Volltext Seite (XML)
PulsMer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Taa^ettunq für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und di- Gemeinde Ohorn Diet» »Zettuno tüglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis^"^' bei Abholung wöchentlich Alps., bei Lieferung frei Hau» W Api Post^ug monatlich 2.3l) RM. Hm Falle Höherer Gewalt oder sonstiger DerriebSstö'-^tu ha< der Bezieher keinen Anspruch aut Lieferung der Zeitung oder Stück,ahl-'K des Bezugspreise«. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze btt Wieds» holune-" "<"h Preisliste Nr. S (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs »nd ZwangSoer^letch wird Ler für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hi»fä»G Anzeigen sind an de« ErscheiaungStagen bi» oormittag» 10 Uhr aufzugeb«». — Perlag: Mohr är Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L Förster'» Er»»» Verantwortlich für Oertliche« u. Gächstsche», Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeige»wl Karl Hoffmann. PulSnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, P«lS»t^ D.A.H.: 2250. Aeschäitsstellen: Albertstr.2 ». Adolf-Hitler^tr. 4. Fernruf S18 »..«. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und der Finanzämter zu «am«, des Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 69 Sonnabend, den 21. März 1936 88.Jahrgang Drei „Etappen"? Problematische Verlegenheitslösung in London Der Führer der deutschen Abordnung für die Londoner Ratstagung, Botschafter von Ribbentrop, wurde am Freitag von König Eduard im Buckingham-Palast in halb stündiger Privataudien) empfangen. Bereits vorher hatte der deutsche Vertreter feine Besprechungen mit dem englischen Außenminister Eden fortgesetzt, nachdem ihm bereits in der Nacht das Dokument über die Vorschläge der vier Locarno mächte zur Kenntnisnahme überreicht worden war. Nach den Mitteilungen der englischen Presse Hal man „drei Etappen" der Maßnahmen vorgesehen, die man nach der wiederbesehung de« Rheinlande» durch die deutschen Truppen für erforderlich hält. Vie erste Etappe ist mit dem Beschluß de» Rate», gegen den Botschafter von Ribbentrop sofort feierlich Verwahrung eingelegt hat, bereit» abge schlossen. Vie zweit« Ltavpe, die jetzt beginnt, betriff» den sogenannten „Zwischenzustand", der angeblich ausgesüllt werden soll mit der Anrufung de» Haager Gerichtshofes über die Frage, ob der Sowjetpak» mit dem Locarnovertrag ver einbar ist. und dem dann al» dritte Etappe die große inter nationale Konferenz in Brüssel folgen soll. Die Diplomaten haben in London weder Zeit noch Mühe gescheut, um überhaupt etwas zustande zu bringen. Man hat ein ziemlich dickes Aktenstück angefertigt, mit dem in der Tasche der französische Außenminister Flandin sofort im Flugzeug nach Pari» zurückHekehrt ist, und das dann im Unterhaus und in der französischen Kammer nach der Zu stimmung der Kabinette bekanntgegeben worden ist. Ob nun die Berlegenheitslösung, die man in London zustande gebracht hat. lebensfähig ist. muß die Zukunft lehren. Schon heute kann aber gesagt werden, daß die Erwartungen nicht sonder lich groß sind. So haben denn auch selbst die französischen Zeitungen bezüglich der praktischen Auswirkungen dieses Abkommens kein großes Zutrauen. Angesichts der Erklä- runaen des Botslbalters von Rikk-ntran mark- in z Jahre Nationalsozialismus. Lanöjahr: Zeder junge Deutsche l Jahr aufs Land Deine Stimme dem Führer! sofort die Möglichkeit einer Ablehnung dieser Vorschläge durch Deutschland in Rechnung gestellt. Der „Petit Parisien" hebt dabei noch einmal hervor, daß es den französischen Un terhändlern nicht gelungen ist, Deutschland zur Räumung der ehemaligen entmilitarisierten Zone zu bestimmen. Einseitiger