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15. -ahrgaag Krie?^efang»nen und abgefan- Ueber die Juliresolution sagt der Zeuge, daß,r wi^ die Au-sagen der LSeoölke- «ine ungeheure Strömung der ganzen Düs Ni neste vom Tage. Wie schon gemeldet, tritt am 1. Mär- eine »der« MvNge Erhöhung der Eiseabayntavtf« ein. Und zwar werden all« Laris« km.100 Prozenr erhöht, also auch die Personenzugpreiie. » Die Franzosen Haden einen Deutschen in Trier zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er Schriften gegen die rheinische Republik in seiner WohNung verwahrte. « Ter frühere Chef des öst erreich t sch en Gene ralstab eS, Generaloberst Beck, ist im 92. Lebens jahre gestorben. ' » Ministerpräsident Miller and begibt sich ,am Mittwoch Nach London. Er wird Ende der Woche wieder in Pari» tzurückerwartet. * Bon berufener polnischer Seite wird mitgetellt. vast PoI« nin der Frage des russischen Friedensan gebote» nur in Uebereinjtimmung mit der Entente verhandeln werde. » Politiken rueldet aus Ne Val: Tie Handelsbe ziehungen mit Sowjetrußland sind wieder ausgenommen. « Ter 'Belgrader Korrespondent der Times erklärt, die sü d slawi sch e An tw or t hinsichtlich der Grund bedingungen deS Adriaausgleiches werde verneinend sein. Französische gugeständmisse? Auf der Pariser Konferenz ist eS zu lebhaft«« Auseinandersetzungen gekommen. Di« fran zösische Regierung hat au« her Aufrechterhaltung ver von ihr selbst Und der belgischen Regierung aufge stellten Liste eine Frage des Prestiges gemacht,.sich aber schließlich Zugeständnisse «bringen lassen in bezug auf das weitere Prozeßverfahren. TaS Kompromiß besteht nach den Mitteilungen der französischen Regie rung darin, daß die deuts.che Regierung die Möglichkeit erhalten soll, in bezug auf jede einzelne Person die in der Liste der Entente erhobenen An s.ch u l- digungen zu entkräften. ' Der Biilkerbxnv aA Ausweg. Die äeutsche Gegenrechnung. Ar» erstehende Ueberreichung einer List« der alliierten Kriegsverbrecher. Newyork American und andere amerikanische Blist er bringen ein« Depesche von dem bekannten Bcrtreier der Hearstpresse Karl von Wiegand, wonach Wst gand auS zuverlässiger Quelle erfahren haben will, das 'Deutschland die Auslieferungsliste der Alliierten seiner seits mit einer deutschen 'Liste zu beantworten be absichtigt, die ein« Aufstellung aller Personen der alliierten Länder enthält, die beschuldigt werden, Verbrechen und Greuel gegen die KriegsaeiLtzc begangen zu haben. (Ter Vorschlag einer solchen Ge genrechnung war übrigens gestern auch vom Auer Tage blatt an dieser Stelle erwogen worden. D.> Red ) Wie das ^eipz. Tgbl. von zuständiger Stelle hört, trifft der Bericht des amerikanischen Journalisten vollinhaltlich 7>». Dio Liste soll als Anhang M der deutschen Slnt- wort auf die Auslieferungvforderung der Alliierten irr den nächsten Tagen überreicht werden. Deutschland wird keine Auslieferung fordern, will aber der Welt beweisen, daß nicht nur die Ententemächte solche An schuldigungen erheben könnten. Die deutsche Liste der alliierten Kriegsverbrechen soll angeblich- mehrere Sei ten von je 4 Spalten in einer Sonderausgabe der Deut schen Allgemetrren Zeitung umfassen. Tie Verbrechen sind nach verschiedenen Kategorien «tngeteilt, Mord, Vergewaltigung, Diebstahl uiw. Deutsch land will der Welt beweisen, daß sich leine Feinde derselben Verbre chen schuldig gemacht haben, deren sie Deutschland an klagen und aus Grund deren die Entente di« Auslie ferung der aus der Liste stehenden Personen zur Ab urteilung hör Ententeaerrchten fordert. Angeblich soll dt« deutsche Liste auch Einzelheiten und Beweise gegen di« Angeklagten enthalten. In der deutschen Liste sol len aber 'kein« Hohen Staatsmänner oder . >.