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und Anzeiger Mr das Erzgebirge veeantwoetlichee Redakteur: Flitz Aen hol» Für di« Inserate verantwortlich; Malter Rrau» beide in Au«. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. Sprechstunde der Redaktion mit Ausnahme der Sonntage nachmittag» von L Uhr. — Telegramm-Adresse: Tageblatt Aue. — Fernsprecher 58. Für unverlangt «ingesandt« Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Druck und Verlag Gebrüder Beuthner (Inh.: Paul Beuthner) in Aue. Bezugspreis: Dur» unser» Voten ft«! in, hau, monatlich so pfg. Bei der Geschäftsstelle abgeholt monatlich »o pfg. und wdchentlich io pfg. — Bei der Post bestellt und selbst abgeholt vierteljährlich 1.50 Mk. — Durch den Briefträger frei in» Sau» vierteljährlich i.gr Mk. — Einzelne Nummer 10 pfg. — Deutscher Postzeitungs katalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. Annahme von Anzeigen bis spätestens g'/, Uhr vormittags. Für Aufnahme von größeren Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn sie am Tage vorher bei uns eingehrn. Jnsertionspreis: Vie fiebengespaltene Korpuszeile oder deren Raum >o Pfg., Reklamen rs Pfg. Bei -rdßeren Aufträgen entsprechender Rabatt. Vlese rrrrininer rrinfatzt 6 -eite« Das Wichtigste vom Tage. Der Erbauer des lenkbaren Luftschiffes, Graf Zeppelin, begeht heute seinen siebcnzigsten Ge- burtstag. (S. N. a. a. Welt). * Generalfeld inarschall Fr h. vonLoe ist am Montag Abend in Bonn gestorben. (S. pol. Tgssch). Dem Fürsten Eulenburg ist im Auftrage des Kaisers der Schwarze Adlerorden abgenommcn worden. (S. Leitart.). Ak Der Deutsche Städtetag in München ist gestern ge schlossen worden. Wie bestimmt verlautet, liegt dem englischen Flotten- manövcr in der Nordsec die Idee eines deutschen F l o tt e n a n gr i f fs auf die s ch o t t i s ch e Flotten station Rosytb zugrunde. Ter frühere Rcichstagsabgeordncte Erzpriefter Jo seph Wollny ist in Breslau gestorben. Zum Eulenburg-Prozeß. Es ist nicht die Art vernünftiger Menschen, einen Angeklag ten zu verurteilen oder freizusprechen, so lange ein Prozeß im Gange ist. Man läßt geduldig die Justizmaschine abrollen und kann dann seinen Beifall oder seine Entrüstung nach Be lieben tummeln. Vorläufig denkt man sich seinen Teil. Es steht jedem frei, sich das Gehörige zu denken über Eulenburgs Abstreiten, über die Aussagen des Ernst, des Riedel, des Haus meisters Dandl und des Bergmannes Trost, und sich gegebenen falls damit zu trösten, dah auf dieser Welt in jedem Kriminal verfahren Entlastungszeugen am Schluffe vernommen zu werden pflegen. Solche Zurückhaltung mag klingen wie Zaghaftigkeit und Unentschiedenheit: es bleibt sich gleich. Sie ist nun einmal geboten. Aber man darf und muß vor Schlug des Prozesses reden über die Art und Weise, wie ein Prozeß geführt wird. Es geht schlechterdings nicht an, ein Manko totzuschweigen, wenn man seine Folgen für den weiteren Lauf des Verfahrens verhüten will. Kurz und gut, die Lehre der ersten Verhand lungswoche im Eulenburg-Prozesse ist: der Ausschluß der Oeffent- lichkeit hat sich nicht bewährt. Was das Auer Tageblatt sofort nach Absperrung der Türen vorausgesagt hatte, ist prompt in die Erscheinung getreten. Man weiß nun doch, was im großen Moabiter Schwurgerichtssaale