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iiendorser Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Ascheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles wett«« üb« ««schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste k Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder RD-Kch» Preises. anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamtes zu Radeberg. Kauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Biwer: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendors-Okrilla 138. Nummer 25 Fernruf 231 Freitag, den 26. Februar 1937 DA I.: 305 3b. Jahrgang Herttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am 25. Februar M7. — Am 22. Februar wurde auf Bahnhof Ottendorf- Okrilla-Nord das Gefolgschaftsmitglied der Deutschen Reichs bahn Oswin Schütze, wohnhaft in Hermsdorf, anläßlich seines 25 jährigen Arbeitsjubiläum im Beisein seiner Arbeits kameraden geehrt und beschenkt. Wichtig für alle wehrpflichtigen Jahrgänge Durch den Beauftragten des Neichsinspekteurs für Reit- und Fahrausbildung werden in den Monate» März und April in allen Wehrmeldeamtsbezirken Prü flingen zur Erlangung des Reiterscheins vorgenommen. Die Prüfungen können Männer aller Jahrgänge able gen, soweit sie entsprechende Vorkenntniffe besitzen und dem Nationalsozialistischen Reiterkorps angehören. Pferde für die Prüfungen werden gestellt. Irgendwelche Kosten entstehen den Bewerbern mcht. Bei der Prüfung wird gefordert: Im Reiten wird ein losgelassener, schmiegsamer Sitz in den drei Gang arten verlangt. Das Reiten ist der wichtigste Teil der Prüfung. Praktisches Fahren wird nicht verlangt. Ueber die in der Fahrlehre und Pferdcpflcge gestellten Anfor derungen sowie über alle anderen, den Reiterschei« betref fenden Fragen geben die für den betreffenden Bezirk zu ständigen Reiterstürme, wie auch der Beauftragte des Neichsinspekteurs, Standartenführer Sieber, Oschatz, Haus der Kreisbauernschaft, bereitwillig Auskunft. Die Anmeldung zum Nationalsozialistischen Reiter korps erfolgt bei den zuständigen Reiterstürmen. Auch Anmeldungen bei den Bürgermeistereien und ausnahms- Heise am Prüfungstag selbst bei dem für die Abhaltung der Prüfung zuständigen Reitersturmführer sind möglich. Diese nachträgliche Anmeldung hat allerdings nur Zweck, ivenn der Betreffende bereits reiterlich so vorgebildet ist, daß er den Anforderungen eines losgelassenen, schmieg samen Sitzes entspricht. Es ist zwecklos, sich ohne jede reiterliche Vorbildung zur Reiterscheinprüfung zu mel den. Die Ablegung der Prüfung ist für Wehrpflichtige aller Jahrgänge wichtig. Der Reiterschein gehört zn de« bei der Musterung vorzulegenden Papieren. Der Ein tritt in das Nationalsozialistische Reiterkorps soll er folgen, damit eine den Richtlinien des Reichsinspekteurs entsprechende gleichmäßige Ausbildung künftig gewähr leistet ist. "Der Eintritt in das NSRK. ist kostenlos, Bei träge werden nicht erhoben, Uniform wird nicht verlangt. Der Eintritt in das NSRK. ist nicht gleichbedeutend mit Eintritt in die SA. Termine für die Reiterscheinprüfun- gen werden in der Tagespresse sowie durch die BLrger- äteistereien bekanntgegeben. , Kenntlichmachung der Reichsgrenze zur Tschechoslowakei Um zu verhindern, daß ortsfremde Personen die Neichsgrenze unabsichtlich überschreiten, weil der Verlauf der Grenze trotz der zahlreichen Grenzsteine, Grenzpfähle Rw. nicht jederzeit, besonders bei starker Schneelage, er kennbar ist, hat das Sächsische Ministerium des Innern angeordnet, daß an den wichtigeren