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MsdmfferTageblali Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags k Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 NW., bei Postbestellung 2 NM. zuzüglich Abtrag- — , . . „ . gebühr. Einzelnummern 15Rpsg. Alle Post anstalten sUV U. Postboten und unsereAus- tragerund Geschäftsstellen ———— nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. JmFalle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Zs für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Naumzeile 20Npfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40Reichv- psennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 2V Reichspfennige. Bor geschriebene Erscheinungs- tage und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit ^ernsvremev: Amt Wilsvruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vorm.10 Uhr. » Für pie Richtigkeit der durch Fernruf übermitteUenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn derDetragdtttch Klage eingezog en werden muß oder der Auftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Nr. 27 — 90. Jahrgang Tkleqr.-Avr.: »Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Montag, den 2. Februar 1931 VosUcheck: Dresden 2640 DerZMOrunnend-s deutschen Volkes Zum sechsten Male will die deutsche Landwirtschaft dem Verbraucher zeigen, was sie ist Aber bei diesem sechsten Male handelt es sich um mehr als nur um die Aufklärung des Verbrauchers. Gewiß hat man in den vergangenen Ausstellungen, die von der Landwirtschaft veranstaltet waren, mit unstreitigem Erfolg versucht, den Verbraucher darüber aufzuklären, wie das erzeugt wird, was er init einer gewissen Selbstverständlichkeii zu sich nimmt. Aber die diesmalige Ausstellung der deutschen Landwirtschaft in Berlin fällt in einen Zeitpunkt, da die wirtschaftspolitischen Gegensätze beson ders hart aufeinanderprallen. Der Erzeu gungswert dessen, was von der deutschen Landwirtschaft produziert wird, ist etwa ebenso groß wie das, was von der deutschen Industrie exportiert werden kann; hier wie dort handelt es sich um Werte von 12 bis 13 Milliarden Mark. Infolgedessen geht der Kampf dar u m, ob die deutsche Landwirtschaft stärker als bisher gegen die Konkurrenz des .lustandes geschützt werden soll oder ob sie in der Lage ist bzw. sein kann, schon jetzt durch Aus nutzung aller ihr gebotenen Möglichkeiten den Konkurrenz kampf mit dem Auslande siegreich durchznfechten. Um ein ganz besonders drastisches Beispiel zu nehmen: Die Anfuhr an Butter ist in den letzten drei Jahren nur um eine Kleinigkeit gesunken; weit mehr ging in Anbetracht der gewaltigen Prcisbaisse auf dem Weltmarkt der Wert dieser Einfuhr zurück. Ebenso haben sich die Mcngen- bzw. Wertverhältnisse bei der Eiereinfuhr entwickelt. Kann das anders werden? ., „ Nicht nur die Ausstellung der deutschen Landwirt schaft, sondern ihre Arbeit muß vor allem daraus gerichtet sein, diesen für unsere .Handelsbilanz so abträglichen Tat sachen abzuhelfen. Und das hat auch beträchtliche Er folge gezeitigt, denn erfreulicherweise ist ja nicht bloß bei der Butter- und Eiereinfuhr mengenmäßig ein Rückgang zu verzeichnen, sondern durch die scharfen Maßnahmen des Reichsernährungsministers ist es auch nicht erreicht wor den, daß die Weizeneinfuhr im Jahre 1930 gegenüber 1928 um nicht weniger als 40 Prozent zurückgegangen ist; selbst verständlich war dieser Rückgang wertmäßig noch viel stärker. Gerade jetzt, wenn in der „Grünen Woche" die deutsche Landwirtschaft zeigen will, nicht bloß, was sie will und beabsichtigt, sondern vor allem, was sie vermag, sollte man stark in den Vordergrund schieben, daß es aus eigenem Acker erreicht worden ist, binnen zwei Jahren durch Eigenproduktion und durch die Hilfsmaßnahmen des Staates die Weizeneinfuhr auf die Hälfte einzu schränken. Gewiß ist es unerfreulich, daß die Einfuhr an Genußmitteln wie Südfrüchte, Obst, Kaffee, Tee, Kakao usw. sich in einer aufsteigenden Linie bewegt und infolge dessen die Passivseite unserer Handelsbilanz belastet wird, aber man