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ie etc. inert, Ilia Luckdckiß. oc^. Ier. a. Schillers: Irtledii. Amts- M Axzeisebtlitt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Gchrtr des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. lelrgr.-Hircsse: Amtsblatt. L4 Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 52. Jahrgang. - Dienstag, den 9. Mai Fernsprecher Nr. LIV. aäler, ie. ie «-«-«- D. Ob. dMK.1,5«, bestes Haar- n HivenfloL ger kann t ufer* ivatkund- lark tkau- ttauf und en Tätig er I» » M a » n«. Here Hypo- piinktlichen - zu leihen celiebe man 10. dieses ion dieses läSL gern und von jahre- und ver- lsen hat. »tag 2 Uhr ab »en. crem. mlnng. US. chm. 4 Uhr nstk. hm. 4 Uhr «fik, »sllsw. SuWe. hm. 4 Uhr «fik. lmer. hm. 4 Uhr mstk, rüner. ss-ria. )m. 4 Uhr nstk, »»tanar zriedrich v. 5chiller. Zum 9. M-i 1S0S. .Denn er war unser!" — voll wie Glockenklang Tönt heut dies Dichterwort*) durch deutsche Lande, — Ja, unser war sein Wirken, war sein Sang, Ihm einen fest uns feinste, tiefste Bande, Wir fühlen stolz des echten Deutschtums Einheit Mit seines Wesens frommer Kraft und Reinheit. Ein deutscher Träumer, dem, wie Offenbaren, Der teuren Heimat Zukunft sich enthüllt. Ein Prediger des Guten, Schönen, Wahren, So steht er vor uns, ernst, begeistert, mild. Ein Kämpfer, der, von edler Glut durchdrungen, Mit des Gemeinen niedrer Macht gerungen. Und froher Dank für das,, was er erstrebt. Geht heut wie Windesbrausen durch die Geister, In aller Mund, in aller Herzen lebt Heut neugeschenkt der Dichtkunst hehrer Meister, Ein Brausen, gleich beschwingten Frühlingswinden, Ein neues, reiches Leben zu entzünden. Denn er war unser! Doch er war es nur. Daß du, mein Volk, auch seiner würdig werdest. Daß seines gottdurchglühten Geistes Spur Du nicht aus dunklen Wegen feil gefährdest; Empfinde stolz mit ihm die Wescnseinheit, Und wahre, deutsches Volk, dir deine Reinheit! *) Goethe, Epilog zu Schillers Glocke. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Frau ltlnrt« verw. «graoert geb. Rathgeber, früher Kastellanin der Gesellschaft .Union" in Eibenstock, wird heute am 6. Mai 1885, vor mittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Haßfurther in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursfordcrunaen sind bis zum 8. Juni 1905 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl ines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein- retenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 25. Mai 1905, vormittags 10 Ayr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 22. Juni 1905, vormittags 10'/- Mr ¬ var dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlcgt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Juni 1005 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Buchbinderei-Geschäftsinhaberin kill»«» verehrt. Noxvi- in Schönheide wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 2. Mai 1905. Königliches Amtsgericht. 6061 6086 6122 Im Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 395 Firma H8KI L tztzsitdsr 1« Eibenstock. Ein versiegeltes Paket, enthaltend 50 Muster von Seidenstickereien. Serie I. Fabriknummrrn: 6050 6052 6055 6056 6057 6058 6062 6072 6074 6076 6077 6087 6088 6089 6090 6091 6123 6124 6125 6l26 6128 6078 6079 6080 6081 6082 6083 6093 6096 6099 6100 6101 6102 6129 6130 6131 6132 6133 6134 Flächenerzeugnisse. Schutzfrist 3 mittag 3 Uhr. Eibenstock, am 3. Mai 1905. Jahre. Angemeldet am 29. April Königliches Amtsgericht. 6059 6084 6120 6135 1905, 6060 6085 6121 6136. nach- Jm Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist eingetragen worden: a. aus Blatt 271 (Firma: Eibenstocker Bank, Zweiganstalt des Chemnitzer Bankverein in Eibenstock) 29. April 1905. Der Bankdirektor Otto k-lint-sr in tzheumih ist ausgeschieden, d. auf Blatt 93 (Firma »nckolptt » in Eibenstock) 2. Mai 1905. Die Gesellschaft ist aufgelöst; Ssor^l ist durch Tod ausgeschieden, Luclolpb ist der alleinige Inhaber der Firma. Eibenstock, am 4. Mai 1905. Königliches Amtsgericht. Straßenausgrabullgen betr. In diesem Sommer soll der Brühl, die Breiteftratze und der obere Teil der Aorststratz« mit Reihenpflaster versehen werden. Den Anliegern dieser Straßen wird dringend empfohlen, etwa nötig werdende , Dtraßenaufgrabrrngen zur Einlegung oder Erneuerung von Grundstücksschleusen, zur Erneuerung, Veränderung oder Beseitigung von Privatwasserleitungen und zur Zuführung von Leuchtgas rc. vvk der Pflasterung ausführen zu lassen, da nach Fertigstellung des Pflasters innerhalb 3 Jahren Ausgrabungen der bezeichneten Straßen nicht genehmigt werden, auch später eingehende Gesuche um Erlaubnis zu Straßenaufgrabungen nur in sehr dringenden Fällen berücksichtigt werden können. Aber auch den Anliegern solcher Straßen, die nach der