vor sich geht, aber man weiß es nicht aus zuverlässigen, streng sachlichen Berichten, an die man sich halten kann, sondern es verlautet gerücht weise, dem Vernehmen nach. Man hat keine Kontrolle. Was von einer taktvollen Zeitung registriert werden kann, ist ein Kinderspiel gegen die tollen Gerüchte, die aus dem mystisch Die Perle. Humoreske von Friedrich Weber. „Anna — An — na A — n — na! Wo mag sie nur stecken; so ein Mädchen, es ist zum rasend werden! — A — n — n — a! — Rein platzen könnte man vor Wut! Nichts wird gemacht, und wenn man sie braucht, ist sie spurlos verschwunden! — An — na An — na!!" „Ja! Ich komme ja schon!" „Wo warst lu denn schon wieder? Glaubst du, hier ist nichts zu tun und ich bezahle dich, damit du beim Essen hilfst? — Wenn ich dich brauche, bist du nicht da! Ich möchte Gift darauf nehmen, daß du wieder mit einem Soldaten im Hausflur gestanden hast, während ich mich hier plage —." „Da muß ich doch sehr bitten, Frau ." „Garnichts hast du zu bitten, den Mund sollst du halten und endlich einmal an die Arbeit gehen. Da, klopf den Teppich aus, staub die Nippsachen ab, bring das Schlafzimmer in Ordnung, geh zum Fleischer, hol Milch, paß auf, daß die Kinder keine Dummheit machen, die Schuhe könnten längst ge putzt sein ." „Und Sie längst frisiert!" Einen Augenblick rang Frau Friedeberg nach Fassung, dann aber sprudelte ein Wortschwall über ihre Lippen, dem zu folgen, weil unmöglich, aufgegeben werden muß. Anna schien das jedoch schon gewöhnt zu fein, denn sie regte sich nicht bemerkenswert darüber auf. Nur als die schimpfende Gnädige wieder auf das Thema SoÜiatenliebe zu sprechen kam, errötete sie ein wenig. Mit einer schnellen Bewegung wich Anna der braunen Flut au», die sich plötzlich aus einem dortstehenden Eimer über den Fußboden ergoß, hatte dabei aber das Pech, einen großen Maß krug, den sie gerade zu säubern im Begriff stand, fallen zu lassen und hielt es nun, doch etwas aus der Fassung gebracht, für zweck mäßig, sich in das anliegende Schlafzimmer zurückzuziehen. Frau Friedeberg war dadurch aber durchaus nicht beruhigt, im Gegen teil, der zerschmetterte Maßkrug, der Stolz ihre» Gatten, ver anlaßte sie erst recht, anzufangen. Sie schimpft« also mit einer umwobenen Dunkel der Affäre in die Luft fliegen. Hätten sie recht, so müßte der und der der nächste dran sein, hätte sich der und der nicht grundlos mit Krankheit entschuldigt usw. Hier und dort strickt sich ein Verdacht um einen Menschen, der viel leicht unschuldig ist, und alles das wurzelt sich so fest ein wie eine alte Legende. Im Interesse derer, die geschädigt werden, sollte man die Tore aufreißen und Klarheit schaffen. Es ist noch nicht zu spät, aber es ist die höchste Zeit. Durch die Schlüssellöcher des Schwurgerichtssaales weht die Zugluft trotz alledem und alledem jedes Vorkommnis ins Land. Wer will es verhüten? Es ist bis zu gewissen Grenzen nicht strafbar, die Geheimnisse der abgesperrten Verhandlung auszu plaudern. Wir haben im Strafgesetzbuchs einen Paragraphen, der diese Grenzen genau umzirkelt. Es lautet der § 184 d: Mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefäng nis bis zu sechs Monaten wird bestraft, wer aus Gerichtsver handlungen, für welche wegen Gefährdung der Sittlichkeit oie