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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung fiir die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dreiteilung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 48 Nps.. bei Lieferung frei Hous M Rpi. Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt o-Ä sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugebmi. Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Försters Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltllngstetl. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D.A.XII.: 2250. Geschäftsstellen: AIbertstr.2 u. Adolf.Hitler^Str-4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 10 Montag, den 13. Januar 1838 88. Jahrgang ---2 Memg Ser stücWMungM Zaargebieis Erinnerungsfeiern im ganzen Saarland Der Jahrestag der Rückgliederung des Saargebietes wurde, vne an gekündigt, bereits am Sonntag in allen wichtigen Orten vurch örtlich« Kundgebungen festlich begangen. In allen Kreis orten hielte» die Kreisleiter an die Volksgenossen und die Format! inen der Partei begeisterte Ansprachen, in denen auf d« Bedeutung des Tages auch als Markstein für die B«° fnedung Europas hingewiesen wurde. In den meisten Orten fanden Umbenennungen von Straßen und Plätze» statt, die das Gedächtnis an den geschichtlichen 13. Januar und die Be- frenmg des deutschen Saarvolkes für all« Zeiten wachhalten, sollen. Schon am Sonnabendabend stand das ganze Saarland in festlichem Flaggenschmuck. Zahlreiche Volksgenossen haben wieder ihre Häuser geschmückt, und viele öffentliche und private Gebäude erstrahlen wieder in festlicher Beleuch tung. So wird man auch schon äußerlich an die großen Festtage des Vorjahres erinnert. Den Auftakt der großen Veranstaltungen bildete eine große Festkundgebung im Saarbrücker Stadttheater in An wesenheit des Reichskulturwalters Hans Hinkel. In sei nen Vegrüßungsworten wies der Intendant des Saar brücker Theaters, Huber, auf die gewaltigen Erlebnisse des vorigen Jahres hin. Er betonte, daß in der Zeit des Ab stimmungskampfes gerade auch das Saarbrücker Theater wesentliche kulturpolitische Aufgaben erfüllt habe, indem es deutsche Kultur in die entlegensten Dörfer des Saarlandes trug. Von lautem Beifall begrüßt ergriff dann Reichskultur- walter Hinkel das Wort. Er wies zunächst darauf hin, daß es für ihn als Nationalsozialisten eine ganz besondere Ehrenpflicht sei, an diesem Tage des Sieges deutschen Volkstums an der Saar einen Rechenschaftsbericht über die auf kulturellem Gebiete geleisteten Aufgaben zu geben. In Lem dann folgenden umfassenden Bericht betonte der Red ner ganz besonders, daß der Nationalsozialismus nicht nur das Recht auf Arbeit erkämpft habe, sondern auch das Recht für jeden deutschen Volksgenossen, an dem künstlerischen und geistigen Leben der Nation teilzunehmen. Zum Schluß wies er darauf hin, daß er als Sohn der Westmark wisse, wie schwer man an der Grenze z^ kämpfen habe. Von der Reichskulturkammer aus werde alles geschehen, um aus Lem Saarland ein kulturpolitisches Bollwerk für die deutsche Kunst und das gesamte deutsche Geistesleben aufzubauen. Die Feier vor dem Rathaus In einer Feierstunde vor dem Rathaus wurde der Rat hausplatz in „Platz der Deutschen Front" umgetaust. Am Nachmittag fanden sich die Abordnungen der Gliederungen der Partei auf dem festlich erleuchteten Neumarkt ein. Unter Vorantrittt einer SA-Kapelle marschierte der Fackelzug durch Lie von zahlreichen Zuschauern eingesäumten Straßen der Innenstadt. Vor dem Rathaus hatte sich eine große Men- schenmenge eingefunden. Nachdem Männerchöre das Lied „Deutschland, heil'ger Name" vorgetragen hatten, wurde auf der Rathaustreppe das eindrucksvolle Festspiel „Ein neuer Stern Liebt leine Basin" aukaesüsirt. Oberbürgermeister Kreisleiter Dürr seid wies auf den fünfzehnjährigen Leidensweg des deutschen Saarvol- kes hin, in dessen Herz derGlaubeanDeutschlands Sendung niemals untergegangen war. Er schilderte den harten Kampf um diesen Fleck geheiligter deutscher Erde, bis der Ehrentag des