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1MNg .LH, Aummer 46 Sonntag, den !9» April W5 ÜS8ÄAS8WWLL KivM eine Beija«. Z amtlichen Bekanntmachungen Z zu Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates verordneten, ob recht« oder links einig. Eins andere Frage ist es wohl, wo« ist das wichtigst» und Notwendigste wa« unserem Orte fehlt. Die linke Seite ließ durchblicken, da« die ausgenommenen Darlehn zum Turnhallenbau Verwindung finden soll. Wir erkennen »S an, das die Schulturuhaüe Ane Notwendigkeit in unseren Ort ist. Doch unsere Ansicht ist, gesunde Schulräume zu schaffen. Vor ein paar Jahren schon hörten wir in öffentlichen Sitzungen, in der Schule gäbe es Schwindsuchtslöcher. Bei Besichtigung, besonders der neuen Schule, haben wir uns überzeugen müssen, das Kinder in Schulräumen unterrichtet werden, die der Hygiene ganz widersprechen. Zimmer 3 b, 6 b und 6 c, ebenso die Schulstube in der Wertschützschen Fabrik sind unwürdige Schulräume. Unsere Meinung ist nun, die Darlehn müssen Am Teil, vor allen dazu verwendet werden, daß durch Nru- oder Um-, und Erweiterungsbauten gesunde Schul räume geschaffen werden. Den Gedanken einer Zentral- Kirche««schrichteu. Sonntag, den 19. April 1925, Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm, halb 11 Uhr Kindergottesdienst. Vorm, halb 9 Uhr katholischer Gottesdienst im Ring. die von Henn Lehmann bezeichneten Schwindsuchtslöcher in absehbarer Zeit nicht verschwinden. Aber den Gedanken einwandfreie Schulräume für die nächsten Jahre zu schaffen, suchen wir zu fördern, und Darlehn dafür zu verwenden, können wir, der Etnwohnerfchast gegenüber wohl vertreten. Wir wissen, daß gegenwärtig in den ungesunden Schul- zimmern 20 bis 24 Stunden unterrichtet werden. Die Turnhalle wird dagegen im Jahr von einer Klaffe höchstens 26 mal ausgesucht, denn Turnen im Freien, solange es die Witterung erlaubt, ist nach wie vor des Turnlehrer» und auch des Zöglings Wille. Man überlege nun: bei Er- richtung der Turnhalle wird dem Kinde im Jahre 26 Std. Gelegenheit gegeben, sich körperlich ausbilden zu lassen, wöchentlich muß es aber 20 bis 24 Stunden, da» ist im Jahre 800 bi» 900 Stunden im ungesunden Räumen fitzen. Wenn nun Mittel zur Verbesserung des Schulwesens aufge bracht werden, dann liegt e» wohl im Sinne der Kinder, Lehrer und der Eltern, daß zunächst die ungesunden Klassen zimmer beseitigt werden. Das ist Gemeinwohl. Nebenbei erwähnt, scheint die Errichtung der Turnhalle im kleinen Hermsdorf, manchen Gemeindrpolitikern schwer auf die Nerven gegangen zu sein und glaubt, nun dürfte der große „Jndustrieort Ottendorf-Okrilla" nicht mehr warten. Wir stehen kühl der Angelegenheit gegenüber und halten unfern oben erwähnten Plan für das Richtige. In der Zeit der Geldnot, müssen wir verstehen, so zu wirtschaften, daß zu nächst das Notwendigste erfüllt wird. Der 2. Punkt gegen den wir uns w-ndeten betraf den Antrag Lehmann: Im Ortsgesrtz festzulegen, daß in unsern Ort« 1 bis 2 Grmeinde- ältestr besoldet werden können. Dir Begründung des Herrn Lehmann waren sehr fadenscheinig und nicht stichhaltig. Er führte aus der Bürgermeister sei überlastet, die Beamtenschaft noch fehr jugendlich, daß e« nicht angängig sei, manche An gelegenheit, bei