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Dies« Zeitung veröffentlicht die - . des Semetnderater xa OttmdochOML«. 25. Jahrgang Nummer 53 Mittwoch, den 5. Mai 1926 Oertliches und Giichfisches. :ne m rsdorf. Sbir ite »dl röorl und Stellvertreter zn wählen. Gewählt wurden für G-undwertauSschuß die Herren Lödrich und G. Tamme Stellvertreter die Herren Petzold und Grafe, für den werbeaurschuß die Herren A. Wirth und A Hofmann, Stellvertreter die Herren Rumltch und Pi tzsch Für r-.Ss» 1u tM>ch «rk kkfrrrnrz »d«r Nachtirtrr«« drc x g»Äl»q! ». Kückz>a.W«s d, B«MS*pr»!s«». § Postfch«k-Kontö Leipzig Nr. 29148. den als Ge ale di« und trieb sich in der letzten Zeit in Sachsen und der Tschechoslowakei umher. Dem Gendormerikomiffar hat er eiugcstanden, daß er schwere Einbrüche in Reichenbach und Klingentathal ausgeführt hat. Srine Beteiligung an dem Mord Ungnet er. Gttendorf-Vkrilla, den q. Mai ch2s. — Am Sonncbcnd fuhr auf der Lommtzecsiraße unter- halb des Fahrrnberge« ein mit mehreren Personen besetztes Auto infolge Versagens der Stemrung durch den Graben aus eine Wiese wobei da« rechte Vorderrad vollständig dnnolie t und die Vord-rachse erheblich verbogen wurde, so daß da« Auto abgeschleppt werden mußte. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. — Am Sonntag brannte im Ottsteil Cunnersdorf das Wohnhaus mit angcbauter Scheune des Zimmermanns Kn ath bi« auf die Umfassungsmauern nieder. Als Ent- siehungSursache wird ein bisher unbemerkt gebliebener Essen- desekt angenommen. Dar Feuer kam vormittags gegen N Uhr im Dach? des Wohnhauses zum Ausbruch und verbreitete sich mit großer Schnelligkeit. Der Besitzer und seine Ebe. siau befanden sich in der Nähe ihres Grundstücke«. Al« sie den Rauch bemerkten, eilten beide Ehegatten ins Hau« wo mit anderen Nachbarsleuten sofort die Rettung des LteheS und Bergung de« Mobiliars begonuen wurde. Während Zimmermann Kunath vom Fenster des ersten Stock werke« aus dir Betten herabwarf halten dir Flammen bereits den Trepprnausgang ergriffen. Er mußte dann selbst -Um Fenster hinabspringen, weil inzwischen jeder Rückweg abgeschnitten war. Als die alarmierten Feuerwehren an der Brandstelle rtntrafrn, standen das Wohnhaus und die bcheune — beide ältere Bauart — über und über in Flammen. Es war fast nichs mehr zu retten. — Wie aus heutigem Inserat ersichtlich ist, bittet der Mannergesangverein „Deutscher Gruß" die hiesige Einwohner- schäft um Schmückung der Häuser und stellt hierzu kostenlos bat nötige Tannenrcifig zur Verfügung. Der Feftmg passiert folgende Straßen: Ab Gasthof Cunnersdorf—Werthschütz- Kraße über Radeburgerstraße, Radebergerstraße, Lomnitzerstrabe Nach dem Trichhau«, zurück über R idebergerstrahe, Mühlstraße, königsbrückcrstraße bis zur Villa des Herrn Mcx Walther, zurück über die Fölstereistraße nach den Turnplatz oeS Turn verein« „Jahn" e. V. — Oeffentliche Sitzung der Gemeinde-Verordneten am öl). April 1926. Herr Vorsteher Zech eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß ein DringlichkeitSantrag der S. P D. Fraktion, Neubau eines Wohnhanses betr., eingegangen sei. Herr Bürgermeister Richter ehrte dann den Gcmeinde- verordneten Henn Ernst Mißbach, der aus eine fast 28 jährige Tätigkeit als Gemeindeoerlreter zurückblickr« kann, mit einer warmempfundenen Ansprache, dem Jubilar dabei herzlichen Dank und beste Glückwünsche