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Wochenblatt für Wrisdntf, Uharan-, Noffen- Siebmlehn und die rlmgegen-en. Neunter Jahrgang. Freitag, den 30. November 1849. 48. Verantwortlicher Nedactcur und Verleger: Albert Reinhold. «kN »nur Z«itt»rier ttf«-int »o« ^rittn»k «n< Nummer, rer Peel« für den VitttcNassr^n, dete^t w N,r. Simmtticht KSniqi. P»». imkn tri Znlandc« nehmen Befiellunnen daruus niu VMimamachungen, «richt im nöchlcn Stück erscheinen sollen, «erden in Wil«druf 0i« Monlaq Abend« 7 Udr, i„ Tbnrand bi» Montne, Nachmittag« N Ubr, und in Nossen di» Mittwoch Vormittag» N Uhr anq-nommen. Luch ionnen bis M,u«l-ch Mittag cingcdendc Zusendungen auf Veilauqen durch die Voll an den Lruckon defördcrt Ircrden, so dal sie in der nicknen Nummer erschrak». Mir erbitten uns diisclden u er de» ^»rrisrn: ,.An die Nedattio» des LSochcnbiattc» in Wil-drus", ,, an die Anentur des Wochenbett-» in rbarand-- und „an die Wochenblatts - Expedition in Rossen". In Meissen «erden Aufträge und Reitellmigcn in der Ruchieudiung von E. E. Kiinkicht und Sohn besorgt. Etwaige Dciträge, welche der Lenden, d«S Blairs , Die Nedaction. An die Wähler -es 62. (Mo- Horner) Wahlbezirks. Wähler, die Landtagswabl für dir 2. Kammer ist bei uns wieder vor der Thür. Bei frukern Wahlen har dieser Landstrich nicht Gluck gehabt; denn seit dem J ihre I^3i bi-t in die nenne Zeit ist diese Gegend immer von Mannern vertreten gc> wesen, die im Ständclaale wenig odergarnimt gesprochen haben, so Rost, Ludwig und Steinmüller. Mir dünkt eS aber denn doch eine Hauptsache zu sein, daß ein Abgeordneter von Tausenden der freien Rede mächtig ist. Ich denke, zum Spre chen. nicht zum Stummdasichn, sendet ein Wahl bezirk einen Mann in den Saal der Abaeordneren. Ein Bote, der nicht gehen, ein Irger, der nicht lr.ffn und ein Abgeordneter, der nicht sprechen kann, wer den wohl alle Nicht viel ansncht.n. Wie will ein Mann ohne Rednergabe die Wunicke und Bedü'f- msse des Volks bei der Regierung zur Gelting bringen? Wenn eine Gegend m irgend einer An gl.genheit eine Gesandschaft an die Regierung ab- vkdnete, um da etwas durchzmetzen, würde man da Leute schicken, die blos Ja und Nein sagen können? Ich denke, man wird Manner senden, die recht überzeugend und klar sprechen können. Und beim Landtage handelt sich? um eine Gesand schaft, die cin ganzes Jahr andauert. Wenn es irgend nölhig geweien ist, Männer abzuordnen, die Gewandtheit in d-r fielen Rede haben, so wird dies gewiß znm wichtigen gegenwärtigen Landtage nölhig sein. Wer die Listen der Abgeordneten aufmerksam geprüft hat, wird sich auch überzeugt haben, daß die Linke noch gar keinen Uebcrsiuß an Redner- talcnren auszuwenen Hal und daß die Rechte jene an hervorragenden Zähigkeiten noch sehr übertrifft. — Von größter Wichtigkeit ist es, daß diesmal unser Bezirk einen freisinnigen Abgeordneten wählt. Noch bild r die conservative Partei in der 2. Kammer die Mehrzahl; noch schwankt die Wage in der 2. Kammer ans die Seite, wo Nicht gerade die Freiheit zu suchen ist. Einige freisinnige Wakl-N können bei der Abstimmung noch den Aus schlag geben. Darum betheiligc sich ja ein jeder diesmal bei der Wahl rind'vor Allem, zerspisttre die freisinnige Partei ihre Stimmen nicht. Manner des 62. Becirko! noch haben wir es in unsrer Ge. walr, einen freisinnigen und der freien Rede fähigen Mann zu wählen, einen Mann, auf den unser Bezirk stolz sein kann. Ich glaube daher meinen Mitbürgern einen Dienst zu erweisen, wenn ich Ihre Aufmerksamkeit auf einen Mann hin lenk, der zu einem Abgeordneten in jeder Hinsicht vorzüglich befähigt ist und der in seiner Be scheidenheit nur unterläßt, selbst sich seinen Wählern vorzustellen. Es ist dies der ör. KeorKi io LröZis. Er hat eine gediegene wissenschaftliche Bildung und ist im Stande, selbstständig und mit Verstand die schwierigen Fragen des nächsten Landtags zu beur- thesten. Er besitzt ein ausgezeichnetes Rednertalent und kann so die Wünsche feines Bezirks überzeugend durchsetzen. Er ist durchaus freisinnig, verbin, det aber auch damit eine weise Besonnenheit, die nicht das Gute durch Unverstand verdirbt. Er hat eine unabhängige Stellung und wird daher auch, wo es nölhig ist, ein freies Manneswort spre chen. Als Arzt kennt er durch jahrelangen Umgang mit dem Volke dessen Bedürfnisse und Lasten. Und was uns eine Hauptsache zu sein scheint: er hat