->n e e sühre? der AUsterten verzeichnet sein. Sie beschränkt sich vielmehr auf solche Personen, die wirk lich« Verbrechen begangen haben sollen. Für eine solch« Gegenliste sollen von her deutschen Regierung al.« Vorbereitungen längst getroffen sein. ES kann sich nur um den richtigen Zeitpunkt für ihre Verüs'fent-! lichung handeln. Sie Beröfsentlichtmg Srr amtlich«» AMieferurrgsliste. Wie an zuständiger Stelle mitgetrilt wird, kann di« Veröffentlichung d«S ersten Teiles! der amtlichen Aus- liefernngSltste erst heute beginnen. Bei den in der. Liste aufgestellten Personen handelt «» sich bei dem Namen Bernstoris nicht 'um Pen 'früheren Botschafter, bei dem Namen Trotha nicht Um den Chef der Admira lität und bet dem Namen Haniel nicht um den Un- rerstaatssekretär. Tie Regierung Hält nach) wie vor an ihre« in der Rot« vom 25. Januar zum Ausdruck ge brachten Vorschlag fest. 'ES kann daher, der in letzter Zeit gemachte Vorschlag, da» Gericht in Köln tagen zu lassen, nicht al» annehmbar bezeichnet werden, da Köln zurzeit vom Feind« besetzt ist.. Keine »mbeAinste UDKHmmg? »on hochgestellter «vite erfahren die DreSdn N«chr. über di« Stellungnahwe der deutschen Regierung M der Auslief«rungSlist« der Entente, daß die deutsche Regierung Versuchen will, zu Ver handlungen mit der Entente zu kommen. Ein« unbedingt« Ableh nung dee Note nach Auslieferung, kann schon deshalb tag und seinen Beziehungen "zu den sächsischen Sdrum» werken bestünde ein Zusammenhang, erklärt Erz berger unter seinem E ide, baß dieser Zusammen hang niemals bestanden hab«. Hierzu wurde di« Vor ladung neuer Zeugen in Aussicht genommen. Vom Zeugen Lautenschläger werden ErzbergerS Aus sagen über Pariverkauf seiner Anteilschein« dahin be kräftigt, Paß für die Serumwerve die verschiedensten geschäftlichen Interessen für den Ankauf Vorlagen. ES folgt sodann die Verlesung des Protokoll» über die Aussagen deS^-V 2jährigen GeniorchefS der Firm« Thyssen, Dir. Vügust Ddtzff«», der wegen Erkrankung kommissarisch vernommen war. In seinen Aussagen, die 'sich.imj wesentlichen mit dev Bekundung VeS Generaldirektor-, Rabe-, decken, .schil dert Thyssen Erzberger als einen außerordentlich.flet- , ßigen und klugen Mann, den ev häufig in wirtschaft- . lichen Fragen habe in Anspruch' nehmen müssen. Dies sei di« einzige Veranlassung' gewesen, um Erzbergev i« den Aufsichtsvat aufzumeHmen. Au der filugelegen- 1 heit der Uebereignung der Gruden van Brietz, üben ! die sich Thyssen in seinen Aussagen- jedenfalls ver breitet, wird der Geschäftsführer oe» Verein- Deut scher Stahl- und Eisenindustrien« Dr. Reichert ein gehend vernommen. Ter Zeug« bestätigt dem «Neben kläger, daß dem Abgeordneten Erzberger keinerlei Geldmittel für sein« Propaganda zur Verfügung starr- Friedenspolitik gehalten habe, die «in weitere» Zusammengehen mit Crzberger. unmöglich machten. Ter RechtSbeistand Arzberger- läßt sich von dem Zeugen bestätigen, daß Erzberger später überhaupt deine Einwirkung auf .di« Propaganda deck Verein» gehabt hat. ' - AlS nächster Z«uge wird 'Freiherr v. Eitein vernommen, der über eine Unterredung mit Er-berg er au» der Zeit der Juliresolutton berichtet. Bei Vieser Unterredung habe Erzberger erklärt, der Angliederung Yon Longwv und Briey steh« die Reso lution nicht im Wege. Diese wie die östlichen Wünsch« seien als Grenzrügulier,ungen zu erreichen. Ter Reben kläger! Erzberger läßt sich betätigen, daß er bei der Unterredung auSgefühvt yab«, daß «ine Unterdrückung irgend einer Folge nicht stattfinde« dürfe. ES folgen dann