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MsM KiNg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Gemeinde - MttWllW- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemetnderates MU de« Beilagen »Neue Illustrierte*, Schriftlettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. E DI« ,O!t«nLorf»r Zettuna- erschein! vier»»- > tag, vomleretag und Sonnabend. Dee »Kd «U B^km ; jeden Monat» bekannt gegeben. 2 I» Fall« höherer vewatt jNrteg od. sonst. ! 2 trgendeoelcher Störungen de» Betrieb» der ! 2 Zeitung, b. Lieferanten od. d. Beförderung», j - Einrichtnnge») hat der Bezieher keinen vn» > » svrneh auf vieserung »der -lachNefnun, der > - Zeitung ob. «ückgahlung d. Bezngepreis». ! Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. M AezeWIiitl s amtlichen Bekanntmachungen s zu Ottendorf-Okrilla. Mode und Heim* Md ,v« Ko-uld*. 8 Nummer 8^ 24. Jahrgang. Mittwoch, den 22. Juli 1925 Auerbach. Der Fabrikant Walter Traut, Mit« inhaber der Firma C. F. Knoll Nachs., ist au deu Folgen eines Fliegeustiches im Gesicht gestorben. Es trat Blutver- gistung ein, di« ein« Operation in Zwickau nötig machte. Traut war lange Jahre Kassierer des Kaufmännischen Vereins. Amtlicher Teil. Beitrag zur Landwirtschaftskammer. Der Landeskulturret hat beschlossen, zur Deckung des Fehlbetrages auf da« Rechnungsjahr 1924 und de« laufenden Bedarfes der Landwirlschastskommer im Jahre 1925 auf den Termin 1. August 1925 auf jede beitragspflichtige Grundsteuereinheit 3 »/, Pfennige zu erheben. Die Beitragspflichtigen werden ersucht, den Beitrag längsten« bi« zum 15. August 1925 an die hiesige Orttsteuereiunahme abzuführrn. Besonder» Zahlungsauflagen ergehen nicht. Htteudorf-HkriLa am 20. Juli 1925. Der Bürgermeister. OertlicheS and Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den rp Juli,y2s. — Nach dreizehnstündigen Verhandlungen auf der Kreishauptmannschast Bautzen ist e» zur Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern tu der ostsächsischen Textil industrie gekommen, so daß einem weiteren Umsichgreifens de» Texttlarbeiterstreiks begegnet und die angedrohten Aus sperrungen der etwa 40 000 ostsächfischen Textilarbeiter ver mieden worden find. — Badezeit. Der Sommer bringt auch dir Badezeit wieder zu Ehren. Ein Bad im heißen Sommer erfrischt Körper und Geist und stählt die erschlafften Muskeln. Wer noch niemals ein Flußbad genommen hat muß jedoch vor sichtig dabei zu Werke gehen und nur im vollständig ge- funden Zustande damit beginnen. Die wichtigsten Bade regeln beim Bade sind folgende: Lege den Weg zur Bade- anstatt in mäßigen Tempo zurück. Entkleide dich langsam, geht aber dann sofort in» Wasser. Springe mit dem Kopf voran ins tiefe Wasser, oder tauche wenigstens schnell ganz unter, wenn du das nicht kannst oder nicht machst. Bleibe nicht zu lange im Wasser, zumal wenn du nicht sehr kräftig bist. Kleide dich nach dem Bade schnell wieder an. Mache dir nach dem Bade die gehörige Körperbewegung. Zu unter lassen ist dar Baden bei Unwohlsein, nach stärkeren Mahl- zetten, nach durchwachten Nächten, bei heftigen Gemütsbe wegungen, sowie nach dem Genüsse geistiger Getränke. Herzleidende, zu Ohnmacht und an Epilepsie leidende sollten nie allein und nie ohne Aufsicht baden. Kinder dürfen vor dem fünften Jahre kein Flußbad nehmen; denn klein« Kinder gedeihen, wie die jungen Pflänzchm, nur bei Wärme. Auch gehe mau bei Kindern nicht plötzlich auf kalte Waschungen über, sondern erst auf lauwarme, und ganz allmählich auf kühle und kalte. — Zur Begehung des Versaffungstages, 11. August, ordnet das Gefamtmintsterium folgendes an: 1. Die staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungsge bäude haben am 11. August in den Reichs- und Landes- färben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden ange wiesen, ihrerseits auf eine entsprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und privaten Gebäude hmzuwirken. 2. Die Staats- und Gemeindebehörden im Lande werden aufgefordert ihrerseits Verfassungsfeiern zu veranstalten. An allen Orten, die Sitz mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich gegenseitig in» Be nehmen zu setzen, um möglichst gemeinsame Vorkehrungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen. Zu den Feiern sind Vertreter aller Bevölkerung»schichten, iut- besondere die Organisationen der Arbeitgeber und Arbeit nehmer, die Handels- und Gewerbekammer, die Kreisab- teilungen der Landwirtschafirkammer, die Innungen sowie dir Beamten- und Angestellteuverbände einzuladeu. 