Volltext Seite (XML)
MsdmAAgeM Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft V nsM, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, " L«, »Wil.druffcr Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags S Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in »er GesciMsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 AM., de! Postdestellung 2 RM. zuzüglich Abtrag. ..... „ . .. .. . gebühr. Einzelnummern iLApch Al^P-ft-usta ten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postbat-»unduns-r-Aus. trSgrrund Geschäftsstellen — > - - - - nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungenentgegen. JmFalle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. i für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. 8 Anz-igenprcis: die «gespaltene Raumzeile 20Nxsg., die 1 gespaltene Zeile der amtliche» Bedannimachungcn 40 Reichs. s Pfennig, die «gespaltene Aeklamezeile im teztlichen Teilt 1 Reichsmark. Rachwei-unxsretilh, 2» Reichspsennige. Boe- geschriebene Erscheinung-. . es. , ev,,, „ tage und Plahoarschristen 1 werden nach Möglichkeit Kernfvrecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 beruanchtigt. Anzeigen, annahmebisvorm-IOUHr. — - - die Richligbeit- der durch FcrnrufitbermiltellenAuzeigc» übernehmen wir deine Garantie. Jeder Radatianspr: < .' »litt, wenn der Betrag durch Klag« eingezogcn werdenmukoderdrrAustrvggeberinKondursgerät. Anzeigen»rdme' ! > . nei>tiur,ks:,l!tnenigegen. 8! Rr 170. — 87. Jahrgang Letegr.-Adr.: »Amtsblatt« WilSÄeNff« Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 23. Juli 1928 Chinas Erwachen. Das Beste an der Geschichte sind die Legenden, von denen sie umrankt wird. Als Tschangtsolin, der allmächtige Beherrscher der Mandschurei, gen Süden zog, um der chinesischen Nordregierung in Peking gegen die Südregierung zu Hilfe zu kommen, da soll ihm, als er den Grenzfluß überschritt, wie einst dem Krösus prophezeit worden sein, er werde ein großes Reich zerstören. Die Prophezeiung trat ein, aber — wie es bei Prophezeiungen meist ist — in einem Sinne, der den Erwartungen des Orakelheischenden gerade widersprach: Tschangtsolin erlitt eine schwere Niederlage, mußte nach Norden zurück und kurz, bevor er die Hauptstadt der Mandschurei, Mukden, erreichte, verwundete ihn ein Attentat zu Tode, ein An schlag übrigens, über dessen Urheberschaft auch heute noch nicht irgendwelche Klarheit geschaffen worden ist. Vor vierundzwanzig Jahren bereits tobte der Krieg um die Mandschurei. Damals stritten sich Rußland und Japan und jetzt . . .? Die Japaner haben nicht die Eigenschaft, dort wcgzugehen, wo sie einmal sind und sie wollen ebensowenig von der Schantunghalbinsel, wo es schon wieder zu Schießereien mit Gruppen der neuen Regierung Gesamtchinas gekommen ist, in absehbarer Zeit weichen wie etwa gar aus der Südmandschurei, wo einst so viel japanisches Blut den Boden düngte und man in folgedessen nicht gewillt ist, auf die Ernte zu verzichten. Freilich ist die politische Konstellation für Japans An sprüche auf die Mandschurei durchaus nicht günstig; denn sowohl London wie Washington haben auf eine japanische Fühlungnahme hin unzweideutig zu erkennen gegeben, daß sie das Bestehen irgendwelcher Sonderinter- effen Japans in der Mandschurei nicht anerkennen können. Eine Enttäuschung für die Regierung in Tokio ist es auch gewesen, daß der Sohn Tschangtsolins, der offenbar ein doppeltes Spiel treibt, das japanische Ansinnen abgelehnt hat, sich als selbständiger Leiter der Mandschurei nach dem Muster seines Vaters zu proklamieren und die Nolle eines Statisten im Dienste Japans zu spielen. So stehen die Dinge zwischen der chinesischen und der japanischen Re gierung allein schon in der mandschurischen Frage auf Biegen und Brechen. Mitten in diesen Konflikt hinein schlägt nun die all gemeine Kündigung aller Verträge der früheren chinesischen Regierungen mit ausländischen Mächten, wobei diesen irgendwelche Sonderrechte gegen über den Bürgern des Chinesischen Reiches eingeränmt Worden sind. An irgendwelche Kündigungsfristen hat sich die Nankinger Regierung dabei nicht gehalten, sondern die