Volltext Seite (XML)
»»»««»»"'»» durch ,,I«N frei in, -au, monatUch » vfa. 0»! »rr «,>chttft,st«U, ad- «kalt monaNich,» pfg. u. ->»ch,nt. -d I» Pf». »«> o»r Pol» d«0»Ut uu» Idst aogiholt »t«rt«liahki>ch r.K Ik„ I»»»att>ch 7S pfa. durch -«» <rl«ftr«,tt frri In, hau, »Irrtet jhrllch 2.« Mk., monatttch U 7rfch,tn^!'-I!chlnö«nM!lr«oaI >»n, mit-»»nahm« uonS<,nn»un» , , . , «"tt Vn» 7i"sgad«^'u«n?'°w^ eprechstuaü« -er NeSaktton mit Ausnahme -er eonntag» nachmittag» 4—- Uhr. — Telegramm-fl-reffe r Tageblatt flueerzgebtrg». -ernsprecher »s. "!n^a""o«strttuno»i> Zür unverlangt «lngefanüte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet rverSrn. /luer Tageblatt Anzeiger für öas Erzgebirge L mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilase: Mer Sonntagsblatt. »«an »t< kUtsßi», 4», »urchlirnsv«,»«, rrf»lU Nl««iskiipt«tcht4«itltch I«da» Ist Nr. 24S Donnerstag, cken 2S. Oktober IS17 12. Jahrgang MW-Wmichisch-ungarische Offensive gegen llslien Ueber 10 Italiener gefangen, viel Gesthütze unö Kriegsmaterial erbeutet. 2HHH0 Tonnen versenkt. Rußlanä unä äer Irieäen. Es sind im Grunde zwei Regierungen, die heute da« revolutionäre Rußland lenken. Eine offizielle, bestehend us dem Kabinett und geleitet von Kerenski, und eine !noffizielle, vertreten durch die Arbeiter- und Soldaten- -äte Rußlands, deren aussührendes Organ der Hauptausschuh >n Petersburg ist. Das politische Wollen der offiziellen rus- ilschen Regierung ist klar: Landesverteidigung, Wiederher stellung der Kampfkraft der Armee und Krieg bis zum Siege der Seite der Alitierten ist nach Kerenskis Worten auf dem soeben eröffneten Vorparlament ihr Programm. Die Physiognomie der Arbeiter- und Soldatenräte ist weniger ein heitlich. Bis vor wenigen Wochen spiegelten sie in der Haupt sache die Anschauungen des Minimalismus, d. h. der gemäßigten Sozialdemokratie wieder, die gleichfalls im Kamps an der Seite der Entente die derzeitige wichtigste Aufgabe des revo lutionären Rußland sah. Unsere Siege bet Riga und Jakob- stadt und die Eroberung der Ostseeinseln haben aber einen plötzlichen Wandel in den Anschauungen vieler Arbeiter- und Soldatenräte gezeitigt. In Petersburg, in Moskau, in Kiew, Odessa und vielen anderen Großstädten ist der Sowjet über Nacht in die Hände der radikalen Maximalisten (der Anhänger Lenins) gelangt, deren wichtigste Forderung der sofortige Frieden ist. Unsere Siege haben einen betr Schl ichen Teil des russischen Volkes davon überzeugt, daß nur der Frieden Rußland vor dem Untergange retten kann. Da ist es denn in der Lut nicht ohne Interesse, Einblick in eine Kundgebung zu nehmen, die der Hauptausschuß der Arbeiter- und Soldaten- xäte (in dem die Marimalisten übrigens noch nicht die Ma jorität haben) in Sachen der Kriegsziele erlassen hat. Es ist nicht das letzte Wort, das die russische Demokratie in dieser Kundgebung spricht- Die Kriegsziele der Maximalisten sind zweifellos gemäßigter, als die des noch nicht martmalistischen Hauptuusschussrs, und wir können überzeugt sein, daß jeder wei'.ere oeutjche militärisch« Sieg auch den btscheidinrom KriegdzirMrdemngm der WarimaLstrn Mm Siege lnurchalb der Arbeiter- «ass SvlduLrmM verhrrlm Wird. Aber s!» „Symptom" sind d < KriegsM« -,-L 'Sowjet doch zweifellos >on niust geringer Bei-ut-.ng, emo uni Recht nennt die Nord deutsche