Oeffentlichkeit ausgeschlossen war, oder aus den diesen Ver handlungen zugrunde liegenden amtlichen Schriftstücken öffent lich Mitteilungen macht, welche geeignet sind, Aer- gernis zu erregen. Hier liegt der springende Punkt. Das Aergernis muß erregt sein in der Weise, wie eine Zote oder eine unzüchtige Handlung Aergernis erregen kann. Das ist der Sinn des Gesetzes und der Willen des Gesetzgebers. Unmöglich kann eine Mitteilung darü ber Aergernis erregen, wie der Oberlandesgerichtsrat Mayer die Aussagen der Ernst und Riedel abschätzt; darüber, wie ver Justizrat Bernstein über diese Aussagen denkt; darüber, wie die Leumundszeugen über diese Hauptbelastenden sich äußern. Ja nicht einmal darüber, wie das Leben an Bord der „Hohsn- zollern" war zur Zeit, als Eulenburg in der Nähe der Kaiser kabinen seine Unterkunft hatte; nicht einmal darüber, wie Haus meister und Kammerdiener von Eulenburg angesprochen und an gegriffen zu werden pflegten. Bei den Details würde vielleicht das Aergerniserregen beginnen, bis dahin nicht. Nun hat sich zwar der Oberstaatsanwalt Jsenbiel sehr schroff über diese Dinge ausgesprochen und gesagt, es wäre nicht gentlemanhaft, daß Teilnehmer dieser Gerichtsverhandlung drau ßen über derartige Vorgänge reden. Es ist selbstverständlich Ge schmackssache, etwas für gentlemanhaft zu halten oder nicht. Man hat Vermittelungsvorschläge gemacht, die wenig stens die hauptsächlichsten Mängel der heute waltenden Geheim niskrämerei beseitigen sollen. Weder Verteidiger noch Staats anwalt wollen die erforderlichen Anträge stellen. Nicht einmal der Berichterstatter soll zugelassen werden, der in Moabit ständig zugelassen ist, und dessen Gewissenhaftigkeit und taktvolle Hal tung in jahrzehntelanger Berufsausübung erhärtet ist. Es ist nicht anzunehmen, daß der Oberstaatsanwalt auch nur die ge ringste Ahnung davon hat, welch ungeheure Entrüstung dieser Prozeß gegen unsere Strafrechtspflege wiederum aufrührt. Man deutet sich eben die Zeichen. Man fragt sich erstaunt, warum dieser Angeklagte so mit Glacehandschuhen angefaßt wird. Man wundert sich darüber, daß die Gattin und der Sohn des Ange klagten unausgesetzt im Gerichtssaale verweilen dürfen, obwohl sie ihrer Zeugnispflicht noch nicht genügt haben, und obwohl nach einer Vorschrift der Strafprozeßordnung Zeugen erst dann im Saale bleiben dürfen, nachdem sie mit ihrer Aussage an öer Reihe waren. Wem soll es verwehrt sein, sich alles das zu Ausdauer weiter, um die sie ein Rohrspatz hätte beneiden kön nen, fühlte sich aber mangels jeden Widerspruches, trotzdem nicht besonders erleichtert, und die Folge war, daß sie mit seltener Sehnsucht des erst am Abend heimkehrenden Gatten harrte. — Nach dem Abendessen saß Herr Friedeberg seiner jungen Frau am Tische ihres behaglichen Wohnzimmers gegenüber. Er hatte schon wiederholt von der Zeitung auf seine Gattin ge schaut, die ihm gegenüber saß und ein merkwürdig ernstes Ge sicht machte. Schon als er vorhin nach Hause gekommen, war ihm ihr verstörtes Aussehen aufgefallen und hatte besorgt ge fragt, was ihr fehle. Da er jedoch eine ausweichende Antwort bekam, nahm er an, daß er selbst Schuld an der Verstimmung seines Frauchens sei, wenn er auch eigentlich garnicht wußte, in welcher Weise er gesündigt. Aber welcher Ehemann