muß, wenn man von dieser Entwicklung absieht, feststellen, daß die deutsche Landwirtschaft aus dem Gebiete der wirklichen Lebensmittel, also im Hinblick auf die „Ernährungsbasis" des deutschen Volkes, die aus ländische Mithilfe um etwa ein Fünftel zurückgedrückt hat. Man sollte diesen Erfolg nicht verkleinern und unter den Tisch fallen lassen. Er ist errungen worden, ohne daß zollpolitische Maßnahmen erfolgten, die unserer Export industrie die Absatzwege versperrten oder verengten. Die „Grüne Woche" der Landwirtschaft ist ja abgestellt auf das Ziel, durch eine Veredlungswirtschaft den Absatz zu steigern. Man will die Konkurrenz des Auslandes durch bessere Leistungen besiegen. Wie weit man aus diesem Wege vorwärtsgekommen ist, beweist gerade diese Ausstellung. Man möchte jeden Landwirt an die Hand nehmen und ihn in diese Ausstellung führen, nm ihni zeigen zu können, welche Aussichten sich für ihn eröffnen. Große Teile der deutschen Landwirtschaft haben es erfreulicherweise erkannt, daß die Agrarkrise letzten Endes nur zu überwinden ist, wenn man sie vom Absatz her anfaßt. Aber bei der Produktionsseite, also bei der Frage der zu erzielenden Preise, ist trotz besten Willens ein Kostenfaktor von einer leider absolut hem menden Bedeutung: der Kredit, der den großen, mitt leren und kleinen Landwirt trotz aller Mühen und Sor ge« nicht schlafen läßt. Hier soll und wird die Mitarbeit des Staates einsetzen. Gewiß, wenn zwei Drittel der deutschen Wirtschaft aus die Erzeugung der Industrie angewiesen und eingestellt find, wenn auch der Lebensraum für die wachsende Zahl der deutschen Menschen vor allem auf industriellem Ge biete zu schaffen und zu erweitern ist, so ist trotzdem das andere Drittel der eigentliche Jungbrunnen des deutschen Volkes. Wenn die deutsche Land wirtschaft in der „Grünen Woche" ausstellt und zeigt, was sie wirtschaftlich erzeugt, so steht dahinter mehr als nur ein volkswirtschaftlicher Wert: Man will das erhalten und verbreitern, auf dem das deutsche Volk wächst. Und daran mag und soll jeder denken, der durch diese Ausstellung geht. Die Industrie nimmt nicht bloß aus jenem Jungbrunnen die Menschen auf, sondern sie verzehrt auch diese Menschen, und wenn die deutsche Lmidwirtschaft nicht dafür sorgen würde, daß wirtschaft- aus ihrem Boden, aber darüber hinaus auch Volks- polltlsch immer neue Menschen aufwachsen, dann „ ^deutsche Volk zum Ab st erben ver - l. Barum geht der Kampf der Landwirtschaft für - Z ^naus über das rein Wirtschaftliche, will letzten Endes dafür soraen und sich auf der Scholle ab- Der Fanfarenrus: „Deutsches Volk, besinne dich auf deine Landwirtschaft!" Die Eröffnung der „Grünen Woche" In Berlin fand die feierliche Eröffnung der 6. Grünen Woche statt. Hans Jürgen von Hake begrüßte als Leiter der Ausstellung die Ehrengäste im Namen des Messeamtes und dankte allen an dem Aufbau der Ausstellung beteiligten Be hörden und Berufsorganisationen für ihre Mitarbeit Reichs minister Dr. c. h. Schiele überbrachte der Ausstellungsleitung und den beteiligten Verbänden die Grütze der Reichs regierung und betonte die besondere Bedeutung der Sonderschau „Produktionsumstellung und Absatzförderung", die im Mittelpunkt der ganzen Ausstellung stänve. Gerade diese Fragen seien ' kürzlich wieder Gegenstand gemeinsamer Beratungen von Regierung und Landwirtschafts führern gewesen, die auf die Schaffung dauerhafter Grund lagen für eine solide Agrarwirtschaft hinzielten. Der Plan könne nur vollendet werden, wenn die gesamte Landwirtschaft trotz aller Not sich in das gemeinsame Werk mit emfüge. Die Ausstellung sei eine Fanfare, die „werbend und richtunggebend die Scharen des deutschen Bauerntums zu praktischem Mitschaffen sammeln" solle. Dem Städter solle die Ausstellung ein Stück von dem harten Leben und Schaffen des Landmännes vor Augen führen und einen lebendigen Beweis für den trotz unerhörter Not nicht er lahmenden Schaffenswillen des deutschen Bauerntums geben. Die Ausstellung bedeute aber gleichzeitig auch einen ernsten Warnruf, ein Gefahrcnsignnl. Der