über die Reichsgrenze führenden Wege, an denen eine Paß- oder Zollnachschau üicht stattfindet, Grenztafeln aufzustellen sind. Voller Erfolg des Heimatstückes „Der Stein" auch in Zwickau Das erzgebirgische Volksstück „Der Stein" von Kanut Schäfer erzielte auch in Zwickau bei der ersten Auffüh rung durch Berufsschauspieler vollen Erfolg. Die Dorf- aeschehnisse, die sich aus dem Streit um einen wegever- lbcrrenden Stein entwickelt und die deutsche Zersplitte rung und schließlich die Einigung an einem schlichten Bsi- fl'iel zeigten, verfehlten auch in der Darstellung durch fräste, die nicht in der Sprache und im Brauch der Hei rat ausgewachsen sind und die Mundart nicht so echt Malten können wie die erzgebirgischen Laienspieler, >hre Wirkung nicht. — Der Aufführung wohnten Ober bürgermeister Kreisleiter Dost, der Volkstumsbeauftragte >ur das Erzgebirge, Kreisleiter Vogelsang, sowie eine Mhe Bürgermeister und Leiter der NS.-Kulturgemein- M aus dem Erzgebirge bei. Die größte Schutzraum-Ausstellung der Welt auf der Leipziger Messe Im Einvernehmen mit dem Reichsluftsahr-tministe- N der Neichsgruppe „Industrie" und dem Leipziger Marni ließ die Beratungsstelle Düsseldorf für die Leip- ba> ans dem Freigelände hinter der Halle Stahl- u eure großzügig aufgezogene Schutzraum-Ausstellung die besondere Aufmerksamkeir aller Messe« bischer verdient; sie ist als die größte und neueste Schau, r^blsher auf einer Ausstellung gezeigt wurde, zu be- Der Eingang zu dieser Sonderschau liegt inner- d" Halle Stahlbau. Anschließend an die Schutz« yl»,dk°Elnzelstücke wird eine vollständige Schutzraum- kür fünfzig Personen mit allem Zubehör, wie Befehlsstelle, Naum für die Einsatz- ^"^äst „itd Gasschleuse gezeigt, , Acht Menschen ums Leben gekommen Der dreiunddreißig Jahre alte Rudolf D., seine acht undzwanzig Jahre alte Ehefrau Doris und deren vier jähriger Sohn Rolf wurden in der Küche ihrer Wohnung in der Sophienstraße in Leipzig durch Gas vergiftet tot aufgefunden.* Nach den Ermittlungen haben die Eltern den Tod gemeinsam beschlossen, in den sie ihren Sohn mitgenommen haben. Grund zu der unglückseligen Tat dürfte ein schweres Lungenleiden des Ehemannes sein. — Der am Georgiring von einem Baugerüst abge stürzte dreiundreißig Jähre alte Richard Gehrt aus Leipzig erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. — Auf dem Bahnhof Plagwitz wurde der fünfundzwanzig Jahre alte Rangierarbeiter Walter Kirsch aus Trautzschen mil einer schweren Kopfwunde tot aufgefunden. Vermut lich war Kirsch beim Rangieren verunglückt, ohne daß der Unfall bemerkt wurde. — An der Karl-Tauchnitz- Brücke in Leipzig wurde eine unbekannte Frau von einem Kraftwagen angcsahren und schwer verletzt. Die Unbe kannte starb im Krankenhaus bald nach ihrer Einliefe rung, ohne zum Bewußtsein gekommen zu sein. Der in Zittau durch abrutschende Erdmassen ver schüttete Siedler Paul Böhmer starb bald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern. — Die in Zittau wohnhafte Frau Schönfelder hatte ihren dreijährigen Sahn allein in der Wohnung zurückgelassen, um die sechs jährige Tochter zur Schule anzumelden. Als sie nach zwei Stunden heimkehne, fand sie den dreijährigen Wer ner bewußtlos vor. Wiederbelebungsversuche'' blieben leider erfolglos. Das ^>no batte am Gashahn ge,pielt und fiel, weil der Hauptbahn nicht abgestellt worden war, dem ausströmenden Gas zum Opfer. Dresden. Danzig-Ausstellung verlän gert. Die starke Beachtung, die der im Lichthof des Rathauses gezeigten Danzig-Ausstellung entgeqengebracht