hätte wohl ein völlig reines Gewissen. Im übrigen kannte er sein Sätz chen recht gut und wußte, daß sie schon allein anfangen würde, wenn sie etwas auf dem Herzen hatte; er verschanzte sich also hinter seiner Zeitung. Plötzlich hörte er einen lauten Seufzer und dann sagte sie: „Du, Hermann." „Nun?" „Ich bin schreck lich traurig." „Ich merks, was ist dir denn schon wieder?" „Ich habe mich mit der Anna gezankt." „Weiter nichts? Was hat sie denn schon wieder angestellt?" „Ach — sei nicht böse — ich kann wirklich nichts dafür — weißt du — sie hat deinen Stammschoppen kaput gemacht — den von Onkel Heinrich." — „So ein Frauenzimmer, und du hast sie nicht gleich hinausge worfen?" „Nein." „Aber sie ist noch frech geworden?!" „Ja, und wie ich nachher tüchtig geschimpft habe, hat sie gekündigt." „Gott sei Dank, das macht alles wieder gut." „So seid nun Ihr Männer! Ich ängstige mich halb tot und du sagst Gott sei Dank." „Hab ich etwa nicht allen Grund dazu? Und du ängstigst dich halb tot? Warum denn, weil das Mädchen gekündigt hat? Dieser Popanz, der lügt, nascht, schmutzig ist, nicht wieder kommt, wenn du ihn fortschissst?" „Ja, meinst du denn, eine neue ist besser? Mr« Schmutzigkeit hab« ich ihr bald abgewühnt, nasch«n tut sie auch nicht mehr, wenn ich alles einschließ«, und da» ander« sammenzureimen und auf ein einheitliches System zu bringen - Im Interesse des Ansehens, der Würde und des guten Rufet unserer Rechtspflege im Inlands wie im Auslands ist es jetzt an der Zeit, der öffentlichen Kontrolle den Blick freizugeben. Sollten auch noch die psychiatrischen Gutachten, sollten die Pläi» doyers unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfinden, so ist der Stotz unheilbar. Die Ostpreutzische Zeitung wird autorisiert, mitzuteilen, dah der von den Dresdner Neuesten Nachrichten abgedruckte (gestern auch im Auer Tageblatt veröffentlichte) Brief des Fürsten Dohna-Schlobitten an den Fürsten Eulenburg authen tisch ist, daß aber Fürst Dohna der Veröffentlichung fernsteht und sie weder veranlaßt, noch gewünscht hat und auch nicht von ihr gewußt habe. Wie der N. G. C. aus Kreisen mitgeteilt wird, die für unterrichtet gelten dürfen, hat auf Veranlassung de» Kaisers, als des Obechauptes, Souveräns und Meisters des hohen Orden» vom Schwarzen Adler, der Ordenskanzler, Eeneralfeldmarschall von Hahnke, den Fürsten Philipp zu Eulenburg einige Tage vor Beginn des Schwurgerichtsverfahrens ersucht, ihm die Ab zeichen des Schwarzen Milerordens auszuliefern. Fürst Eulen burg hat diesem Ersuchen entsprochen. Ueber den Verlauf der gestrigen Verhandlung wird berich tet: Bei der Vernehmung des Fischers Ernst gab es gestern wiederholt dramatische Szenen. Ernst ist in seiner Vernehmung bei seiner Münchner Schlußdarstellung geblieben. Er ist in seinem bayrischen Dialekt noch schwerer zu verstehen, als Rie del, weshalb als Dolmetsch Dr. Hans Fischer (Karl Horst) zu gezogen wurde, um die Aussagen Ernsts ins Hochdeutsche zu übertragen. Der Vorsitzende ersucht Ernst bei Schluß der Ver nehmung bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden dem Fürsten ins Gesicht zu sagen, daß alles wahr ist. Zeuge Ernst: Bei Gott dem Allmächtigen, Durchlaucht, das können Sie nicht leugnen, daß wir zwei das gemacht haben. Ist es