Minister schloß seine Ausführungen mit den Worten: „Angesichts der brennenden Not des Nährstandes, an gesichts der aufs schwerste gefährdeten Grundlagen unserer Volksernührung ruft die „Grüne Woche" in alle deutschen Lande und Städte hinaus: Deutsches Volk, besinne dich auf die Wurzeln deiner Volkslraft, deines Lebens, deiner natio nalen Selbstbehauptung — deutsches Volk, besinne dich aus deine Landwirtschaft." Der preußische Landwirtschaftsminister Dr. e. h. St e i g er erklärte, die Sonderschau. „P r o d u kt i o n s u m st e l lu n g und Absatzförderung" sei besonders zu begrüßen, weil bis in die jüngste Zeit hinein Produktion und Absatz in der deutschen Landwirtschaft sich allzusehr in den Bahnen des Althergebrachten bewegt haben. Erst in den letzten Jahren beginne man sich bewußt mit der Erzeugung sowohl bezüglich der Menge als auch der Art und Güte der Waren den Forderungen des Marktes anzupassen. Darüber hinaus gelte es aber auch, dem Verbraucher die Augen darüber zu öffnen, daß „ausländisch" keineswegs immer gleichbedeutend mit „gut" sei und daß der einzelne heute mehr denn >e dre Pflicht habe, bei seiner Bedarfsdeckung die Erzeugnisse des deutschen Bodens und der deutschen Viehwirtfchast in erster Linie zu berücksichtigen. Auf dem Gebiete der Milchwirtschaft berechtigten die in der Ausstellung gezeigten Leistungen zu der Hoffnung, daß dieser Zweig der Landwirtschaft auf dem richtigen Wege sei, der ausländischen Konkurrenz mit Erfolg zu begegnen. Die gleiche Forderung wie für die Landwirtschaft auf Rationalisierung und Typisierung gelte auch für den Gartenbau; die Wege zu dem Ziel „der deutsche Markt den heimischen Erzeugnissen" zeige die dem Gartenbau gewidmete Teilausstellung. Bei dem Besuch der die vielseitig verflochtenen Beziehungen zwischen Industrie und Landwirtschaft zeigenden „I n d u st r i e s ch a u" dränge sich jedem die Überzeugung auf, von welcher Bedeutung eine kaufkräftige Landwirtschaft für die Industrie sei und wie sehr die allgemeine Wirtschaftslage gerade durch die Not der Landwirtschaft beeinflußt werde, die der beste Ab nehmer für die industriellen Erzeugnisse sei. Der Minister gab zum Schluß dem Wunsche Ausdruck, daß die „Grüne Woche" ebenso wie die Jagd und die Freude an muyen oarum, saß das oeutscyeVolk grünt und neu empor wächst. „Grüne Woche", — das heißt letzten Endes doch, den Willen „auszustellen" und damit in seiner Kraft dar zustellen, daß der deutschen Landwirtschaft nicht bloß aus nüchternfinanziellen Gründen, sondern deswegen jede Förderung zuteil werden muß, damit das deutsche Volk Wett ohne Arbeit. Über der Nationalisierung wurde der „Mansch" vergessen. Dem Verwaltungsrat des Internationalen Arbeits amtes in Genf lag der Bericht vor, der von dem inter nationalen Ausschuß zur Untersuchung der Ursachen und der Mittel zur B e k ä m p s u n g d e r A r b e i t s l o s i g - leit eingesetzt worden ist. In dem Bericht wird der Standpunkt der Regierungs-, Arbeitgeber- und Arbeit nehmergruppe dargelegt. Es wird festgestellt, daß die gegenwärtig außerordentlich große Arbeitslosigkeit durch ein fehlendes wirtschaftliches und finanzielles Gleich gewicht hervorgerufen sei. In der Aussprache legte Ministerialdirektor Weigert vom Reichsarbeitsministerium den Standpunkt der Neichsregierung zu dem Bericht dar. Unter den praktischen Vorschlägen scheine ihm von besonderer Bedeutung die Aufforderung an die Regierung, große öffentliche Arbeiten von internationalem Charakter auf dem Boden der internationalen Verständigung auszuführen. Eine solche Verständigung würde vor allem dann sehr nützlich sein, wenn der in vielen Ländern bestehende Kapital der Natur dazu beitragen möge, der Stadt- und der Land bevölkerung ihre Schicksalsverbundenheit nahezubringcn. Bürgermeister Scholtz hieß namens der Reichshauptstadch alle an der Ausstellung Beteiligten herzlich in Berlin will kommen. Der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Reich und Stadt sei es zu danken, wenn es trotz der gegenwärtigen schwierigen Wirtschaftslage