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LE??- Anzeiger für öas Erzgebirge Lei,-ramm, r rag,»latt Enthalten- -le amtlichen Vekaantmachungrn -es Rate» -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts Rur. p»st»ch«<.ir»m»r MM gchw» w. IM» Nr. 2SS Dienstag, äen 24. Dezember 1d2S 24. Jahrgang Der Volksentscheid gescheitert isoor 3 030 25 2 921 84 Da da» beantragt« Gesetz versaflungsänbemd ist, hätte der Volksentscheid 21055 S8S Sastimmen auf sich vereinigen müssen. Davon ist nicht einmal ein Drittes erreicht worben. Die hinter dem Volksentscheid stehenden Parteipa erzielten bet der letzten Reichstagswahl vom Mai 1928 etwa sieben Millionen. Der Volksentscheid ist damit gescheitert. V « rli«, 23. Dezember. Da, vorlSufig« amtlich« Endergeb nis BolkseatschM« über da, Frethettrgesetz ergab folgende Sahl«: Stimmberechtigt waren: Es wurden abgegeben: , Davon waren ungültig: Mit „nein" stimmten: Tier „Montag", da» in dem von Hugenberg kon trollierten Scherlverlag erscheinende Montagsblatt, fragt: Haben die Ja-Stimmen da» »um Volksentscheid gestellte Gesetz »ur Annahme gebracht, oder ist da» Ge setz abgelehnt? Auf diese Frage gibt es Mei Ant worten. Aber e» gibt keine Instanz, die über diese beiden Antworten hinaus die Entscheidung fällen könnte. Aoungplan die Retchsverfassung ändere, und verlangt § mit dieser Begründung für da» Gesetz eine Mehrheit der Stimmberechtigten von 21 Millionen Ja-Stimmen. ' Der Reichsausschutz' für da» VolMegehren bestreitet, datz da» Gesetz verfassungsändernd ist, und betrachtet den Volksentscheid als gewonnen. verlorene Schlacht Di« „Neue Leipziger Zeitung" schreibt: „Di« hinter b«m Hugenberg-Volksbegohren stehenden Parteien hatten bei der -letz- . ten Reichstagswahl vor IN Jahren «twa sieben Millionen Gtim- i men aufgebracht, wenn man di« Aufwertungspartei, hi« sich an der Propaganda .für das Volksbegehren auch beteiligt«, mit hinzn- rechnet. Ohne die Aufwertungspartei betrug >die Stinrmen-ahl der hinter dem Volksbegehren stehenden Parteien im Mai 1928 6,6 Millionen Wähler. Es ist also bei dem Volksentscheid ein erheblicher Stimmenrückgang jener Parteien zu verzeich nen, deren Leistungen sich kür das Volksbegehren eingesetzt haben. Die Anhänger des Volksbegehrens hatten nach >der ersten Ab stimmung nach dem öffentlichen Volksbegehren selbst Vie Parole ausgsgeben, „amtlicher Terror" habe die Wähler von der Ein tragung abgeschreckt. Sie haben «ine ähnliche Entschuldigung jetzt nicht zm Verfügung, dem der Volksentscheid ist geheim. Auch eine andere Entschuldigung fällt weg. Man hatte ans den Kreisen >des Reichsausschusses für Has Volksbegehren erklärt, bah di« Stellungnahme der preußischen Regierung ihren Beamten gegenüber einen großen Teil der Beamtenschaft an der Teilnahme bei dem Volksbegehren verhindert habe. Die Ziffern des gehei- j men Volksentscheids beweisen, datz die Zahl von ^Beamten, die für > Volksbegehren und Volksentscheid eindreten, nicht so groß sein ! kann. Wenn die Ziffern des Volksentscheids über den Ziffern des Volksbegehrens liegen, so erklärt sich das — diese Erscheinung machte sich auch bei dem ersten Volksentscheid -ur Wrstenenteig- 42111173. 6 293 109 Stimmen. ISO 707 Stimmen. 