3. Bei den staatlichen Behörden ist der 11. August vorbehaltlich der Teilnahme an der VerfafsungSfeier dienstfrei. Der Dienst wird wie an Sonntagen geregelt. Kamenz. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend gegen 3 Uhr brach in den Glashüttenwerken und zwar in der Gemengckammer ein Schadenfeuer au». Glück licherweise konnte es mit Hilse von Minimax-Apparaten unterdrückt werden, bevor e» größeren Umfang angenommen hatte. Warnsdorf. Die „Abwehr* berichtet au» Gablonz: Wie es vorkommt, daß Kriegsgefangene, die längst al» vermißt und gestorben gemeldet wurden, lebend in die Heimat zurückkehren, so hat sich dieser Tage rin Fall auf der Schwarzbrunnwarte bei Gablonz zugetragsu. Der Bruder de» Pächter« Kühn! wanderte vor 36 Jahren nach Amerika aus. Seit über 20 Jahren hatte der Aus wanderer von sich an seine Verwandten und Bekannten kein Lebenszeichen mehr gegeben und wurde schon längst al« ver storben angesehen. Dieser Tage besuchte nun ein hoch in den Sechzigern stehender Herr die Schwarzbrunnwarte. Nach einer längeren mit einem Stammgast über die schön« Berg- Heimat sagte der Bergwirt Kühn! zu dem fremden Herrn wörtlich: „Ich habe einen Bruder, welcher vor 36 Jahren nach Amerika ausgewandert ist und schon über 20 Jahre kein Lebenszeichen mehr an un« Geschwister und Verwandte gegeben hat; ich glaub« daß mein Bruder schon längst nicht mehr lebt, sonst würde ich sagen, nach der Aehnlichkeit könnten Sie mein Bruder sein.* Der Fremde lächelte und die Unterhaltung wurde fortgesetzt. Kühnl ersuchte später den Gast, sich ins Fremdenbuch »tnzutragen. Dieser schrieb nun seinen vollen Namen: „Anton Kühnl, Neuyork" in das Buch. Al« der Wirt beim Aufräumen des Fremdenbuch«» die Untrrschrist de» unbekannten Herrn las, schrie er laut auf mit dem Worten- „Da bist du ja doch mein Bruder", was der Fremde durch herzlichste Umarmung bejahte. Selbstverständlich wurde der schon längst vergessene Onkel auch von der Familie Kühnl aufs herzlichste begrüßt. Kühnl aus Neuyork erzählte, es sei schon seit längerer Zeit sein Herzenübedürsui« gewesen, nochmals seins liebe Bergheimat zu besuchen. Kühnl, welcher sich schon drei Wochen in der Gegend von Trautenau ausgehalten hat, konnte nur schwer ermitteln, daß sein Bruder auf der Schwarzbrunnwarte tätig ist; sonst wäre der Besuch schon früher erfolgt. Kühnl reist in den nächsten Tagen wieder nach Amerika zurück. Etzdorf bei Roßwein. Hier wurde ein Bovist ge funden im Gewichte von vier Pfund. Er hat einen Um fang von 1,05 Meter und 35 Zentimeter Durchmesser. An der gleichen Stelle sind noch etliche solche Riesen ge- wachse». Kriebstrtn. Das OberoerwaliungSgericht in Dresden hat die Entscheidungen der Amtshauptmannschaft Döbeln und der Kreishauptmannschast Leipzig, durch, die der Gemeinde Ehrenberg die Erlaubnis zum Wiederaufbau der Kriebsteiner Holzbrücke erteilt worden war, aufgehoben. Das OberverwaltungSgericht stellte fest, daß dir Bedenken der Gemeinde Kriebelhal und der Firma Kübler u. Niethammer gegen den Wiederaufbau der Brücke begründet und gerecht fertigt waren, da sowohl der Mittelpseiler und auch die Widerlager infolge ihres bedenklichen baulichen Zustande» für einen Wiederaufbau der Brücke unverwendbar seien. Die vom Heimatschutz hinzugezogenen Dresdner Hochschul- Professoren gaben in der Verhandlung vor dem Oberver- waltungsgericht zu, daß sie sich bei gleichem Ausgangspunkt der Untersuchung der Ansicht der Wafserbaudirektion ange- schloffen hätte». Mutzschen. D«r Landbund Grimma, Ortsgruppe Mutzschen, hat für die Ermittlung der Brandstifter des Schippanschen Gutes in Gotiwitz 300 Mk. Belohnung aus gesetzt. Den Betrag erhält auch derjenige, der deu Täter namhaft machen oder ermitteln kann. Leipzig. Hier wurde ein lange gesuchter Fahrraddieb auf frischer Tat festgenommen. Der Festgenommene, der seinen Wohnsitz nicht in Leipzig hat, sondern lediglich nach Leipzig kam, um hier Fahrräder zu stehlen, ist ein 27 jähriger Kaufmann. Sein Tätigkeitsfeld war nur das Amtsgericht in Peterssteinweg. Fast am Anfänge seiner verwerflichen Tätigkeit wurde