schuldirektor Enoler, anmelden. Für Knaben, die Anfang Marz m das Belhlehemstist gebracht werden können, werden Anmeldungen ebenfalls schon ent- gegengenommen. Für Eltern, die den geforderten Betrag nichr vollständig entrichten können, wird um eine Beihilfe nachgefucht werden. — Fleifchversorgung in der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt emfchl. der Stadl Raoeberg. Für dre Woche vom 19.-25. Januar 1920 erhalten auf die Retchsfleischlarlen Reihe „L" Personen über 6 Jahre aus ore Retchssleischuuuken 1—10 150 gr Frischfleisch bezw. Wmfl, Personen unter 6 Jahren aus die Reichssteischmarken 1—5 75 gr Frischfleisch bezw Wurst. Der Preis beträgt für da« Psuno Rindfleisch 3 Mark 40 Psg., für da» Psund Wurst 3 Mart 10 Psg., bei Abgabe an die Ver braucher. — Mit dem aufgehobenen Verbot de» Agiohandels mit Retchsmünzeu ist Wucherern und Schiebern ein neues Gebiet erschlaffen worden. Anstelle der Inserate, in denen bisher die im Lunde umyerziehenden Aufkäufer sür alte Zahngebisse usw. schwindcryohe Preise andoten, erscheinen setzt die Inserate derselben Leute, in denen sie sür deutsche Silber- uno Goldmünzen fabelhafte Preise anbieten. E» ist ohne wettere» klar, daß da« von diesen Austäusern im Lande zusammengetragene Münzenedelmelall zu einem ganz erheblichen Teile als Schievergut ms Ausland gebracht wird. Die bayerische Regierung hat sich deshalb an die Reichsregierung gewandt uno diese ausgeforbert, dem wilden Handel mit Eoelmetall möglichst rasch zu steuern. Für ihr eigenr» Staatsgebiet Hai die bayerische Regierung eme Ver ordnung ertasten, nach oer Gold- und Sildermünzen, Gold- uud Süberwaren, Bruchgolo, Bruchsilder, Gold- und Silber- schmucksachen, Bijouterien und Taschenuhren im Umherziehen oder von Haus zu Haus, an öffentlichen Orten, insbe sondere Wirtschaften ooer Bahnyosen, auch im Wohnort oder rm Orte oer gewerblichen Nteoerlaffung des AuskäuserS nicht ausgekauft ober eingetaufcht werden dürfen. Für Zu- wioerhanolungen wird Gefängnis ors zu einem Jahr und Gelostrasen bis zu 100000 Marl angeoroht. Es wäre an der Zett, daß auch die sächsische Regierung sich mit dieser Frage befaßle und auch ihrerseits hier rasch Zugriffe, ehe der Schaden allzugroß werden kann. — Keine Emjahrig-FlElUigen-Zeugniffe mehr. Nach dem oie allgemeine Wehrpflicht ausgehoben ist, wird auch da« Zeugnt» über ore wissenschaftliche Befähigung für den nnjäbrig-freiwilliaen Militärdienst und das Führungszeugnis für militärische Zwecke nicht mehr ausgestellt. Die Direktionen aller höheren Lehranstalten sind jedoch nach einer Verordnung des Unterrichtsministerium» ermächtigt, auf Wunsch auf das Versetzungszeugnis nach Obersekunda und auf dem Reifezeugnis der Realschüler, der Schüler der höheren Landwirtschastsschule in Döbeln und der höheren Handelsschule in Zittau zu bemerken: „Diese» Zeugnis ent spricht zugleich dem früheren Befähigungsnachweis für den einjährig-freiwilligen Miltä, dienst. Großröhrsdorf. In einer hiesigen Fabrik hatte man mehrfach die Wahrnehmung gemacht, daß von fertig- gestellter Ware kleine Mengen abgeschnitten und entwendet worden waren. Die angestellten Nachforschungen führten dahin, daß der Diebstahls-Verdacht auf den Feuermann der betreffenden Fabrik fiel. Eine vorgenommene Haussuchung bestätigt das. Dieser Vorgang hatte zur Folge, daß sich der Täter