Abstimmungslieges vom 13. Januar 1935 kam. Dieser Abstimmungssieg bedeute nicht nur ein bedingungsloses Bekenntnis des Saarvolkes zu Deutschland und seinem Führer Adolf Hitler, er war auch ein Ausdruck deutschen Behauptungswillens gegenüber den Anfechtungen fremder Mächte. Der Redner gedachte des stillen Heldentums des Saarvolkes, das ohne Unterschied, ob arm,ob reich, nur von dem Gedanken an Deutschland be seelt war, und wies auf die übermenschlichen Leistungen hin, Lie in zäher Aufbau- und Organisationsarbeit vollbracht ,werden mußten. Gauleiter Bürckel als damaliger Saarbevollmächtigter Habe diesen Kampf mit seinen Getreuen geführt. Untrenn bar sei sein Name mit dem schicksalhaften Geschehen des 13. Januar 1935 verbunden. Oberbürgermeister Dürrfeld icywy: „L>ie Beuucye Mont war Vas Bollwerk des deutschen Willens und der deutschen Kraft. Deutsche Front ist der Ehrenname der Gemeinschaft aller Deutschen an der Saar, die bereit waren, ihr Letztes für Deutschland zu geben. Als Hoheitsträger der Stadt Saarbrücken weihe ich daher in dieser Stunde zum steten Gedenken der Deutschen Front diesen Platz. Der Rathausplatz zu Saarbrücken soll künftig den Namen tragen „Platz der Deutschen Front. Sein Name möge die lebende Generation ermahnen, an die große Zeit, die sie erleben durste; künftigen Geschlech tern möge er Künder sein von dem hohen Lied der deutschen Treue. Den Ruhm seines Namens aber sollen auf ewig verkünden die Glocken über uns im Rathausturm zu Saar brücken. Deutsch ist die Saar, deutsch immer- d a r." Oie Feier in New Hork Den ersten Jahrestag der siegreichen Abstimmung an der Saar feierte das New Docker Deutschtum unter Betei ligung des deutschen Generalkonsulats und der deutsch amerikanischen Sportgemeinschaft. Die Veranstaltung stand im Zeichen der diesjährigen Olympischen Spiele. Die New Dorker Turnhalle, in der die Feier vor sich ging, war voll besetzt. Veranstalter der Feier war der Verein der Saar- länder. Nach einem äußerst reichhaltigen Festprogramm wurden über hundert deutschen Kriegsteilnehmern die Kriegsehrenkreuze überreicht. Der gesamte Reinerlös der Feier fließt dem „Unterstützungsfonds für die Beteiligung amerikanischer Sportler an den Olympischen Spielen" zu. Eine französische Stimme zum Jahrestag der Saarabstimmung Paris, 12- Januar. Zum Jahrestag der Saaradsüm- mung veröffentlicht der „Paris Midi" einen großen Ge- dentaufsaß, in dem es heißt: „Die Saar hatte für die Rückgliederung ins Mutterland gestimmt. Die Begeisterung in der Bevölkerung wuchs bis zum äußersten a ndem Tag«, da das Ergebnis der berühmten Ab stimmung verkündet wurde, die Deutschland 90 v. H. der Stimmen brachte. Au jenem Tage wehte ein unbesieg barer Hauch des neuen Deutschland über der Saar. Wir Franzosen, die wir von den Fenstern unserer Hotels aus dem großartigen Vorbeimarsch der Braunhemden im Takte der sieghaften Musik beiwohnten, waren Zeugen eines gewaltigen Schauspiels. Wir sahen ein einiges Volk, gepackt von einer Ergriffen heit, ein Völk, das seinem Schicksal entgegenmarschierte. Der Abstimmnngserfolg an der Saar hat dem Deutschland Adolf Hitlers die wertvolle Gewißheit seiner Größe und seiner Stärke gegeben." Der Dank an die Saar wir wissen es alle, meine lieben Volksgenossen und -genossinnen von der Saar: Wenn Heuke in we- nigen Stunden im ganzen Deutschen Reich die Glocken läuten werden, um dadurch äußerlich die uns erfül lende stolze Freude zu bekunden, dann verdanken wir dies euch Deutschen an der Saar, eurer durch nichts zu erschütternden Treue, eurer Opfergeduld und Beharr lichkeit genau so wie eurer Tapferkeit. Weder Ge walt noch Verführung haben euch wankend gemacht im Bekenntnis, daß ihr Deutsche seid, wie ihr es stets gewesen und wir alle es sind und bleiben werden! So spreche ich euch denn als des deutschen Volkes Führer und des Reiches Kanzler im Ramen aller Deutschen, deren Sprecher ich in diesem Augenblick bin, den Dank der Ration aus und versichere euch des Glückes, das uns in dieser Stunde bewegt, da lhr nun wieder bei uns fein werdet als Söhne unseres