Bekanntmachung des Stadt rates in Nr. 51 des Amtsblattes im laufenden Jahre vorschriftsmäßige Fußwege erhalten, wird im eigenen Interesse geraten, etwa nötige Straßenaufgrabungen vor der Futzwcg- hcrstellung besorge« zu lasten. Denn nach der Fußwegherstellung wird die Erteilung von Genehmigung zu Ausgrabungen des Straßenkörpers oftmals unmöglich, eine solche Ausgrabung des Fußweges halber für den Beteiligten auch in der Regel kostspieliger sein. Zu allen Stratzenaufgrabungen ist vorher die Genehmigung »es Rates einzuholen. Stadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1905. Hesse. Müller. Nachdem die neue Bahnlinie Eibenstock unterer Bahnhof—oberer Bahnhof dem öffent lichen Personen- und Güterverkehr übergeben worden ist, weisen wir daraus hin, daß die an mehreren Stellen in Straßennähe hinführende, auch Straße und Wege kreuzende Bahn die besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht der mit der Leitung von Geschirren betrauten Personen erheischt. Aber auch den Jutzgängern wird Vorsicht bei Ueberschreite« der Wegeübergänge umsomehr empfohlen, als eine Bewachung der Bahnlinie nicht stattfindet. Gegen Zuwiderhandelnde wird nnnachsichtlich und zwar in der Regel mit Haftstrafe vorgegangen werden. Die Polizeiorgane haben Anweisung, die zu ihrer Kenntnis gelangenden Fälle der Außerachtlassung der nötigen Vorsicht zur Strafverfolgung zu bringen. Stadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1905. Hesse. Müller. Diejenigen unbemittelten Einwohner hiesiger Stadt, welche die Erlaubnis zum Leseholz sammeln in den Staatsforstrevieren Auersberg und Eibenstock nachsuchen wollen, werden hiermit aufgefordert, sich längstens bis zum 1. Juli 1905 in unserem Polizeiamte zu melden. Später eingehende Gesuche finden keine Berücksichtigung, auch können nur bedürftige und unbescholtene Personen Leseholzscheine erhalten. Hierbei wird daraus hingewiesen, daß gegen Leseholzsammler, die ohne Leseholzschein betroffen werden, unter allen Umständen Anzeige zur Bestrafung wegen Forstvergehens erstattet werden wird. Stadtrat Eibenstock, am 5. Mai 1905. Heste. L- Die städtischen Kollegien haben beschlossen, die Oftftratze Hierselbst von der Schnee bergerstraße bis zur Schützenstraße zu Ehren und dauerndem Gedächtnisse des um die Stadt Eibenstock hochverdienten Ehrenbürgers, Herrn Geheimen Rates »w. pi>ll. n. «. Vwcksl, Ministerialdirektor a. D. in Dresden als Vodelstratze zu benennen. Eibenstock, den 5. Mai 1905. Der Stadtrat. Heste. Müller. Die Natsexpeditionen bleiben Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Mai 1905 vorzunehmender Reinigung halber geschloffen. Im Standesamt« werden Anmeldungen von Geburts- und Sterbesälle« vormittags von 8 bis t8 Uhr entgegengenommen. Das Schanamt ist von 7,.» bis ',,i> Nhr nachmittags geöffnet. Stadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1905. Heste. M. An Schissers hundertjährigem Todestage. Er war unser! In diesem Goetheschcn Worte ist die tiefste Eigenart Schillers, seine» Wesen» und Wirken» zu vollkommenem Au»drucke gebracht. Ja, er war unser, de» deutschen Volke» großer Sohn, ihm gehörte er mit jedem Pul»schlag, mit jedem Tropfen Herzblut an; wa» immer an dem deutschen Wesen groß und schön ist, der innere Freiheittdrang, die Stücke de» sittlichen Empfinden«, der Wahrheit»- und Gerechtigkeit-Mut, da» titanen hafte Ringen nach Lösung der Welt- und MenschheiiSrütsel, da« stille, tief« Hinau« sehnen über Erdenstaub und Srdenschwere, der lichte Sonnenflug de» IdealiSmu» — da» alle» Hal in Friedrich Schiller seine Verkörperung gesunden. Und er war nicht blo» unser, er ist und bleibt auch unser, und, wenn wir zur Zeit die hundertjährige Gedenkfeier de» Todestage» Schiller» begehen, so feiern wir ihn nicht al« den Toten, sondern al» den Lebendigen, dessen Erdenwallen Spuren hinterlassen, die nimmer erlöschen, und der fort und fort wirkt durch die Jahrhunderte, mit den Strahlen de« Geniu» Leben spendend, Leben weckend. E« ist viele« ander» geworden, seit Schiller auf Erden ge wandelt, und eben hierin liegt die Erklärung sür jene Züge in Schiller« Dichterschaffen, die un« heute bereit« etwa« fremd ¬ artig anmuten. Auch die größten Männer, auch die überragendsten Genie« müssen den Zeitverhältnissen ihren Zoll entrichten, sind in die Schranken der Zeitlichkeit gcbannt. Aber in jedem großen Dichter sind, wie jemand sich einmal geistvoll ausgcdrückl hat, zwei Dichter vorhanden, der eine ein Kind seiner Zett, der andere Schöpfungen mit Ewigkeit»gehalt hervorbringend, die in ihrer typischen Größe jeder Veränderlichkeit der Dinge trotzen. Dieser andere Dichter nun, der zu der Menschheit aller Zeiten redet, war in Schiller zu höchster Vollendung gediehen, und dee- halb ruht aus seinen Dichtungen der Reiz unverwelklicher Jugend und Frische.