auSsprechend. Herrn Mißbach wurde hierbei eine silberne Taschenuhr mit ent- svrechender Widmung als bescheidene Gabe überreicht. Herr Mißbach dankte für die Ehrung und sicherte weitere Mit arbeit zu. Von den erstatteten Mitteilungen dürften unsere Leser folgende interessieren. Der Reichsaurschuß für Leibes übungen hat eine Bsihilse für den Turnhallenbou abgelehnt. Da» Hygiene - Wander - Muflum soll hier gezeigt werden, Und zwar vorausfichlich Ende Mai im Hirsch. Der HauS- haltausschuß B de« Landtages hat die Petionen der Ge- Uteinden Oltendorf-Okrilla und Lausa um Fortführung der elektrichen Straßenbahn der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. Nach einer Mitteilung des Finanzministeriums ?n da« man sich bereit« gewandt hatte, ist zur Weiterver- Mgung der Angelegenheit die zu gründende Dresdener Urberlandverkehrsgesellschaft zuständig. Vom eingehenden bricht des Gemeinderate» an da« Bezirk«schulamt über die Unzureichenden RaumverLältnisse in den hiesigen Schulen äah« man Kenntnis. Herr Bürgermeister Richter berichtete ^gehend über den Stand de« Turnhallenbaues und über "nen Beschluß des Bauausschusses, nach welchen die Friedens. Utieten für die Wohnungen im Staat«beamtenwohvhaufe Unter Beachtung einer virrprozentigen Verzinsung der an- ^'gteu Kapitale auf 400 Mark festgesetzt wurden. Gegen Übertragung der Schanlkonzesfion im Roß auf Herrn ^lhm Hanta wurden keine Bedenken erhoben- Die Firma Ag. Walther äc Söhne beabsichtigt den Einbau einer Glas- ichmelzwanne in das bestehende Kesselhaur. Der Bau- nurschuß schlug als Gemeindebedingung vor, Herstellung ent- >p"chender Anlagen zur Abwafsrrbeseitigung. Herr Petzold «antragt noch zu bedingen, daß die Firma für ausreichende «trbeiterwohnungen sorgen und bei Entlassung von Arbeitern ^'ese in drn Werkwohnungen belassen soll. Bei Nemin- jungen von Arbeitern sollen Ortseinwohner bevorzugt "Aden. Die Herren Bürgermeister Richter und König MU Ls« BriiNZW »Nene Illustrierte", „M»de «ob Krim" „D« «vbs^*. Echrisüetkmg, Druck und Ber!ag Herma«« Rühle, Otimdsrs-Okrilla. Gemeind» - Sir» - Koat» Rg Ä Dresdner Gchlachtviehmarkt. 3. Mai 1926. Auftrieb: 123 Ochsen, 225 Bullen, 320 Kalben und Kühe, 731 Kälber, 710 Schafe, 2029 Schwein«. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochse« 32—54, Bullen 37—53, Kalben und Kühe 25—52, Kälber 35—72, Schafe 40-64, Schweine 60—80. Sonntag, den 2. Mai 1926. (Fußball.) Tv. Lausa I - „Jahn" l 5:1 (3-0). Am Sonntag vorm. V, 11 Uhr traten auf hiesig«« Platze obige Mannschaften zum Spiel« an. Tv. „Jahn" hatte einige Mann Ersatz während Lv. Lausa mit spiel starker Mannschaft antrat. Nach gut eingeleiteteu Angriffen konnte Lausa in der ersten Halbzeit 3 Tore erzielen. Erst nach der Pause war es „Jahn" möglich da« Ehrentor zu erzielen, dem Lausa noch zwei Erfolge entgkgenstrllte. Da« Rückspiel in Lausa wird hoffentlich «in günstiger«« Resultat für „Jahn" ergeben, vorausgesetzt natürlich, daß die Mann schaft nicht wieder so unt«r ihrer Form spt«lt, wie am vergangenen Sonntag«. billig jv Erwerbslosknfürsorge fordert der Bezirkverband eine Sonder umlage von 2500 Mark und 1472 Mark. Die Beträge mußten bewilligt werden. Die Aufnahme von Darlehen u. zwar 9000 Mark al« Stammeinlage für den Giroverband und Betriebsgeld für das Gaswerk und 35 000 Mark für den Wohnungsbau wurden genehmigt. Der Bürgermeister gab hierbei mit bekannt, daß die Kreditanstalt sächsischer Ge meinden bereit ist, für den Apoihekenbau 30000 Mark kurz, sristig zu leihen Man genehmigte auch diese Darlehnsaus- nähme nnd hat Herr Apotheker Ebert in die der Gemeind« gestellten Brdingungen einzutreten. Bei Aufnahme einer Hypothek ist der Betrag abzustoßen. Der Antrag der S P. D.