Allgemeine Zerrung die Kundgebung der Arbeirer- und Soldalenräte einen Fortschritt des Fnedensgedankens, üesscn Wirkung davon abhängen wird, wie weli die Arboiter- und Soldalcnräte ihre Anschauungen bei der russischen Re gierung und bei den Alliierten durchsetzen werden. Ein« Reihe von Elnzelpunktcn sind mit unseren Interessen und mit denen unserer Bundesgenossen schlechthin unvereinbar — sagt freilich das offiziöse deutsche .Blatt. Und auch darin können wir ihm nm «sll »nd bKpsftchtem Prft a-.bm in Folgendem die wichtigsten Punkte der russischen Kundgebung wieder und bemerken dazu, daß es sich um Anweisungen handelt, dir der Sowjet dem inoffiziellen Vertreter der russischen „Demokratie" auf der Alliierten-Konferenz in Paris mit auf den Weg gibt. Die Kriegsziele des Sowjet sind in der Hauptsache: Räumung Rußlands durch dir deutschen Truppen: Autonomie für Polen, Litauen und die lettischen,Provinzen, für Türkisch- Armenien, für die Dobrudscha, für Bosnien und die Herze gowina, für die italienischen Provinzen Oesterreichs („bis zu einer Volksabstimmung ); Volksabstimmung über die Zukunft Elsaß-Lothrrngens; Wiederherstellung Belgiens, Serbiens und Montenegros und Entschädigung für ihre Verluste aus einem internationalen Fonds; Zugang zur Adria für Serbien; Wiederherstellung der alten Grenzen Rumäniens; Rückgabe sämtlicher Kolonien an Deutschland; Neutralisation aller in innere Meere führenden Meerengen, sowie des Suez- und Panama-Kanals; allgemeiner Verzicht auf Kontributionen und Entschädigungen und auf eine künftige Handelsblockade; allmähliche allgemeine Abrüstung zu Lande und zu Wasser. Wie bereits gesagt, eine Reihe von Punkten ist für uns oder für unsere Verbündeten nicht diskutabel: die deutsche Zukunft Elsaß-Lothringens ist für uns schon entschieden; Oesterreich dürfte sich zu einer Volksabstimmung in Trentino kaum bereit finden; Bulgarien wird schwerlich aus die den Serben entrissenen altbulgarischen Geb'.ete verzichten; über eine Autonomie der lettischen Provinzen, Polens und Litauens unter russischer Oberhoheit, die in Wahrheit die Stellung Rußlands an unserer Ostgrenzr in keiner Weise ändern würde und uns von neuem der Gefahr eines russischen Einfalls aussetzen könnte, falls (was durchaus möglich ist) der 2mpe- rialisimu» in anderer Form in Rußland wieder ans Ruder kommt, müßte sehr «ingehend besprochen werden, wobei aber Ii!IIIIIIIIIIlIIlIIIIIIIIIII>IIIIlII!lIIIII>IiIIIIIIIl!!lIIIIIIII>I!IIIIIllIIIttI>IlIIlIIlllIIIIiIl»I!IIlIIlI!IIIIIIIIIIlI RsiMW übel hie MgslW (Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom 24. Okto ber abends: In Flandern starker Feuerkampf. A.n Ebemin des Dames nur geringe feindliche Artillerie- lä igkeit. Tie Franzosen haben ihre Angriffe nicht fort gesetzt. — Im Osten nichts von Bedeutung. — An der italienischen Front nehmen die gemeinsamen Angrtsf'S-- operationen den beabsichtigten Verlauf. Bisher sind -irrige tausend Gefangen« gemeldet. MWRMliWbMhtW heute (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Front tze» «tzeneralseltzinarichalls Kronprinz«« Nuppreu« von Bauern In Flandern lag tagsüber stärkeres Feuer als sonst in der Kampfzone zwischen der Küste von Blankaarse. Von dort bis zur Lys belegte der Feind die einzelnen Abschnitte mit Feuerwellen, die sich vom Houthoulster Wald bei