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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erschettmugstage: Dienstag. Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseiurichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- « -reif«» Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum ö H/. Ms» wettere Wei Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L. Anzeigen-Annahme bi« 10 Uhr vo» mittags des Erscheinungstages. Bet fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine GewiW für Liichtigkeit übernonvneu. Bet Konkurs und Zwangsvergleich «üjcht trd« SMchPG Diese Zeltnnq veevffe«tNch1 die amtiiche» Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-OkriSa and de« Finanzamtes z» Siadeberg. Hauptschrisileitnng: Geeig Bühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottmdorf-Okrillo — — Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Possichtckkm-w: Lcirun'.I'l Nc Druck und Verlag: Hermann Rühl«, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 149 Fernruf:231 Donnerstag, den 16. Dezember 1937 D«.:xi.-6s 36. Jahrgang 'Frag wünscht keinen Ausgleich Ae neue Autobahn Meerane -Jena BrtrirbScröffnnng am Freitag, 17. Dezember Wenn am 17. Dezember die letzten 18 Kilometer der 118,500 Kilometer langen Reichsautodahnstrrckr Dresden —Cbemnttz -Ronneburg, die unter der Leitung der Ober sten Bauleitung Dresden ausgeführt worden ist, dem cf fentlichen Verkehr übergeben werden, dann ist diesem Er eignis für Sachsen ganz besondere Bedeutung beizumes sen: ist doch damit das erste große Ziel, die Fertigste! lung der großen Ost-Westverbindung innerhalb des säch fischen Gaues, erreicht worden. Dieser Tag gewinnt um so mehr an Bedeutung, als gleichzeitig der anschließende, im Bereich der Obersten Bauleitung Halle liegende, Strek- lenabschnitt Ronneburg—Jena eröffnet wird, so daß da mit eine zusammenhängende Verbindung von Dresden über Chemnitz und Gera bis Jena dem Verkehr zur Verfügung siebt. Nicht minder bedeutsam ist die Tatsache, daß nun der Anschluß an die große Nord-Süd st recke Berlin —München, die bereits zwischen Leipzig und Nürnberg in Betrieb steht, hergestellt wird. Die Teilstrecke M e e r a n e — Ronneburg verläuft vorwiegend in der Ost-Westrichtung; sie beginnt bei Km. 101,026 an der Anschlußstelle Meerane, die den Verkehr -wischen der Autobahn und der Neichsstraße Nr. 93 Al tenburg—Zwickau vermittelt. Von hier aus führt sie in geschwungener 8«-»e dem Paradiesbachtal entlang und erreicht bei Km. 105 das Tul der Pleiße, das sie innerhalb der Ortschaft Frankenhansen. nahe der Stadtgrenze von Crimmitschau, auf einer 490 Meter langen und im Mittel 18 Meter hohen Eisenbetonbrücke überquert; außer zwei OrtSstraßcn liegt die zweigleisige .Hauptbahn Leip zig-Plauen innerhalb dieser Brücke. In steilem Anstieg klettert die Bahn auf die ->öhe von Schönheide, wo sie bei Km. 110 die Oberheerstraße und damit die Landes grenze zwischen Sachsen und Thüringen überschreitet; es ist beabsichtigt, auch b'-r -eine Anschlußstelle zu er richten. Im weiteren Verlauf führt die Bahn über den Mühl berg bei Weißbach hinweg. Von dieser Stelle aus bietet sich dem Kraftfahrer ein weiter Rundblick: dann senkt sich die Bahn allmählich hinab in das Tal der Sprotte, das sie nordöstlich von Posterstein auf einer großen Stahlbrücke 'überquert. Unmittelbar nach dieser Brücke folgt die Kreuzung mit der eingleisigen Hauptbahn Gößnitz —Gera, die unter der Autobahn hi durchgesiibrt wird Bei Km. 117,442 kreuzt die Autobahn die