Verträge einfach als nicht mehr zu Recht bestehend erklärt. Es wird eine ganze Reihe von Staaten geben, die mit füß-saurer Miene, aber ohne jede Gegenaktion diese Kün digung annehmen werden. Die Konsulargerichtsbarkeit, das ganze ausländische Schiedsgerichtswesen in China, fällt damit weg. An Italien und Dänemark, Spanien und Portugal ist von der chinesischen Regierung Ent sprechendes schon mitgeteilt worden. Anders freilich rea gierte die Regierung von Tokio darauf, die ebenfalls eine solche Mitteilung erhalten hat. Zunächst einmal Hai das japanische Kabinett beschlossen, aus Schantung und der Mandschurei die japanischen Truppen nicht zurückzu- ziehen. Man sei zwar bereit, über den Neuabschluß eines Vertrages mit China zu verhandeln, aber man könne es nicht anerkennen, wenn die Mandschurei in ein enges Ver hältnis zu dem übrigen China treten würde. Der japa nische Generalkonsul in Mukden hat erklärt, daß seine Re gierung die Mandschurei als ein besonderes Vertrags gebiet betrachte und eine Union zwischen der Regierung von Mukden und der von Nangking eine Bedrohung der japanischen Interessen darstelle. Wie sich die Dings im Fernen Osten weiterentwickeln werden, hängt nicht zuletzt von England ab. Dieses Land hat ja schon seit vielen Jahrzehnten eine besonders bevorzugte Stellung in China gehabt und betrachtete namentlich das Uangtsetal seit dem Frieden von Shimo- noseki 1895 als sein wertvollstes Interessengebiet. Als in Schanghai die ausländischen Kolonien sich nur mit Mühe des chinesischen Ansturms erwehrten, hat die englische Re gierung wissen lassen, sie wäre an und für sich bereit, in eine Revision der „veralteten Verträge" einzutreten. Vor läufig ist eine Kündigung der bestehenden Verträge Eng land und den Vereinigten Staaten gegenüber noch nicht erfolgt; das wird bald nachgeholt werden und dann muß England Farbe bekennen. Man kann eine kleine historische Parallele ziehen: die Türkei konnte solange am Leben bleiben, weil die gegenseitige Eifersucht der Großmächte es nicht duldete, daß eine unter ihnen entscheidende Vor teile errang. So kann es auch mit China werden, bis sich die neue Negierung gefestigt und die Ordnung im Innern nach den schweren Jahrzehnten der Bürgerkriege durch geführt hat. Dann dürste es aber wohl zu spät sein, wenn irgendeine Großmacht mit Sonderforderungen an das neue Chinesische Reich herantritt. Schwerer Unaiülttfatt. Sonde rburg. Auf dem Wege von Sonderburg nach Düppel, wo ein großes Volksfest abgehalten wurde, ereigneten sich mehrere schwere Anfälle. Beim Ansturm der Menge auf einen Antobus wurden zwei Damen zu Boden gerissen, di« »ine war fokort tot, die andere lebensgefährlich verletzt. Viel« andere Personen trugen Verwundungen davon. Der Sänger-Festzug in Wien Anschlußkundgebung in Men. Bekenntnis der Sänger. Sonnabend fand nach einem Vortrag des Brünne» Mannergesangvereins in der Schubert-Kirche die dritt« Hauptanfführung des 10. Deutschen SängerbundesfesteL in der Sängerhalle statt. Diese Aufführung gestaltete sich zu einer Anschlußkundgebung. Sie wurde mii Fansarenklängen eingeleitet. Der Vorsitzende des Deut schen Sängerbundes, Rechtsanwalt Dr. List, hielt bei dieser Veranstaltung eine Ansprache, in der er ausführte, das österreichische Land werde, wie es deutsch war und deutsch sei, auch deutsch bleiben, solange es ein deutsches Volk gebe. Der Redner gedachte dann der deutsch-österreichischen Waffenbrüderschaft und all der treuen gefallenen Kamera den, die nicht mehr in die Sangesgemeinschaft zurückge kehrt sind. Nach diesen Worten des Gedenkens sang ein verdeckt aufgestellter Chor: „Ich halt' einen Kameraden." Dr. List erklärte dann weiter, die Schicksalsgemeinschaft des Weltkrieges habe verwirklicht, was der Deutsche Sängerbund seit seiner Gründung auf feine Fahne ge schrieben hatte, nämlich das Gefühl der Zusammengehörig keit der deutschen Stämme ohne Rücksicht auf die politischen Grenzen zu stärken. Ein einziges großes Gelöbnis der Treue zum deutschen Wesen durchpulse alle im Einheits zeichen des deutscher» Liedes in diesen Tagen in Wien weilenden Sangesbrüder und in ihnen steige der heiße