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Pulsnitzer Anzeiger Shorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen btS norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüd« Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hcimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. X.: 2220. Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-Straße 4, Fernruf 518 und 5M Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Dien Leitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Ter Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rps., bei Lieferung frei HauS 50 Rpi- Postbezug monatlich 2.80 NM. Im Falle höherer Gewalt ober sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder -iückrahlung des Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Nr. 262 Montag, den 9. November 1936 88. Jahrgang Der Führer vor seinen Getreuen Die Erinnerungsstunde im Bürgerbrimkeller Zum viertenmal — seit dem Siege der Nationalsozia listischen Bewegung — ist die Alte Garde des Führers in den Abendstunden des 8. November im Burgerbräu- keller zum Erinnerungstreffen versammelt. Wieder sitzen sie hier beisammen, die sie vor dreizehn Jahren mit dem Führer bereit waren, ihr Leben für die Wiedererstehung und Befreiung des Vaterlandes einzusetzen. Wieder sind sie hier vereint im denkwürdigen schmucklosen Bürgerbräukeller, den nur zwei verschlissene Hakenkreuz fahnen hinter der Bühne zieren. Ohne Rangabzeichen, im einfachen Braunhemd der Kampfzeit, treffen sie sich hier wieder, die Männer, denen man ansieht, daß sie ihr ganzes Leben lang nur Kämpfer waren, Kämpfer für Deutschland, Kämpfer für die nationalsozialistische Idee und ihren Füh rer. Sie sind inzwischen älter und grauer geworden, aber mit den Jahren ist auch ihre Treue und ihre Begeisterung für die Idee, die sie einst als einzige einem ganzen Volk vorantrugen, gewachsen. Der Tod hat auch im letzten Jahr wieder tiefe Lücken in ihre Reihen gerissen, aber sie wurden dadurch nur noch fester zusammengeschmiedet zu der einzigen und unvergleich lichen Kameradschaft vom 9. November. Immer wieder grüßen sich mit freudigen Zurufen alte Bekannte und Kampfgefährten, die jetzt überall in ganz Deutschland an verantwortlicher Stelle stehen, oder die heute noch das sind, was sie einst vor dreizehn Jahren waren: unbekannte Par teigenossen, namenlose Bannerträger der Idee. Zwischen dem einheitlichen braunen Bild sieht man wieder das Feldgrau von Angehörigen der Wehrmacht, das rote Band des Blutordens an ihren Uniformröcken, in dieser Stunde das sichtbare Zeichen der Zusammengehörig keit der braunen Soldaten des Führers mit der deutschen Wehrmacht. Schon lange vor 19 Uhr ist der große Saal des Bür gerbräukellers mit seinen Galerien bis zum letzten Platz gefüllt. Musik- und Spielmannszug der Leibstandarte ^.Adolf Hitler" spielen unter Obermusimeister Müller-John die alten Lieder und Märsche der Bewegung. Jubel und Heilrufe klingen immer wieder auf, wenn bekannte Männer der Bewegung den Saal betreten und bei ihren Kameraden Platz nehmen. Da sitzen die führenden Männer der Bewegung unter ihren alten Kampfgefährten vom 9. November. Man sieht Viktor Lutze, den Franken führer Julius Streicher, Heinrich Himmler, Alfred Rosen berg, Dr. Frick, General von Epp, die Reichsleiter Bouhler, Amman und Buch, die Reichsminister Dr. Goebbels und Dr. Frank, den Korpsführer Hühnlein, dann alte Mün chener Kämpfer, wie Christian Weber, Fiehler, Berchtold und Maurice. In den Reihen der Alten Garde sieht man auch Schwester Pia in ihrer Tracht, die einzige Frau, der der Führer den Blutorden verlieh. Auf der Galerie sind viele Ehrenplätze den Hinterbliebenen der sechzehn Ermor deten des 9. November 1923 vorbehalten. Außer den Teilnehmern am Marsch vom 9. November 1923 sind im Bürgerbräukeller versammelt die Reichs- und Gauleiter der NSDAP., die