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r Zeitung Olle Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend * Di« »Ottmdorfrr Deitunfl- erschein! Diens- t«g, Donoereiag und Sonnabend. v«r B«i«k«-Pe»t» ivtrd «it Begin» « » jede« Moua!» bekannt gegeben. >» Z« Palle höher« Gewalt (Krieg «d. sonst. « » vgeubwelcher Störungen Le» Betriebe» d«r ü - 8 Leitung, d. Liesersnten od. d. BrsörLerung»- Z A tLinrichtungen) hat der Bezieher Heine» An- j» sprach auf Lieferung oder Nachlksrnrug der -- « Zeitung »d. Rückzahlung d. Gerngepreis«. « Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ss»ii!i»»«r»vEtrrori8r««ksMA llitekhtltnzr- ,K, md AMW IkZMZ Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekamttmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verleg Hermann Rühle, Ottendorf-OLrilla. § »«r« bis«rck-' Z d« MHMDE«tAiL dMch MA DSAWSMÄ Gemeinde - Giro - Konto Nr. tSL Nummer 83 Mittwoch, dem 20. Juli G27 26. Jahrgang. l !!i ! «!! I!I kMIMWMWMGMWWMWW«» Amtlicher Seil. Haussammlung. Für die von sine: Unwetterkatastrophe heimgesuchtm Ge biete im Gottleuba- und Müglitztal soll eine Haussammlung veranstaltet werden. Mitglieder der freiwilligen Ortsfeuerwehren und Ker beidrn SanitätSkolonnen haben dis Durchführung der Sammlung unter Benutzung amtlich abgchemprlter Sammel listen übernommen. Angesicht« de: Furchtbarkeit und Schwer« des Unglücke und der dadurch hervorgerufenen großen Notlage im ge- nannten Gebiete ergeht an die Einwohnerschaft die herzliche Bitte, nach Kristen reichlich zu spenden. Httendorf-Hkrilla, am 18. Juli 1927. Der Bürgermeister. Oertliches »uv Sächsische». Vtkndorf-Dkrtlla, den Juli idrr. — In der Sonntag Nacht spielte sich vor dem Gast hof Cunnersdorf ein« Schlägerei ab. Ein Gast der di« Streitenden um Ruhe ersuchte, erhielt von einem an der Schlägerei beteiligten mtt einem Stock einen derartigen Schlag über den Kopf, daß er eine starkblutende Kopf verletzung erlitt, welche vom Arzt genäht werden mußte. — Die Kinder unserer Volksschule sammelten 190 Mk. sür die vom Hochwasser Heschädigjen. Die Lehrerschaft zeichnete' 100 Mk Bon einer Sammlung von Kleidern usw. wurde au« leichtverstäudliche» Gründen abgesehen. — In den eigenen vier Pfählen. Durch weiteste Kreis« mag ein Aufatmen gegangen fein, als nuu endlilch auch für Sachsen die Lockerung der Wohnungszwangswirt- schast kam. Zumal daß man jetzt nicht mehr Zivilein. quartierung aufgehalst brkommm kann, ist ein Lichtblick und Fortschritt zugleich. Was für stille und laute Tragödien gab es doch, wenn einen der Frieden des Hauses durch jene greulicher» Zwangszuweisungen systematisch zerstört wurde! Und wie wurde manch-m das Hsu« so verleidet, daß ihm die Nurhäufigkeit zur täglichen Gewohnheit wurde I Wo blieb i b.r schön« deutsch? Gedank?, daß di« kleine geschloßene Welt f des Hauses ein Glück sei, dessen freundliche Strahlen mittel-s bu auch dem ganzen Vaterlands zugutekommen. In meinens vier Pfählen! Er braucht nicht gleich ktn eigens Haus zu? stin. Auch dir klüne bescheidene Mietwohnung kann etwas? V rsSEcher, Trauliches, HrimatlicheZ haben. Dis jungen k Ehepaars der l-tzten Jahre haben ost sehr, sehr vorlieb? nehmen müssen- Übrigens