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Der Marrncwc Anzeiger ersLeint wöÄt.uilch zweiMat: Mittwoch und Sonnabend. Aboimementspreis: viertel jährlich ab Schalter 4,15 Mk. lei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere ^euungsboten gern entgegen. Ämtsbtcktt für die den Kememderat zu Mretniq. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 2b Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch fämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. ZMAMLZMr' M M ÄttDZllrH WZ Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Ubr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 37. Mittwoch, den 8. Mai 1918. 28. Jahrgang Hunde an die Front! Bei den ungeheuren Kämpfen an der Westfront haben die Hunde durch stärkstes Trommel feuer die Meldungen aus vorderster Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hunderten un serer Soldaten ist durch Abnahme des Meldeganges durch die Meldehunde das Leben erhalten worden. Militärisch wichtige Meldungen find durch die Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nuyen der Meldehunde im ganzen Lande bekannt ist, gibt es noch immer Besitzer von kciegsbrauchbaren Hunden, welche sich nicht entschließen können, ihr Tier der Armee und dem Vaterlande zu leihen! Es eignen sich der deutsche Schäferhund, Dobermann, Airedale-Terrier und Rottweiler, auch Kreuzungen aus diesen Rassen, die schnell, gesund, mindestens 1 Jahr alt und von über 50 cm Schulterhöhe sind, ferner Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner und Doggen. D i e Hunde werden von Fachdresseuren in Hundeschulen ausgebildet und im Erlebensfälle nach dem Kriege an ihre Besitzer z u rü ck ge g e b e n.' Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. An alle Besitzer der vorgenannten Hunderassen ergeht daher nochmals die dringende Bitte: Stellt Eure Hunde in den Dienst des Vaterlandes! Die Anmeldungen für die Kriegs - Hunde - Schule und Meldehundschulen find zu richten an die Inspektion der Nachrichtentruppen, Berlin M, Kurfürstendamm 152, Abt. Meldebunde. Marmelade-Verteilung. Vom 6. Mai 1917 ab kann auf Abschnitt Irll der Landesfetlkarte '/? Pfund Mar melade von der Firma R. E. Freudenberg, Ohorn, in den einschlägigen'Geschäften entnom men «erden. Kamenz, am 29. April 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauytmannschaft. Nährmittelabgabe. Vom 7. Mai 1918 ab werden durch die Verkaufsstellen für Nährmittel abgegeben: z. auf Abschnitt 7 der allgemeinen (gelben) Nährmittel karte (Personen im Alter von über 4 Jahren): 300 Gramm Graupen und ( Grieß oder 300 Gramm ( Kartoffclsago oder ( Hafernährmittel, wobei jedoch den einzelnen Kunden ein Wahlrecht, welches dieser drei Nährmittel sie geliefert er halten wollen, nicht eingeräumt werden kann; h. auf Abschnitt 7 der Kinder- (roten) Nähcmittelkarte (Kinder dis zum vollendeten 4. Lebensjahre): 1 Pfuno Grieß; c. aur Abschnitt 6 der Alters- (weißen) Nährmittelkartc (Personen von über 65 Jahre): Hz Pfund Grieß. Der Preis beträgt für 1 Pfund Graupen 36 Haferpräparate (lose) 50 für einen 1 Pid.-Beutel 68 Kartoffelsago 120 Grieß 32 Vorstehendes gilt auch für die rev. Städte Kamenz und Kamenz, am 3. Mai 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauytmannschaft. Verfütterung von grünem Roggen und Weizen. Es wird darauf hingewiesen, daß oie Verfütterung von grünem Roggen und Weizen nur mit Genehmigung der Königlichen Amtshauplmannschaft zulässig ist. Schriftliche Gesuche, die eingehend zu begründen sind, werden nur genehmigt werden, wenn ganz zwingende Gründe wirtschaftlicher Art die Verfütterung notwendig machen. Zuwiderhandlungen werden streng bestraft. Königliche Amtshanytmauuschaft Kamenz, am 27. April 1918. Fettkarten an Ziegenhalter. Für Ziegenhalter, die zwei oder mehr Ziegen besitzen, wird, solange die Ziegen Milch geben, die