Neichsstraße Nr. 7 Gera—Altenburg; hier ist die An schlußstelle Ronneburg errichtet worden. Etwa ein Kilometer weiter tvird die eingleisige Nebenbahn Ronne- bnrg—Meuselwitz Überquert. Unmittelbar hinter dieser Kreuzungsstelle, bei Km. 118,5, endet die Teilstrecke Mee rane-Ronneburg. Anschließend setzt sich die Autobahn in der von der Obersten Bauleitung Halle bearbeiteten Teilstrecke Ronneburg —Jena fort. Die Eröffnungsfeierlichkeiten finden in Gera am Freitag um 10.30 Uhr im Beisein der Reichsstatthalter von Thüringen und Sachsen statt. Teilstrecke Glauchau—Meerane am Freitag, vormittag gesperrt Am Eröffnungstag wird die Teilstrecke Glauchau- Anschlußstelle Meerane von 10 bis 15 Uhr für den öf- fentlichen Verkehr gesperrt. Augleich Eröffnung der Teilstrecke Dresden—Rähnitz Am Freitag wird auch die 4,5 Kilometer lange Reichs- autobahn-Teilstrecke Dresden-Neustadt—Dresden-Nord dem Verkehr übergeben; sie stellt ein Glied in der Ver bindung zwischen Westdeutschland, Thüringen, Sachsen und Schlesien dar. Schon jetzt besitzt dieses Teilftück besondere Bedeutung, weil es eine Umge hungsstraße für Dresden bildet und damit Lie innerstädttsche« Straßen vo^. Durchgangsverkehr star? eutlastet. Dieser Abschnitt beginnt an der in Betrieb befind lichen Anschlußstelle Dresden-Neustadt nördlich der Kötz- ßchenbrodaer Straß«. Die Bahn verläuft zunächst durch das östliche Stadtgebiet von Radebeul und über quert hier auf einer 256 Meier langen und elf Meter hohe« Stahlbrücke di« Gleisanlagen der viergleisige« Hauptbahn Leipzig—Dresden östlich des Radebeuler Bahnhofs und die Landstraße 1. Ordnung Nr. 117 Mei-- ßeu—Dresden. Im weiteren Verlauf sühn die Bahn durch das nördlich v-« Trachau liegende Staatssorstrevier Klotzsche und kreuzt hier die Landstraße 1. Ordnung Nr. 118 Moritzburg—Dresden. Mit der Anschlußstelle Dres den-Nord an der Landstraße 1. Ordnung Nr. 119 Dres den-Rähnitz findet die neue Betriebsstrecke ihr vorläu figes Ende. Diese Teilstrecke wird am Freitag ab 12 Uhr für Leu LLeutlicheu Verkehr freigegeben. Was die Ergänzung des tschechischen Parteiauslösungs- Gesetzes bezweckt Die Deutsche Diplomatisch-politische Korrespondenz schreibt zur Verschärfung Les tschechischen Parteiauflö sungsgesetzes vom Jahre 1933: Daß dieses Gesetz in einem Augenblick vorgelegt wird und durchgepeitscht werden soll, in dem sich in Europa manche Hoffnungen regen, <-aß auch die Tschechoslowakei ihren längst fälligen Beitrag zur Entspannung liefern möge, läßt die tschechische Haltung besonders schwerwie- aend erscheinen. Zwar scheut man sich infolge der Beach tung im Ausland, dem tschechischen Chauvinismus den Frontalangriff gegen die für die Belange ihres Volks tums entschlossen eintretenden und darnm von einer über wältigenden Mehrheit gelragenen nationalen Parteien freizugeben. Man glaubt, dafür mit de» Mitteln örtlicher Maßnahmen, d. h. der Auflösung einzelner örtlicher Glie derungen an entscheidenden Stellen, also mit Mitteln, die mit „Demokratie" nichts mehr zu tun haben, am Ende de« gleichen Erfolg zu erzielen und dem Perteidigungs- lampf der Volksgruppen gegen das behördlich mit allen Mitteln gestützte Snstem tschechischer Verdrängungspolitik !ms Rückgrat zu brechen. Herr Delbos wird also gerade in einem Augenblick iu Prag eintrcffen, in dem im Schalten der Bündnisse -in fiteres Glied einer Politik eingefiigt wird, die unter AußerachNaffimq sowohl der eingegangenen Verpflicht»«- wie der Menschenrechte den Kampf gegen die Gleicb- krlechtignng der Volksgruppen