er sogar dort von einem Radeigeutümer er- wischt, al« er gerade mit dessen Rade das Gerichtsgebäude verlaffen wollte. Anstatt nun, wie r« richtiger gewesen wäre, den Spitzbuben einem Polizeibeamteu zu übergeben, ließ ihn der Bestohlene laufest, (!) nachdem der Dieb sich mit rinem Wohnungsschein, den er sich aus einen falschen Nameu er- schwindelt hatte, legitimierte. Die nachträglich erstattete An- zeige über den Vorfall diente natürlich nicht zur Ermittelung des Täters. Nicht weniger als 10 Fahrräder hatte der Mann im AmtSgerichtSgebäude gestohlen. Er war der Ab wechselung halber nach Halle gefahren, wo er gleichfalls dre fast neue Fahrräder stahl. Die meisten der Räder konnten den Bestohlenen wieder zurückgegeben werden. Hartha. Beim Ausfahren des 6-Uhr-Abendzuge« iß die 23 jährige Arbeiterin Barthold aus Kloster Geringswalde aus den fahrenden Zug aufgesprungen. Dabei kam fi« zwischen di« Räder und wurd« zermalmt. ZeWlMM — als ZÜMWMMÜLU. Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Die im weireren Verlauf des Weltkrieges in a!l^ Ländern entstehende und sich weiter ausbreitende Sehnsucht kommt in der Forderung zum Ausdruck: „Macht Loch endlich Schluß m:t den Zerstörungen!" Wir haben jetzt 6/- Jahre lang Cclogmheit gehabt, festMellen, daß mit der Beendigung der Feinofeligkeiten noch keines wegs die Zerstörungen beendigt worden find.. Durch d.e Waffenstillstandsabkommcn und besonders durch den densvertrag sind wir zu einer großen Zahl von Zerstörung*» gezwungen worden, durch welche unser« Wirtjchaftskrä». eine weitere starke Einbuße erlitten hat. Die Zerstörung».-, wurden uns nicht mehr als Kriegsmaßnahmen, sonder« als Frisdensnsaßnahmen auserlegt. Im vorigen Jahr» glaubten wir Grund zu der Erwartung zu haben, daß nun mehr endlich die Zei: der Zerstörungen vorüber sei. W.r hatten uns durch ras Dawes-Abkommen zu hohen Jahres« tributen verpflichtet, deren glatte Abwicklung nur bei sorg« faltigster Erhaltung des deutschen Produktionsapparate. und der deutschen Arbeitskraft möglich erschien. In Len ersten Junitagsn d. I. haben wir es doch ern«^ erleben muffen, daß unsere früheren Gegner uns „im Jatsreffe d<- Friedens" zu neuen Zerstörungen zwingen wollen. Well das hysterische Frankreich vor einem deutschen Angriff immer noch nicht vollkommen gesichert zu sein behauptet, sollen wir wertvoll, industrielle Anlagen, Maschinen uick Eisenbahnlinien zenö.on, da sie — wie behauptet wird — jederzeit von der gegenwärtigen Friedensproduktio» auf eine künftige Kriegsprodmücn umgestellr werden könnten. Selbst wenn las richtig wäre, ist es ganz unsinnig, anzu nehmen, daß solche Anlagen das auch nur einigermaßen wettmachen könnten, was sonst nichr nur unsere Angriff» fahigkeit, sondern sogar unsere Verteidigungsmögüchk»lt vollständig ausschließt. Nicht die Angst vor einem oeul,qer Angriff, sondern die Angst vor dem deutschen wirrschaft. licheu Wettbewerb hur diese Zerstörunasforderuagen lottert! In rafs'.uiecler Weise haben unsere früheren Gegner die Erfüllung dieser Zerstörungsforderungen mri der Frage in Zusammenhang gebracht, die allen Deullchen besonders am Herzen liegt: Mit der Frage der endlichen Räumung der Kölner. Zone. Wem nicht durch die diplomatischen Jntriguen '«geiziger Politiker das Urteil getrübt ist, muß anerkennen, daß d.e uns auferls-isn Zerstörungen kerne Earanti« für, sondern gegen den Frieden sind. Dresdner Schlachtviehmarkt. 20. Juli 1925. Auftrieb: 171 Ochsen, 174 Bullen, 260 Kalbin und Kühe, 684 Kälber, 841 Schafe, 1790 Schweine. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30—62, Bullen 30—62, Kalbrn und Kühe 22—62, Kälber 50—70, Schafe 30—60, Schweine 66—86. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landesprei«prüfung»stelle für Rinder 20 "/,, für Kälber und Schafe 18 °/» und für Schweine 16 <>/, niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 20. Juli 1925. Weizen 27,3—27,8. Roggen inländischer 22,5-23- Sommergerste 24—25,5. Hafer 25—26. Mai« 22— 22,5. Raps 32—34. Erbsen 30-31. Rotklee 225-255. Trockenschnitzel 12,50-13. . Zuckerschuitzel 19—21. Weizrnklrie 13,2-14. Roggenkleie 14,40-16. Weizen mehl 38—39,50. Roggenmehl 34—35,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« ander« in Mindsstmenaen von 10000 Kilogramm wgft. Dresden. Hierzu «im Bella»«.