wird, veranlaßte den Oberbürgermeister, die Ausstellung, die nur bis zum 25. Februar geplant war, bis einschließ lich 28. Februar zu verlängern. Dresden. Ein Lausender zum Geburts tag. Als Geburtstagsgeschenk hatte ein hiesiger Ge schäftsmann seinem Sohn eine Anzahl von Winterhilfs losen geschenkt. Zur Freude des Geburtstagskindes be fanden sich unter diesen Losen mehrere Gewinne, darunter ein Tausender. Dresden. Höchststand der Elbe. Nachdem der Wasserstand der Elbe erheblich gefallen war und am Mittwochmorgen am hiesigen Pegel ein Stand von 395 Zentimeter gemessen wurde, ist seit Mittwochmittag ein erneutes Steigen der Elbe zu beobachten. Für Donners tagabend wird ein Pegelstand von 485 Zentimeter vor ausgesagt. Annaberg. Schneeverwehungen. Der starke Schneefall führte im Kammgebiet des Oberen Erzgebir ges teilweise zu Verkehrsstörungen. Aus den schueever- wchten Hauptstraßen sind ununterbrochen die Schnee pflüge tätig, um den Verkehr sicherzustellen. Auf den abgelegenen Straßen kommen die Kraftwagen kaum noch durch. Bärenstein. Nicht auf Verkehrs st raßen rodeln! Beim Rodeln auf einem steilen Hang über querte ein achtjähriger Schüler die Verkehrsstratze. Der Junge wurde mit seinem Schlitten von einem Kraftwagen erfaßt und eine Böschung hinabgeschleudert. Er trug schwere Oberschenkelbrüche davon. Der Kraftwagen stieß gegen einen Baum und wurde schwer beschädigt. Eibenstock. Verdiente Auszeichnung. Vor der Mannschaft der hiesigen Sanitätskolonne wurde dem Sanitätsrat Dr. Zschau im Auftrag des Führers des Deutschen Roten Kreuzes, des Herzogs von Coburg, durch den Bezirkskolonnenführer das Verdäenstkreuz des Ehren zeichens vom Roten Kreuz überreicht. Das Verdienstkreuz ist die höchste Auszeichnung, die das Deutsche Rote Kreuz vergibt. Sanitätsrat Dr. Zschau, der kürzlich seinen drei- undachtztgsten Geburtstag beging, ist bereits Ehrenmit glied des Roten Kreuzes und Ehrenbürger der Stadt Eibenstock. Landesvauermyrer Körner narr; Berlin verulen Um die Erfahrungen des Landes Sachsen auf dem Gebiet der Verwaltung auch für die Reichszentrale der Verwaltung des Reichsnährstandes nutzbar zu machen, hat sich Reichsbauernführer Darrs entschlossen, den Lan desbauernführer Körner unter Belassung in sei ner Stellung als Landesbauernführer der Landesbauernschaft Sachsen für eine begrenzte Zeit mit der Betreuung der Verwaltung in der Reichsführung des Reichsnährstandes zu beauftragen. Durch diese Berufung findet die vorbildliche und erfolgreiche Arbeit des Landesbauernführers Körner zum Wohl der sächsischen Bauern und Landwirte verdiente Anerkennung. Wieder ein Mweres KraMagenungM Zwickauer Kraftwagen bei Potsdam auf Holzwagen aufgefahren — 2 Tote. 3 Schwerverletzte Ein schweres Kraftwagenunglück ereignete sich auf der Berlin-Leipziger Chaussee in der Nähe von Pots- d a in. Der schwere Personenkraftwagen einer Zwickauer Kraftwagenfirma, der sich mit sechs Insassen auf dem Weg nach Berlin befand, fuhr auf einen Holzwagen mit solcher Wucht auf, daß sich die Bretter durch das Innere des Privatwagens bohrten. Hierbei wurden zwei Per sonen getötet, drei Personen schwer und die sechste Per son leichter verletzt. Das Unglück soll durch dichteS Schneetreiben verursacht worden sei. Wie wir erfahren, handelt es sich bei den ums Leben Gekommenen um den neunzehn Jahre alten Abiturienten Oufricd Bollgold und den Obermeister Unger von den Horch Werken in Zwickau, beide in Zwickau wohnhaft. * Aus diesem Unglück ist die Lehre zu ziehen, daß jeder Kraftfahrer bei schlechter