ausgedehnt« Darlegungen de» Zeugen Geheimrat Semper, der seinerzeit der Schutzverwaltung in Mtetz angehörte, über die ganz« Angelegenheit. Longkoy-Briev. di« Wünsch«, di« vom Thyssen-Kon-ern tu dieser B«, ziehung Kn bi« Regierung geltend gemocht wurden, über Vie ablehnend« Stellung ver Gchutzderwaltung ge genüber diesem Wunsch und Äber di« Unterredungen, di« in dieser Beziehung stattgefunden. haben. Ter nächst» Zegge, Mintste»tuldtr«rtui u. Gchduebsck, Ma. e»i»«« Vlündsrnng »an Tharlevttlst Audi In ver Anklage gegen den Kronprinzen Rupprecht von Bayern bildet den Wesentlichsten Bestandteil ein Armee befehl, in dem der Kronprinz seine Truppen angeb lich aufforderte, kein« englischen Gefangenen mehr zu Machen. Wetter werden gegen ihn Aussagen der Be völkerung pon Cambrai und KriegDgefangenenauSsagen hervorgehoben, auS denen angeblich hervorgehen soll, daß Fr der Urheber veS Brande» Von Eambrqi gewesen ist. 'Feldmarschall MackensLy wird von Rumänen und Serben gefordert. General Klück wird für Todes urteile gegenüber französischen 'Bürgern in Senlt» verantwortlich gemacht. Ter General Zöllner wird als der geistige Urheber Ver Deportation aus Lille be» , zeichnet. Ter Groß Herzog von Hessen wird be- Au» Mailand wird dem Berl. Tagebl. gemeldet: schuldigt für die Plünderung de» Schlosse» Moyen- Angeiicht- ver plötzlich entstandenen englisch-französ.schen< xyurt verantwortlich zu sein. Großadmiral v. Tirpitzt in d«r Äu-Ii-!.ru„«-frag- w-s-n d-, nnL,g-!«r-nft.n -u? ist, wre der Sonderberichterstatter de» Corrlere della' her englischen Au-lieferung-ltste. Sera meldet, die Friedenskonferenz übereingekommen, die Aburteilung der schuldigen Deutschen dem Völkerbund zu übertragen. Dieser Aus weg ist auf Grund de» Art. 19 de- FriedenSoertrageS von Versailles möglich, der unter gewissen Umständen eine Nachprüfung von B «rtra g - b e strm mu n - gen korsieht. Frankreich hat Viesen Au-Weg auf daS> Drängen England- angenommen. C" ' d'e sofortige Auslieferung der Persönlichkeiten verlan gen. Grundsätzlich wird dadurch vis Möglichkeit einer verständigen Abänderung de- Art. 228 anerkannt. Wie der Korrespondent deS Corriere della Sera betont, geht die Bedeutung de- Beschlusses weit über den blo ßen Wortlaut hinaus, indem damit schon jetzt ausdrück lich die Notwendigkeit einer Nachprüfung des Vertrages zu gegeben wird. Die Deutschen hätten jetzt nur zu bedauern, daß der. überstürzt« Be schluß .dem Eintritt Deutschland» in den Völkerbund vorau-ging und damit die Teilnahwe seiner Vertreter an den so wichtigen Verhandlungen' ausgeschlossen ist. Tiefe versöhnliche Lös.ung hat, wie den Blättern auS Paris gemeldet wird, der britische Justizmi- ntster Bicken head herbeigeführt, der im Auftrage des englischen Premierminister- für ' die Milderung eintrat, um der deutschen Regierung di« Befriedigung, genau bekannt'sein müßte, vätz einmal 2Ü000 Mär« der Alliierten zu erleichtern und in Deutschland einen >. bei dem Militärheere-etat damol» ' gar keine Roll« Volksaufstand zugunsten der Reckktion zu verhindern. spielten und daß ferner bet der, Etatberatung iw dev Der englisch-franzSsisch« Gegensatz. ' Regel Abgeordnete allerlei Wünsche Vorbringen, die To, N-Al-rsch. Boroou : A« durch dl- Au«. L"' L'ÄlL ll-f-nmMtsl- -nls-anL-n- Lose b-ruht auf -In-m wlß. Muer Tageblatt LS-'S *,,»^pr»I», Vuk« «nft» e-t-n f»«»I»» m»natll- ».7» M». ««< »»« ««fthSN-st-U» -»»<«»!« m»n««Uch ».»» M». »-I ter Post »,stillt un» f«l»st aba«d»lt »I«rt«ll»hrtlchMk., monatlich »7» Mk. durch »in0rl«stre,»r frol In» Kan« otortot» Iltzrllch,.