337 320 Stimmen, Tie Reichsregierung erklärt, daß, das Gesetz gegen den 5 828 082 Stimmen, gleich 13M Prozent der Stimmberechtigten. RbjUmmungsergebnis zum volksentsthei- in Rue Abgesttmmt haben: Ungültige Stimmen: Gestimmt haben mit Sa Gestimmt haben mit Nein Demnach mit 8a gestimmt 18^ Prozent der Wahlberechtigten. Ergebnis -es Volksbegehren» 11,3 Prozent. Für die hinter -em Volksentscheid stehenden Parteien wur de» -ur letzten Lanbtqgswahl Stimmen abgegeben: Deutschnatio nale Partei 883, Nationalsozialistische Partei 1675, Landvolk 128, zusammen 2684. Der Verlauf cles Sonntags Sm großen und ganzen ruhig — Einige Schlägereien Nach den bisher aus zahlreichen Städten de» Rei- mmg bemerkbar — au, der gröhew« KompLtzbevchett der Stimm abgabe bei dem Volksbegehren." RtMmmuagsergebnHe aus Sachse» Das Ergebnis in den drei sächsisch« Wahlkreis« In den drei sächsischen Wahlkreisen wurden von insgesamt 3 534153 Stimmberechtigten 589 718 Ja- und 32384 Nein- Stimmen abgegeben. Im ganzen Freistaat Sachs«« haben für den Volksentscheid 18,7g Prozent, im Wahlkreis Dresden 154 Pro zent, im Wahlkreis Leipzig 13,17 und im Wahlkreis Eheamitz- Zwickau 2V,O4 Pro-M der Stimmberechtigter» gestimmt. Bockau: Stimmber. 2600, abgegebene Stimmen 729. Sa 683, Nein 38, ungültig 4. Schwarzenberg sAitttsh.): Stimmber. 77601, abge gebene Stimmen 17 936. Ja 16 785, Nein 869, ungültig 282. Anna berg: Stimmber. 13393, abgegeben« Stimm«« 4333. Ja 4121, Nein 161, ungültig 51. Duchhol z: Stimmber. 6241, abgegeben« Stimmen 2444. Ja 2316, Nein 104, ungültig 51. Rodewisch: Stimmber. 6796. Sa 1702, Nein 108. Au « rba ch:. Stimmber. 13 315. Sa 3546, Nein 155. FaIk« nst«in: Stimmber. 10 819. Sa 1547, Nein 70. Lichtenstein -Eallnberg: Stimmber. 8479, abgt» geben« Stimm«» 1350. Sa 1288, Nein 38, ungültig 24. Zwickau: Stimmber. 58 627. Sa 9644, Nein 513. Planitz: Stimmber. >16 604. Sa 824, Nein 42. Reichenbach i. V.: Stimmber. 22 306. Sa 5893, Nein 187, ungültig 67. (Volksbegehren 3874.) Klingenthal: Stimmber. 4366. Sa 603, Nein 24. Glaucha u: Stimmber. 20 966. Sa R61, Nein 804. Crimmitschau: Stimmber. 20177. Sa 5217, Nein 141. Meerane: Stimmber. 17 777. Sa 1391, Nein 90. Plaue n: Stimmber. 77 775, abgegeben« Stimmen 29160. Sa 27 935, Nein 965. Eintragungen beim Volksbegehren 22 433. Stollberg: Stimmber. 6830. Sa 1329, Nein 62. Chemnitz: Stimmber. 2451,15. Sa 33130, Nein 2205. Abgegebene Stimmen 35 335, davon ungültig 413. Beim Volks begehren hatten sich 46 806 Personen eingetragen. Hohenstein-Ernstthal: Stimmbrr. 12077. Sa 2910, Nein 178. Limd a ch: Stimmber. 12 962. Sa 4210, Nein 120. Waldh «i m: Stimmber. 7945. Sa 701, Nein 39. Mittweida: StimmL«r. 12963. Sa 2846, Rein 118. che» vorliegenden Meldungen Pst der Tag de» Volks entscheid» im großen und ganzen bet der allgemeinen mäßiger Beteiligung ruhig verlaufen. In einem Berliner Vorort mutzte ein Zug kommunistischer De monstranten polizeilich aufgelöst werden. 