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ThmM, Men. Menlehn md die UmMnden. Imlsbtull für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk. 55 Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsc.tionspreis 10 Psg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No. 84. Dienstag, den 20. IM 1897. Dienstag, den 27. Juli d. Js., 11 Uhr Bormittags gelangt in N s t h s ch ö n b e r g 1 Pferd. 2 Wagen, 1 Lastschlitteu, 2 Pferdegeschirre, 1 Rollwagen, verschiedenes Ackergeräthe, Möbeln, a. m. zur öffentlichen Versteigerung. Bieterversammlung im Gasthofe zu Rothschönberg. Wilsdruff, den 17. Juli 1897. Sekr. Busch, Ger.-Vollz. Versteigerung. An der alten Brauerei kommen nächsten Dienstag, den 29. ds. Mts., Nachmittags 3 Uhr Bretter, Thüren, Fenster, verschiedenes Eisen u. s. w. zur Versteigerung. Wilsdruff, 17. Juli 1897. Der S t a d t r a t h. Bursian, Bgmstr. die an an an an an an die die an die an 14. Juli 1897. Könijzl. Ltrasren- uns Wasser-BaninspekLion II. Neuhaus Meißen-Dresdner Straße, Abtheilung 2, Strecke im Orte Cölln und Meißen-Nossener Straße, Abtheilung 1 einschließlich Rauhenthalstraße, sowie Abtheilung 2 und 3. Donnerstag, den 22. Juli t. I. von nachnrittags Uhr an Königl. Bauverwalterei. I. A. Oelsner. die Meißen, am der Meißen-Großenhainer Straße, Abtheilung 1K und 2, Meißen-Radeburger Straße, Abtheilung 1, Meißen-Niederauer Straße, Obst - Verpachtung. Die diesjährigen Obstnutzungen an den nachstehend aufgefnhrten siskaliscl'en Strafzen sollen an den dabei bemerkten Tagen und Orten gegen ssssrtige Baarzahlung und unter den vor Beginn der Verpachtung bekannt zu gebenden sonstigen Bedingungen öffentlich im Wege des Meistgebotes verpachtet werden, nämlich: Mittwoch, den 21. Juli l. I. von nachmittags 3 Uhr au im Gafthause „Zum Kaiser garten" in Colla: im Gasthof«: zu Coswig: der Meißen-Dresdner Straße, Abtheilung 2 (mir Ausnahme der Strecke im Orte Cölln), sowie Abtheilung 3 und 4. Montag, oen 26. Juli !. I. von nachmittags ^3 Uhr im Gasthofe zu Zehren: der Meißen-Leipziger Straße, Abtheilung 1—4, „ Zehren-Döbelner Straße, Abtheilung 1—3, „ Seerhausen-Riesaer Straße und „ Zehren-Niedermuschützer Straße. Dienstag, den 27. Juli !. I. von vormittags '-11 Uhr im Gasthofe „Zum Weißen Adler" in Wilsdruff: der Meißen-Wilsdrnffer Straße, Abtheilung 2, und „ Keffelsdorf-Nossener Straße, Abtheilung 1—3. Mittwoch, den 28. Juli l. I. von nachmittags 2 Uhr im Gafthause „Zur Post" in Stoffen: der Meißen-Nossener Straße, Abtheilung 4 und 5, „ Keffelsdorf-Nossener Straße, Abtheilung 4 und 5, „ Nossen-Oschatzer Straße, Abtheilung 1, und „ Hainichen-Strehlaer Straße. Bekamttmachmrg. Mit Genehmigung der Königl. Amtshauptmannschaft zu Meißen wird der von Birkenhain nach der Wilsdruff-Nossener Straße führende Kommunikationsweg wegen Massen; chüttung in der Zeit von, 21. bis 24. Juli ds. Js. aefperi L. — Der Verkehr wird während dieser Zeit über Limbach verwiesen. Birkenhain, am 19. Juli 1897. Der GemKMdevsrMuA. Herr von podbielski. Das begreifliche Befremden, welches in weiten Kreisen des deutschen Volkes durch die Ernennung des Geueral- lieutenants v. Podbielski, also eines Nichtfachmannes, zum Chef der Reichspostverwaltung an Stelle des verstorbenen Dr. v. Stephan hervorgerufen worden war, hat sich wieder gelegt, nunmehr wartet man die Thaten des neuen Post ministers ab. Es ist indessen