Wunsch auf, um das deutsche Volk auch das äußere Baüd der Einheit zu schlingen. Er forderte zum Schluß seiner Ansprache die Sangesbrüder auf, in heiliger Begeisterung als ein einig Volk von Brüdern ihre Stimme»» in dem Ruf zu vereinigen: Das große deutsche Vaterland, das wir er sehnen und erstreben, und sein Wegbereiter, das deutsche Lied: Heil! Der Festzug in Wien. Großartiger Eindruck. Dei» Höhepunkt bildete der Festzug, der sich über dl« ganze Ringstraße, durch die Praterstraße und bis zu» Sängerhalle im Prater bewegte. Einzelne Werkstätten hatten sich in den letzten Wochen ausschließlich mit de» Ausschmückung der Festwagen beschäftigt. Eingeleitei wurde der Festzug von einer Schubert-Ehrung, die nm 1-^10 Uhr morgens vor dem Burgtor stattfand, wo auch di« Ehrentribünen für die hervorragendster» Festgäste ausge stellt waren. Die Schubert-Ehrung wurde durch Fanfaren musik eingeleitet. Darauf sang ein Sängerchor die Hhmm an Franz Schubert. Hierauf folgte die Schubert-Gedenk rede des Ehrenvorsitzenden des Ostmärkischer» Sänger bundes, Jaksch. Dann setzte der Festzug sich in Bewegung. Der Zug begann am Rathausplatz. An der Spitze des Festzuges ritten 12 Fanfarenbläser in historischer Klei dung. Ihnen folgten 16 Herolde. Dann kam die Bundes- banncrgruppe mit dem Banner des Deutschen Sänger bundes, hierauf folgten Wiederuin Herolde. Hinter ihnen kamen dann zahlreiche Wagen für das Präsidium des Sängerbundes, die Festdirigenten usw. Dieser erste Teil des Festzuges wurde abgeschlossen durch Fahnenschwinger und durch eine Gruppe österreichischer Sachsenkürassiere aus dein Jahre 1809 bis 1818. Dann folgte in unüberseh barer Länge der weitere Zug. bestehend aus den ausländi schen und den deutschen Sängerverbänden, von denen jeder seinen eigenen Festwagen mit sich führte. Die erste Gruppe wurde angeführt von einem Zug öster reichische KümMere in der Kuiform der Zeit von 1809 bis 1818. Dann kamen die Deutschafrikaner aus Windhuk und Swakopmund in weißen Anzügen mit Tropenhelmen. Gleichfalls weiß gekleidet folgten ihnen die Deutschamerikaner mit weißen Hüten und Ma rinemützen. Sänger aus allen Teilen des amerikanischen. Konti nents, aus Neuyork und San Franzisko, aus San tiago, der chilenischen Hauptstadt, und SaoPaulo in Bra silien marschieren singend vorüber. Besonders stattlich ist Has osteuropäische Deutschtum vertreten. Aus E st l a n d und Lett land sechs Vereine, aus Hem entrissenen O st o b erschlesien 19 Vereine und aus dem übrigen Polen insgesamt 29 Vereinigun gen. Wie stark das deussche Lied bei 'deu 750 OOO Deutschen in Rumänien gepflegt wird, beweisen die 28 Vereine aus Sie benbürgen, der Bokuwina, Bessarabien, den altvumänischen Städten .und dem Banat. Die herrlichen Volkstrachten der Sie benbürger Sachsen sind aus einem iFestwagen zu sehen. Die I u - go slawien deutschen sind durch acht Vereine vertreten, das un ga r l änbis che Deutschtum durch den Budapester Ge sangverein. Auch stattliche Sängergruppen aus den nordi schen Ländern und der Schweiz ziehen vorüber. Be sonders stürmisch begrüßt wurden die ihnen folgenden Gesang vereine aus dem besetzten Gebiet. Eine große Tafel in «der Front breite des Zuges mit der Inschrift: „Zurück zum Vaterland!" kündigte eindringlich von dem rheinischen Schicksal. Auch den anderen Grenzlandlänger» aus O stp re u ße n und berTfch «- choslvwakei wurde besonders zugejubelt. Besonderes Auf sehen erregte die eigens nach Wien gekommene Marienburger Droschke. Bei den Sängern aus den österreichischen Bundeslän dern fielen besonders die h er r l i ch e n Voi kstra chten aus. Sachsen marschierte mit 18 000 Mann auf. 39 akademische Sängerschaften in Wichs gaben ein besonders far benprächtiges Bild. Dann kamen die Sänger aus den verschie denen Teilen des Reiches. Die Berliner führten auf ihrem Fest- wagen eine Abbildung des Brandenburger Tores mit sich. Eine Reihe österreichischer Festwagen folgte danach, alle zeigten hei matliche Bilder. Die Kärntner zeigen eine Bauernhochzeit, die Wiener eine Alt-Wiener Ausfahrt. Der Wiener Schubert-Bund zeigt „Franz Schubert mit seinem Schubert-Bund". Vor der Sängerholle