Sicht so lang sam fahren muß, daß er jedes Hindernis rcchtzcitia bemerkt. Wäre diese im Straßenverkehr unbedingt ein zuhaltende Vorsichtsmaßregel beachtet worden, wäre daS Leben zweier Menschen, die Gesundheit dreier Mensche« erhalten und der hohe Wertverlust infolge Zertrümme rung des Wagens vermieden worden. - Seid Mitkämpfer am größten Friedenswerk der Welt, dem Winterhilfswerk: Spendet Pfunde! Dichter lesen in Betrieben Erstmalig werden Anfang März in sächsischen Be trieben Dichter-Vorlesungen durchgeführt. Gewonnen wurde dafür der westfälische Dichter Otto Wohlge^ m uth, der Künder und Sprecher deutscher Bergmänner, Mit diesem Anfang wird von der Abteilung „Feierabend" in der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ein neues Arbeitsgebiet beschritten, das eine Erweiterung der mit sehr schönen Erfolgen durchgeführten Betriebsarbeit oar« stellt. Wurden bisher in Betriebsseierstunden und Be« triebskonzerten unsere Arbeitskameraden mit großen Mei stern der Musik bekanntgemacht, so sollen jetzt nun auch lebende Dichter, und zwar vor allem solche, die aus den Reihen der Schassenden kommen, in die Werkstätten und Betriebe gehen, um den Arbeitskameraden dort ihr Werk und ihr Wort zum Erlebnis werden zu lassen. Verteilung von Verbrauchszucker genehmigungspflichttff Mit dem 1. Januar ds. Js. ist die von der Haupt vereinigung der deutschen Zuckerwirtschaft herausgege bene Marktordnung für die Verteilung von Verbrauchs« zncker in Kraft getreten. Die Hauptvereinigung der deut« sehen Znckerwirtschaft weist im Zusammenhang damit darauf hin, daß ein Betrieb, der sich ohne Genehmigung mit der Verteilung von Ver' ichszucker befaßt, nach Maßgabe der Landesgesetze, nötigenfalls unter Anwen dung polizeilichen Zwanges, ge'ehlosfen wird. Großver teiler iEigenhändler und Vermi er), die nach dem 1. De zember 1934 ohne Genehmigung den Handel mit Zucker ausgenommen haben, müssen sieb daher zur Vermeidung von Weiterungen umgehend bei wm zuständigen Zucker« wirtschaftsvcrband (Zuckerwi Haftsverband Sachsen« Süd, Halle a.d. Saale, Kaiser iße 7^1.) melden. Groß« Verteiler, die bereits vor dem !. Dezember 1934 mit Zucker gehandelt haben, jedoch trotz wiederholter Aufforderung der Zuckerwirtschaftsverbände ihrer Anmeldepflicht nicht nachgekommen sind, müssen diese Meldung umgehend nach holen, weil innerhalb der Znckerwirtschaft wichtige Er« läuterungcn zu der bestehenden Marktordnung ausschließ« ' lieh durch Rundschreiben jedem einzelnen gemeldeten Zuckerverteiler übermittelt werden. Ausstellung von Jugendherbcrgsausweisen Vor Beginn der Wanderzeit richtet der Neichsver« band für deutsche Jugendherbergen den Ruf an die deutsche Jugend, sich rechtzeitig Herbcrgsausweise bei den zustän digen Ausgabestellen ausstellen zu lassen. Um eine Fahrt ' ordnungsmäßig vorbereiten zu können, ist es erforderlich, daß die Führer und Führerinnen einen Jugendherbergs-H ausweis für 1937 besitzen. In diesem Zusammenhang. , wird mitgeteilt, daß die Werbung für den Heimbau der HI sich auch auf die Werbung für Jugendherbergen be zieht, weil das HJ.-Heim wie die Jugendherberge Erzie- hungsstätten unserer deutschen Jugend sind. Der Stcckzwiebelmarkt in Dresden Der Dresdener Steckzwiebelmarkl, der weit über Sachsens Grenzen hinaus für ganz Mitteldeutschland von Bedeutung ist, brachte ein größeres Angebot als im Vor fahr. Alle Größenklassen von der kleinen erbsengroßen vis zur walnußgroßen Zwiebel waren vertreten. Trotz niedriger Preise konnten die angebotencn Mengen nicht abgesetzt werden.