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Ersqemt wöchrntttch drei Aal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). Abonnement-preiS betritgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prieoumsranito. Anrtiger für Inserate werden bi» spätestens Mittag- de- vorhergehenden Tages deS Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 38. Dienstag, den I. April 1879. 4. Jahrg. Bekanntmachung. Die am I. April dieses Jahres fälligen Brandcasseubeiträge pro I. Termin 1870 werden mit 1VZ Pfennig pro Einheit erhoben und sind dieselben binnen 8 Tagen, spätestens aber bis zum 10. April 1870 an hiesige Stadtsteuer-Einnahme zu entrichten. Zwönitz, ain 28. März 1879. Der Bürgermeister. Schönherr. uncrinnert an hiesige Stadtcaste zu entrichten. Zwönitz, am 31. März 1879. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Bekanntmachung. Die am 31. März dieses Jahres fällig gewesenen communlichen Anlagen pro H. Termin sind binnen 14 Tagen und längstens bis zum 18. April 1870 Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 29. März. Dem Vernehmen nach hat das Reichsgesuudheitsamt sich auf eine an dasselbe gestellte An frage gutachtlich dahin geäußert, daß der Verlauf und der gegenwärtig nicht kontagiöse Charakter der Pestkrankheit es gestatten dürften, in den diesseitigen Sicherheitsinaßregeln Erleichterungen eintretenzulassen. Ins besondere erscheine die Aufhebung des Einfuhrverbots der meisten Artikel, ausgenommen etwa Lumpen, getragene Kleider, Abfälle u. dergl. m., für zulässig. Weiter würde eine ärztliche Inspektion in den Seehäfen nur für die aus dem Schwarzen und Asowschen Meere kommenden Provenienzen, und bei dem Landverkehr besondere Sicherheitsinaßregeln nur für die aus ^em astrachanischen Bezirk kommenden aufrecht zu erhalten sein. Aus dem Bezirk Saratow kommende Personen würden einer Inspektion nicht weiter zu unterwerfen fern. Ueber diese gut achtlichen Aeußerungen wird anderweitig Beschluß zu fassen sein. Oesterreich. Wien, 28. Mürz. Bei der ungarischen Negierung find laut einem Ausweise im Amtsblatte bis zum 25. d. an Spenden für Szegedin eingegangen 505,000 fl. und fremde Valuten im un gefähren Werthe von 50,000 fl. Beim „Pester Lloyd" sind laut Ausweise vom 25. d.'127,000 fl. eingegangen. Pest, 26. März. Aus Szegedin wird gemeldet, daß sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung ungünstig gestalte. Die Militär behörde wurde ersucht, Sauitätstruppen dahin zu senden. Jtalictt. Rom, 29. Mürz. Die „Gazetta officiale" meldet: Dep König wandelte die Todesstrafe Passavante's in lebenslängliche Zwangsarbeit um. Parlermo, 23. März. Auch hier im fernen Süden Europas wurde das Geburtsfest unseres Kaisers von einer zahlreichen Gesell schaft hier ansässiger und anwesender Deutschen in fröhlichster Weise begangen. Das Festmahl fand in den glänzenden Räumen des Hotel äk8 IMlmsL statt, und der vom deutschen Konsul Schuhmacher ausgebrachte Togst auf den Kaiser wurde in begeisterter Weise aus genommen. Ruhland. Ueber das Attentat auf General Drentelen liegen sonst keine näheren Nachrichten vor, dagegen verdienen in einem folchen Augenblicke die überall in Rußland auftauchenden politischen Komplotte und Morde, wie sie sogar von russischen Blättern ge meldet werden, einer zeitweiligen Registrirung. So haben nach der russischen „Mosk. Ztg." die Studenten der Moskauer Petrow'schen agronomischen Schule in der Nacht vom 17. auf den 18. d. und in der vom 20. auf den 21. d. öffentlichen Skandal gemacht, in Folge besten gegen 200 Studenten verhaftet würde». Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Studenten der Petrow'schen Schule fast durchgehends demSozialismus huldigen und Anhängerderrevolutionären Partei in Rußland sind. Der neulich in Moskau verübte Mord an dem Beamten Tscherkaßky wird ebenfalls einem der Studenten der genannten Schule zugeschrieben. Das Grausige an diesen Komplotten ist eben das, daß ihre Thätigkeit nicht gegen bestimmte Personen, sondern gegen gewisse verhaßte hierarchische Stellungen gerichtet sind. So war der Vorgänger, Drentelen's, General Mesenzoff, eine ziemliche gutmüthige Natur, aber er mußte als Chef der dritten Abteilung fallen. Die politifchen Morde gehen andererseits bis in die untersten Volksschichten hinab und die ohne Zweifel sehr zahlreichen und weit verzweigten Verschwörer tödten Jeden, der ihnen als Anhänger oder angeblicher Spion der Regierung gefährlich werden könnte. So wurde in Petersburg in der Nacht vom 22. auf den 23. d. ein politisches Attentat auf den Schriftsteller T. M. Dostojewsky, doch ohne tödtlichen Ausgang, verübt. Asien. Aus Akyab (Hinterindien) wird unterm 24. März telegraphirt: „Am Sonnabend wurde die Eingeborenenstadt von Akyab durch eine Feuersbrunst zerstört. Der angerichtete Schaden wird auf eine halbe Million Pfd. St. geschützt. Tausende von Menschen sind obdachlos. Die Ursache des Brandes war eine zu fällige." " Lokales and Sächsisches. — Aus Anlaß der überall im Deutschen Reiche stattfindenden Sammlungen zum Besten der Nothleidenden in der ungarischen Stadt Szegedin verdient übrigens darauf aufmerksam gemacht zu werden, daß auch in unserem eigenen Naterlande mehrere Gegeiiden zu finden sind, in denen ein schwerer Nothstand herrscht und welche daher gleich falls der Mildthütigkeit dringend bedürfen. Abgesehen von unseren armen Webern im schlesischen Gebirge und der ebenfalls durch Ueber- schwemmung heimgesuchten westpreußischen Stadt Schmetz, gilt dies namentlich von den Bewohnern des Spessartch des Odenwalds und des Fichtelgebirges. — Eine von der Postcommission des Reichstages gestellte An frage, inwiefern die Fernsprechämter sich bewährt hätten, wurde von den Vertretern des Bundesrathes dahin beantwortet, daß die Angelegenheit des Fernsprechens als eine noch in der weiteren Ent wickelung befindliche Erfindung anzusehen sei. Wenn eine Vervoll kommnung auch wünschenswerth sei, so seien doch bereits über 300 Anstalten im Betriebe und es werde mit der Einrichtung in Betracht der unerheblichen Kosten fortgefahren werden. Im Oberpostdirections- bezirk Leipzig sind Fernsprecher eingerichtet zwischen Chemnitz und Einsiedel, Limbach und Oberfrohna, Leipzig und Thonberg, Leipzig und Stötteritz, Grimma und Liebertwolkwitz, Grimma und Pomsen, im Oberpostdirectionsbezirk Dresden zwischen Hainsberg und Posien- dorf, Hainsberg und Kreischa, Sayda und Seyffen, Bautzen und Kleinwelka, Sayda und Neuhausen bei Sayda.