kam so etwas auch schon frühers' var. Als der bekannte Arzt und Dichter und Geistersehers Justinus Kermr s n „Richcle" heimsührte, da hatten sie zu^ W-tz'eim im „Ochsen" zwei Stuben, von denen die eines immer völlig ausgeräumt werden mußte, wenn sie der Wirt - für irgend-tne Trnzfestlichkett brauchte. Wie einfach undf doch so behaglich war di« Biedeimeisr-Häusitchkrtt I Dies Hauptsache iß eben das Frohgesühl, !n den eigenen vier; Whlen zu sein. Wenn dabri früher zuviel Wert auf den Golo«, die „kalte P acht" gelegt wurde, so hat sich das zu 'tn«n vernünftigeren und Besseren gewandelt. Auch liebe Käste fühlen sich gerade in wirkliche Wohnräum n am Wohlgen. Besonder« dann, wenn die geschickte Hand einer feinsinnigen Hausfrau auch den schrinbar nebensächlichsten Dingen ihren richtig«» Platz und Rhytmu« gibt . . . — Unsichtbare Menschen! Gibt es so etwas? Heute, 'm Zeitalter der Erfindungen hat das Wort „unmöglich" keine Existenzberechtigung mehr. Warum sollte e« einem Menschen also nicht möglich sein, sich bei jeder ihm passenden Gelegenheit unsichtbar zu machen? Vielleicht durch «ine geniale Erfindung? E« ist möglich — ja, es ist Wirklichkeit geworden. Ein«« jungen Wissenschaftler iß dies« ungeheuerliche Erfindung gelungen. Seinen Mitmenschen un sichtbar, bewegt sich drr Erfinder unter ihnen; greift hie und na in di« Geschehnisse seiner Umgebung ein. Da« Resultat ist verblüffend- die Kriminalpolizei strht vor einem Rätsrl, »Ufte Situationen wechseln mit humoristischen — ja grotesken Scenen ah und eine noch nie dagewesene Vsr- Wirrung umfaßt in kurzer Zeit die ganze Erde. Da« Problem de« unsichtbaren Menschen wurde mit kühner Phantasie zu einem überau« spannenden Roman verarbeitet und dieser wird in der nächsten Nummer der „I. Z." be ginnen unter dem Titel: „Der Mann den die Wett nicht sah!" Es iß ein Roman aus unserer Zeit von den be kannten Schriftsteller Han« Marschall. Dresden Nachdem der Stahlhelm in der ver gangenen Woche täglich 5 Uhr nachmittags mit 100 bis 150 Mann in das Unwetter gebiet hiuauffuhr, und bis tirf in dis Nacht hinein half, waren am Sonntag etwa 1000 Mann zur Stelle. Außer Dresden und Umgebung waren Radeberg, Meißen, Kamenz, Großenhain und Bautzen mit ihren Abtrilungeu erschienen. Von Bautzen waren allein 225 Mann auf Lastkraftwagen über Arnsdorf nach viel- stündiger Fahrt in Gottleuba eingetroffen. Sie führten außerdrm ein Lastauto voll Liebergaben, vor allem Kleidung und Stiefel, zum Teil vollkommen neu, und reichlich Lebens mittel mit, die dem Bürgermeister von Gottleuba übergebe» wurden. Die Kolonnen der Stahlhelms wurden vor allen in Bergießhübel, in Giesenstein, in Gottleuba und in Neun dorf und Kleincotta eingesetzt. Sie wurden überall von der Bevölktrung freudig begrüßt und dringend gebeten wirder- zukommen, um so mrhr da ja die Reichswehr und Technische Nothilfe zurückgezogen worden find. Liebstadt. Am Sonntag abend 7 Uhr ging über Liebstadt ein neue« starkes Gewitter mit wolkenbruchartigen Regen nitder. Der Donnertdorfbach (Molchgrundbach) brachte viel Wasser. 8,30 Uhr wurde die Gsfahrenmarke A überschritten. Die Waffrrmengen überfluteten die Straßen und Gürten und drangen in verschiedenen Wohnungen ein. Wohnungseinrichtungen und Vi«h waren schon in Sicherheit. 