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MontM tt^Aprll 1808 ^r-. 80. Tritter Jahrgang, ttuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge ^eiuniwoillichci Neöakicu, Fritz NrnhoIö Für öi, Inskrairveronlwonlich- I«? all er Kraus bcil-c in ?l«e. in.'rt ddr- loöcbentücheil Uutorhaltttrig-boilago: Illnftriertes ^'0iintugsb!..itt. 5prechs>n»I>c der Nedaktion mit rinsnalnne der Sonntage nachmittags von 4—s Uhr. — Telegramm.Mreffe: Lagel-l ..! ).m. - F rnsj-reche, 5ü. Für mivcrlangt eingesandte Manuskripte kann <Kcmiil>r nicht geleistet werden U.liek und Verlag chei-riider Beuthner -^ni>.: Pani Uculdncri in Aue. Bezugspreis: Onrch unsere Bote» frei in; Han- monatlich so Pfg. Bei der GcschZstsstclle algeholt monatlich tn pb.l und wöchentlich >o pfg. — Bei der Post bestellt und selbst abgeholt viertclj.ihrlich Mk. — Durch den Brieslrliger frei ins Hans vierteljährlich Mk. — Einzelne Nummer >c> psg. — Deutscher postzeitungs- katalog. — Trschemt täglich in den Mittagsstunden, nut Ausnahme von Soun- und Feiertagen. 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Prin .; essi n A nna von Sachs e n ist gestern nach mittag in M n n chen eingetrossc n nnd seht h e n t e die Reise nach Leipzig fort. (S. Kgrch. Schs.) Nach der Wäre. Der Fall Tower-Hill kann nunmehr wohl als erledigt angesehen werden. Unter einer Voraussetzung, nämlich der, datz er nicht durch einen Brief des amerikanischen Botschafters in Rom, Mr, L. T. Grivco in, noch eine Neuauslage «rlobt. Denn auch zu Mr. Griscom hat Kaiser Wilhelm sich während der Auf- .führung der Hugenotten im Foyer des Berliner königlichen Opernhauses vor seiner Abreise aus Deutschland über den Bot- schasterwechsel mündlich geäußert. Bisher ist von dem Inhalte des brieflichen Berichtes, der hierüber von Mr. Griscom an den Präsidenten Roosevelt gerichtet wurde, von amerikanischer Seite kein Gebrauch gemacht worden. Dir einzige Unterlage für die Erörterungen der Angelegenheit in den amerikanischen Zeitungen bildete ein kurzes Telegramm Mr. Towers an den Präsidenten der Union. Es steht nunmehr fest, daß Mr. Hill das für ihn bestimmte Amt in Berlin übernehmen wird, und viel leicht veranlaßt ihn dann die auszeichnende Behandlung, aus die er rechnen darf, dazu, den Plan aufzugeben, nur kurze Zeit in Berlin zu verbleiben, um damit dem Gerede die Grundlage zu entziehe», seine Persönlichkeit sei hier nicht genehm. Nützlich erscheint es, die Gelegenheit warzunehmen, um diese ganz« Affäre aus ihr« tatsächliche Bedeutung össentlich zurückzu führen. Es handelt sich hier nicht um eine Haupt- oder Staats aktion. Sonst wäre unzweifelhaft die vom Staatssekretär von Schoen in Abwesenheit des Fürsten Bülow, an Mr, Tower abgegebene Erklärung ganz anders ausgefallen. Wollte man der Angelegenheit, fälschlicherweise, den Wert einer politischen Aktion beilegen, s o m U ß t e ma n d i e E r k l ä r u n g de » Herrn von Schoen einfach unverzeihlich finden. Denn sie würde, rund herausgesagt, das Attest einer schweren diplomatischen Niederlage bedeuten. Zu einem solchen Rückzüge märe aber für Deutschland gar keine Veranlassung gewesen. Denn glücklicherweise ist Deutschland immer noch stark genug, auch die äußersten Konsequenzen eines derartigen Zwischenfalles in Ehren zu tragen. Indessen hat es sich hier lediglich, und das kann nicht scharf genug betont wer den, um die gesellschaftliche Erledigung einer Sache ge dreht, die an sich bedeutungslos ist, und daher den verbindlichen Ton erklärt, den Herr von Schoen dem amerikanischen Botschafter gegenüber gewählt hat. Wohlgemeinte Aeußerungen des Kai sers über die äußere repräsentative Stellung der Botschaft der Union in Berlin waren der Ausgangspunkt der Affäre. Daß diese Aeußerungen politisch fruktifiziert wurden, daran trägt weder der Kaiser selbst, noch seine Regierung die Schuld. Daß es