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Arbeiter F-rnspr-ch-r, Ami WUsdruff Nr. « «ÄW'WL Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da» »Wilrdrufter Tageblatt- erscheint täglich nachm. 8 Uhr für de» Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in »er SeschSstsstell« und den Ausgabestellen 2 Wb. inr Monat, bei Zustellung Durch die Boten 2,SO Mb., bei Postbestellung r Mb. zuzüglich Abtrag» . gebühr. Einzelnummern »Pfg. AllePoftaustalten Wochenblatt für Wilsdruff tt. Umgegend Postboten und UN,-r-Aus. »Mgerund D-lchSUsst«Nen — > U S-S nehmen zu jeder Zeit «c. ' Aennngen entgegen. Im Falle höherer Bemalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung »er Zeit»», oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto deiliegt. Deutscher Luftverkehr. Nun ist am Tage nach dem Osterfest der deutsche Luft- verkehrsdienst wieder ausgenommen worden; am gleichen Tage landete auch, von London herkommend, das erste Flugzeug auf der Gegenstrecke in Berlin. Man Hal große Pläne. Einige dreißig Linien will man einrichten, die nicht etwa nun sämtlich nur von Berlin ausgehen sollen, sondern auch andere Querverbindungen über Deutschland. Alleinige Betriebsgescllschaft ist ja jetzt die Deutsche Luft-Hansa, die dem früheren Gegen einander verschiedener Gesellschaften durch Verschmelzung der größten von ihnen ein Ende machte. Heutzutage rst die Fliegerei schon fast ein Beruf; aber ein Berus, für den das Material in denkbar schärfster Form gesichtet wird. Die Männer aus de§ Heldenzeit des Flug sports, also aus dem großen Kriege, treten allmählich zu rück, und was an jungen Fliegern an ihre Stelle kommt, muß eine überaus harte Schule durchmachen. Auf dem Flugplatz Staaken bei Berlin z. B. befinden sich gleich zwei derartige Schulen, von denen die eine, die Sportflieger schule. in einjähriger Arbeit den Flugschüler zur unbe dingtesten Beherrschung des Flugzeuges erzieht. Dann s . r!ie weitere Erzichnngs- und Auslnldnngsarbcct bei Deutschen Vcrkehrsfliegerschule. Die Bedingungen Werden immer schärfer, immer kleiner wird der Kreis der Personen, die diese Bedingungen erfüllen können, und immer sorgfältiger wird auf das letzte Ziel hingearbeitet: in Personal und Material nur Allererstklassiges heraus zubringen, weil dabei nicht nur große wirtschaftliche Werte in Frage kommen, sondern weil völlig in die Hand des Fliegers auch das Leben der Flugpassagiere gelegt ist. Weit mehr wie bei der Eisenbahn ist der Flugzeugführer, fast möchte man sagen: absoluter Herrscher über Leben und Tod derer, die sich ihm anvertrauen. Noch ist das Flug- material längst nicht so weit, unbedingteste Gewähr zu bieten gegen Unglücksfälle —, doch das; so selten derartige Unglückssälle Vorkommen, verhältnismäßig weit seltener als beim Autoverkehr, hat eben seinen Grund vor allem darin, daß die vom Deutschen Neichsverkehrsministerium yerausgegebenen Bedingungen, von deren Erfüllung die Zulassung als Verkehrsflieger abhängig ist, von ganz außerordentlicher Schärfe sind. , , In Wirklichkeit hatte darum der Flugdienst schon seit einigen Wochen eingesetzt. Ebenfalls in Staaken befindet sich die große Flugwerft der Deutschen Luft-Hansa und die dreimotorigen Giganten der Luft sind seit Wochen bis auf die letzte Schraube überprüft, sind für den Dienst fertigqemacht worden. Und dann spielt sich der Flieger, der ein solches Flugzeug zu führen hat, diesen kompli zierten Avvarat nun durch unablässiges Üben und Proben völlig in die Hand. Unzählige Male ist er schon die Strecke geflogen, die er jetzt während des Sommerdienstes als verantwortlicher Leiter seines Flugzeuges zu fliegen hat. und er