Pafchendaele gegen abend zu heftigen Trommelfeuer ver dichtetem Größere Angriffe erfolgten nicht. Im Artois und bei St. Ouentin spielten sich Vorfeld gefechte mit für uns günstigen Erfolge ab. Front des deutsche» Kronprinzen. Am Oise-Aisue-Kanal verlief der Tag bei geringer Feuer tätigkeit des Feindes. Kurz vor Dunkelheit schwoll schlagarng der Feuerkampf wieder an. An mehreren Stellen drangen französische Erkundungstruppen vor. Sie wurden überall abgewiesen. Nachts blieb das Feuer lebhaft. Zwischen Alsue und- Maas kam es mehrfach zu Er- kundungskömpfen, welche örtliche Neigerung des Fruers hervorrirfen. c e ti l i ch t r Zt r jg s s ch a u p i a u- Nichts von Bedeutung. Mazedonisch« Front. In den meisten Abschnitten hat sich die Artillerietätigkeit verstärkt. Italienisch« Front.' Waffentreu traten gestern deutsche und österreichisch ungarische Truppen Seite an Seite in den Kampf gegen den ehemaligen Verbündcten. In mehr als 29 Kilometer Breite, nach kurzer, scharfer Feuerwirkung zum Sturm antretend, durchbrachen oft be währte Divisionen die italienische Jsonzofront in dem Becken von Flitsch und Tolmein. Die Täler sperrenden, starken Stellungen des Feindes wurden im ersten Stoß überrannt. Trotz der Gegenwehr erklommen unsere Truppen die steilen Bergabhänge und stürmten die feindlichen Stützpunkte, welche die Höhen krönten, Schnee und Regen erschwerten das Vorwärtskommen in dem zerrissenen Gebirgsgelände. Ihre Einwirkung wurde überall überwunden. Hartnäckiger Widerstand der Italiener muhte mehrfach in erbitterten Nahkämpfen gebrochen werden. Die Kampfhandlung nimmt ihren Fortgang. Bis zum Abend waren mehr als 10000 Gelungene, dabei Divisions- und Brigadestäbe und reiche Beute an Kriegsmaterial gemeldet. Der erst« Generalquartier meiste» <W. T. B.) Luvendorsf. IIIIIIIIIIIIIIIIIllllllllllllllllilllllllliililllNIlllllllllllllllllllllllllMIIIIIllMWMMWMM zu bedenken bleibt, daß die Besetzung der Ostseeinsrln uns das Recht gegeben hat, über die Gestaltung der künftigen Verhältnisse an der Ostsee unter allen Umständen rin ernstes Wort auf der Friedenskonferenz mtrzurrden. Unsere Ostgrenze muß jedenfalls — so oder so — ein für alle Male gesichert sein. Doch das zunächt zurückges.ellt - der Geist der Kund gebung des Arbeiter- und Loldarenrates ist jedenfalls ein „Geist de» Ausgleiches und der Verständigung", wie die Nord deutsche Allgemeine Zeitung nrit Recht sag:. Es^oii'.mt nun in erster Linie darauf an, ob der Arbeiter uns Soldatei'.rat «» verstehen wird, sich bei der russischen Regierung und bet d«n Alliierten durchzusetzen. Bel der russischen Regierung dürfte es ihm wohl gelingen. Bei den Alliierten wird ihm ein Erfolg aber nur dann beschieden sein, wenn Rußland «» wagt, der Entente gegenüber seine stärksten Trümpfe auszu spielen. Solange sich Rußland willenlos am Seile der Ent ente nachschleppen läßt, wird diese Entente in Rußland nicht» anderes sehen, als ihr willenloses Werkzeug zur Erreichung ihrer eigenen Ziele. zur innerpolitischen Lage schreibt die Voss. Ztg., es schein« sich immrr wehr her» auc-zustellen, daß die Auffassung von dem Bestehen einer Kanzlerkrne nur auf feiten der politischen Parteien vor handen sei, während die Umgebung des Kaisers minde stens noch den Glauben hege, 'daß zwischen den Parteien dem Kanzler und seine» Staatssekretären