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Jahrgang. Dienstag, den 13. Oktober LS»S DaS Dtphtherieheilserum mit der Kontrollnummer 166, geschrieben einhundertsechs undsechzig, aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Ein ziehung bestimmt. Dresden, den 7. Oktober 1908. Ministerium des Innern. Abendschule sür weibliche Handarbeiten. Der Unterricht in der Abendschule für Frauen und Mädchen beginnt Wonlag, den 12. Hktoöer 19V8. Der Unterricht verfolgt den Zweck, Frauen und konfirmierten Mädchen, die den Tag über durch Erwerbsarbeit in Anspruch genommen sind, abends Gelegenheit zur Erlernung der notwendigsten weiblichen Handarbeiten zu geben oder sich in der Ausführung schwieriger Arbeiten zu vervollkommnen. Der Unterricht findet wöchentlich zweimal und zwar Montag und Donnerstag abends 8—10 Uhr statt und umfaßt: .Zuschneiden und Nähen, Ausbessern und Stopfen von Wäsche und Bekleidungs gegenständen und Herstellung einfacher Kleider." Für den Unterricht sind monatlich 50 Pfennige im Voraus zu bezahlen. DaS erforder liche Material ist mitzubringen. Der Unterricht findet statt in der alten Bürgerschule, Zimmer Nr. 5. Stadtrat Eibenstock, den 25. September 1908. Hesse. L. Michls hält ewig. Dem wilden Durcheinander auf der Balkanhalbinsel beginnt eine kaltblütigere Ueberlegung zu folgen, und auch bei den Großmächten, denen die ganze Geschichte sehr wider den Strich ging, fängt man an, einzusehen, daß es für den Augenblick nichts anderes gibt, als sich mit den neu geschaffenen Tatsachen in irgend einer Weise abzufinden. Wenn die Türkei, als die am stärk sten beteiligte Partei, dazu — freiwillig oder unfrei willig — geneigt ist, so können auch die, die es mit ihr gut zu meinen behaupten, sich dem anschließen. Diese Uneigennützigkeit und Freundschaft dürfte allerdings in Zukunft noch eine Probe zu bestehen haben. Denn, wenn heute verschiedentlich ausgerufen ist: „Ihr dürft die Türkei nicht anrühren," so war ein stiller Neben- Gedanke dabei: „Wenn ich nicht ein tüchtig Stück abbe komme." Unter den kleinen Lärmmachern Serbien und Montenegro mag ja „das Heldenfeuer" in diesen Tagen noch weiter mächtig emporglühen, aber der europäische Friede ist davon direkt nicht bedroht. Und daß sich zwei Großmächte davon mitreißen lassen sollten, wollen wir denn doch nicht glauben, dafür ist die Einsicht, wie oben erwähnt, wohl zu groß schon geworden. Aus dem, was bis jetzt geschehen, ist die klare Er wägung zu ziehen: Nichts hält ewig, kein Kochtopf und kein Kongreß-Vertrag! Ueber die durch die bulgarische Proklamation und bosnische Annektion bewirkte Durch löcherung des Berliner Vertrages wird sehr gezetert, aber er war schon zum ersten Male vor 23 Jahren durch brochen, als Bulgarien und Rumelien sich vereinigten. Und weil die Dinge so liegen, ist auch nicht zu erwarten, daß die Beschlüsse, die ein neuer Kongreß bringen wird, für die Dauer bleiben werden. Von der Reform - Aera in der Türkei wird viel erhofft, es wird auch erwartet, daß der Ehrgeiz der Bulgaren jetzt gestillt ist, aber wenn in ein paar Jahren, vorausgesetzt, daß die Ruhe nur so lange anhält, von diesen Zukunftsbildern nichts ver wirklicht ist, dann braucht sich Niemand zu wundern. Es bleibt nichts ewig, und allerwenigstens dort unten in der Türkei und in ihrer Nachbarschaft. Das ist das eigentliche Unbehagliche in der heutigen ganzen Situation: Wenn die Großmächte sich nun hin stellen und sagen, wir wollen in einem neuen Kongreß dafür sorgen, daß die Türkei nun endlich Ruhe bekommt und dem Agitieren der unruhigen Balkanvölker ein Riegel vorgeschoben wird, so müssen sie sich doch ein gestehen, es ist mehr zweifelhaft, ob unsere Bemühungen für einen längeren Zeitraum helfen werden. Und das Gleiche werden die Türken und die einzelnen Balkan- Nationalitäten denken, ganz absonderlich die Bewohner von Mazedonien. Jeder Teil dort unten weiß, was er riskieren kann, und was er zu erwarten hat, und hieran können auch die Großmächte nichts ändern. Kismet-Schicksal, sagen die Bekenner Muhamed's, wenn ein böses Ungefähr über sie hereinbricht. Die jungtürkische Reform-Bewegung hat einen Anlauf zu einer zielbewußten Politik genommen, aber man weiß nicht, ob sie ihr Ziel erreichen wird. Kann einmal das Osmanen-Reich nicht mehr siegen, dann wird es fallen, aber nicht ohne einen Kampf der Verzweiflung. Es heißt, die Muselmannen sollen ihr Reich in Asien auf schlagen. Dort dringen aber die Mächte gleichfalls vor, ein Türkenreich daselbst wäre also auch nur ein Gnaden brot. Und darum wird der Kampf um Stambul ein Blut-Drama noch werden. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Meldung, derDeutsche Kaiser werde demnächst einem Aufstieg des Zeppelin scheu Luftschiffes beiwohnen und selbst aufsteigen, wird als völlig haltlos bezeichnet. — Die Denkschrift über die zweijährige Dienst zeit. Der Reichstag hat bekanntlich in der vorigen Session eine Untersuchung darüber gefordert, ob die zweijährige Dienstzeit auch den berittenen Truppen gewährt werden könne; demgemäß ist jetzt eine Denkschrift bereitgestellt, die demnächst dem Reichstage zugehen wird. Wie verlautet, nimmt die Heeresverwaltung eine entschieden ablehnende Haltung ein, da die Forderungen, die man an die Ausbildung und Kriegs tüchtigkeit dieser Waffengattungen unbedingt stellen muß, sich angeblich nicht mit einer derartigen Verkürzung der aktiven Dienstzeit vereinigen lassen. — Berlin, 11. Oktober. Bei der gestrigen Ziel fahrt des Gordon-Bennett-Rennens siegte der deut sch e B a l l o n „E l b e r f e l d" mit dem Führer Meckel. — Berlin, 12. Oktober. Zeitweise scheint man über den Aufstieg der 86 Ballons, für die 135 000 Kubikmeter Gas erforderlich waren, die Er eignisse auf dem Balkan vergessen zu haben. Ehe alle Ergebnisse bekannt werden, vergehen noch einige Tage, wodurch die Spannung der Ballonfreunde vergrößert wird. Daß der Berliner ein Sportenthusiast ist, kann man in diesen Tagen wieder beobachten. Die Aufstiege locken Zehntausende an, und sie, wie die weniger Glück lichen, die nicht dabei sein können, verfolgen mit Eifer die Zeitungsmeldungen. Den beiden ersten Massen aufstiegen am Sonnabend und am Sonntag, der Ziel fahrt über 100 Km. und der großen internationalen Gordon-Bennett-Wettfahrt folgt am heutigen Montag die Dauerfahrt. Daneben fehlt es nicht an feierlichen Veranstaltungen, die am heutigen Montag abend auf Befehl des Kaisers, der den aus dem Reiche wie aus dem Auslande zum Wettkampf herbeigeeilten Herren seinen Gruß entbieten ließ, mit einer Festvorstellung von „Sardanapal" im Opernhause ihren Höhepunkt erreichen sollen. — Berlin. Der Parseval Ballon ist, wie die .Berliner Universal-Korrespondenz" zuverlässig erfährt, wieder völlig instand gesetzt. Die Daimlermoloren sind wieder in die Gondel eingebaut worden und funktionieren zu voller Zufriedenheit. Anfang dieser Woche wird mit der Füllung des Ballons begonnen werden und am 15. oder 16. gedenkt Hauptmann v. Kehler mit dem reparierten Ballon die ersten Aufstiege zu machen. Sobald diese Probeflüge zufriedenstellend ausfallen, werden die Abnahmefahrten für die Militärbehörde stattfinden. — Berlin. Das Hochbahnunglück hat das 18. Opfer gefordert. In der Nacht zum Sonnabend ist noch eine der schwerverletzten Damen gestorben. — Berlin. Die Nacktvorstellungen wurden für Preußen verboten, da nach gutachtlichen Aeußerungcn bei diesen Darstellungen kein höheres Kunstinteresse in Frage kommt, es den Veranstaltern vielmehr um ganz andere als künstlerische Wirkungen zu tun ist. — Berlin. Ueber die Unterdrückung von Unruhen im mittleren Deutsch-Ostafrika wird halbamtlich mitgeteilt: Die vor einigen Monaten gemeldete Eingeborenenbewegung in den zentral ost afrikanischen Landschaften Turu und Irak» ist nach soeben an amtlicher Stelle eingerroffenen Nachrichten ohne weitere Störungen zum Abschluß gelangt. Die Ruhe ist überall wieder hergestellt. Der Demonstra tionszug des Hauptmanns Charisius durch Turu ist bis auf wenige Schüsse einer Patrouille vollständig friedlich verlaufen. Die Anstifter der Bewegung sind sämtlich verhaftet, der Akide Mausa zum Tode verur teilt. Der genannte Truppenführer ist nach Aruscha zurückgekehrt, wo die Expedition aufgelöst wurde. Eine Abteilung Askari unter Oberleutnant von Trotha wird noch kurze Zeit in den beruhigten Landschaften verblei ben. Es ist dann