ist die Strecke schon geflogen bei Sonnen schein und Regen» bei Gewitter und Nebel. Er weiß ge nau, wohin er sich zu wenden hat, wenn ihn eine Not landung s" Boden zwingt; sind doch an den Luftverkehrs linien m Abständen von etwa 50 Kilometern Reparatur werkstätten bereitgestellt, die ein notgelandetes Flugzeug sehr schnell wieder slottmachen können. Noch immer ist aber über die Zukunft des deutschen Luftverkehrs Endgültiges nicht herausgekommen, bei den nun schon vier Monate währenden Verhandlungen in Paris. Mag man sich dort vielleicht über die inter nationale Luftverkehrspolitik auch einigen, — für uns ist ja viel wichtiger, zu wissen, ob auch die letzten Fesseln fallen, die der Versailler Friede dem d e n t s ch e n Luft verkehr angelegt hat. Aber gerade hierin scheint man deutscherseits in Paris bei der Entente auf eine heraus hartnäckige Ablehnung zu stoßen. Weit über die Bestim mungen dieses Friedens hinaus hat man 1921 den deut- lcyen Flugzeugbau einzuengen verstanden. Man will .Bedingungen jetzt wohl etwas lockern, aber doch Acht so weit, daß die deutsche Konkurrenz sich in aller - Vollkraft regen kann. Vor allem aber will man immer k noch genaue Kenntnis von den deutschen Konstruktions- l Plänen habe,;, einfach in der Furcht, Laß der deutsche k Flugzeugbau bei einer völligen Lösung der Versailler Fesseln sich mit einem schnellen Satz an die Spitze dieses jüngsten Produktionszweiges der Welt setzen würde. 'Man hört zu wenig von diesen Pariser Verhand lungen und die interessierten Kreise der deutschen Flug zeugindustrie verhehlen ihre Besorgnis vor einem für uns unglücklichen Ausgang dieser Verhandlungen schon längst nicht mehr. Mit Recht; denn gewaltige Werte sind in die Flngnnternchmungen hineingestcckt worden; die Industrie selbst beschäftigt schon Zehntausende von Ar beitern. Nun aber ist sie immer noch völlig im unge wissen darüber, was werden soll. Das ist untragbar; so schnell wie möglich muß die Berücksichtigung deutschen Lebensinteresscs in der Luft bei jenen Verhandlungen durchgedrückt werden Die Beisetzung August Thyssens. Die Erfolge des Industriekapitäns. Die Beisetzung August Thyssens findet am Mittwock nachmittag von Schloß Landsberg aus nach dem Neuen uriedhof in Kettwig vor der Brücke statt. Die Tüvssenscben Huhlanä gegen den (ISIKerbunS Keine Teilnahme Rußlands an der Abrüstungskonferenz Die neue „Heilige Allianz". Der Völkerbund bemüht sich, für die im Mai statt findende vorbereitende A b r ü st u n g s k o n f e > renz auch die Teilnahme der außerhalb des Völkerbun des stehenden Großmächte zu gewinnen. Während Deutschland und Amerika ihre Beteiligung ar i dieser Abrüstungskonferenz bereits in Aussicht gestellt haben, hatte Rußland bisher noch keine bestimmte ! Antwort auf die ihm zugegangene Einladung gegeben Nunmehr hat der russische Volkskommissar für auswär tige Angelegenheiten, Tschitscherin, Pressevertretern gegenüber erklärt, daß Rußland an der Abrüstungs konferenz nicht teil nch >nen werde, wenn sie, Wn geplant, in Genf stattfinden sollte. Tschitscherin bc gründet diese abweisende Antwort mit der ablehnender Haltung der Schweiz, die diese Rußland gegenüber in Falle des in der Schweiz ermordeten russischen Dipw matcn Worowski einnimmt. Tschitscherin ging dann auf die Organisatio, des Völkerbundes überhaupt ein, den er eine Vercini gung zur Bentesicherung und Beutever teilung durch die Siegcrmächte bezeichnet. Er wirf ferner der konservativen englischen Regierung vor, sic hab den Völkerbund zu einem Organ der Herstellung der Ein heitsfront gegen Sowjetrutzland gemacht indem sie zuerst Rußland Zu isolieren und dann all Länder gegen