-Frakrion auf Errichtung eine« weiteren 4 Familien- Hauses wurde einstimmig angenommen. Es wurde hierbei von Herrn Bürgermeister Richter erklärt, daß der Bau nur in Angriff genommen werden könne, wenn das erforderliche Kapital durch Darlehnsaufnahme gesichert werden kann, da laufende Mittel nicht mehr verfügbar seien und da die volle Mietzinssteuereinnahme des ganzen Jahre« bereit« verbaut sei. Ein Mehrertrag an Mietzinssteuer sei trotz der ein- tretenden Erhöhung nicht zu erwarten infolge der gesetzlich vorgeschrirbenen Befreiungen bis zu gewiss«» Einkommen grenzen und der Entlastung für die Industrie. Hierauf ge heime Sitzung. — Die schon von zahlreichen Einwohnern als verloren bezeichnete neue Fahne des Mannergesangvereins „Deutscher Gruß" Ottcndorf-Okrilla ist, wie wir eben erfahren, wieder gefunden worden und begründet sich die Befürchtung darin, daß durch ein Versehen ein«s Angestellten der Lieferanten die Postsendung falsch aufgegeben worden ist. Die Fahne kommt nunmehr rechtzeitig zur Ablieferung. — Ein bereits vorliegender Bericht über dar Mandolinen- Konzert mußte wegen Raummangel« zurückgrstellt werden und gelangt in nächster Nummer zum Abdruck.. Pulsnitz. Die Ortsgruppe der S.-P.-D. nahm dieser Tage Stellung zum Sachflnkonflikt. Als Ankläger gegen den rechtssozialistischen Abgeordneten Oskar Günther- Pulsnitz war im Auftrage der Parteileitung der Genoss« Kaden e> schienen. Die Aussprache dauerte bi« in die frühen Morgenstunden. Drei Entschließungen wurden vorgelgt. Die von Kaden eingebrachte Entschließung fordert die Billigung der Brschlüsst der Landeeiustanzen gegen die 23. Sie wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein Vermittlungsanttag, der den Parleivorstand ersucht, eine klare Entscheidung in dem Konflikt zu fällen, fand auch keine Mehrheit. Dagegen wurde eine Entschließung mit großer Mehrheit angenommen, die die Politik und Haltung der 23 billigt und ihre konsequente Weiterführung fordert. Dem Landtag«- abgordneteu Günther wurde gegen eine Stimme das volle Vertrauen au«g:drückt. Freiberg. Nach mehrtägiger Verhandlung vor dem Schwurgericht Freiberg wurde Freitag mittag da« Urteil gegen den Doppelmörder Fabrikschloffer Willi Kurt Hempel au« Leisnig gesällt. Hempel wurde wegen Morde« in zwei Fällen zum Tode verurteilt, außerdem wurde auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. Hempel halt« am 27. September 1925 seine beiden unehelichen Kinder auf Döbelner Flur in die Mulde gestoßen. Leipzig. Bei der Maifeier kam r» zu einen Zu sammenstoß zwischen Soz'aldewok aten nnd Komunistcn. Dir Sozialdemokraten hatten gemeinschaftlich mit dem Gewerk- schaflskattell eine Feier euf dem Mefft-Platze veranstaltet, zu der aber der Zutritt nur gegen vorher gelöste Karlen gestattet war. Als die Komuniflen anrückten, die keine Karten hatt.n, wurde !h:en der Eintritt verwehrt. Sie er- zwangen sich den Zugang mit Gewalt. Hierbei kam es zu e n r Schlägerei, wobei meher: Leute verletzt wurden. Mylau. Hier wurde der 21 Jahre alte Erich Zleglrr verhaftet, der