Zahl der für den Haushalt zu gewährenden Fettkarten mit Wirkung vom 5. Mai 1SI8 an dergestalt bestimmt, daß eine Ziege nicht gezählt wird und jede weitere auf eine Haus haltsperson gerechnet und nur die darnach verbleibende Zahl von Personen des Haushaltes Fett karten erhalten darf. Beispiel: 5 Personen, 2 Ziegen — 4 Fettkarten; 4 Personen, 3 Ziegen — 2 Fettkarten. Ist der Ziegenhalter nicht im Besitze einer Ziegenmilchzentrisuge und gibt er nachweislich einen erheblichen Teil der gewonnenen Ziegenmilch regelmäßig an Verbraucher ab, so kann die Gemeindebehörde nach Befinden eine höhere Zahl Fettkarten, als vorstehend berechnet, oder alle Fettkarten an den Ziegenhalter und seinen Haushalt aushändigen. Fettkarten, die hiernach zu Unrecht ausgegeben worden sind, sind von der Gemeindebehörde einzuziehen, und der Königlichen Amtshauplmannschaft ist bis ZUM 10. Mai die Zahl der eingezozenen Fettkarten und der Name des Kleinhändlers, bei dem die Anmeldung erfolgt war, anzuzeigen. Kamenz, am 2. Mai 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauytmannschaft. Pfg- kl ll „ und Pulsnitz. llrueste HsKrMen. Der wirtschaftliche Zusatzvertrag zum rumäni schen Frieveusvertrag ist in Bukarest am Freitag paragraphiert woroen; damit sind sämt liche Verträge zur Unterschrift fertig. Nach stärkster Feuervorbereitung einsetzeude feind liche Angriffe am Kemmcl und bei Baillcul wurden völlig abgewiesen; der Feind verlor 300 Gefangene. Südwestlich von Hebuterne wurden starke eng lische Vorstöße zurückgeschlagen. Beiderseits der Somme lebte die Artillerietätig keit auf; sie war namentlich stark bei VillcrS- Bretonneux und auf dem Westufer der Avre. Beim letzten Verbandskriegsrat wurde zwischen Haig und Petain eine Neueinteilung der Ver- teid'igungsabschnitte vereinbart. Im flandrischen Kampfgebiet führten deutsche Truppen erfolgreiche Unternehmungen durch. Zwischen Apern und Baillcul lebte die Artillerie- tätigkeit zeitweise auf; der Kemmel lag unter stärkerem Feuer. Deutsche Vorstöße und Erkundungsgefechte bei Hangard und südwestlich von Brimonl brach ten Gelungene ein. Der zweite Vorstoß der Engländer auf dem östlichen Jordanufer endete nach türkischen Berichten mit einer schweren Niederlage der Engländer. Auf dem nördlichen Kriegsschauplatz versenkten unsere Unterseeboote erneut 12000 Tonnen. Italienische Blättern zufolge hat Foch die Lei tung der Maßnahmen zur Verteidigung Pperns selbst übernommen. Nach Züricher Zeitungen finden hinter der englisch-französischen Front Um- und Neu gruppierungen zwecks Vorbereitung neuer An griffe statt. Im Hauptausschuß des Reichstags wurde ein Telegramm des Botschafters v. Mumm vor ¬ lesen, nach dem das neue ukrainische Kabinen den engsten Anschluß an Deutschland wünscht. Durch einen Erlaß Skoropadskis, des Hetmans der Ukraine, werden die Zentralrada und die Kleine Rada aufgelöst und die Regierungs- gcwalt neu geordnet. vernicht! unü SsMtder — M. I) Vorsicht beim Genuß von Nhabarberblättern. Nach einem Einzelfall, der sich ini Vorjahre ereignet hat, erscheint es" nicht ausgeschlossen, daß der Ge nuß von Rhabarberblättern erhebliche ge sundheitsschädigende Wirkungen äußert. Es ist deshalb Vorsicht bei der Verwendung dieser Blät ter zu Nahrungszweckcn geboten. Großröhrsdorf. Wie aus dem Anzeigen teil der heutigen Nummer zu ersehen ist, hat es sich der Kaninchenzüchter-Verein „Rödertal" zur Aufgabe gemacht, einen öffentlichen Vortrag über Kaninchenzucht, Fellvenvertung und Beschlag nahme der Felle von Herrn Landcsvcrbaudsvor- sitzcndcn Hans Reif-Radebeul halten zu lassen. Durch die große Fleischknappheit hat sich man cher, der vor dem Krieg nur ein Lächeln über die Kaninchenzucht hatte,' dieser zugewandt. Uni nun die nenanfangenden Züchter vor Schaden zu bewahren, dazu sollen die Belehrungen und Ratschläge über die Kaninchenzucht usw. dienen, die der Herr Vortragende darbieten wird. Da jetzt die Zuchtperiodc beginnt, sollte es kein Kaninchenzüchter versäumen, diesen Vortrag an zuhören, zumal derselbe zu einer Zeit augesetzt ist, die jedem den Besuch erlaubt. Eine der wichtigsten Fragen ist ferner die Fellbehandlung. Auch diese wird uns nach der Beschlagnahme- Vorschrift der Kriegsaktiengesellschaft praktisch vorgeführt. Also komme jeder Himmelfahrt, den 9. Mai, nachm. 