rm Staat führt. Diese Po- littt kann nicht einmal für sich in Anspruch nehme«, als cme „Politik des status quo" im Sinne der restlosen Durchführnng der Friedensverträge bezeichnet zu werden: den«, sie zielt in unverbüllter Form darauf, noch über Ver sailles, Trianon und St. Germain hinaus die Stellung der Tschechen unter Nichtachtung der verbürg ten Lebensrechte der anderen Nationa litäten und unter Anwendung „genügender" Mittel anszubreiten. Diese Dinge mit Sorge zu beobachten und warucna auf sie hinzuweisen, ist im Hinblick auf alle hiermU zwangsläufig verbundenen Beunruhigungen uno Spa-,».- uungen wahrlich alles andere als „Einmischung. Ge rade der Umstand, daß man in Prag in keine, Weise im unklaren darüber ist, welche friedcnsstörenoe Wirkung die bisherige Nationalitätenp'olitik auslöste, läßt in der Tat berechtigten Zweifel aufkommen, inwie weit die tschechische Politik Beiträge zur Entspannung zn leisten wünscht. In Prag weiß man genau, daß eine Verständigungs politik mit dem Reich über das Schicksal der sudetendcut- kchen Volksgenoffen hinweg unter keinen Umständen in Frage kommt. Daher kann der Erfolg einer Politik, wie sie jetzt in der Tschechoslowakei aufs neue wieder stärkstens in Erscheinung tritt, nur darin bestehen, daß allen wirt lichen Friedensbemühungen der Weg in bedenklicher Weise verbaut wird. Einspruch -er Ltngarn und Slowaken In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der sudetendeutschen Zeitung „Die Zeit", wandte sich der Vor sitzende der Vereinigten Magvarischen Parteien, Ester hazy, gegen die Verschärfungen des Parteiauflösungs gesetzes und wies darauf hin, daß alle derartigen Gesetze, wie z. B. das Schutzgesetz, das Pressegesetz, die Zensur maßnahmen, die Einstellung der Blätter, Auflösung von Parteien und nun auch diese Regelung zum Parteiauf lösungsgesetz durchaus antidemokratisch seien. Auch der Vorsitzende der Slowakischen Volkspartei, Pater Hlinka, erklärte, die Slowakische Partei würde gegen diese Vorlage kämpfen; sie werde ihr Recht verteidi gen, wenn es sein müsse, auch mit dem Leben. Englands Antwort an Sagan Sicherheiten gegen Zwischenfälle verlangt Im englischen Unterhaus verlas Außenminister Ede« die japanische Entschuldigungsnote und erklärte, daß die englische Regierung der japanischen Regierung eine Antwortnote überreicht habe. In der Note leqe die englische Regierung besonderen Nachdruck auf den Ernst der Lage, der durch die Zwi schenfälle entstanden sei, und auf die erforderlichen Fol gerungen, die sich ihrer Meinung nach hieraus ergeben. Die englische Regierung lenke weiter die Aufmerksamkeit auf gewisse Seiten der jüngsten Zwischenfälle. d,e in oer Note der japanischen Regierung nicht erwähnt worven seien. Die englische Reaieruna wünsche Zusicherungen, die es endaültia kickerstellen. oak sich derartige Zwischenfälle nicht Wiederholten, die, wie die japanische Regierung selbst erkenne, die Beziehungen zwischen den beiden Län dern beeinträchtigen müßten. AedeBerkhrMNM Erklärungen des Generals Daluege Der Chef der Ordnungspolizei im Reichs- und Preu ßischen Ministerium des Innern, General der Polizei, Daluege, nahm in einer Vortragsreihe der Perwallungs- akademie Berlin zur Pertebrsunfallbekämpfung und Ver kehrserziehung Stelluna und machte dabei Ausführun gen, die im Hinblick auf das Inkrafttreten der neuen Straßenverkehrsordnung am 1. Januar 1938 besondere Bedeutung besitzen. General Daluege erklärte u. a.: Die Feststellungen leh ren, daß 82,3 v. H. aller Unfälle sich