das Leben nahm und seine Frau gleichzeitig mit ihm aus dem Leben schied. Beide wurden entseelt in ih»em Wohnzimmer erhängt aufgefunden. Die Leute sind vor nicht langer Zeit hier zugezogen und kinderlos. Niedersedlitz. Die hiesige, etwa 4000 Einwohner zählende Jndustriegemeinde hat die Erhebung zur Stadt mit revidierter Städteordnung beantragt. Das Ortsgesetz über Annahme der revidierten Städteordnung ist vom Ge meinderat bereits in 2. Lesung genehmigt und soll nun den Aufsichtsbehörden zur Befürwortung bezw. Genehmigung zugehen. Pirna. Die hiesigen Stadtverordneten bewilligten für den Ausbau von 23 Wohnungen in der ehemaligen Pionier-Kaferne den Betrag von 135440 Mk. Für die Beschaffung von Kachelöfen, Bodenkammern usw. für bereit« hergestellte Wohnungen wurden 44 310 Mark und für neue weitere Wohnungen 40 000 Mark bewilligt- Ferner wurden für den Ausbau eines weiteren Teile« der Kaserne, wodurch ermöglicht wird, noch weitere 40 Wohnungen zu schaffen, 500 000 Mark bewilligt, welch letztere Summe mit Anleihe mitteln gedeckt werden soll. Löbau. Ein Leipziger Grobstadt-Verbrecher verübt« im Gasthof zur Hoffnung im nahen Bischdorf einen räuberischen Uebersall. Er hatte sich nach der Tanzmusik in den Saal einschließen lassen. Als der Sohn der Be sitzerin über den Saal ging, bedrohte er diesen mit einem Revolver und verletzte ihn mit ernem Schlagring, dergleichen die herdeigeeilte Mutter. Als Leute zu Hilfe kamen, floh er. Der Täter konnte in der Person des 20 Jahr alten Sprenger aus Leipzig festgenommen werden. Ost ritz. Hier wurden noch rechtzeitig zwei fett« Schweine vor der Schwarzschlachtung beschlagnahmt. Die Schweine waren gegen zwei Ferkel, die man gegen Bezugs schein eingestellt hatte, eingetauscht worden. Görlitz. Heute morgen gegen 6 Uhr wurde vor dem vorderen Eingang der Elisabethschule die Leiche eine« jungen Mädchens anscheinend erdrosselt, aufgefunden. Sie wurde als die der 18 Jahre alten Getrud Hildegard Erna Leucht festgestelll, deren Mutter im Hause der Elisabethschule wohnt. Unter dem Verdacht de» Morde» wurde ein Chor sänger vom hiesigen Stadttheater, der mit der Ermordeten seit längerer Zeit verkehrte, verhaftet. Offenbar liegt dem Vorfall eine Eifersuchtstat zugrunde. Schöneck t. V. An die falsche Adresse geriet am Dienstag nachmittag am Schaltervorraume des hiesigen Bahnhofes eine Bauersfrau aus Zwota. Sie machte sich an zwei augenscheinlich den besseren Ständen angehörenden Herren heran und bot ihnen 6 Pfund Butter zum Kaufe an — das Pfund für 26 Mk. — Die Herren — es war ver Oelsnitzer Amtshauptmann mit einem zufällig im Vogt lande weilenden Oberrevisor aus Dresden — interessierten sich lebhaft für das Angebot der Schleichhändlerin; sie ließen die Butter mit Beschlag belegen und .den Namen der Frau feststellen. Es kommt hierbei auch noch ein Betrugsversuch in Frage, weil die mit 6 Pfund angebotene Buttermenge nur 5 Psund wog. Klingenthal. Die Grippe tritt nun schon fast drei Wochen mit einer Bösartigkeit auf, wie sie sonst nirgends in der gleichen Stärke beobachtet wurde. Die Schulen mußten geschloffen werden. In den Zeitungen wird auch die vorübergehende Sperrung der Kinos, Tanzsäle usw. an geregt. Unter den zahlreichen Opfern, welche in diesen Tagen die Grippe hinraffte, befand sich auch die junge Gatlin des Bürgermeister- Dr. Ungethüm,