nicht anzunehmen, daß Herr v. Podbielski vielleicht schon nächstens mit irgend welchen unzweifelhaften Kundgebungen über die Bahnen, welche er als Staatssekretär des Reichs-Poftamtes zu wandeln gedenkt, hervortreten sollte, er wird gewiß den Wunsch hegen, sich zuvor wenigstens über die wichtigsten Einzel heiten seines ihm noch gänzlich fremden Faches zu orien- tiren. Man kann unmöglich verlangen, daß Herr v. Pod bielski alle kleinsten Detaillfragen eines so ausgedehnten und weitverzweigten Ressorts, wie es das der Reichs- Postverwaltung ist, schleunigst kennen lerne; der geniale Stephan beherrschte dieselben freilich in ebenso meister hafter Weise, wie das große Ganze, . der er war eben eine ganz ungewöhnlich begabte Natur. Verständlich er scheint es jedoch, wenn sich sein Nachfolger bemüht zeigt, zuvörderst wenigstens in die wichtigsten technischen Einzel Chef diese oder jene Entscheidung zu treffen hat, so muß er in der postalischen Technik doch einigermaßen bewan dert sein. Weit bedeutsamer wird es aber sein, zu welchen maß gebenden Verwaltungsgrundsätzen sich Herr v. Podbielski entschließt, nachdem er sich über die hervorragendsten Zweige der Reichs-Postverwaltuug zur Genüge unterrichtet haben wird. Erlangt er die lleberzeugung, daß die ge waltigen Verkehrsmittel der Post, des Telegraphen, des Telephons in erster Linie wegen des Publikums und nicht wegen des Fiskns da sind, daß sie den persönlichen und geschäftlichen Bedürfnissen der Bürgerschaft des Staates dienen sollen, dann darf man gewiß einer ersprießlichen Weiterentwickelnng des reichsdeutschen Postwesens auch unter der neuen Oberleitung entgegensehen. Würde jedoch Herr v. Podbielski zu der Ansicht kommen, das Getriebe der Reichspostverwaltung müsse vor Allem den staatlichen Interessen unterthänig sein uud habe vornehmlich die Be- stimmnng, möglichst große finanzielle Ueberschüsse zn er zielen, nachher hätte man von der Aufstellung so fiskalischer Gesichtspunkte ebenso bedauerliche wie verhängnißvolle Folgen zu befürchten. Und schon haben sich in bekannten Organen der Tagespreise anmaßende Stimmen erhoben. in letzterem Sinne zu beeinflußen und ihm ein förmliches Programm in der Richtung einer ausgesprochen reaktionären postalischen Verkehrpolitik auf Kosten des Publikums auf zudrängen suchen. Die Erhöhung des Packetportos und der Telephongebühren spielt in diesem „Programm" eine Hauptrolle, es wird also dem neuen Chef des Reichspost wesens eine redicale Umkehr von Reformen empfohlen, die sein genialer Vorgänger erst eingeführt hatte und denen in erster Linie der erstaunliche Aufschwung des postalischen Verkehrs in Deutschland zu danken ist. Gerade die Ver billigung des Packetportos unter dem Stephan'schen Re gime begünstigte die Entwickelung eines unmittelbaren Verkehrs'zwischen Produzenten und Konsumenten und seine gewaltige Steigerung, die vorgeschlagene Erhöhung des Portos für ein Fünf-Kilogramm-Packet hätte lediglich zur Folge, das die weitesten Erwerbskreise unseres Volkes die empfindlichste Schädigung erleiden und das anderseits die Einnahmen der Postverwaltung aus dem Packetverkehr bedenklich zurückgehen würden. Einstweilen berechtigt indeß nichts zu der Befürchtung, daß Herr v. Podbielski einen so verhängnißvollen Weg einznschlagen beabsichtigt, im Gegentheil, er scheint postali- scbeu Tortßüritlen nicht unniaänalicb ru sein..__Sn_wird