gelungen sei, den Lehrschau gedanken der „Grünen Woche Berlin" mit dieser Ver anstaltung sichtbar weiterzuentwickeln. Das Landvolk klagt an! Eine Entschließung des Reichslandbundes. Der Bundesvorstand des Reichslandbundes hat in Berlin geragt und eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: Der Herr Reichspräsident hatte in seiner Botschaft- vom 18. März 1930 der Reichsregierung die Aufgabe ge stellt, daß zunächst die Agrarmaßnahmen, die der gesam ten Landwirtschaft zugute kommen sollen, aber für den Osten besonders lebensnotwendig sind, mit aller Beschleu nigung durchgeführt werden. Seitdem sind zehn Monate vergangen/ Auf dem Gebiete der Veredelungswirtschaft ist nicht das geringste geschehen. Aber auch in der Frage der Unterbringung der durch den deutschen Boden bedingten Roggen- und Kartoffelernten ist trotz praktischer Vorschläge der Landwirtschaft eine Regelung bricht gesunden worden, die der Erhaltung dieser größten Produktionszweige gerecht wird. Aber auch die weiteren Einzelgebiete der heimischen Erzeugung sind in gleicher Weise vernachlässigt. Dies gilt sowohl für das Gebier der Zoll- und Handelspolitik und der innerwirt schaftlichen Maßnahmen, als auch der Kredit-, Steuer- und Sozialpolitik und verwandter Belastungen. Insbe sondere vermissen wir die erforderliche rasche Hilfeleistung für den wirtschaftlich zusammenbrechenden und damit nationalpolitisch gefährdeten deutschen Osten. Die Schuldigen an dieser katastrophalen Entwicklung sind dieselben Kreise einseitig händlerischer und export industrieller Interessenten, die die gesamte deutsche Wirt schaft schon seit der Vorkriegszeit in verhängnisvoller Weise beeinflußt haben. Auch die gegenwärtige Reichs regierung ist diesen Einflüssen erlegen und dadurch mit schuldig, Diesen Gegenkräften hätte sie nur dann erfolg reich begegnen können, wenn sie sich auf die Kräfte ge stützt hätte, die bereit waren, das Tributproblem anzu packen und den Schutz der deutschen Arbeit aufzurichten. Die Neichsregierung hat durch ihr Ver sagen beim Landvolk tiefstes Mißtrauen erweckt. Tönende Worte und halbe Maßnahmen lehnt die Landwirtschaft ab. Sie hat ein umfassendes Sanierungsprogramm vor gelegt. Der Neichslandbund kämpft um eine Reichsleitung, die sich frei macht von den bisherigen schädlichen Ein flüssen und Abhängigkeiten und fordert daher den Rücktritt der Negierung, Wenn sie nicht sofort und ungeschmälert diese For derung zur Tat macht. mangel mit .yttse anderer Lander ausgeglichen werden könnte. Die praktischen Lösungen in der Arbeitslosen frage seien nicht in sozialen Maßnahmen, so wichtig diese auch seien, sondern in tiefgehenden Veränderungen der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Verhältnisse zu finden. Diese Veränderung könnte nicht rein mechanisch erreicht werden, sondern es sei dazu die Änderung der Gesinnung der wirtschaftlichen Gruppen von größter Bedeutung. Die Zeit einer Ratio nalisierung, die nur wirtschaftliche und technische Gesichts punkte kenne und den Faktor Mensch vergesse, müsse beendet sein. Es fehle nicht an Anzeichen, daß diese Gesinnungsänderung bereits in Fluß sei. Der Redner kam dann auf die Arbeitslosen versicherung zu sprechen. Er betonte dabei, daß der Zustand in Deutschland, wo Arbeitgeber und Arbeit nehmer 6 Prozent des Arbeitslohnes als Beitrag zur Versicherung abführten, neben 11 Prozent durchschnitt lichen Beitrages für andere Sozialversicherungszweige, nicht länger ertragen werden können. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung müsse in einer Form erhoben werden, die einen wirksamen Appell an Arbeitgeber und -nehmer darstelle. Das letzte Ideal im Kampfe gegen die Arbeitslosig keit sei eine Wirtschaftsordnung, die eine Arbeitslosen versicherung entbehrlich mache. Am Schluß seiner Aus führungen betonte Weigert, daß in der Frage der Arbeits losigkeit nicht nur das Schicksal der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung, sondern auch das Schicksal Europas, ja das Schicksal der ganzen zivilisiertru Welt beschlossen liege.