Abwesenheit des Bürgermeisters, diesem jugendlichen Leuten vorbringen zu können. Wenn es dann Zeit wäre, sei es ein Vorteil wenn dies im Ortsgesetz schon feßgelegt ist. Von unserer Seite wurde erklärt, daß Ge meinden, dir größeren Orts nicht nachstehen, wie Klotzsche, Niedersedlitz, Großröhrsdorf und mehr, keinen besoldeten Ge- meindeältesten haben und wir können die Meinung des An- tragstellrrs nicht teilen, das die Herren Ratssekretär Pötzsch, Kassierer Gabriel—Quellmalz als jugendliche Personen be- trachtet werden könnten. Es find die» alle» Herren von über 30 Jahren, verheiratet, denen wohl die Einwohnerschaft Vertrauen entgegen bringen könnte und daß die jetzigen Be amten ihrer Aufgaben gewachsen seien. Wenn unsere Ge meinde ein mal so groß sein wird, daß ein zweiter Bürger meister besoldet werden soll, würde die vorgesetzte Behörde zu jeder Zeit einen Nachtrag zum Ortsgesetz genehmigen. Auch Herr Bürgermeister Richter erklärte, von diesen An trag überrascht zu sein und die jetzigen Aufgaben voll und ganz erledigen zu können. Die Bestimmung „können besoldet werden" giebt uns nicht die Gewähr, daß zur Zeit der Nach trag angenommen wird und die Anwendung nicht in Frage komme. Wir haben Erfahrungen mit den Herren der linken Seite und wissen, daß dem ersten Streiche, der zweite bald folgen, wenn nicht pariert, wird. Die Einwohnerschaft mag selbst urteilen, wer für dar Allgemeinwohl eintritt. Sie muß aber erfahren warum die bürgerlichen Gemeindevertreter gegen diese Anträge gestimmt haben. Wir stimmen sür Geldausgaben nur dann, wenn wir überzeugt find, die Aus« gaben find nötig und sie dienen dem Allgemeinwohl. — Tanz- und Anstandsunterricht in Ottendorf-Okrilla. Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich ist beabsichtigt Herr Tanzlehrer Gustav Schütze aus Radeberg auch in diesen Jahr im Gasthof zum Hirsch wieder einen Kursus abzuhaltm. Herrn Schütze geht dec Ruf eine» guten korrekten Tanzlehrer» voraus und erfreuen sich seine Kurse da er bemüht ist außer dem Lanzunterricht durch Erteilung von Anstandsunterricht und Unterweisung in gesellschaftlichen Umgangsformen sowie auch sonst erzieherisch auf die Jugend einzuwirken, überall allgemeiner Achtung, Beliebtheit und Verehrung. Es wäre daher zu wünschen wenn Herr Schütze auch an diesem Jahre ihm Erfolg beschieden sein möge. — Erleichterung bei der Zahlung der Einkommensteuer. Dem Reichsrat liegt zurzeit ein Gesetzentwurf vor, der schon mit Wirkung sür das Jahr 1925 bei den Einkommbeträgen von 8000—16 000 Mark eine Steuerentrichlung von 15 o/° und erst von den weiteren Beträgen eine solche von 20 o/° Tarife zu leisten hätten, hat der Reich«minister bestimmt, daß bei den am 10. d, M. zu leistenden Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer für das 1. Kalendervierteljahr 1925 von den ersten 2000 Mark der vierteljährlichen Ueberschuffes «is bisher 10 ^dagegen von den weiteren 2000 Mark nur 15 Prozent, statt bisher 20 Prozent und erst von den dann folgenden Beträgen 20 Prozent zu entrichten sind. Der Unterschiedsbetrag wird vorläufig gestundet. Durch Erlaß vom 24. März hat der Reichsfinauzmiuister weiterhin ver fügte, daß zuviel gezahlte Beträge für die Eiukommensteuer- Voranzahlungen 1924 auf Antrag zurückerstattet