die Sowjetunion zusammenzufasse» sich be mühte. Das sei der wahre Sinn von Locarno das gegen Sswjetrußland und gegen das Freiheitsstrebci der kolonisierten Länder gerichtet sei. Wenn Chamberlaii sich bei den Locarnoverträgen aus Englands Vertrete« beim Wiener Kongreß, Lord Castlereagh, berufen habe, si bedeute das ein Nückgreifcn au/ die reaktionären Tenden Schweres WlofiouMglM -eiHSME.,MerskW 7 Tote, 2V Verletzte, 2 Vermißte. Eigener Ferns-prechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Dresden, 7. April. Heute morgen 8 Uhr explodierte in den Sulfid-Zellulose-Fabriken von Höntsch K Co. in Nieder sedlitz ein Zellulosekochrr. Durch den gewaltigen Druck wurde das Kochgebäude zum größten Teil zerstört. Bis mittag 12 Uhr waren 7 Tote und 20 Verletzte geborgen. 2 Mann werben ver mißt und dürsten kaum am Leben sein. Das Urteil lMsiksspssr-PM Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes . Dresden, 7. April. Im sächsischen Volksopferprozeß wurde auf Antrag nach einer längeren Begründung des Staats anwalts gegen den Angeklagten Meißner 4 Jahre Gefäng nis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre, gegen den Angeklagten Löffler auf 2 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust, Gründler auf 10 Monate Gefangne und die Angeklagte Langguth aus 1 Monat Gefängnis erkannt. ' «'M "All Zecyemnrme im Industriegebiet haben halb'si'ock ge flaggt. Im Tranerhause sind zahlreiche Beileidskund gebungen eingetroffen. U. a. haben Reichspräsident vor Hindenburg und Reichskanzler Dr. Luther Bei- leidstslegramme gesandt. Mit August Thyssen ist der Senior der rheinisch-west fälischen Montanindustrie bahingegangen. Er war eine bei markantesten Persönlichkeiten, Selfmademan, mit einer aus geprägten konservativen Einstellung. Politisch gehörte er oer Zenlrümspartei an, ist aber im Parteileben niemals hervor- getreten. August Thyssen 'wurde am 28. Mai 1842 in Esch weiler geboren und ist unter dürftigen Verhält nissen ausgewachsen. Ende der sechziger Jahre grün dete er in Duisburg eine Eisenwarenhaudluug und siedeln 1871 nach Mülheim-Nuhr über, wo er die Firma Thyssen u. Co. gründete. Hier arbeitete er sich bald zu einer ange sehenen industriellen Stellung empor und legte den Grund stock zu dem gewaltigen Werk, das heute seinen Namen tragt Dann erwarb er die Gewerkschaft „Deutscher Kaiser". MO zäher Energie und weitblickendem Geschäftsgeist begann die Firma, zu der auch sein Bruder Joseph gehörte, mü der Ausnutzung des Schachtes. 1899 legte Thyssen in Hamborn ein Hüttenwerk an. darunter ein Siemens-Martin-Stahlwerk. zen der Heiligen Allianz durch den Völkerbund. Tschi tscherin zweifelt an der Möglichkeit, das; Deutschland amt nn Herbst dein Völkerbund bcitritt. Tschitscherin beschul digte Chamberlain, er versuche, Deutschland uni Frankreich in Gegensatz zueinander zr bringen. Rußland würde eine Annäherung zwischc» Frankreich und Deutschland gern sehen, da sie den Frieds» für Europa bedeute« würde. Nachdem Tschitscherin die vergeblichen deutschen.. Be mühungen, in dem schönen internationalen Gebäude einer Platz zu erhalten, ironisiert nnd auf die Gefahr hinge wiesen hatte, die die mögliche Aufhebung des Einstimmig keitsprinzips im Völkerbnndrat für Deutschland bedeute wies er darauf hin, daß das Hauptproblem der nächster Zeit darin zu sehen sei, welche Formen die weitere Unter Weisung Westeuropas unter das amerikanische Kapita annehmen werde. Scharfe litauische Note an den Völkerbund. Der Generalsekretär des Völkerbundes hat von de: litauischen Negierung eine für die Mitglieder des Völker- bundratcs bestimmte Mitteilung erhalten, die nach Mei nung des