beabsichtigt, daselbst einen ständigen Militärposten einzurichten. — München, 9. Oktober. Gegenüber der Meldung in der auswärtigen Presse, daß die Ausstellung in München für das Jahr 1908 mit einem Defizit von drei Millionen abschließe, stellt das Direktorium fest, daß die Notiz völlig aus der Luft gegriffen, daß die Ausstellung nicht mit einem Defizit abschließe und die Inanspruchnahme der Ga rantiefondszeichner ausgeschloffen sei. — München. Professor Schnitzer ist von seiner Studienreise nach Japan, die ihn auch nach China und Indien führte, nach München zurückgekehrt. Er wird wahrscheinlich in der theologischen Fakultät ver bleiben, aber nur sogenannte gesperrte Vorlesungen hal ten, wie dies auch die Altkatholiken Döllinger und Fried rich nach ihrer Exkommunikation getan haben. — Friedrichshafen. Graf Zeppelin ist mißverstanden worden. Aus einem Schreiben an die Bürgermeisterei Mainz wurde geschlossen, daß Graf Zeppelin überhaupt keine Fernfahrt mehr machen wolle. Das ist ein Irrtum. Er hat nur sagen wollen, daß es Sache des Abnehmers sei, Luftschiffhallen und Luftschiff häfen zu errichten und den Betrieb zu organisieren. — Rußland. Petersburg, 9. Oktober. In den letzten 24 Stunden bis heute mittag wurden 109 Neuer krankungen und 47 Todesfälle an Cholera verzeichnet. Die Zahl der Kranken beträgt 1404. — Petersburg, 10. Oktober. In den letzten 24 Stunden bis heute mittag sind 99 neue Erkrankungen an Cholera und 44 Todesfälle festgestellt worden. Die Zahl der Kranken beträgt 1331. Seit Beginn der Epidemie in Petersburg sind 7008 Personen erkrankt, 2816 gestorben und 2861 genesen. — Vom Balkan. Wie Deutschland so hat auch Italien und Belgrad zur Ruhe ermahnen lassen. Ruß land stimmt den eingetretenen Veränderungen bei, hält auch den Konferenz-Gedanken aufrecht und wünscht auf der Kon ferenz die freie Durchfahrt seiner Kriegsschiffe durch die Dardanellen durchzusetzen. Hiergegen sträubt sich das .meer beherrschende" England, das auch diesmal wieder der Hecht im Karpfenteich zu sein scheint. Die Meldungen, wonach England bei der großen Umwälzung nicht leer ausgehen, sondern Aegypten in seine Tasche stecken wolle, treten immer bestinimter auf. Ihre Bestätigung wäre der Krieg. Und mit einem solchen scheint England in der Tat zu rechnen, wie aus der Tatsache zu schließen ist, daß es ein starkes Ge schwader von Kriegsschiffen in das Aegäische Meer entsandte. — Unter diesen Umständen befremdet es nicht, daß auch die Türkei einige Schlachtschiffe in Kriegsbereitschaft setzte, und daß auch Oesterreich-Ungarn sich für jede Eventualität vorbe- breitet. Zahlreiche im Ruhrgebiete tätige österreichische Ar beiter, ehemalige Unteroffiziere, erhielten eilige Einberufungs ordres. Die einzigen militärischen Maßnahmen Oesterreichs richten sich gegen Serbien. — Ueber die Vorgänge auf dem Balkan wird aus Budapest gemeldet, daß eine Kompanie des Peterwardeiner Infanterieregiments den dortigen Tunnel und die Brücke besetzt habe. Ebenso wurde die Brücke von Neusatz vom Militär abgesperrt. Aus Belgrad wird berichtet, daß das erste und zweite Auf gebot einberufen worden sei, an der bosnischen Grenze sollen bereits 150000 Mann serbischer Truppen stehen. Der Präsident der Skupschtina richtete an die Volks menge eine Ansprache, in der er sagte: „Können wir nicht mit Waffen siegen, so werden wir zu Bomben Zuflucht nehmen." Das mazedonisch-bosnische Komitee beschloß, mit Bandenbildung vorzugehen und Bosnien zu insurgieren. Den unsinnigen Kriegstreibereien Serbiens gegenüber hat Oesterreich an der Grenze mili tärische Vorkehrungen getroffen und außerdem vier Donaumonitors mit einigen Patrouillenbooten auf der Donau nach Belgrad vorgeschickt. Ferner hat nach einer Meldung aus Cetinje die Regierung von Montenegro an die Vertreter der Berliner Signatarmächte eine Note gerichtet, in der die Verfügung betreffend Bosniens als eine Verletzung des Berliner Vertrages bezeichnet wird. In der Note wird hinzugefügt, soweit die Mächte diese Tatsache anerkennen würden, halte sich Montenegro von allen Verpflichtungen aus dem Vertrage für ent bunden. — Serbien. Neue Enthüllungen zum ser bischen Königsmord bringt die .Grazer Tagespost".