werden können. Freiberg. Durch Schadenfeuer wurden am Diens tag abend Werkstättengebäude, Lagerräume sowie Stallung und Remise der Firma Anton Fink, Sitzmöbelherstellung, vollständig zerstört. Sine Anzahl Kleinvieh und ein Pferd sind in dem Rauche erstickt. Trotz der Versicherung erleidet der Kalamitose noch einen beträchtlichen Schaden von 20- bis 25 000 Mark. Der Besitzer Fink weilte bei Ausbruch des Feuers in Leipzig und kehrte erst in der Nacht nach hier zurück. Auerbach. Dem auf einem Rab daherkommendeu, in Auerbach beschäftigten Friseurgehilfen Arnim Schubert kam am Dienstag ein« Anzahl von Arbeiterinnen, die sich einge hakt hatten und eine Kette bildeten, entgegen. Eine von ihnen lief den Schubert ins Rad, wodurch sie sowohl wie auch der Radfahrer zu Fall gekommen find. Schubert erlitt einen Schädelbruch und Gehirnerschütterung und ist bi« jetzt noch nicht vernehmungsfähig, auch die Verunglückte ist «och nicht vernehmungsfähig. Auma i. V. Aus bisher unbekannten Gründen, vermutlich infolge Brandstiftung, geriet eine zehn Scheune« umfassende Häuserreihe in Brand und wurde mit alle« darin enthaltenen Vorräten und Ackergeräten, Wagen usw. «inge- äschert. Die Besitzer sind sämtlich kleine Landwirte. Leipzig. Auf der Eifenbahnstrecke Werdau- Reichenbach wurde am sogenannten Kurveudreieck die Leich« des 54 Jahre alten Kaufmanns Max Krug aus Leipzig- Gohlis aufgefundeu. Er hatte auf der Plattform eine« Personenwagens des Zuge« Zwickau—Werdau gestanden, war am Bogendreieck abgestürzt und von einen folgende« Pnsonenzug nach Reichenbach überfahren worden. Reichenberg. In Böhmen, namentlich in den Grenzgegendr« mit starkem Zustrom von Gästen aus Sachsen oder Schlesien, sind in den letzten zwei Jahren die Tanz dielen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Ueberall wird geschoben, gefoxtrottet, grjazzt, gejavat, gebostont, geshimmit, und man könnte oft meinen die Leute bekämen die Tanzerei bezahlt. Noch immer werden neue Tanzabende aufgemacht, neue Tanzlokale eingerichtet. Weil die Konkurrenz doch schon zu groß ist versucht man es neuerdings mit sonderbaren Lockungen. So kündigte ein nordböhmischer Wirt an, daß jeder zwanzigster Besucher eine Prämie von zehn Kronen er- hält. In einer anderen Stadt stellt ein Wirt jedem zwanzigstem Besucher ein feines Nachtmahl an der gemein samen Tafel in Aussicht. Begreiflich, daß namentlich die jungen Leute sich nunmehr drängen, da doch jeder hofft, der zwanzigste zu sein. Chemnitz. In Dittersdorf wurden iu den letzten zwei Monaten 35 ausgewachsene Bisamratten erlegt. 24 davon hat ein Arbeiter mittels Falle gefangen. In den Gewässern um Frohburg hat sich die Bisamratte gleichfall» eingebürgert. An einer Stelle zählte man 12 Stück, an einer anderen über 20. Ja der Nähe von Reuth iu der Amthauptmannschaft Plauen wurde ein Teich geleert, in dem sich auch die Bisamratten eingenistet hatten. 