geschah, entspricht der gewohnheitsmäßigen Tendenz gewisser Deutschland feindlich gesinnter Kreise. Das hat Präsident Roose velt sofort auch erkannt und mit anerkennswertem Freimute kundgcgeben, indem er in der sehr geschickt abgefaßten amtlichen Erklärung an den Kongreß den Vorwurf erhob, daß durch die Vorenthaltung ausreichender Mittel es beinahe unmöglich ge macht würde, geeignete Männer auf die wichtigste» diploma tischen Posten zu stellen, wenn sie nicht zufällig über bedeutende Privatvermögen verfügen. Das ist des Pudels Kern, und wenn Kaiser Wilhelm sich Gedanken darüber gemacht hat, ob es dem Nachfolger Mr. Towers nicht schwer fallen würde, sich in Berlin mit bescheidenen Mit teln wohl zu fühlen, so kann man darin nur eine Besorgtheit um die Stellung und das Wohlergehen des künftigen Vertreters einer befreundeten Macht erblicken. So und nicht anders wird die Affäre vom deutschen Kaiser und dem Präsidenten Roosevelt ausgesaßt und beurteilt, und hieraus erklärt sich — wie wir widcrholen — der ausfallend entgegenkommende und verbindliche Ton, den Herr von Schoen zugunsten des Mr. Tower angeschlagen hat. rr. O. 0. Nativnalliberaler Landesverein für das Königreich Sachsen. Die diesjährige Frühjahrs-Sitzung des Landesaus schusses des Nationalliberalen Landesvereins tagte am gestrigen Sonntag im Savoy-Hotel zu Dresden. Den Vorsitz der aus allen Teilen des Königreiches recht zahlreich besuchten Versamm lung führte in Vertretung des verhinderten ersten Vorsitzenden der Landtagsabgeorduete Herr L a n g ha m m e r - Ehemnitz. Zunächst gab Herr Generalsekretär Dr. Westen berg er den Geschäftsbericht in Verbindung mit einer Ucbcrsicht auf die politische» Ereignisse und Erfolge des verfloßenen Jahres, speziell in bezug auf die L a nd t a g s wa h l c n. Auch auf die Organisation warf Herr Dr. Westenberger einen Rückblick: be sonders das Wachstum der Vereine, die dem Landesverbände angeschlossen sind, wurde hier in Betracht gezogen, ebenso die Stellung zu den vaterländischen illereinen und die weitere Ent wickelung des nationalliberalcn Vereinsblatts. Die M i t- gliederzahl ist aus l!) -tvl) gestiegen. Der Etat des Landes ausschusses beläuft sich in Einnahme und Ausgabe aus etwa 25 000 .1. An Stelle von 0 ausscheidenden Mitglieder des Vorstände» wurden gewählt: Prof. Dr. Brandenburg-Leipzig, Amts richter Dr. Gutmann-Dresden und Seminardirektor Sey- f e r t - Zschopau. Wiedergewählt wurden die Herren: Kauf mann Franz Gontard, M. d. 2. K., 1. Vorsitzender, Leipzig;, Kauf mann M. Langhammer, M. d. 2. K., 2. Vorsitzender, Ehemnitz: Rechtsanwalt Dr. jur. G. Zöphel, M. d. 2. K., Kassenfllhrer. Leipzig; Justizrat Dr. jur. W. I. Gensel, Leipzig; Kommerzien rat Theodor Habenicht, Leipzig; Direktor Alwin Herrich, Leipzig: Reichsgerichtsrat Dr. jur. H. Sievers, Leipzig; Landgerichts direktor Dr. jur. N. Heinze, M. d. R., ZLcißer Hirsch; Land gerichtsdirektor Franz Hettner, M. d. 2. K., Dresden; Sydikus Dr. phil. E. Streseman», M. d. N., Dresden; Rentner Dr. phil. Paul Vogel, M. d. 2. K., Dresden; Rechtsanwalt Hermann Frei gang, Ehemnitz; Fabrikant Walter Poppitz, M. d. 2. K., Plauen: Fabrikant, Stadtrat E. F. Lorenz, Döbeln; Kommerzienrat. Stadtrat Arthur Schieck, M. d. 2. K-, Frankenberg; Fabrik besitzer, Kommerzienrat Th. Richter, M. d. 2. K., Großschönau. Lehrer Philipp Pflug, M. d. 2. K., Zittau; Rechtsanwalt Han» Fischer, Riesa. Z» Punkt -1 der Tagesordnung, Bericht über den Stand der Wahlrechtssache und die Landtagsarbeiten erstattete Herr Abg. Langhammer das Referat. Redner ging von der bekannten Vorgeschichte der ilvahlrechtssrage und der Reform aus und betonte besonders, daß die nationalliberalc Partei die erste war, die sich nach der Veröffentlichung des Wahlgesetzentwurfes mit diesem beschäftigte und dazu in der bekannten Resolution der Leipziger Tagung Stellung nahm. Die