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Amts- und Anzeigevlatt für den Erscheint Abonnement -sss- Syirk des Amtsgerchls LibmßM »ZZZL scrtionSpreiS: die kleinsp. . . ten, sowie bei allen ReichS- Zil io Pf und besten Amgekung. P-stanst-lten V4. Verantwortlicher Redactcur: E. Hannebohn in Eibenstock. »6. Jahrgang. Dienstag, den 25. Juni 188S. Freiwillige GrimdWsvcrstcizeruiig. Auf Antrag der Erbe» des Schuhmachermeisters Friedrich August Lip- pold hier solle» die zu dem Nachlasse desselben gehörigen Grundstücke, sämmt- lich in hiesiger Flur gelegen, nämlich: a. das Feld- und Wiesengrundstück Fol. 476 des Grundbuches, bestehend ans den Parzellen Nr. 155 und 156 des Flurbuchs Abth. 1! auf 390 M. gewürdert, b. das Feld- und Wiesengrundstück Fol. 435 des Grundbuchs, aus den Parzellen Nr. 79 und 80 desselben Flurbuchs bestehend und auf 2160 Pi. gewürdert, c. das aus der Parzelle Nr. 81 desselben Flurbuchs bestehende und auf Fol. 436 des Grundbuchs eingetragene, auf 750 M. gcwürderte Feld grundstück, ll. die auf 1060 M. geschätzte Wicsenparzelle Nr. 135 desselben Flur buchs und Fol. 464 des Grundbuches, e. das aus den Parzellen Nr. 1085 und 1086 desselben Flurbuchs be- — stehende auf 1320 M. geschätzte Feld- und Wiesengrundstück Fol. 832 des Grundbuches, 1. das Grundstück Fol. 445 des Grundbuches, bestehend aus der auf 400 M. gcwürderte» Scheune Nr. 328 des Brandversicherungsca- tasters und aus der auf 790 M. gewürderten Feldparzelle Nr. 94 desselben Flurbuchs, g. das auf 784 M. geschätzte Baurecht an der auf fremdem Grund und Boden Nr. 191<I des Flurbuchs Abth. 8 stehenden Scheune Nr. 2278 des Brandversicherungscatasters und Fol. 1000 des Grundbuchs, von dem unterzeichneten Amtsgerichte öffentlich versteigert werden. Die Grundstücke werden zunächst einzeln, hierauf aber nach Befinden auch zusammen ausgeboten werden. Termin zur Versteigerung wird auf Dienstag, den 23. Juli 1889, Vormittags 9 Uhr anberaumt, Erstehungslustige werden veranlaßt, zum Termine an hiesiger Amts stelle sich einzufinden. Die Bersteigerungsbedingungen können bereits vor dem Termine hier ein gesehen werden. Eibenstock, am 21. Juni 1889. Das Königliche Amtsgericht. Pefchke. H. Mittwoch, den 26. Juni 1889, Nachmittags 2 Uhr gelangen im Amtsgerichtsgebäude hier Band I u. II des Meyer'schen Conversations-Lexicons u. ll'/., Meter Damen-Kleiderstost sffent lich zur Versteigerung. Eibenstock, am 20. Juni 1889. Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Herr Fleischermcistcr Karl Uhlmann Hr. in Eibenstock beabsichtigt das unter dir. 367 Abth. des Brandversicherungs -Catasters und Nr. 320 des Flur buchs für den hiesigen Ort eingetragene Wagenschuppengebäude umznbauen und in diesem eine GSlUlÄSlLlVIbL zu errichten. In Gemäßheit von ß 17 der Reichsgewerbcordnung in der Fassung vom 1. Juli 1883 wird Solches mit dem Bemerke» andurch bekannt gemacht, daß etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrivatrechtStiteln beruhen, bei deren Verlust binnen vierzehn Tagen, vom Erscheinen dieser Be kanntmachung an gerechnet, schriftlich allhier anzubringcn sind. Eibenstock, den 15. Juni 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Bekanntmachung. Am 1. Juli d. I. sind der 2. Landrententermin und die Ortsschank gewerbesteuern für das 2. Halbjahr 1889 fällig. Es wird zu deren Bezahlung hiermit aufgefordert mit dem Bemerken, daß nach Ablauf der Zahlungsfristen von acht bez. vierzehn Tagen die Reste werden zwangsweise eingczogen werden. Eibenstock, am 24. Juni 1889. Der Stadtrath. Löscher. Bg Hagesgeschichle. — Deutschland. Ebenso schmerzensreich wie die Junitage des vorigen Jahres sich gestalte ten, ebenso freudenreich scheinen die diesjährigen verlaufen zu sollen. Feste, wie die letzthin aus Anlaß des 800jährigen Wettiner Jubiläums in der sächsischen Königsresidenz gefeierten, kehren vielleicht in Jahr hunderten nicht wieder. Kaum aber waren Se. Maje stät der Kaiser, der es sich nicht nehmen ließ, Seinem treuen Freund und deutschen Mitfürsten die herzlich sten Glückwünsche persönlich zu überbringen, und wie die Vertretung des Bundesraths, auch die des Reichs tags aus Dresden zurückgekehrt, so ging über der deutschen Reichs- und preußischen Landeshauptstadt die Sonne festlich auf, und eine fürstliche Braut hielt ihren Einzug auf demselben Wege, auf welchem vor acht Jahren die erlauchte Schwester in Berlin ein gezogen war, um an der Seite des damaligen Prinzen Wilhelm das Glück eines Hauses zu begründen, das jetzt den segenspendenden Mittelpunkt des Deutschen Kaiser- und Preußischen