löst sich der Zug auf, dessen Vorbeimarsch acht Stun den gedauert hat. Eine glänzende Leistung. Die gewaltige Arbeit und vor allem die organisatorische Leistung die es zu bewältigen gast, wird durch einige Zahlen veranschaulicht. Im FestzuM marschierten 7000 Vereine mit rund 150 000 Mitgliedern. Sie hatten rund 500 Bannerwagen und etwa 6-800 Einzelfahnen und Standarten im Zuge. Den polizeilichen Ordnungsdienst versahen 5000 Mann der Sicher heitswache und 9000 Ordner -und Ordnerinnen und 1500 Mann Bundestruppen. Die Zahl der Bannerwagen wäre wohl noch größer gewesen, wenn in Wien und in 'den Orten der Umgebung für die von den Vereinen verlangten Bannerwagen noch Pferde aufzutreiben gewesen wären. Dem vorzüglich ausgearbeiteten und durchgeführten Omanisationsplan ist es zu verdauen, baß der Festzug, abgesehen von bei» im Verhältnis zur 'Größe der Veranstaltung geringen Unfällen, glänzend verlaufen ist. Den Schluß des 10. Deutschen Sängerfestes bildet der am Montag stattfindende Sängertag, der Beratungen der Sänger vereine gewidmet ist. Montag nacht werden die ersten Sondek- züge Wien verlassen. Mehreren Veranstaltungen der Gesangsvereine am Sonnabend, so den Konzerten des Wiener Lehrergesang- Vereins und des Kölner Männergcsangvereins, wohnte der deutsche Gesandte bei, wie er es sich auch an den vorhergegangcnen Tagen angelegen sei»» ließ, bei möglichst vielen Einzelkonzerten zugegen zu sein. Dort, wo er nicht persönlich erscheinen konnte, ließ sich Gras Lerchenfeld durch Mitglieder der deutschen Gesandtschaft vertreten. Das Nächste SängerbundeHfest in Leipzig? Aus dem gegenwärtig in Wien' stattsindenden 10. Deutsches Sängerbundesfest wird der Sächsische Sängerbund zum Ort des nächsten Bundessestes die Stadt Leipzig vorschlagen. Zur Unterstützung dieses Antrages hat auch der Rat der Stadt Leip zig an den Deutschen Sängerbund eine direkte Einladung ergehen lassen, das nächste SäiMibundessest in Leipzig abzuhalten. Der „Temps" hetzt. Paris, 22. Juli. Der ,Semps" nimmt das Wiener Sän gerbundesfest zum Anlaß, erneut gegen den Anschluß zu Hetzen. Eine besondere Kühnheit erblickt das Blatt in der Erklärung des Bürgermeisters Seitz: „W irwo ll en ei n V o l k sein und ein Staat." Wenn auch solchen persönlichen Kundgebungen keine übermäßige Bedeutung beirumessen wäre, müsse man doch, so schreibt der „Temps", den Gei st unter streichen, der geeignet sei, ernste Schwierigkeiten auszulasen. Wenn sich 'die österreichische Regierung im allgemeinen hüte, vom An schluß zu sprechen, so ließe sie doch allzuoft du-rchblicken, daß sie ständig an ihn denke. Die Bemühungen, beiden Ländern eine ge meinsame Verwaltung zu geben, bestätigten den Eindruck, daß es in Oesterreich' 'keinen ernsthaften Widerstand gegen dep Anschluß gebe. Die an der Verhinderung einer deutschen Vorherrschaft in Zertraleuropa interessierten Staaten hätten die Pflicht, solche Kundgebungen besonders aufmerksam zu verfolgen, da sich alle Bemühungen für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland gegen den europäische»« Frieden richteten. Die Nachbarstaaten Oester reichs könnten unter keine»» Umständen dulden, daß Oesterreich auf feine 'Unabhängigkeit venzichte, um mit dem Deutschen Reiche einen gewaltigen deutschen Block zu bilden. Diese grohdeutsche Politik stehe in seltsamem Gegensatz zu «der Politik der Entspann ung, Versöhnung und Annäherung, die von den vevantwortlicheu Regierungen in Berlin und Wien empfohlen werde. Sie werde einen gewißen Raum in 'den Unierhaltungen einnehmen, dir Stre semann in Karlsbad mit Benesch und Titulescu führen dürste. Turnfest in Köln. Köln, 22. Juki. Me Stadt hat ein überaus festliches Aussehen, ob wohl der Massenaufmarsch der Turner und Turnerinnen erst ain Dienstag beginnt. Die Hauptverkehrsstraßen und die großen Plätze -rangen in buntem Flaggen- und Wimpelschrnuck, wie er in der Nachkriegszeit bisher Wohl kaum gesehen wurde. Im Stadion in Köln-Mongersdorf. wo sich der größte Teil der Wettkämpfe abspielen wird, ist eine riesige Zeltstadt entstanden. Auf der Jahn-Wiese wurde eine Zuschauer tribüne errichtet, die 10000 Menschen fassen kann. Aus