9,30 Uhr ging da« Wasser zurück. Innerhalb zehn Tagen ist die« das dritte Hochwasser im Orte. Die Einwohnerschaft ist sehr erregt. Hinterhermsdorf. Hier iß ein Wolkenbruch niebergrgangen, drr erheblichen Schaden an gerichtet hat. Die Kimitzsch führte Hochwasser. Einen halben Meter über der Straße wälzten sich die Fluten talwärts. Die Brücken bei der Buschmühle sowie die nrue Betonbrück« in der Nähe des großkn Lichtenhaiver Wasserfalls sind fortgeführt worden. Im Walde und an drr Straße ist gewaltiger Schaden an- gerlch'et worden. Thürmsdorf. Am Donnerstag zwischen 2 und 3 Uhr iß hier eiu Wolkenbrnch nirdergegangen, der den Pihnob^ch zu einen reißenden Strome machte, d«r Brücken und Stege mit fortriß und großer. Schaden auf den Fluren anrichrele. L-idsr haben dir Fluten auch rin Menschenleben gefordrrt. Während des Unwetters passierten drei Personen die Brücks; während zwei hiuübergelangten, stürzte sie eiu al« sich der 12 jährige Sohn des Mmr.r« Heymann noch auf ihr befand. Er stürzte in die Flui; seine Leiche konnte noch nicht gesunden »«cd«». Kamenz. Tin Wolkenbruch ging Donnerstag Nach- mittag gegen 3 Uhr über dem Hmnersdorfer Berge nieder. Da« kleine Hennrrsdorfrr Wasser konnte dir gewcltiM Wafiermasssn nicht fassen und u id trat in kurzer Zeit über seine Ufer, flutete über die Dorfßraßs und setzte die tirfcr- grlegeneu Wirtschaften unter Wsssrr. Freiberg. Das Sächsische Ers. Inf. Regt. 23 uud di« Brig. Ers. Batl. 45 und 46 begrhrn am 3. uud 4. September 1927 in F-eibcrg i. Sa. ihren 4. RegiMrntS- taZ. Alle ehemaligen Angehörigen find hierzu herzlichst ein- geladen. Avmrldungen und Anfragen sind zu richte« an: Kamerad Otto Bautzmann, Freiberg i. Sa., Dammftraßs 22 Erdg. Nossen. Ein Autsmobilunfall ereignete sich am Sonntagnachmiltag. Zwei Plauener Auto« versuchten sich in einer Kurve Überholen und streiften einander so stark, daß drr eine Wagen mit seinen drei Insassen in den Straßen graben stürzte- Erftulicherweise ging aber der Unfall ohne schwsrrrrn Schaden ab, nur der Sohn dr« Besitzers erlitt kleinere Flrischwundin am Arm. Auerbach. Da« dritte Hochwasser im Göltzschtal, das seit Monattanfang zu v«rzrichnen ist, hat am Sonn- abendnachmittag das Stadtgebiet Auerbach i. V. heimgesucht. Seit dem nächtlichen Hochwasser, das in der Nacht zum Donnerstag da« Regulierung««»! an der Göltzch gegenüber dem Gkmeiudcamt von Elüftld zerstörte, zogen, immer neue Gewitter über dos Göltzschtal, die sich besonders am Sünnabendnachmittag mit großer Heftigkeit entluden und von starken Regengüssen begleitet waren. Dir RegenMassen gingen im Stadtteil Rempergrün mit solcher Stärke nirder daß die Göltzfch übrr den Garten der Landwirts Loui« Zöbisch hinweg einen neuen W«g durch die neue Grünanlage vor drr Transformatorenstation an der Falkenstein» Straße.' Der Flutsirom ergoß sich über die Königstraß« und über den Nmmarkt nach der Talstraße, wo er sich wieder dem alten Göltzschbett zuwoudte. Gleich einem wißenden Strom nahm die schmutziggraut Flut ein halber Meter tief ihren Weg, drang in die Keller dec Häuser rin, lockert: die Pflaster- steine drr