Königs-Hofes bildet. Im unmittelbaren Anschluß an die Feier der Hochzeit des Prinzen Friedrich Leopold mit der Schwester unserer erhabenen Kaiserin wird die Reise des Kaiserlichen Paares nach Stuttgart erfolge». König Karl von Württemberg begeht dort unter lebhaftester Betheilig ung aller Kreise der Bevölkerung Seines Landes das 25jährige Regicrungsjubiläum; der Segen Seiner Regierung tritt in der hohen kulturellen Entwicklung Schwabens allenthalben zu Tage und daß die Würt temberger ebenso wie an ihrem König und ihrem engeren Vaterlande auch an Kaiser und Reich hängen, haben sie zu Gunsten der reichsdeutschen Entwicklung wiederholt glänzend gezeigt: der Jubel, welcher aus Anlaß des Erscheinens des Kaiserpaarcs im Herzlande des deutschen Südens in den nächsten Tagen auS- brechen dürste, wird cs von Neuem beweisen. — Prinzessin Luise Sophie von Schleswig- Holstein, welche am 22. d. als Braut des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen ihren feierlichen Einzug in Berlin hielt, ist die zweitjüngste Schwester der Kaiserin Augusta Viktoria; sie wurde am 8i April 1866 in Kiel geboren, steht also im 24. Lebensjahre. Prinz Leopold, der Sohn des Kriegshelden Prinzen Friedrich Karl, ist am 14. November 1865 geboren. Das neuvermählte Paar wird in Glienicke Wohnung nehmen. — Schwerin. Dem Mecklenburgischen Obcr- kirchenrath sind Werthpapiere, betragend 21,000 Mark, aus dreifach geschlossenem Geldschrank ge stohlen, dessen drei verschiedene Schlüssel im Be sitze dreier Oberkirchenräthe befindlich. Der Schrank ist scheinbar unverletzt. Ein Subalternbcamter ist verdächtig, der geflohen und verfolgt wird. — Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich empfingen, wie die „St. JameS Gazette" erfährt, vorige Woche von der Kron prinzessin Stephanie eine förmliche Erklärung, daß sie sich nicht Mutter fühle, und die Hofärztc haben bescheinigt, daß „kein nachgeborenes Kind des verstorbenen Kronprinzen" zu erwarten sei. Die Kronprinzessin werde jetzt von der Gesellschaft der Hofdamen und Beamten, die ihre beständige Umgeb ung bildeten, erlöst werden, und sie kann Oesterreich verlassen, wann cS ihr beliebt, da augenscheinliche Staatsgründe sie zwangen, innerhalb deS Reiches zu bleiben, so lange Hoffnungen auf einen nachgeborenen Thronerben vorhanden waren. — Die Eröffnung der Delegationssession giebt dem offiziösen Wiener „Frcmdenblatt" den Anlaß, über die allgemeine politische Lage sich auszu sprechen und einer allzu pessimistischen Beurtheilung derselben entgegen zutreten. Es gesteht zwar zu, daß der Ansturm gegen die Friedensliga neuerdings heft iger und die Leidenschaftlichkeit specicll auf panslawist ischer Seite größer und ernster geworden sei, im Wesentlichen sei eine Aenderung der europäischen Situation, eine bedrohlichere Gestaltung derselben jedoch nicht zu konstatiren. Bon der tiefwurzelndcn Friedensliebe der österreichisch-ungarischen Staats leitung werde man sich im Verlauf der Delegations session ebenso überzeugen können, wie andererseit von der wachsamen Fürsorge der Regierung für die öster reichisch-ungarischen Interessen und von der festen Entschlossenheit, jeder Gefährdung der letzteren mit Nachdruck zu begegnen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Bezüglich der Wettinfeier Seiten der Kgl. sächs. Forstverwaltung sind wir in der Lage, folgende Mittheilungen machen zu können: Auf jedem der im Lande bestehenden 110 Staatsforstreviere ist, um die Erinnerung an das 800jährige Bestehen der Herrschaft unsers Königs hauses Wettin in den sächsischen Landen auch in künftigen "Geschlechtern wach zu erhalten, ein junger kräftiger Waldbaum gepflanzt worden, oder es hat die Anlage der Buchstaben 8 (Heinrich) und (Albert) bez. der Jahrzahlen 1089 und 1889 oder des Wortes Wettin durch später in Verschnitt zu haltende Pflanzung stattgefunden. Diese Pflanzanlagen, welche bis zum 16. Juni vorbereitet bez. fertiggestellt waren, bildeten im ganzen Lande den Mittelpunkt einer Feier, welche von dem betreffenden Revierverwalter unter Be theiligung deS Revierpersonals und sämmtlicher Wald arbeiter für sein Revier zu veranstalten war. Von jedem Oberförster sind demgemäß auf den im Walde angelegten Festplätzen der Bedeutung des Tages ent sprechende Ansprachen an die Theilnehmer der Feier gehalten worden. Daß den Waldarbeitern jedes Re viers für die Feier dieses Tages vom Kgl. Ministerium eine Summe Geldes überwiesen worden ist, haben wir bereits früher in Erwähnung gebracht. — Dresden. Se. Majestät der König hat nachstehenden Armee-Befehl erlassen: „Ich will