beschuldigt wird, unlängst den vierfachen Raub mord in Roggendorf in Böhmen mitbegangen zu haben. Der junge Manu war vor kurzem in K'tngenthal schon ein mal schgruommen worden, war abrr dabei auf dem Wege zur Wache geflüchtet. Er stammt au« Reichenbach i. V. machten gesetzliche Bedenken gegen den Antrag, soweit er die Wohnungsbeschaffung mit der Bausache verquickt, g-ltend. Der Antrag wurde gegen 5 Stimmen angenommen. Für den Grundwert- und Gewerbeausschuß waren je 2 Mitglieder Wek erleuchtet es? Nach der bekannten Philosophie aus Wölkenkuckucks heim unserer Pazifisten müßte die Welt längst ein Paradies sein, gegen das das biblische Paradies nur ein schwacher Schatten wäre. Wieviel Druckerschwärze auf geduldigem Druckpapier ist besonders seit 1918 für die pazifistische These vergeudet worden, daß ganz bestimmt die Völker des Erden balls „ewigen Frieden" wollen und jeden Krieg fortan in den HLllenpfuhl verdammten. Und doch war die Ironie der Weltgeschichte nie größer als eben seit 1918! Untere Pazifisten — (nicht auch die anderer Länder') — haben anscheinend geträumt, als z B. vor knapp fünf Jahren die Nüssen gegen die Polen blank zogen, als bald darauf die Türken den Griechen ganz gewaltig den Marsch bliesen und sie im Sturmschritt aus ihrem Lande jagten. Unsere Pazi fisten wissen anscheinend nichts davon, daß alle Well — (Deutschland ausgenommen!) — fieberhaft rüstet, und daß diese Rüstungen desto größer sind, je lebhafter sie abgelogen werden. Frankreich, Italien, England, Amerika, Japan und wer weiß noch bauen Flotten, Luftflotten. Kanonen in nie gekannter Größe, Tanks usw. — wahrscheinlich, um das Paradies zu verwirklichen! Man weiß auch an« schei".-"rd nichts davon, daß China vom Waffenlärm wlver- halft. daß in Syrien und Marokko alles andere als Frieden herrscht. Und eben jetzt kommt neue Kunde, die nicht nach paradiesischem Frieden schmeckt. Die Türken sind hell hörig und sehr nervös geworden, weil sie in der Mossul- fr-wr nicht mit England Übereinkommen können, und weil sie sich durch das italienisch-griechische Bündnis bedroht fühlen. Es wird aus Konstantinopel berichtet, daß dort alles vom nahen Kriege spreche, daß es in den Straßen von „Eingezogenen" wimmele. Weiter wird gemeldet, daß auch die in Deutschland lebenden Türken Gestellungsbefehle er^lt-n hätten - wenn es auch ..amtlich" in Abrede gestellt «nd. Aber „amtliche" Stellen müssen mitunter sich taub -Md blind stellen! O weh, arme Pazifisten! Wenn doch «lötzUch euren Phantasien zum Troy nn Onem ein Krieg ^«bräche? Wenn es nicht dazu kommen sollte — daß, es stirrl wetterleuchtet, ist nicht zu bestreiten. W. «dl- ker« Preis vi« »Ottendorf« JiitvnZE erscheint vt«M«° A taz, VlSkmtez und SenruAsud. D« »kt «ett tp-jchm A std»« Monat» b»LamN x-godea. Jia Kail« höherer lÄrtcZ »d. sosS. -- a,«lt»«l<hir Störmrr«« do V«iri«d»» d«r » franko ksdlik, 'S- - at- artl raftfahrer. fg- ser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgeWd Produktenbörse. 3. Mai 1926. Weizen 29,5—30. Roggen inländischer 17,5—18. Sommergerste 21—22,2. Hafer 20,7—21,7. Wat« 18,2— 18,7. Rap« . Erbsen 29—30,5. Cinquantin 22— 23. Trockenschnitzel 12—12,5. Kartoffelstöcken 19—19,5. W-izenkleie 11,1—12. Roggeukleie 12—13,7. Weizen- mehl 42—44. Roageumehl 26,50—29. Hierzu eine Beilage. St WttWyW' K. ul WWW I Diei« ReitMM NerMerMM Lie smtüchm BekLMtMschungen