eine Uebev- etnstimmung hierbeige fühst werden kann, die den Ver bleib aller leitenden BLänner der Regierung im Amte möglich mache. Zunächst bestätigt es sich» daß der Kai ser das Abschiedsgssuch des Admirals von Capelle abgeletznt hat. Cs soll rmßerdem bet der Bejprechmrg zwischen Kaiser und Kanzler nichts vorg»« kommen sein, was Herrn Tr. Michaelis seinerseits ver anlaßte, an die Einreichung seine« eigenen Abschiedsge suches zu denken, und endlich setzte sich die Umgebung des Kaisers sehr energisch für das Verbleiben de» Herrn Dr. Helfferich im Amte ein, das insbe sondere beim Chef des MarinekabinettS Admiral v. Müller Unterstützung findet. Tie Parteiführer haben Übereinstimmend kein Hehl daraus geuracht, daß sie eine Möglichkeit des Zusammenarbeiten« zwischen Parlament und Kanzler nicht sehen. Sie haben anderseits aber keine Wünsche wegen der Auswahl der tu Betracht kommenden neuen Per fön »ich? Liren geäußert, S« ist wohl über einzelne Kandidaten gesprochen worden, aber ganz unverbindlich und ohne daß aus diesen Gr- ; sprächen der Chef des ZivLMbtnettS dm Eindruck einer ? Einigung der Parteien «Minnen kmu tL. In den fort gesetzten interfraktionellen Besprechungen hat sich der j überwiegende Teil dsr anwesenden Nb^ordnLten bisher jaus den Standpunkt gestellt, von sich aus dem Kaiser keine Vorschläge zu machen: dagegen ist schon in den letzten Besprechungen immer klarer der Wunsch zum Ausdruck gekommen, daß der Kaiser nunmehr eine Re gelung treffen möge, die Aussicht habe, bi« zum Frie densschlüsse zu dauern. Voraussetzung für eine solche Regelung wäre nach der allgemeinen Auffassung, daß der vom Kaiser in Aussicht genommene Nachfolger d«S Kanzlers vor seiner endgültigen Erntznnung mit den Parteien ein auch für diese bindende« innerpsliti» sch es Aktionsprogramm vereinbarte, das e« den Parteiführern ermöglicht«, den innrren Burgfrieden.von neuem zu begründen und unbedingt aufrschtzuerhälten. Dagegen würden sie dem kommenden Mann in augen politischen Frage» unter der ^Voraussetzung Feie Hand lassen, daß seine Geschicklichkeit, politisch« Ziele zu er reichen, den Mehrhettsparteien und °den Nationattibe- ralen sicher erscheint, und daß. er durch, seine Darlegun gen auch in bezug auf die von ihm erstrebten politischen Ziele ihr Vertrauen erwirbt. Mit anderen Worten; Tier neu« Mann könnte in völliger Unumschränktheit handeln, wenn er den Mehr- heittparteien den Willen täte, tnnerpolitisch durch da» Aktionsprogramm, da« natürlich, die Parlamentarisie- rung in sich schließen würde, außenpolitisch durch eine Festlegung auf die Ziele der Mehrheit. Wa« im gan zen dabei herauskäme, ist mit einem Worte die stille Diktatur der Reichstage-mehrheit, die ja freilich auch heute schon besteht. Urbeitersührer im Hauptquartier. Zur Anschluß an den Empfang verschiedener anderer Gewerkschafter wurde auch der des Hauptausschuffes na tionaler Arbeiter- und Berufsverbände Deutschland» (Gustav Wischnüoskt- Berlin) oon Exzellenz Ge- Ntmifsldmarschall von Hindenburg und ED «Lenz Genera Piartierineister L udend o r ff empfangen. Bei der fast zw.'istündigen llnte,r düng wurde ! von den Tr'ttann- rcu ulle Wünsche in Ao'veiftrfragcn a:s sozialem und wirt- lchaftlichem Gebiete tu dankbar-r Meise entgegengerrommen und sollen nach Möglichkeit berücksichtig werden.