24. Jahrgang. Amtlicher Tei!. Bekanntmachung. Da nm eine Liste für die Kirchgemeindevertreterwahl eingereicht ist, hat sich die Wahl erledigt. Dis Herren Schuldirektor Endler Bürgermeister Richter Kaufmann Rudolf Klotschr Werkmeister Uhlig Oberwachtmeifter Tamme Gutsbesitzer Zumpe Maschinenarbeiter Kühne Sattlermeister Rumberger find somit gewählt. Ein Sitz bleibt der landeekirchlichen Gemeinschaft Vor behalten, von der laut Ortsgesrtz ein Vertreter berufen wird. Httendorf-Hkrissa, am 18. April 1925. Der Kirchenvorstand. MU den Beilagen »Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, den ^8. Axril ^925. — Am morgigen Sonntage, den 19. April, findet «unmehr nachmittags 2 Uhr im Saale des Gasthofes zum Hirsch die Ziehung der vom hiesige» Kirchrnvorstande veran stalteten Warrnlolterie statt. Die Ziehung selbst ist einer Dresdner Firma überlagen worden. So hat jeder Gelegen heit, einer Ziehung betzuwohnea. Nach einigen Tagen wird die Veröffentlichung der Gewinnliste und die Ausgabe der Gewinne stattfindrn. Jeder Ottendorser möchte es sich -Ur Pflicht machen in letzter Stunde noch einige Lose zu laufen und damit das große geplante Werk mit zu ermög lichen helfen. Auch zur Ziehung find alle herzlich eingeladen. — In einer am Donnerstag stattgefundenen öffentlichen Gemeindoverorvueteusitzaug wurde ein Nachtrag zur Orts- Verfassung gegen 5 Stimmen angenommen, welcher bestimmt, daß die Gemeindeverorbneteu einen oder mehrere Gememoe- älteste al« berufsmäßig erklären können. Die Firma A. Türpe beabsichtigt einen größeren Fabrtkanbau auszuführen. Das Bauvorhaben wurde befürwortet und die Bedingungen gestellt, daß entsprechende Wohnungen mit errichtet werden und sür ausreichende Wafferanlagen zum Zwecke de» Feuer schutzes gesorgt wird. Ein Antrag Wirth und Genoffen will schärfsten Protest erheben gegen die Einsetzung von Polizei anläßlich der Aussperrung im Betriebe der Firma August Walther und Söhne. Gegen 5 Stimmeaenthaltungen wurde der Antrag angenommen. E» wurde dabei zum Aus- druck gebracht, daß ein Grund zur Hrrauziehung von Polizei Nicht vorliegt. — Tie bürgerliche Gemeindeverordnetenfraktion teilt zu den letzten Sitzungsbericht vom 6. ds. Mts. noch er gänzend und ausklarend folgendes mit: 2 Punkte find es besonder«, die in ausführlicher Weise der Einwohnerschaft klargelegt werden müssen, daß sie erkennt, warum.die bürgerliche Fraktion gegen Anträge zum Teil gesprochen und gestimmt haben. Der 1. Punkt betrifft die Darlehnsauf- nahme. Daß unser Ort vor wichtigen Aufgaben steht und Darlehn gesichert werden müssen, wo uns günstige Gelegen heiten geboten worden sind, darüber sind sich alle Gemeinde 2«d« Mch «ar »M VA «ÄMArovI- AWWMVg VN» SkMVSW vmlhvr » Die „Ottondorfrr Leitung- «scheint Diey»» A - tag, Donnerstag und Sonnabend. / -» * Dor B«,ng,-Pret«Hird mit Beginn - joden Mona!» dctchsvi.gegeben. » I« Fall« höherer <tzoiSa!t'(Htkg, od. sonst. " - irgendwelcher Störungen de» WlNebo» dir L L Zeitung, d. Liesorauten °d. d. Beförderung»- L L Einrichtungen) hat der Bezieher Leinon-ÄN- - « svruch auf Lieferung oder Nachkiesrruirg der »» m Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugiprctse». L »III»iri»»I»»I»»IISI»»»»»H Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. .... »d« Mp'W'- LvÄu« ML »II» H»I»»» Gemeinde - Giro - Konto Nr. LSL s», r", vorsieht Um dir Härten zu vermeiden, die darin liegen, Me jetzt verwirklichen zu wollen, muffen wir leider, aus daß Steuerpflichtige mit mittlerem Einkommen mehr an M offensichtliche« Gründen ablehneu, denn sonst würden! Vorauszahlungen entrichten, als sie nach d«m vorgesehenen