Volkes und Bürger des neuen Deutschen Reiches. Adolf Hitler am 15.1.1935. Aufbauwerk an der Saar Als nach der Heimkehr der Saar der Gauleiter des Gaues Pfalz-Saar, Josef Bürckel, ein verdienter Vorkämpfer des Deutschtums in der Westmark, im Auftrage des Führers und Reichskanzlers daran ging, die Saar nach 15jähriger willkürlicher Abschnürung wieder organisch in das Gefüge des Reiches einzugliedern, da galt es Aufgaben zu lösen, dse größte Tatkraft und dazu viel Takt und Geschick erforderten. Das Erbe, das die Regierungskommission hinterlassen hatte, war trostlos; schlimmer als es selbst Pessimisten angenom men hatten. Statt 36 000, wie in der Statistik angegeben, warteten nicht weniger als 60 000 Volksgenossen auf Ar beit. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mußten um fangreiche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ourchgeführt werden. Es wurden Straßen gebaut, Elends- Wohnungen beseitigt, Meliorationen durchgeführt, 1000 Sied lungen errichtet, dem Handwerk wurde ein oierprozentiger Jnstandsetzungszuschuß gewährt, usw. Insgesamt sind in 388 Einzelmaßncchmen 2370000 Tagewerke geleistet worden, für die das Reich mehr als 20 Millionen RM an Zuschüssen zur Verfügung gestellt hat, Die Gesamtsumme der für die Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgewendeten Gelder ist mit 100 Millionen RM nicht zu hoch angegeben. So ist in enger Zusammenarbeit zwischen dem Reich und den saarländischen Behörden alles getan worden, um endlich nach den langen Jahren des Leidens normale wirtschaftliche Verhältnisse herzustellen. Ein besonderes Kapitel bildete die geistig-seeli sche Rückgliederung. 1h Jahre der Trennung vom Reich führten die Menschen der Saar in ein gewisses Eigenleben, aus dem sie heraus und in den großen deutschen Volkskörper hineingeführt werden mußten. Auch diese Aufgabe ist sehr rasch gelöst worden, war doch in allen saarländischen Män nern und Frauen der Wille zum Dienst am ewigen Deutsch land lebendig. Mit berechtigter Befriedigung konnte daher Gauleiter Bürckel in einer Unterredung mit einem Vertreter des „V. B." ausführen: „Das Saarland hat die ganze politische Entwicklung des Reiches sozusagen in Konzentration durchzumachen. Die Saarländer sind, das haben sie ihrem Volk und aller Welt bewiesen, deutsch bis ins Mark. Diesem Deutsch tum muß man nur die nötige Definition geben. Wir sagen: Jeder Deutsche ist Nationalsozialist. Dem Saarländer aber muß man nun in einem Anschauungsunterricht zeigen, daß jeder Nationalsozialist ein Deutscher ist. Die NSDAP, wird prozentual imSaarland am stärksten im ganzen Reich sein. Alle Mitglieder der Deutschen Front erheben Anspruch darauf, würdig zu sein, in die NSDAP, ausgenommen zu werden. Die Deutsche Front zählt mehr als 90 v. H. aller Wahlberechtigten. Es wird mir nie in den Sinn kommen, auch nur einen einzigen dieser braven Männer abzulehnen, sofern sich nicht in ein zelnen Fällen herausstellen sollte, daß die Zugehörigkeit zur Deutschen Front nur Fassade gewesen ist. Diese Fälle sind aber gewiß äußerst selten. Meinen st ärk st en Glau ben habe ich an den saarländischen Arbei ter. Er war einer unglaublichen politischen Kanonade seiner Gegner ausgesetzt. Trotz allem hielt er stand, ohne Geld und ohne die Bildung höherer Schulen. Er hatte den gesunden Instinkt, und wo der Instinkt gesund ist, da läßt sich die gerechte und gesunde Sache immer gewinnen." Im weiteren Verlauf der Unterredung behandelte Gau leiter Bürckel noch die Aufgaben auf kulturellem Gebiet, die in dem neuen Jahr gelöst werden müssen, und die kirchliche Entwicklung. Er teilte mit, daß in Saarbrücken ein neues Theater und ein Großsender gebaut werden sollen, wodurch einmal gewissen fremden Einflüssen wirksam ent- geaengetreten und zugleicsi eine Brücke der Verständigung und des Verständnisses geschlagen werden soll. „Eine söge- nannte Kircheufrage", so erklärte der Gauleiter wörtlich, „gibt es bei uns im Saarland nicht. Die kirchenpolitische Entwicklung steht im Zeichen der absoluten Rube. Wenn Amtlicher Teil Seit« S