Strüße und drang auf de« Neumarkt bi« in di« Nähr des Krirgerehren mal« vor. Die Talstraße wurde von der Flutwelk besonders heimgesucht. Sie war erst im Vor- jehre neu gepflastert worden. Da» Straßenpflaßer wurde im ganzen Straßenzuge aufgrriffen. Die Pflasterstein« wurden zum Teil auseiuandergetürmt, so daß die Straße für den Fuhrvrrkehr gesperrt werden mußt« Da« Wasser drang vorn in die Häuser ein, flutete hinten wieder hinaus und vereinigte sich in den alten Flußbett der Göltzsch, da« an der Rückseite der- Häuser oorüberzieht mit dem tosend dahinjagenden Strom. Erst in d«n späten Abendstunden wurden die Straßen wieder passierbar, während di« be troffenen HauSbewohnrr ihre Keller- und Erdgeschosse von den Schlammhaufen säuberten und Feuerwehrleute uner müdlich ihr Pumpwerk verrichteten. Da« Zerstörung-Werk in Rrmpergrün ist ebenfall« erheblich und übertrifft di« Hochwasserschäden im inneren Stadtgebiet bei weiten. Di« Flut hat sich an beiden Seiten der Hauptstraße neben bin mittleren Fahrdamm eiu tiefe« Flußbett gewühlt, groß« Felsblöcke auf die Wiesen gewälzt, di» sich an der Straße hinziehev, und um so größere Verwüflung«arb»it verrichtet je höher man dis Straße hinaufgelangt. 8 p v r - Am Sonntag nahm die Sechs-Tage-Fahrt, deren Teilnehmer zweimal auch unseren Ort passierten, in Leipzig ihr Ende. Al» Klaffeneiuzelsieger konnten solgknde Fahrer dies« äußerst schwierige Fahrt beenden: 125 ccm Birnholz Berlin auf Stock 127 Strafpunkt«. 250 ccm Hanni Köhl» Berlin DKW. 4. Schlesinger-Neustädtel DKW. 4. Fried- rich.Chemnitz D. K. W. 60. 350 ccm Hirth-Chemnitz Schüttoff 0. Jhlr-Chemnitz Schüttoff 0. Graichen-Alten- bürg F. N. 17. 500 ccm Dollmann-Neckarfum NSU. 0. Wrichelt-Berlin D. K. W. 0. Pryoilski-Berliu D-Rad 0. Baltes-Annen Standort 0. Friedrich-Chemnitz D. K. W. 3. Schramm-Berlin D-Rad 8. 750 ccm Kast-Stuttgart Stan dort 0. Kitza-Bttlt» Viktoria 2. Bauer-Nürnberg Indian 6. 1000 ccm Heck-Berlin Harley Davidson 1. 350 ccm Seiteu- wügeu Mittenzwei-Leipzig Schüttoff 0. 600 ccm Seite»». Rost-Chemnitz B. M. W. 21. Schneider-Berliu F. N- 172. Zencominierskt-Lripzig D-Rad 206. 1000 ccm Seitenwagen Gubela-Berlin Mabrco 7. Dresdner Schlachtviehmartt. 18. Juli 1927. Auftrieb: 93 Ochsen, 204 Bullen, 337 Kalben und Kühe, 698 Kälber, 609 Schafe, 2642 Schwein«. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30-66, Bullen 45—64, Kalbe» u»d Kühe 27-59. Kälber 50—72, Schaft 27—62, Schweiue 48—60. Dis Stallpreisr find »ach dru neu»» Richtlinie» d«r Landespreisprüfuvgsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber uud Schafe 18 «/, und für Schweine 16 »/, niedriger als di« hier aufgrsührteu Marktpreise. Produktenbörse. 18. Juli 1927. Wetze» 27,1—27,7. Rogge» inländischer 25—25.5, Wintergerste 20—21. Hafer 25,8—26,3. Mais 18,9— 19,2. Rap« geschäfttlos. Erbse» 33-37. Wicke» 28- 29,5. Lupinen 20-21. Trockeuschnitzel 13—13,5. Kartoffelflocken 37—37,50. Weizenkleie 12,2—13. Roggeu- kleie 15,30—16,5. Weizenmehl, Type 70°/<, 39—40,50. Roggeumrhl, Type 70°/« 37—38,50. Di» Preis- verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen un er 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgrf. Dresden. Ki««zn Neil«««.