nationalliberale Partei hat sich bereit» damals für ein allgemeines, direktes und geheime» Wahlrecht ausgesprochen, unter gleichzeitiger Ablehnung aller Wahlen durch Körperschaften. Die Bescheidung aus das unter obwaltenden Verhältnissen Mögliche und Erreichbare ist nur das einzig Richtige, also die Modifikation durch die Plural stimme n. Bei der Kritik der Stellung der übrigen Parteien stellte der Redner fest, daß die Konservativen heute in der Mehrheit auf dem der Reform zustrebenden und freund lichen Standpunkt der Nationalliberalen stohen. Die National liberalen haben von Anfang an ihren Standpunkt eingenommen und weder nach rechts oder links diesen geändert; dabei aber stets an der Durcharbeitung der vielen in der Deputation ge machten Vorschläge den regsten Anteil genommen. Der jetzige Stand in der Deputation ist dahin zusammenzunehmen, daß auch von den Konservativen Zweidrittel nicht für die von der Re gierung geforderten Wahlen durch Körperschaften zu haben sein dürften. Wir müssen uns bemühen, die Regierung zu unserem Standpunkt heriiberzuziehen: ein einheitliches Wahlrecht mit Pluralwahlstimmen. Ein solches Wahlrecht wird durchaus der sozialen Gliederung des Volkes für einen Landtag gerecht. Die nationalliberale Fraktion wird sich wie bisher stets bemühen, dem Lande nur ein Svahlrecht zu schassen, das der Erbitterung einzelner Schichten der Bevölkerung vorbeugt und den An sprächen einer gerechten parlamentarischen Vertretung aller Be- völkcrungskreise gerecht wird. Herr Prof. Dr. Brandenburg-Leipzig machte von einem Antrag des Leipziger nationalliberalen Vereins Mittei lung, folgende Resolution anzunehmen: Opfer. Skizze aus dem Ossiziersleben von Hans Robert. M . Dtachdruik verboten I An einem kleinen Tisch in der Glasveranda des Hotels zu I Schrvarzburg sitzen zwei Herren, ein Oberst im großen Gene ralstab und ein Major a. D., in lebhaftem Gespräch. Es ist gegen Abend und ziemlich leer. Die Logiergäst« des Etablissements D s pflegen um diese Zeit ihren Spaziergang zu unternehmen. Die Di beiden Herren haben als Leutnants demselben Jnsanterie-Regi- It ment angehört, und sich seitdem nicht wieder gesehen. Das Ii heutige Zusammentresfen ist ganz zufällig. Der Major hat von Dk Blankenburg aus einen Abstecher nach Schwarzburg gemacht, wo DI der Oberst seinen Urlaub verlebt. Das Erkennen hat beiden Dl große Freude gemacht. Sic standen sich in der Jugendzeit ziem- Di lich nahe, und versenkten sich nun in alte, gemeinsame Erinne rungen. Dann wendet sich die Unterhaltung der Gegenwart « zu, nnd der Major spricht mit einem Seufzer: „Sie haben s W weiter gebracht, als ich, Herr Oberst; ich könnte Sic beneiden. Es ist seltsam, ich doch eigentlich damals der Streber, während W Sie de» angenehme» Schwerenöter spielte». Und nun? Ich a. D. M und Sie Generalstäbler!" „Begreiflich, daß Sie das wundert, Herr Kamerad! Ich I dachte in jener flogen Leutnantszeit allerdings an kein Examen — ich hatte andere Dinge im Kops; doch das änderte sich rasch. D Warum soll ich's Ihnen nicht erzählen, wie es zugtng, daß ich W mich vom Damcnliebling, vom Eourschneider zum Streber ent- D wickelte? „Unglück in der Liebe, Glück im Spiel," so sagt man. I Bei mir könnte es heißen: „Unglück in der Liebe, Glück in der W Karriere," All das gesellschaftliche Treiben füllte mich nur so W lange aus, als ich keine ernstliche Neigung fühlte. Wir haben M «ns nicht wiedergesehen, seit ich nach Hannover zur Reitschule < W, 'ammandiert wurde. Dort lernte ich ein junges Mädchen ken- vom ersten Sehen an mein Herz erfüllte. Sie war -um Besuch bei einer Ossiziersfamilie, in der ich viel verkehrte. Meine Neigung wurde erwidert, obgleich ich heute noch nicht weiß, was das geistig hervorragende ilvesen eigentlich an mir fand! Es war eine kurz« selige Zeit für uns beide! Nachdem mir uns ausgesprochen, hielt ich cs für