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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^rscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ssi unschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs» preise«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S H/. Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut auflilMnder Anzcigcnpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinung nages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Lei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz airspruch. Diese Zeitung veröffentlicht di« amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Posticheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag: Buchdruckers Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 581. — Fernruf: 231. Nummer 70 Donnerstag, den 22. Iuni 1939 38. Jahrgang polnischer Terror h Kronlenhäuier geraubt, Arbeiter brotlos gemacht Der Raub deutschen Besitzes m Polen nimmt Formen und Ausmaße an, die nur zu sehr an die „Traditionen" von Ver- mlles seligen Angedenkens erinnern. So haben der Woiwode u»n Posen und der von Vommerellen der deutschen Genossenschaft Et. Johanniter-Ordens mitgetcill, daß sie ihre Existenz anerkennen. Damit sind fünf deutsche Krankenhäuser mit »usjchließlich vorbildlicher Einrichtung, die Deutschen wie Polen tur Verfügung gestanden haben, in polnischen Besitz Uberge- »anqen. Gleichzeitig gsht die Enteignung deutschen Besitzes in Ost- Nerschlesien und anderen Landesteilen unaufhaltsam weiter. Mqslowitz wurde das Gebäude des deutschen Schulvereins "elchlagnahmt. Sämtliche deutschen kulturellen Organisationen von Myjlo- s»'tz sind nunmehr ohne jede Möglichkeit, ihre Arbeit, die durch "ee polnische Staatsversassung verbürgt ist, sortzusetzen. Seit einiger Zeit sind namentlich in Ostoberschlesien sog. »Aotionalkomitees" an der Arbeit. Sie stellen schwarze Listen »»i, aus denen alle vorhandenen Beamten. Angestellten und Weiter verzeichnet sind, die deutschen Organisationen ange boren oder ihre Kinder in die deutschen Schulen schicken. Diesen neuen Methoden sind in den jetzt restlos polonisier- «n Pleßschen Betrieben bereits mehr als fünfzig deutsche Ange- nEe zum Opfer gefallen. Die Kündigung und Entlassung von "ätschen Angestellten in weiteren Betrieben steht vor der Tür. Daß es angesichts der täglichen Ueberfälle auf Volksdeutsche und der zahllosen Enteignungsmatznahmen gegen deutsche Organisationen nicht an den üblichen Schikanen fehlt, beweist Der Tag. So wurde jetzt von dem Vize-Starosten von Brom- und' dem Starosten von Thorn den Leitern der dortigen "futschen Gesangvereine, die am Danziger Sänaerfest vom 23. 25. Juni tetlnehmen wollten, mitgeteilt daß die Fahrt zu Sängertressen verboten worden ist. Auch jegliche Reise "nes einzelnen Mitgliedes der Gesangvereine aus privaten »der geschäftlichen Zwecken während dieser Zeit sei nicht erlaubt M würde in solch einem Falle die sofortige Auflösung der »rutschen Gesangvereine zur Folge haben. MtangrUsvall mit Deutschland ratifiziert " Ungeteilte Zustimmung des Ministerkabinetts Das lettische Ministerkabinett ratifizierte aus einer Mung, die unter dem Vorsitz des lettischen Staats- und «cinisterprästdenten Dr. Ulmanis stattfand, den am 7. Juni '"Berlin unterzeichneten deutsch-lettischen Nichtangriffs- vakt. Der Austausch der Ratifikationsurkunden findet allernächster Zeit in Berlin statt. Das Ministerkabinett A für die Ratifizierung solcher Verträge allein zuständg, nachdem das Parlament heute nicht mehr existiert. . Puricelli beim Führer "»such des italienischen Straßenbauers in Deutschland . Der Führer empfing auf dem Obersalzberg den zur M in Deutschland weilenden bekannten italienischen Straßenbauer Senator Puricelli im Beisein des General- MPektors für das deutsche Straßenwesen Dr. Todt. „ Peinlich svr Chamberlain Unbekümmerte Anfragen und gewundene Antworten im llnter- bestätigen erneut Moskaus Forderung aus antijapanische Front s . Die ungeheure Nervosität und Beklemmung der Engländer eMßchts der drohenden japanischen Haltung zur gleichen Zeit, ° das osteuropäische Engagement Londons immer riskanter, " rd und um Moskaus Hilfe gebettelt und gefeilscht werden ^»^macht sich mehr und mehr im Unterhaus bemerkbar, y. sn einem Frage- und Antwort-Spiel zwischen dem Labour- ' p»geordneten Wedgwood und Premierminister Chamberlain Zk» abermals eindeutig die hohe Bedeutung des Fernostpro- ams sg, die Moskauer Verhandlungen zum Ausdruck. Wedg. i .'»» sra^e nämlich ganz ossen, ob denn nun nicht in Anbe- > -fM des Ernstes der letzten Nachrichten aus dem Fernen ,die Misiion Strangs nach der militärischen Seite hin '»eitert werden solle. Der Abgeordnete hielt es nämlich zur ^'Ngend, Mister Strang jo schnell wie möglich in diesbezüglich« t^kralftabsbesprechungen mit der Sowjetunion eintreten zu Thamberlain versuchte die Auswirkung der mit peinlicher ^Neuheit vorgetragenen Anfragen mit dem Hinweis zu Krem ln. daß der Vertrag als solcher erst fixiert sein müsse, bevor "»n die militärischen Folgerungen ziehen könne. Unterstaatssekretär Butler bemühte sich, die abermals im ' f^lament angeschnittene Seite der Moskauer Fernostverhand« noch einmal zu vernebeln, mutzte sich aber, durch weitere 'lagen anderer Abgeordneter in die Enge getrieben, immer zurückziehen. ' ^ . schließlich konnte dar Regierungsmitalied sich nicht mehr L hen, als der Abgeordnete Mander die Frage stellte, ob drt . '"Native ^,r Behandlung der Aernsstlraarn i« Moskau von I ilt unvermindert an der Svwjetumon ausgegangen sei und wie weit man damit gekommen sei. Butler erwiderte ausweichend und einschränkend in größter Verlegenheit. * Gut unterrichteten Kreisen zufolge hat das britische Kabi nett beschlossen, auf neue Berichte aus Tokio zu warten, bevor man wegen der Lage im Fernen Osten irgendwelche Beschlüsse faßt. Trotz neuer Vorschläge noch leine Einigung Im Kreml fand die dritte Begegnung zwischen Molotow und den englisch-französischen Unterhändlern statt. Die Unter redung dauerte nahezu zwei Stunden. Sie war auf einen Wunsch der Unterhändler hin angesetzt worden, die anscheinend neue Vorschläge zu machen hatten und damit der Mitteilung von „Preß Association" entsprachen, daß englischerseits kein Wert auf Beschleunigung gelegt werde. Wie bekannt wird, ist eine vierte Begegnung vorgesehen, so daß auch diesmal die sowjetrusiische Zustimmung öffenbar noch nicht erzielt werden konnte. Lon China nach Morkau bermen W« polnische Presie, die langsam die Folgen der Anlehnung de» englischen Freundes an Moskau erkennen muß, beschäftigt sich in Kromer Sorge mit der ständigen Ausweitung der Mos kauer Verhandlungsbasis. „Kurier Warszawsky" macht darauf aufmerksam, daß trotz der Verlautbarung der „Taß" über die angebliche Ausschaltung fernöstlicher Fragen aus den Moskauer Verhandlungen größtes Interelle für asiatische Angelegenheiten an den Tag gelegt wird. Dieses Interesse sei neuerdings weit stärker als bisher. Das Warschauer Blatt weist in diesem Zusammenhang daraus hin, daß der sowjetische Gesandte bei der Regierung Tschiankaischeks, der geheimnisvolle Luganiec - Rlenirk», nach Moskau berufen worden ist. Weiter sei die mehrstündige Besprechung beachtenswert, die zwischen dem Vizeautzenminister Lozowski und dem diploma tischen Vertreter Chinas in Moskau stattgefunden hat. Lozowski betreue im Sowjetautzenkommissariat vor allem fernöstlich« Fragen. Außenvolitifche Erllärimg Bonnets Vorsichtiges Herumreden um die brennenden Probleme Der französische Außenminister Bonnet gab vor dem Aus wärtigen Ausschuß der Kammer einen Bericht über die inter nationale Lage ab. Bonnet begann, wie in dem amtlichen Kom munique betont wird, seine Ausführungen mit dem Problem der sronzösisch-spanischenBeziehungen. Dre spanische Regierung dürfe den guten Willen der französischen Regierung nicht ver kennen. Man habe die feste Hoffnung, mit Spanien gutnachbar liche Beziehungen zu unterhalten und in Marokko eme Politik vertrauensvoller und loyaler Zusammenarbeit zu betreiben. Zu der Entwicklung der Lage im Fernen Osten seit dem Zwi schenfall vom 9. April versicherte Bonnet den Willen der fran zösischen Regierung, mit Großbritannien völlig solidarisch zu bleiben. Bonnet befaßte sich sodann ausführlich aber nichts Neues sagend mit den schleppenden Verhandlungen der beiden Welt demokratien mit Sowietrußland. Er erklärte dabei u. a., man habe am 13. April die Moskauer Regierung mit einem Vor schlag auf der Grundlage der Gleichheit und Gegenseitigkeit befaßt. In der Folgezeit sei eine viel weiteraehende Verhand lung zwischen Großbritannien, Frankreich und Sowjetrutzland eingeleitet worden. In mehreren Punkten sei man sich langst einig allerdings beständen noch Schwierigkeiten. Anschließend unterrichtete der französische Außenminister die Mitglieder der Auswärtigen Kammerkommission über den Stand der Verhandlungen mit der Türkei Bonnet tat so als handle es sich hier um zwei parallellaufende Verhandlungen: einerseits diejenigen, die sich auf die endgültige Regelung ge bietsmäßiger Fragen zwischen der Türkei und Syrien beziehen und andererseits zwischen Frankreich und der Türkei. Das Abkommen über den Sandschak sei bereits in allen Hauptvunkten verwirklicht. Auch die Beistandserklärung analog derienigen, die zwischen London und Ankara unterzeichnet worden sei, stehe dicht vor dem Abschluß. Zum Schluß gab Bonnet zu, daß das französisch-tüEsche Geschäft ein gegenseitiges kei. Lh«e Deutsche keine koloniale Arbeit Von der Deutschen KolontalauSstellung in Dresden Deutsche Kolonialausstellung in Dresden! Das ist ein Ruf nach Rückgabe des uns geraubten Besitzes. Zum Zeichen dessen hatte Dresden anläßlich der Eröffnung der Ausstellung reichen Flaggenschmuck angelegt. Und wie berechtigt ist die deutsche Forderung nach Rückgabe! Deutsche Wissenschaft und deutsche Arbeit sind auch heute noch das Rückgrat der deutschen Kolonien. Was täte die die Mandatsverwaltung ohne das Gesundheits wesen, das von Deutschen aufgebaut und auf Grund deutscher Forschertätigkeit durch deutsche Arzneien gesichert ist. Deutsche Forscher und deutsche Arzneien helfen dar über hinaus in allen Kolonien der Welt' gegen die ver heerenden Seuchen, wie sie in den Tropen häufig sind. Und da wagte es eine übermütige Konferenz von Staaten, die sich Sieger nannten, die Deutschen als zur Verwaltung von Kolonien unfähig zu erklären» Mit der Karis* Amtlicher Teil. Pilz- und Beerenscheine. Die Ausstellung der Pilz- und Beerenscheine erfolgt Montags bis Freitags in der Zeit von S bis L Uhr ,im Rathaus Zimmer S gegen Erlegung der Gebühr !von 0,50 RM. Hstfsb.'dmftige Volksgenossen haben sich an die Orts- sgruppenamtslciluna der NSV (Parteiheim) wegen der Er- Hängung cwtS kostenlosen Erlaubnisscheines zu wenden, der « bei der Anttagslellung im Nathaus vorzulegen ist. Httendorf-Hltnssa, am 21. Juni 1939. Der Bürgermeister. graphtr, die einst von Deutschland in unseren Kolo nien durchgeführt wurde, arbeiten heute die Mandatsver waltungen, weil die deutschen Karten unübertroffen sind. Die deutsche Klimaforschung kommt auch heute noch der Besiedlung zugute, weil sie den Europäern die gesunden Wohngebiete erschlossen hat. Und die deutschen Kolonien, vor allem Südwest, haben das gesündeste Klima Afrikas. Wie rege sind die Bergakademie Freiberg, die Forstliche Hochschule Tharandt in der kolonialen Arbeitl Auf der Kolonialausstellung Dresden kann man sich auch über diese vielseitigen Gebiete ein gutes Bild machen. Die Kolonien als Rohstoffspender sind für unsere deutsche Wirtschaft wichtig, gleich, ob es sich um die reichen Bodenschätze oder die Erträge von Ackerbau und Viehzucht handelt. Die Zucht der Karakuls, jenem Schaf, das die geschätzten Persianerselle liefert, wurde von einem Deutschen eingesührt. Deutsche Männer von Rang, auch der Vater des Generalfeldmarschalls Göring, Reichs- kommissar Dr. Göring, haben in den Kolonien Pionier arbeit geleistet. Der redlich durch Verträge und nicht durch Raub erworbene Besitz wurde uns genommen, als er begann, Früchte zu bringen. Ja, Afrika wäre heute viel leicht noch der „dunkle Erdteil", wenn nicht deutsche For scher, allen voran Dr. Nachtigal und Dr. Peters, durch ihre Reisen bis in das Innere des Erdteils den Weg für die Kolonisation geebnet batten. Deutsche Männer hatten den Marsch ins Innere schon Jahre zuvor gewagt, ehe überhaupt die deutsche koloniale Tätigkeit tm Bismarck- Ncich einsetzte. Sie brachten die ersten Bilder von Land schaft, Menschen und Tierwelt mit, wie sie die Ausstellung auszeigt. Wir wissen, daß bereits der Große Kurfürst von Preu ßen in Afrika Kolonialbesitz erworben hatte, und daß unglückliche Umstände die Aufgabe dieses Besitzes erzwan gen. Aber betrachten wir uns die Geschichte des deutschen Volkes, so sehen wir, daß es eine Geschichte der Koloni sation ist, gleichgültig, ob wir an die Kolonisation im Osten, an das Werk deutscher Siedler in allen Teilen der Welt — gerade angesichts des Tages des deutschen Volks tums drängt sich dieser Vergleich auf — denken oder ob es sich um die Arbeit und den Kamps deutscher Menschen in unseren Kolonien handelt. Auch davon wird di« Deutsche Kolonialausstellung Zeugnis ablegen. ha. 1 Der Reiter von Südwest An die Gefallenen der deutschen Kolonien erinnert dieses Reiterstandbild, bas über dem deutschen Kolonialbesitz die Wacht hält. Aus dem Film „Deutsches Land in Afrika" ist Ler Reiter von Südwest weithin bekannt. Phot. DFE - DMV (MZ