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AnzeigerElbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Wicht «I ch di s I zur Belehrung und Unterhaltung. 185« Dienstag, den 1. Jannar An die Feser! Schon wieder stehen wir heute an dem An, fange eines Jahres. Wenn der Wanderer de» Berg erstiegen hat, schaut er gewiß noch einmal, ehe er weiter schreitet, zurück auf deu Weg, der vom Thale anS durch Schluchten und über Klip- pen zur Höhe emporschläugelt. Auch wir wollen am Anfänge des Jahreö noch einmal zurücksehen, auf den Weg, den wir im politischen Leben haben wandeln müssen. War er wohl glatt, war er wohl eben?! Die Erfahrungen des vergangenen Jahres, sind allerdings traurig und nieberschla- gend und der Märztranm ist vor der aufsteigen- den und siegenden Neactivn entflohen. Auch unser Vaterland ist von den Parteien zerrissener denn je, unser Volk in der Mehrzahl für die Freiheit abgestumpfter denn je, ja mancher edle Freiheits, kämpfer hat auch bei uns hie, Erde mit seinem Herzblute getränkt, und »räucher biedere Freund des Volkes schmachtet noch, getrennt von den Sei« nigen, in dem Kerkkr, oder irrt flüchtig herum auf fremdländischem Boden. Wir wollen weinen an den Gräbern unserer großen Tobten, wir wolle» unsere Fahnen mit Trauerfloren umwinden. Die uns verheißenen Rechte wurden schwankend und und unsicher, die Errungenschaften verloren ihr ursprüngliches Wesen, und der Bau den die Na tionalversammlung gründen wollte, ward zertrüm mert, ja die Bauleute, die man doch erst berufen, Summarische Aeberstcht -er in -er Parochie Niesa mit Mal WH im Jahre 184V Geborenen, Getrauten rc. 1) Geborene: 185 (IS mehr als im vorigen Jahre.) 5 ch in Riesa: 170, als 85 männl, «nd 85 weibl. Geschlecht», worunter 5 todtgeborewe «ns q unedel. . i>) in Poppitz: 0, al» 4 männl, »nd r weibl.Geschlecht», worunter 1 bchtgeb. «ndMW wurden fast, zu Hochvrrrächern gestempelt. Es ist ein düsteres Bild, was wir uns vor die Augen führen müssen, es ist der Sieg der Gewalt über die rechtliche Freibüt. Aber,; iueiue Freunde, wen» wir auch viel verloren haben, laßt uns nicht znM fcln! Noch ist uuS manches von dem SchuheM Freiheit geblieben, noch iss iMMM MamcnM gestreut, welches seiner Wenn auch das Dreigcstirn:^p^vfteihtit, SchM gericht und Versammlungsrecht sciwM.,.BcrblcW nahe ist, so steht cs doch noch am WWW, tulW wanderten unter seinem Stea hl eh inübcr^/UvW jahr. Und haben wir nicht »och eineil gaW» Ideen-Schaß der neuen Zeit? Die Ideen Hm unsterblich, einmal ins Volk fort, bis sie sich endlich verwirklichen und ni's MM selbst cintreten. Hierin beruht unser Trost, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft sichere Gestaltung der Angelegenheiten unD Vaterlandes. Die Redaktion dieser Blätter ist sich deMM stets die Ideen der Neuzeit gepflegt und sieM Muth und Ausdauer verfochten zu haben. W wird auch im neuen Jahre nicht aufhören mitD sein Kampfe, sie hofft auf einiges und frM Vaterland. In dieser Hoffnung ruft sie W ihren Lesern ein „gutes Neujahr" zu. P.lj^ ihr die Alten; wir bleiben die AlteftW Die Redaktion de» ElbeblatteSßW