«» Mt., n>»aatilch r.o» Mk. «rstholnt «l,llch tu »rn N-chmlttaq-stun»«n mit Nu-aahm« »»n «»nn» unt 1,I«rta,»n. Uafor« z«ttun,,au»trl>g«r und klu-gad,st«U«a, s»«>» all, postanstaltin und 0rt,ftr»s«r u«hm,a »,st«Uung,n ral,,g,u. Nr. 3S Dienstag, -e« 10. Lebruar 1-2- Verständnis. England hatte keine Einsicht in die 'französische und belgische Liste genommen. Don einer plötzlichen Aendernng .per britischen An sicht konnte keine Rede sein. GS handelte sich jedoch darum, daß England in Zusammenhang mit Listen ge bracht würde, die es nicht gesehen hatte. Ter Besuch deS Lordkanzlers in Paris hat zur Folge, daß die An gelegenheit vollständig geklärt worden ist. Eine Abänderung der britischen Liste hat nicht stattgefunden. Die Listen werden Gegenstand eine» Gedankenaustau sche« zwischen den Alliierten und Deutschland sein müssen. ' ' » ' 8000 Anzeige« gegen, Deutsch«. Die Morning Post meldet au-! Paris : Der Alliter- tenkommission für die Aburteilung der Kriegsverbrechen waren mehr als 8000 Anzeigen gegen Deutsch« zu gegangen. Nur 1230 von ihnen wurde stattgegeben^» Vk Srgrüv-u«9 -er -loklage i gegen -eutfihen Heerführer. Bon zuverlässiger Seit« erfahren wirr Ter fran zösische Teil der AuSiielerungsltste, ist gußerordent^ ltch umfangreich. Er enthält sticht nur die Angabe der Auslieferungsgründe, sondern auch «inen großen Teil des Beweismaterials, das Vie französische Re gierung gesammelt hat., Aufgesundene deutsche Armee befehl«, AuSsqgen von 'l" ' . , ' gen» Soldatenbrief«, sowie Vie rung der seinerzeit besetzten französischen Gebiete be finden sich .in vsn Anlagen der Au-lieferung-ltst«. D!« Anklagen gegen ein« Anzahl deutscher Heerführer, .so vor allem gegen "- Generalselvmarschall b. HindenbtzrrÄ ' stup General Ludeuverf^ sind sehr allgemein gehalten.' Gegen den Generalfeld- marschall v. Hindenburg wird vor allem «ine Unter- ' redung vorgebracht, die er, 'im ersten KriegSjahr« mit einem Berichterstatter eine» 'Berliner Blattes gehabt hat. Wetter wird ihm Vorgeworfen, Vie Verwüstung de» Somme.GebieteS zielbewußt herb«ig«ftihrt zu haben. Gegen den General Ludendorff wird, ein Armee- besehl zitiert, in dem «'S heißt, Paß di« französisch« Bevölkerung zu den Arbeiten Herangezogen werden mutz, und datz 'kein französische» Mädchen weniger ar beiten darf, al» die zurückgeblieben« Bevölkerung Deutschland». ' ' ' ' > Besonders umfangreich gestaltet sich da» Anklage- material gLgen den ehemaligen, deutschen Kron prinzen und gegen Ven Kronprinzest Rupprecht von Bayern. Der deutsche Kronprinz wird für di« planmäßige Zerstörung einer ganzen Reih« von Dörfern verantwortlich gemacht, außerdem werden ihm kriegs gerichtlich« Urteil« vorgewvrfwr« sowie dt» Crzbergers erneute Teilnahme am Helsferich-Prozeß. Reu« Aussagen GnBergar». Zur gestrigen Verhandlung im 'Erzberger—Helfft- ES wird nicht > rich-Prozeß war Neich-finanzminister Erzberger wir- — der erschienen. Die Zuhörer wurden auf» genaueste nach Waffen durchsucht. Nachdem der Vorsitzende die Sitzung Mit einer Ermahnung zu ruhiger sachlicher Ver handlung eröffnet hatte, äußerte sich Erz berg« r zum Piupodin-Fall, wobei er besonder» di« Veräußerung sei ner Anteile an der Gesellschaft zum Pariwerte behan delte. Gr schilderte den Verkauf, der Anteile aw den Direktor der Sächsischen Serum-Werke, der zu einer Zeit.erfolgt sei, in der di« Anteil« «inen wesentlich«« Zukunft-wert, v. h. «irren spekulativen Wert gehabt hät ten. Don diesem Verkauf hab« er der Gesellschaft ord nungsgemäß Mitteilung gemacht. Zu dem Vorwurf, daß er al- Abgeordneter di« Regierung für Subven tionierung per Terumwe-rkr hab« interessieren wollen, wie» Erzberger den Angeklagten Helfftxich .dar auf hin, daß ihm al» ehemaligem Maatsminister gau-