innerhalb geschlos sener Ortsteile ereignen. Dabei stellt es sich jedoch Kev ' - daß die Unfälle außerhalb geschloffener Ortsteile dnrcb sie Schwere des Zusammenstoßes die höheren Verlustziffern an Menschenleben Und Müterialverlnst zu verzeichnen haben. Polizeilich gesehen ergab sich hieraus die Notwen digkeit der Errichtuna der motorisierten Gendarmerie. Ta bei nahezu einem Viertel der Gesamiurfa - chen, soweit beim Kraftfahrzeug oder dessen Führer liegend, der Unfallanlaß einwandfrei in der Nichtbe achtung der Vorfahrt lieg!, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, daß die Polizei sowohl in ihren Abwehr- Maßnahmen als auch in der allgemeinen gesetzgeberischen Arbeit dieser Unfallgefahr besondere Sorgfalt widmen mußte. Die neue Straßenverkehrsordnung weicht vor allen Dingen in einer einzigen Ueberlegung schon grundlegend dadurch ab von der alten, daß bisher die Strafbarkeit von Verkehrsvergehen weitgehend abhängig gemacht war von den eingetretenen Folgen, also einer Schädigung, einer Behinderung oder Belästigung anderer. Die Grundregel der neuen Straßenverkehrsordnung stellt dagegen bewußt jedes Verhalten unter Strafe, durch das der Verkehr gefährdet werden kann. Damit ist der Poli zei die Handhabe gegeben, bereits gegen jedes vorschrifts widrige Verhalten einzuschreiten, auch dann, wenn ein schädigender Erfolg noch nicht einge treten ist. Die Verkehrsdichte in unseren Großstädten ist durchaus noch steigerungsfähig. Diesem Umstand war schon ie'tt mit Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit des Kraftfahrzcn - durch ein unbedingtes Gebot des Rechtü- fahrens Rechnung zu tragen. Zur Feststellung des Alkoholeinflusses bei au einem Perkehrsunfall beteiligten Personen sind zwei Untersuchungen vorge- schriebeu. Das Gutachten stützt sich auf die Ergebnisse bei der Untersuchungen und ist somit auf eine durchaus sichere Grundlage gestellt. Die Feststellungen lassen bereits einen Erfolg der Bemühungen in der Verkehrsunfallbekämpfung erkennen. Die Kurve der Motorisierung von 1932 bis 1936 ist in ständigem Steigen; daneben verläuft die Kurve der Ver kehrsunfälle mit tödlichem Ausgang zunächst gleich, be ginnt dann plötzlich gegenüber der Motorisierungskurve zurückzubleiben. Ein sehr guter Maßstab für das Sinken der Verkehrsunfallziffer im allgemeinen gibt auch die Entwicklung im Versicherungsgewerbe. Bet den Hinweisen für die allgemeine Verkehrser ziehung ist die uneigennützige Arbeit der 15 000 NSKK.« Männer hervorzuheben, die nach ihrer schweren Berufs arbeit ihre knappe Freizeit zusätzlich den Aufgaben der Verkehrserziehung widmeten. General Daluege deutete die Absicht des Reichsfüy- rers und Chefs der deutschen Polizei an, eine d e u l - sche Verkehrsakademte zu schaffen, die in Ber lin als Schulungsstätte aller für die Verkehrsüberwa- chung und die Verkehrserziehung eingesetzten Lehrkräfte dienen solle. Ler ReichsjlMliMrer an die Tagesbefehl zur kommenden Straßcnsammlung Zum Winterhilfseinsatz der Hitlcr-Jugenv vom 17. bis 19. Dezember, erließ der Neichsiugendführer folgen- den Tagesbefehl an die Hitler-Jugeno: Der jährliche Einsatz für das Winterhilfswerk vss deutschen Volkes ist sür die Hitler-Jugend nichr nur eine Selbstverständlichkeit, sondern von allen Tagen des wah res die schönste, weil sie selbstlos ist. Ihr, meine Kameraden und Kameradinnen, sollt vom 17 brs 19 Dezember Eure nationalsozialistische Gcnn- «ung wieder unter Beweis stellen. Unsere Sammclbuch- ! sen find Waffen im Kampf für dk Volksgememschafl,