Obergruppenführer und Grup penführer der SA., SS. und NSKK., die Obergebietsfüh rer und Gebietsführer der HI., die Hauptdienstleiter der Reichsleitung und die Arbeitsgauführer des Reichsarbeits dienstes. Wenige Minuten nach 20 Uhr erklingt der „Präsen- tiermarsch . Die Alte Garde grüßt mit erhobener Rechten ihre Fahne, die Vlutfahne vom 9. November, die wieder von einem der Ihren, dem Sturmbannführer Grimminger, getragen wird. Nach einigen Minuten erwartungsvoller Spannung braust ein e in zi g e r H e ilru f, der sich immer wieder erneuert, in den Saal: derFührerist gekommen! Vor dem Eingang zum Bürgerbräukeller melden ihm fein Adjutant, Obergruppenführer Brückner, als der Füh rer des Regiments München aus dem Jahr 1923, und Bri gadeführer Berchtold, der damalige Führer des Stoßtrupps Hitler, die alten Kämpfer. Dann betritt der Führer, ge- wA von seinem Stellvertreter Rudolf Heß, von Brückner, Schaub, Graf und Berchtold den Saal. Seine allen Kampf gefährten sind auf die Stühle gespungeu und jubeln ihm minutenlang zu. Rur mühsam kann er sich seinen Weg zum Rednerpult bahnen und immer wieder muß er nach allen Seilen die Hände seiner allen Kameraden schütteln. Dann gebietet Christian Weber Ruhe. Aber erst nach Minuten verebbt die freudige Erregung, um erneut ,anzuschwellen, als Weber verkündet: Der Führer spricht In einer großangelegten Rede zeichnet der Führer etn Bild von den Schicksalsstunden des Jahres 1923, und immer wieder unterbrochen von der begeisterten Zustimmung sei ner alten Mitkämpfer, schildert er die gewaltige Wandlung, die sich nach dem Opfer der sechzehn Getreuen an der Feld- herrnhalle mit dem Sieg der Nationalsozialistischen Bewe- gung in Deutschland vollzogen hat. In wenigen markanten Worten läßt der Führer vor seiner Alten Garde wieder jene Tage erstehen, als sie, eine lächerlich kleine Schar, sich verbanden, um gegen eine Ueber- macht von Feinden Deutschland seine Freiheit wiederzuge winnen. „Wir waren ein kleiner verschworener Haufen, der bereit war, mit allen Mitteln den damaligen Staat zum Sturz zu bringen und etwas Besseres an seine Stelle zu setzen." Der Führer bekannte sich in dieser Erinnerungsstunde erneut zu seiner Tat vom 9. November 1923, als er erklärte: „Wenn unsere Fahne einmal die deutsche Nationalflagge werden sollte, dann könnte das nur durch eine heroische Tat geschehen. Wir verloren zwar damals die Tat, aber gewonnen haben wir letzten Endes das deutsche Volk/' Der jubelnde Beifall seiner ältesten Mitkämpfer bewies, wie sehr sie heute ihren Führer ebenso wie damals verstehen. Adolf Hitler sand ergreifende Worte für die ersten Blutopfer der Bewegung, die sechzehn Toten an der Feldherrnhalle, die mit ihrem Märtyrertod die Saat legten zu dem starken Glauben und dem unerhörten Opferwillen der Bewegung. Als weiterhin die Rede noch einmal den Weg der Nationalsozialistischen Bewegung vom Verbot bis zum Sieg durchmaß, da bekundeten die Männer der Alten Garde, die jeden Abschnitt dieses zehnjährigen Weges mit. dem Führer durch kämpft und durchlitten hatten, ihm immer wieder durch ihre begeisterte Zustimmung ihre unwan delbare Treue. Eine große Lehre habe der 9. November 1923 erge ben, die für ihn mitbestimmend wurde bei dem weiteren Aufbau der Bewegung, daß nämlich mit der Bewegung der neue Staat im alten Staat geschaffen werden mußte, um für eine legale Machtübernahme gerüstet zu sein. Als das große Wunder der nationalsozialistischen Staatsführung nach der Machtübernahme bezeichnete Adolf Hitler die Tat sache, daß es gelungen sei, in so kurzer Zeit aus dem 100 000- Mann-Heer eine großes deutsche nationalsozialistische Volksarmee zu schaffen. An dieier Stelle erinnerte der Führer an seine Worte im Prozeß 1924. Damals habe er vorhergesagt, daß seine Bewegung und die bewaffnete Macht einmal eins sein würden. Könne es in dieser Stunde einen schöneren Beweis