diplomatischen Korrespondenten des „Daily Telegraph" wahrscheinlich die schärfste diplomatische Not« ist, die dem Völkerbundrat jemals von einem Mitglied zugegangcn ist. In der Note beschwert sich Litäuer- darüber, daß polnische Truppen immer noch einer- litauischen Gebiets st reifen besetzt hiel ten, obwohl Polen vom Völkerbundrai aufgcfordert sei den bisherigen Zustand hcrzustellcn. Litauen habe die so fortige Einberufung einer U n t c r s u ch n n g s k o m Mission verlangt. Der Vorsitzende dieser Kommission Gras Ishii, sei indessen der Auffassung gewesen, daß dei Völkerbundrat sich nicht mit den Einzelheiten zu befassen brauche. Der Korrespondent meint, die Notwendigkeit einer unparteiischenUntersuchungfei um sodringeuder, ale die polnisch-litauische Grenze in dem strittigen Gebiei noch uicht festgelegt sei. IlWWVSW rvuv ram nur oem Bau von Hochöfen ein Thomas-Stahlwcrl hinzu. Vor dem Weltkrieg umfaßte das Hüttenwerk sechs Hochöfen. Im ganzen beschäftigte Thyssen vor dem Kriege 50 000 Arbeiter. Die Verkchrscinrichtungcn des Riesen- Werks umfassen u. a. ein normalspuriges Eisenbahnnetz von 200 Kilometer Schienenlänge und zwei eigene Rheinhäsen, die aus zum Teil eigenen Schienen einen Ge- samtumschlag von weit über drei Millionen Tonnen ver mitteln. Die Hüttenanlage Thyssens niit acht Hochöfen in Hagendingen (Lothringen) und ein eigener Hafen zur Erz- aussuhr sowie ein Hüttenwerk in Caen in der Normandie gingen während des Krieges verloren. 1903 erwarb Thyssen das Bergschloß Landsberg, in dem er bis zuletzt lebte. Die Leitung der Firma hat heute sein ältester Sohn, der 1873 ge- borcne Fritz Thyssen, der während des Ruhrcinbrnches einen Zusammenstoß mit der französischen Bcsatznngsbchörde hatte und in Mainz zu hoher Geldstrafe verurteilt wurde, weil ei sich weigerte, dem sraiizösisehen Befehl uachzukommcu. Mit seinem zweiten Sohn August befand sich der Vater seit Jahre« in Konflikten, die zu schwierigen Prozessen führten. Persönlich war Thyssen sehr einfach. Bis in die letzten Jahre benutzte er, wenn er pünktlich 8 Uhr morgens in seine Bureaus fuhr, kein Auto, sondern die Straßen bahn. Mitte März mußte er sich einer schweren Operation unterziehen, die den V e r l n st eines A u g e s zur Folge hatte. Thyssen hatte die Operation gnt überstanden, doch war sein Zustand seit etwa Monats frist so ernst, daß mit seinem Ableben gerechnet werden mußte. Weltkongreß der ruUHen Flüchtlinge. Kampf gegen Bolschewismus und Internationalismus. In Paris ist der Weltkongreß der russischen Flücht linge eröffnet worden, der durch etwa 400 Delegierte der in Deutschland. Frankreich. Enaland. .ttalien. Belgien, Polen, Litauen, in der Schwerz, den Vereungten Staaten und im Fernen Osten lebenden Flüchtlinge be schickt ist. „Quotidien" behauptet, daß weder die Sozia listen noch die Kadetten auf dem Kongreß vertreten seien. Nnr die M o n a r ch i st e n seien an ihm interessiert. Der Kongreß soll die Schaffung eurer Zen tra l o r g a n i s ä t i o n vorbereiten, mit der die Rcgie- r-lngen wirtschaftliche und soziale Fragen erörtern können, die die Flüchtlinge betreffen. Der Vorsitzende erklärte in scincr Begrüßungsansprache: Das Hauptziel des Kan- gresscs ist die E i n i g u u g der Emigranten gegen über den Regierungen und dem Völkerbund. Seine Ver wirklichung würde einen großen Fortschritt im Kamps gegen Bolschewismus und Internationalismus bedeuten. Auf der Tagesordnung des Kongresses stehen die Er- örternng der Lage der Emigranten, die Frage der Hilfe leistung sür Studenten und vor allem das Problem einer offiziellen Vertretung der russische» Flncut- liuge beim V ö l k e r b u n d.