5 Uhr nach Großröhrsdorf in den „Anker". Großröhrsdorf. (Sparkass e.) Im April 1918 erfolgten 597 Einlagen im Betrage von 108 274 Mk. 74 Pfg. und 152 Rückzah lungen im Betrage von 50523 Mk. 83 Pfg. 52 Bücher wurden neu ausgestellt, 17 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 681442 Mk. 13 Pfg. Großröhrsdorf. Der Gcmeinderat zu Großröhrsdorf hat beschlossen, den im Nieder dorf hinter den Grundstücken Flurbuch Nr. 573 (Brückner) und Nr. 574 (Golletz) hinführenden Fußweg zu dem Flurstücke Nr. 675 für den öffentlichen Verkehr teilweise emzuziehen. Die Zugänge zu den auf dem Wegeareal stehenden Verteilungsmaste des Elektrizitätswerkes sowre zu den auf dem Flurstück Nr. 576 gelegenen öffent lichen Brunnen sollen offen bleiben. Nach § 14 Abs. 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Jan. 1870 wird dies mit dem Bemerken bekannt ge macht, daß Widersprüche gegen die beabsichtigte Wegeeinziehung innerhalb 3 Wochen, vom Tage der Bekanntmachung an gerechnet, bei der König!. Amtshauptmannschaft Kamen; anmbringen sind. Kamenz. Unter dem Vorsitze des Amts hauptmanns Grasen Vitztbum von Eckstädl trat am Freitag der Bezirksausschuß der Königlichen Amtshauptmannschaft zn seiner diesjährigen 3. Sitzung zusammen. U. a. wurde folgendes er ledigt: Der Ortsstelle für Auskünfte über Kriegs gefangene, Vermißte und Verwundete für Groß röhrsdorf und Umgegend wurde auf ein ent sprechendes Gesuch hin eine Beihilfe aus Be- zirksmittcln bewilligt. — Die Einziehung des Fußweges Nr. 293, der von der Dorzstraße nach dem Seitenwege Nr. 292 des Flurbuchs für Lichtenberg, und dos Fußweges Nr. 274 Ortsteil Fiebig, der vom K'vmmunikattouswogc nach Großröhrsdorf zwischon den Grundstücken Nr. 26 und 27 nach dem Seitenwege Nr. 275 des Flurbuchs für Lichtender,-, sübrt, wurde ge nehmigt. — Der Verlegung des Ausbangbrettes für öffentliche Ankündigungen in der Gemeinde Bretnig wurde zugestimmt. — Der Bienenwirtschöstliche Be zirksverband Westliche Lausitz, dem gegen 30 Bienenzüchtervereine angehören, hält am Himmelfahrtslage unter Vorsitz des Herrn Oberlehrers Slörzner-Arnsdorf in Bischofswerda nach zweijähriger Pause seine Jahresversamm lung ab. Von 1 Uhr nachmittags ab versam meln sich die Imker in der „Sonne", dann werden ab ^2 Uhr Bienenstände besichtigt und um 3 Uhr nimmt die Hauptversammlung im Schützenhause ihren Anfang. Im Mittelpunkte der Tagesordnung steht der Vortrag des Herrn Kantor Suschke aus Bautzen über „Vermehrung und Brutpflege der Bienen". Auszug aus den Verlustlisten Nr 501 und 502 der König!. Sächs. Armee, ausgegeben am 27. Apri! unr 1. Mai 1918. Nitzsche, Arno, 4. 8., aus Hauswalde, leicht verletzt, bei der Truppe. Schöne, Mar, Scrgt., 31. 12., aus Großröhrs dorf, verw. Schölzel, Edwin, Gesr., 15. 10. aus Bretnig, schw. verw. und in einem Feldlazarett gest. Wähner, Alfred, 3. 5., aus Pulsnitz, leicht verw. Zschiedrich, Kurl, Ulffz., 26. 12., aus Haus walde, leicht verwundet. Zschiedrich, Martin, 28. 12., aus Großröhrs- dccf, verwundet. Baumann, Kurt, Gesr., aus Pulsnitz, l. ver w. Boyer, Mar, 8. 10., aus Breinig, l. verw. Börner, Paul, Gesr., 18. 8., aus Pulsnitz, leicht verwundet. Burig, Max, 26. 1., aus Lichtenberg, gefallen. Hübner, Richard, 26. 9., aus Pulsurtz, l. verw. Johne, Walter, 16. 11., aus Pulsnitz, gefallen. Kluge, Mar, 14. 11., aus Hauswalde, l. verw. Kurze, Hans, 21. 10., aus Bretnig, l. verw.