für die Erfüllung dieses Wortes geben als die Anwesenheit von zahlreichen mit dem Vlutorden der Bewegung geschmückten Angehörigen der neuen deut schen Volksarmee? Wieder jubelten die Kämpfer des 9. November ihrem Führer zu, als er ausries: Was ist aus Deutschland von damals geworden? Wir haben aus dem Deutschland der Ohnmacht und der Schwäche, der Hilflosig keit und der Verachtungen einen kraftvollen, starken, selbst bewußten und geachteten Staat gemacht. Zum ersten Mal feiere ich diesen Ehrentag ohne tiefe Sorge für unser Volk, zum ersten Mal kann ich cs offen aussprcchen: der alte bolschewistische Geist wird Deutsch land nicht mehr überrennen könen. Um unser Land herum hat sich nunmehr eine eiserne Panzerwehr gelegt, und da hinter steht das friedliebende aber abwchrbcreite deutsche Volk. Minutenlange unbeschreibliche Begeisterung der alten Kämpfer folgte diesen Worten des Führers, mit denen er ihnen bestätigte, daß ihr jahrelanger Kampf nicht umsonst gewesen sei. In feinen Schlußworten wandte sich der Führer dann noch einmal an seine alten Kampfgenossen und sprach zu ihnen von dem inneren Glück der wunderbaren und stol zen Erinnerung, die für sie die Worte bedeuten: „Ich war dabei!" In seiner Rede hatte der Führer den Männern der Alten Garde wieder neue Kraft für ihren Weg gegeben, un sie dankten es ihm durch nicht endenwollenden Jubel, als er ausrief: „Wir gehören zusammen, solange wir leben, wir. die wir in der Zeit der größten Hoffnungslosigkeit die größte Hoffnung unseres Lebens gefunden haben!" Er richtete an die alten Kampfgenossen die Aufforde rung, auch in der Zukunft ebenso wie in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ihre Pflicht zu tun, und er schloß in Erinnerung an die alten Kameraden, die an dieser Stunde nicht ieilnehmen konnten, mit dem alten Kampf ruf der Bewegung in guten und schlechten Tagen: „Deutsch land Sieg-Heil!" Minuntenlang tosten die Heil Rufe der bis ins tiefste ergriffenen und mitgerissenen Menge der Alten Garde durch den Bttrgerbräukeller. DaS Lied der Deutschen und das Lied Horst Wessels wurde in dieser Stunde zu einem feierlichen Trenegelobnis für Führer und Voll. Als spon tan irgendwo im Saal der laute Ruf erklang: „Adolf Hitler, Sieg-Heil!", da schlug dem Führer erneut eine Welle unbeschreiblicher Begeisterung derer entgegen, die ihm fett Jahren die treuesten Gefolgsmänner find. Wieder mußte der Führer auf seinem Gang durch die Reihen unzählige Hände schütteln, ehe er diese Stätte der Kameradschaft ver lassen konnte. Im Anschluß an das Treffen folgte um Mitternacht die Ueberführung der Fahnen und Standarten der Bewe gung zur Feldherrnhalle und die Kampfgenossen legten die Kränze des Führers für die sechzehn Ermordeten an den flammenden Pylonen nieder, an denen Abordnungen der Hitler-Jugend die Ehrenwache hielten. Mit dem Vorbei marsch der Ehrenabordnungen der Partei und ihrer Glie derungen usw. wurde die mitternächtliche Gedenkfeier be endet. Deutschland erwache! Das Sturmlied Dietrich Eckarts, des Sehers des Dritten Reiches: Sturm, Sturm, Sturm, Sturm, Sturm, Sturm! Läuten die Glocken von Turm zu Turm, Läuten, daß Funken zu sprühen beginnen. Judas erscheint, das Reich zu gewinnen. Läuten, daß blutig die Seile sich röten, Rings lauter Brennen und Martern und Töten! Läuten Sturm, daß die Erde sich bäumt Unter dem Donner der rettenden Rache: Wehe dem Volk, das heute noch träumt — Deutschland erwache, erwache! Sturm. Sturm, Sturm, Sturm, Sturm, Sturm! Läutet die Glocken von Turm zu Turm! Läutet die Männer, die Greise, die Jugend, Läutet die Schläfer aus ihren Stuben, Läutet die Mädchen hinunter die Stiegen, Läutet die Mütter hinweg von den Wiegen! Dröhnen sie und gellen, die Lust, Rasen, rasen im Donner der Rache! Läutet die Toten aus ihrer Gruft — Deutschland erwache, erwache! Lest eure Heimatzeitnng: Üeu Pulsnitzer Anzeiger