Zwischenzustand untragbar Die englische Presse verzeichnet übereinstimmend eine „wesentliche Entspannung" der Gesamtlage. Das Haupt gewicht wird dabei aus den Plan einer Weltkonferenz gelegt, wobei man sich aber anscheinend darüber klar ist, daß dieser ganze Plan durch die für den „Zwischenzustand" erhobenen Forderungen recht problematisch ist. Denn bei diesen Forderungen z. B. daran gedacht wer den sollte, einen Streifen rheinischen Gebiete« — hava» spricht von zwanzig Kilometer Breite — von fremden Trup pen ,u besetzen, so zeigt schon diese Forderung eine große Deltfremdheit und eine völlige Verkennung der Gründe, die zur Wiederherstellung der Souveränität am Rhein führten. Der 7. Därz würde seinen Sinn vertieren, wenn fremde Truppen, und sei es auch nur für eine gewisse Zeit, deutschen Boden besetzten. Das widerspricht dem Grundsatz der Gleich berechtigung und stellt einen Rückfall in die Versailler Sinnesart dar. Dir wissen nicht, was fremde Truppen auf deutschem Boden sollen, denn wir haben keinerlei Angriffs absichten und haben sie nie gehabt. Man ist zu diesem Vorschlag vielleicht gekommen in Er innerung an die Saarbesetzung während der Abstimmungs tage. Wenn der Führer und Reichskanzler sich damals ent schlossen hat, die Besetzung der Saar durch neutrale Truppen zu akzeptieren, so lag oer Fall damals ganz anders als heute. Die Abstimmung stand vor der Tür und die Anwesenheit ftemder Truppen war von vornherein ganz kurz befristet. Was damals zugelasten wurde, ist heute unmöglich, selbst dann, wenn es nur als eine Geste gedockt ist. Eine lolck« Geste hat keinen faktischen Nert und lein- materielle Grund lage. Gegen den Versuch einer Wiederbesetzung eines Teile» der Rheinlandes wendet sich selbst das Londoner Blatt „News Chronicle", das es untragbar findet, eine derartige Zumutung an Deutschland zu stellen, dem man hierdurch wiederum die Gleichberechtigung nehme. Wenn weiterhin die französischen und englischen Gene ra l st ä b l e r sich jetzt während dieser Zwischenzeit zu einer Zusammenarbeit treffen werden, so können und wollen wir da» nicht hindern. Die Angelegenheit berührt uns nicht, denn noch einmal: wir denken nickt daran, irgend jemand anzugreifen! Eins aber scheint wichtig zu sein, daß nämlich dieser Zwischenzustand ebenso schnell überwunden wird, al ber Londoner Spruch des Dölkerbundsrates überwunden wor den ist. Wer einen wirklichen Frieden will, der hat nicht den geringsten Grund, das Problem durch Prestigefragen zu er schweren. Wenn der französisch« Ministerpräsident allzu vorschnell sein Unannehmbar ausgesprochen hat, so muß er eben sehen, wie er von diesem Wort wieder herunterkommt: An einem Temperamentsausbruch darf der endgültige Friede »icht scheitern. Wenn wirklich im Mai ein« Weltkonferenz zustande kommen sollte, so werden wir mit uns reden lassen. Nur ist zu bezweifeln, ob das Riesenprogramm, das setzt be kannt ist, Aussicht auf Erfolg viele!. . en immer die Auftastung vertreten, daß es besser ist. ü.u Sp itzen in der Hanck al» die Taube auf dem Dache zu haben. Aus dieser Auffassung heraus wurde das deulsch-englische Flottenab kommen geschlossen, und nach dieser Methode wird es auch möglich sein, schrittweise einem wirklichen Frieden in Europa näher zu kommen. Memorandum der LocarnomLchte stehe Seite 6 Der Führer in Hamburg Jubelstürme in der Hanseatenhalle Hamburg, SO. März. Auf dem Hauptbahnhof und den umliegenden Plätzen haben sich seit den Nachmittagsstunden unzählige Menschenmassen eingefunden. Die Fenster und Dächer der umliegenden Häuser sind dicht besetzt. Auf den Bahnsteigen drängt sich eine unübersehbare Menschenmenge. Starke Ehrenabteilungen der politischen Leiter, der SA., SS„l des NSKK-, der HI. und aller anderen Gliederungen der Bewegung rücken in ununterbrochenem Zuge an. Als di« Dunkelheit anbricht, flammen in allen Fenstern lange Reihen von Lichtern auf und tauchen die Umgebung des Bahnhofes in eine Beleuchtung von eigenartiger Schönheit. Bald nach 1S Uhr trifft de« Führer mit seiner Begleitung in Hamburg ein, von tosenden Heilrufen der in der Bahn hofshalle versammelten Tausenden empfangen. Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann und regierender Bür germeister Krogmann heißen den Führer in der Hansestadt aufs herzlichste willkommen. Bei den Massen, die draußen das Bahnhofsgebäude umlagern, ist di« Spannung von Mi nute zu Minute gestiegen, bis dann Heilrufe aufbrausen und sich vom Bahnstelg durch di« Bahnhofshalle nach draußen fortpflanzen. Der Badenweiler Marsch erklingt. Der Führer erscheint und wird von den begeisterten Hamburgern jubelnd empfangen. Der Führer schreitet die Front der Lhrenabtei- lungen ab. Schnurgerade ausgerichtet stehen die Reihen- stolz leuchten die Augen der politischen Soldaten des Führers. Unter den brausenden Iubelrufen der Zehntausende verläßt der Führer dann den Schauplatz, um sich in einer beispiel losen Äriumphfahrt zur Hanseatenhalle zu begeben. Hitlers Rede in der Hanseatenhalle Schon mit de« ersten Sätzen hat der Führer di« Massen gepackt. Die Hunderttausend jubeln ihm zu, als er di« Staatsmänner: der anderen Länder auffordert, doch einmal «inen Blick in das heutige Deutschland zu werfen. Sie würden dann wohl einige ihrer Irrtümer erkennen. Als der Führe den Masten den Wahnwitz des parlamentarischen Systems von einst in die Erinnerung zurückruft und demgegenüber erklärt: „Ich bin nicht der Vertreter von so und so vielen Parteien, sondern- ausschließlich der Vertreter des deutschen Volkes", da schwillt der Beifall erneut zum Sturm an, und Hamburgs Bevölke rung bekundet dem Führer ihren Dank für di« durch ihn erreichte endlich« Einigung der deutschen Nation. Die gleiche einmütige und jubelnde Zustimmung lösen di« Worte des Führers aus, mit denen er sein Friedensprogrumm klar umreißt: ! „Wir werden nicht «inen Zentimeter zurückweichen von unseren Gleichberechtigungsforderungen, weil eine dauernde Friedensordnung in Europa nur denkbar ist unte, der Voraussetzung gleichen Rechtes für alle Völker." Der Führer spricht dann die Gewißheit aus, daß die ganze Welt am 29- März ein klares und eindeutiges Urteil der deutschen Nation über die deutsch« Politik des Friedens und der Gleichberechtigung erhalten werde, mrd ein minuten langer, unbeschreiblicher Beifallsorkan bestätigt ihm, daß, wie ganz Deutschland, auch Hamburg und der ganze Nordwesten des Reiches rückhaltlos hinter dem Führer und seinen Maß nahmen steht. Und wieder springen di« Zehntaus«nde begeistert von ehren Plätzen auf, als Adolf Hitler von seiner tiefen Ver bundenheit mit dem Volk« spricht: „Aus dem Volke bin ich gekommen, im Volke bin ich geblieben, und zum Volke kehre ich zurück!" Die Schlußworte des Führers, mit denen er das ganze deutsche Volk aufruft: „Deutsches Volk, ich habe dich glauben gelehrt, jetzt lehre du deinerseits auch micy wieder glauben!" drohten fast unterzugehen in einem Begeisterungs orkan, der die weite Halle durchfegt. Alle Anwesenden erheben sich und bereiten dem Führer eine nicht «ndenwollends Hul digung, aus der das felsenfeste Bekenntnis spricht, in Einigkeit und Geschlossenheit dem Führer in seinem Kampfe um Deutsch lands Recht und Freiheit nick um den Frieden Europas un^ der Welt treu« Gefolgschaft zu leisten Ein Symbol dieser unerschütterlichen Treue ist das E er Heil der Hunderttausend auf den Führer. -Dann singen die. Mässen init Ergriffenheit die Lieder der Nation.