nicht wahr, Durchlaucht? Als Antwort soll der Angeklagte kreidebleich mit der Faust auf den Ti s ch g es chla g e n haben, daß Selters flaschen und Gläser klirrten, und er soll eine Bewegung gemacht haben, als ob er sich erheben und aufdenZeugenstürzen wolle. Als Ernst aus dem Saale trat, war er sehr bleich und wurde von seinem Schwager in Empfang genommen und kurze Zeit an die Luft geführt. Gegen 1 Uhr wurde die Verhandlung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung gab Justizrat Bernstein folgende Erklärung ab: Es sei vom Gericht gerügt worden, daß er mit dem Zeugen Riedel zusammen im Automobil gefahren sei. Daraufhin sei Riedel verboten worden, mit ihm, Justizrat Bernstein, zu sprechen. Er habe folgendes zu erwidern: Ein ihm bekannter Journalist habe ihn in sein Auto mobil gewinkt. Da es sehr regnete, habe er die Einladung an genommen. Zu seinem Schrecken habe er aber gesehen, daß der Zeuge Riedel auch in dem Automobil saß. Er sei deshalb nur wenige Minuten mitgefahren und in einem benachbarten Restau rant abgestiegen unter dem Vorwand, daß er dringend tele phonieren müsse. Irgendeine Unterhaltung mit Riedel habe er könnte ich ihr schon noch abgewöhnen. Bei einer neuen muß ich wieder ganz von vorn anfangen. — O, ich sterbe noch vor Angst, daß sie wirklich geht —." „Ach, Unsinn, viermal im Jahre vor Angst sterben, das hält auf die Dauer ja kein Pferd aus und ich wette, du lebst trotz der Kündigung noch recht lange," suchte Herr Friedeberg zu scherzen. „Ach, sei doch so gut, und sprich mal mit ihr." „Was ich?« „Wenn ich recht hübsch bitte?" „Aber Kind, das ist doch nicht dein Ernst? Du wirst Loch das Mädchen nicht halten wollen? Wenn ich sie auf der Stelle hinauswerfen sollte, jawohl, da wäre ich mit dem größten Vergnügen dabei, aber sie zu bitten, zu bleiben, ihr sozusagen bestätigen, daß sie ganz recht daran tat, Onkels schönen Schoppen zu zerhauen, nein, das geht über meine Kraft, das kannst du von mir nicht ver„ langen." In Frau Sußchens Augen standen ein paar große Tränen, als sie jetzt dicht an ihren Gatten.herantrat und sagte: „Natür lich, ich hätte es mir ja eigentlich denken können. Dir ist es selbst verständlich ganz egal, was man über deine Frau spricht. Wenn es auch heißt, sie ist ein Zankteufel, bei der es kein Dienst mädchen länger als ein Vierteljahr aushält. O, wenn ich ge wußt hätte, daß ich soviel zu leiden haben würde —." Damit drückte sie das Taschentuch vor das Gesicht und begann herzzer brechend zu weinen. Eine Weile hörte Herr Friedeberg sich da» an, k — er war in den sechs Jahren seiner Ehe doch schon etwa» abgestumpft worden — als der Tränenstrom aber garnicht ver siegen wollte, und das Seufzen immer qualvoller wurde, nahtzr er ihr Köpfchen in seine Hände, richtete ihr Gesicht zu sich empor, küßte ihr das Salzwasser von den Wangen, und versprach, Anna auf jeden Fall zum Bleiben zu bewegen, selbst wenn sie es zur Bedingung mache, jeden Tag einen Stammschoppen zerhauen zu. dürfen. Mit schwerem Herzen machte er sich auf den Weg in die Küche. „Anna," sagte er dort angekommen, „Sie haben heut« meiner Frau gekündigt. Wenn Sie Ihnen zu nahe ge treten ist,, tut e» ihr leid, und es wäre ihr angenehm, wenn sie wieder hierblieben." „Ach ne«, wie liebenrwürdig," meint«