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Erscheint wSchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark SV Pf. prwliuwsritNlta. Amcher für Inserat« «erden bi» späteste»? Mittag? drS vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit tv Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Nedacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 4. Jahrg Mittwoch, dm 23. April I87S «7 Zu Nutz Merts Geburtstag Limmdfünfzig Jahr des Leöens, Wohl ist's schon ein langes Ziel, Keil Air, Utöert, nicht vergebens Ran» Air ßin der Tage Spiel. Wechselnd brachten die Geschicke Ungemach Air und Gewinn, Uber Uacht und Sonnenbliche Trugst Au nur mit festem Sinn. Holdnes Ueis am Uantenkranze, Starker Sproß aus Wettin's Stamme, .Leuchtend spiegelt stch im Glanze Deines Uuhm's die Apferstamme; Aedes Kerz hat ste entzündet, Aas nicht nur als Fürst Aich eHrt: Uuch als Keld und Unter kündet Sich im Lande uns Dein Werth. Wag Dir auf dem Thron erblühen Lohn für jede würd'ge That, Und in aller Wrust erglühen Liebe für der Liebe Saat. Wagst Du glüchlich an der Seite Unsrer edlen Königin Lange noch zu unsrer Freude Wassen durch das Leben hin. Frohe Jubelklänge schassen, ' Sachsenkönig, Dir zum Ureise, > Durch die Gauen, durch die Kassen ; Klingt der Liebe hohe Weise. Nimm' des Festes Gruß entgegen, Theurer Kerrscher, als ein Usand: > Daß Dir blühet allerwegen > Treuer Sinn im Sachsenland. > Oeffentliche Mtznng des StadtgemeLndererths zu Zwömitzp Freitag dem 2S. April e. im BerbmMmrgssaal des Rathhamfes. Tagesordnung ist am Verhandlungstage von Vormittags 9 Uhr an in der Hausflur des Rathhanses öffentlich ausgehängt. Zum 23. April I87S. Es war in den letzten Apriltagen des Jahres 1828, da saß in Dresden ein edler Fürst mit dankerfülltem Herzen gegen Gott am Schreibtisch und dichtete anläßlich der Geburt seines ersten Sohnes folgende sinnige Verse: Unter lautem Volksentzücken Non des Sängers Lied begrüßt, Liegt das Knäblein, dessen Blicken . Schlummer noch die Welt verschließt. Doch mit tief bewegter Seele Schaut der Vater auf ihn hin Und die Gegenwart und Zukunft Fraget forschend aus sein Sinn. Sieh', er schlummert! Unerwacht noch Von der Wonne, die er giebt, Und der Kindheit Nacht verdeckt noch Ihm, wie warm ein Volk ihn liebt. Doch waS jetzt um seine Wiege Unbekannt ihm selbst geschieht, Soll er Tag für Tag einst höre», Bis sein Herz in Dank erglüht. Der fürstliche Dichter war der spätere König Johann von Sachsen und die tiefempfundenen, schönen Worte, welche er damals als „Vatergedanken am 23. April 1828" niederschrieb, galten seinem Erstgeborenen Albert. Jahrzehnte sind seitdem im Strome der Zeit dahingerauscht, König Johann schläft schon mehrere Jahre in der Königsgruft zu Dresden, und sein Sohn König Albert regiert segensreich nun über das Sachseuland. Vieles ist anders geworden seit jener Zeit, da Prinz Albert das Licht der Welt erblickte, und sein Name ist mit den großen Ereig nissen, welche in dem letzten Jahrzehnt über das deutsche Volk und Vaterland hingezogen, auf's Innigste verknüpft. Aber wie damals am 23, April 1828 der Jubel des Volks über die Geburt eines Kronerben zum sächsischen Königsthron empor klang und sich mischte mit dem einhundert und ein Salutschüssen, mit denen der junge Prinzensohn begrüßt wurde, so steht hellte das sächsische Volk zu seinem angestammten Herrscherhause in Liebe und in Treue und begeht mit. der königlichen Familie in gehobener Stimmung den 51. Geburtstag seines geliebten Königs. In allen Städten des Sachsenlandes wehen die Fahnen und allerwärts tönt es jubelnd hin zum Königsschlosse nach Dresden: Den König segne Gott, Den er zum Heil uns gab; Ihn segne Gott! Ihn schmücke Ruhm und Ehr', Ihn flieh' der Schmeichler Heer, Weisheit steh' um ihn her!' Ihn segne Gott! König Albert, wie seine ihn« am 18. Juni 1852 angetraute Ge mahlin, die Königin Carola, eine Tochter des Prinzen Gustav von Wasa und der Prinzeß Louise von Baden, hat sich die Liebe des sächsischen Volkes in hohem Grade errungen. Die Königin durch ihr stilles segensreiches Walten auf dem Gebiete der Humanität, durch ihre emsige Fürsorge für die Armen und Kranken, König Albert durch seine glänzenden Wasienthaten, durch seine Leutseligkeit und hochherzige Gesinnung. Wie vor seiner am 29. Oktober 1873 er folgten Thronbesteigung die sächsischen Truppen und ihre preußischen