35 Personen wurden wegen Widersetzlichkeit dem Polizeipräsidium -ugeführt, werden. An einer anderen Stelle kam e» zu einer Schlägerei zwischen Reichsbannerleuten und politischen Gegnern, wobei drei Personen festgenommen wurden. In Hamburg, wo in der Nacht ein National sozialist bet einem Ueberfall von unbekannten Kommu nisten einen Messerstich in den Rücken erhalten hatte, kam es an zwei verschiedenen Stellen zu Schlägereien zwischen beiden gegnerischen Parteien, wobei neun Ver haftungen vorgenommen wurden. I VahMstenraub Um 5.20 Uhr nachmittags waren vor dem ini einer Schule eingerichteten Wahllokal Rostocker Stratze in Berlin zwei Männer mit der Autodroschke I öl' 32035 vorgefahren und hatten da» Wahllokal unver dächtig betreten. Nach Empfang von Stimmzetteln be drohten sie den Wahlvorsteher mit der Pistole und gaben einen Schutz in di? Luft ab, stahlen die Wahl listen und verschwanden mit dem wartenden Auto in Richtung Eharlottenburg. Der Posten für da» Wahl lokal in der Witzdorfer Stratze 21 stand etwa 50 Me ter entfernt. Gemeinschaftliche Sonderposten waren auf dem Wege zu« Wahllokal. Da» Eingreifen von Polizei beamten i» Wahllokal wurde vom Wahlvorsteher ab- gelehnt. Vie Serllner Montagsblätter zum volk-ralsthel- Dte „Montagspost" sagt unter der Ueberschrift „Verspielt!": Da» Spiel ist au». Trotz aller Be mühungen der Regisseure ist e» ein Mitzerfolg gewor den. Ta» deutsche Volk hat begriffen, e» hat gespro chen, indem e» schwieg. Da» Volk will leben und ar beiten für den Wiederaufbau de» deutschen Vaterland». Der „Montag-Morgen" schreibt: Datz die Hugen- berg-Hitlersche Aktion überhaupt eine grvtzere Teil nahme al» da» Volksbegehren gefunden hat, dürfte in erster Linie da» Verdienst de» RetchSbankPrästdenten Schacht sein, dessen Memorandum über den Aoungplan in der Agitation seh, geschickt «»»genutzt wurde. Nur damit ist zu erklären, datz da« gtaSko Hugenberg» »ücht noch ^ichtbanew getvoodaee istz. Wahlkreisergebniffe Fohl der Stlmmkrei, ' Stimmberechtigten tReichstagswabl Zahl der Eintragungen zum Volksbegehren »«a,«ntlche» Nr. Name 20. 5. 28). überhaupt v H ') Nein-Stimmen 1 Ostpreußen 1341042 320 898 23M 359495 27528 2 Berlin 1540882 95 646 6,21 132 420 6244 3 Potsdam II 1286 099 130 649 10,16 188015 8 330 4 Potsdam I 1 L70;449 190 583 15,00 241727 13710 5 Frankfurt an der Ober 1056202 201232 19,05 260833 — 6 Pommern 1172 255 385757 32,91 391406 25 888 7 Breslau 1233 250 164201 13M W0140 18496 8 Liegmtz 789850 109943 13,92 152150 12 038 9 Oppeln 822711 61989 7,53 100052 11040 10 Magdeburg 1095723 181437 16L6 233166 13477 lil Merseburg 937693 174341 18,59 230083 14 W7 12 Thüringen 1473488 - 241378 16M 356757 40781 13 Schlesu^Hoffteln 1041380 140844 13-52 190318 10607 14 «Weser-Ems 956939 112 044 ' 11,71 162 623 6429 15 Osthannover 679485 1S4 53L 19-80 179 794 10201 16 Sübhannomr-Bramifchweig 1302 321 143739 11,04 215 430 15247 17 Westfalen Nord 1554601 59 881 SM 104059 5834 18 Westfalen Süd 1601821 51159 S,19 90 SSO 44S4 19 Heffen-NaffM» 1644365 69670 5M 171389 71« 20 «Sli»-A-che» 14« 372 18 «1 LM 34161 2686 21 KsblenzÄrin 776 ZM VM» 1« 39715 2864 22 Düsseldorfs 1462113 «370 2,01 4727» 28« 23 Düsseldorf West 1121280 35 412 3,16 «716 37« 24 Oberbapern-Schwaben 1610676 69 IM 4« 12957» 78SS 25 Niederbayern 794509 19 522 2-46 «1« 2580 26 Franken 1620203 215 052 13I7 311343 10127 27 Pfalz 590188 16 691 2-83 32 481 1884 28 Dresden-Bautzen 1299108 IW 704 9M 202 5« 12058 29 Leipzig 917989 82 397 8,98 122 W4 7411 30 Chemnitz-Zwickau 1247 715 198449 15,90 264 2« 12 885 31 Württemberg 1717104 110546 6-44 202 504 5333 32 Boden 1495 6S4 33098 2^1 «SR 38« 33 Hesfen-Darmstadt 913361 27700 3,03 78 308. 4127 34 Hamburg 887 319 35 650 4M «792 9263 35 Mecklenburg 588 448 1W7VS 20M 105 «7 9379 zusammen: : 41278897 41S71S4 ' 10M 67US77 «07«