richtig, der Frau des Hauses davon Mitteilung zu mache». Sie war außer sich und machte mir die bittersten Vorwürfe. Wir hätten beide kein Vermögen, an eine Heirat sei nickt zu denken. Elses Eltern würden eine solche Verlobung niemals zugeben. Es ist fast unglaublich, aber weder Else noch ich hatte» an solche Aeußerlichkcitc» gedacht. Wir liebten uns, das schien uns genug. Auch jetzt verzagten wir nicht gleich. Die erforderliche Kaution würde doch wohl irgend wie ausznlreiben sein. Wir schrieben an unsere Eltern, und die Antwortbriese machten nns unsere Torheit klar. Mein Vater erklärte, er sei nicht imstande, mir auch nur ein kleines Kapital zur Verfügung zu stellen, und Elses Eltern drangen aus sofortige Lösung des eben erst geschlossene» Bundes. Wie kalter Frost legten sich diese Erklärungen aus den Vlütentraum unserer junge» Liebe. Else wollte warten, Aber könnt' ich ihr das zumuten? Viele Jahre mußten vergehen, bis ich sic als Hauptmann crster Klassc ohne Kaution heimsiihrcn konnte. So nahmen wir Abschied unter bitteren Schmerzen." Der Oberst schweigt und der Major legt ihm teilnehmend die Hand auf die Schulter: „Armer Freund! Und da warfen Sie sich auf die Arbeit?" „Ja. Ich mußte etwas haben, wofür cs lohnte, zu leben, was mich mehr aussilllte, als der tägliche Dienst in Frlcdcnszcitcn." „Und was ist aus der jungen Dame geworden? Hat sie sich verheiratet?" „Nein. Else hat auch gestrebt, hat noch das Lehrerinnen-Exanten gemacht und steht jetzt einer Töchterschule mit Pensionat vor. Eine meiner Nichten war bei ihr in Pension, und dadurch hab' ich Else vor einigen Jahren wiedergesehen. Ganz unerwartet. Es war ein selt sames Wiedersehen. Ein mitleidiger Romanschriftsteller würde uns wahrscheinlich noch vereinigt haben. Das Leben ist aber kein Roman. Ich l>atte graue Haare, und Else war ein alte« Mädchen, ein sehr prächtiges sicherlich, aber unsere Liebe war gestorben an der Trennung, und sie lebte nicht wieder auf. Wir drückten uns die Hand als gute Freunde, nd kein» rührte an das, was geschehen. Ja, lieber Major, das ist oft das Verhängnis der Leutnantsliebe, daß sie vor allen Dingen fragen muß: Ist auch die Kaution vorhanden? Nun gehe ich einem einsamen Alter entgegen. Beneiden Sie mich immer noch, lieber Freund?" Der Major schaut sein Gegenüber ernsthaft an: „Ja, ich beneide Sie trotzdem. Sie haben doch etwas im Berufsleben erreicht, können noch wachsen, während ich — für mich ist alles vorbei. Wollen Sie auch meine Geschichte hören, vernehmen, wie aus dem Streber ein Schwächling geworden ist, den man früh zeitig zum alten Eisen geworsen?" „Ich höre." „Sie missen, daß auch Ich in bescheidenen Verhältnissen lebte. Mein Vater war Arzt und hatte ein sehr gutes Einkommen, aber wir waren sllns Geschwister und kosteten viel. Mein Vater starb jäh im besten Mannesaltcr. Vermögen war nicht vorhanden. Die Zinsen der Lebcnsvcrstchcrungssumme reichten nur zu einer bescheidenen Existenz für meine Mutter. Von einem Zuschuß für mich konnte keine Rede sein. Mit Leib und Seele an meinem Beruf hängend, in dem ich viel zu erreichen hoffte, blieb mit nur die Wahl, den geliebten Rock auszuziehen — was dann, war freilich auch ebne schwierige Frage — oder eine reiche Heirat etnzugehen. Ein Berufswechsel schien mir undenkbar. Benei denswert schien mir jeder junge Beamte oder Geschäftsmann, der soviel Gehalt hatte, daß er davon leben konnte, an den keine Ansprüche gestellt würden, die in keinem Einklang mit diesem Gehalt standen! Ich beschloß nach schwerem Kampf, eine reiche Frau zu suchen. Das taten ja so viele Kameraden; in allen Ton arten hatte ich es schon gehört: Der Offizier muß reich heiraten, wenn er nicht selbst vermögend ist. Die Liebe hatte keine Rolle in meinen: Leben gespielt. Mein Her- war frei, und ich dachte es mir^ als der Entschluß gefaßt war, gar nicht mehr schvierig,