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Amts- Wh AlUMblktt für de« oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. wöchentlich drei Mal und zwar de« .Jllustr. Unterhnltungsbl." ^1^ V^AT^^ßfflIvUH Dienstag, Donnerstag u. Sonn- u. der Humor. Beilage .Seifen- « / > abend. Jnsertionspreis: die blasen' in der Expedition, bei c L ck» . . »einspaltige Zeile 12 Pf. Im unfern Boten sowie bei allen k? kT amtlichen Theile die gespaltene Reichspostanstalten. r > ?_) H Zeile 30 Pf Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ' - 49. Jahrgang. " > " " L. Sonnabend, den 4. Januar LOOS. Hundesteuer betreffend. Die Hundesteuer in Eibenstock beträgt im Jahre 1902 wie seither 10 Mark, wovon nur die Kettenhunde in den in 8 2 Absatz 3 des Hundesteuer-Regulativs vom 15. Juni 1885 besonders aufgesührten Gehöften u. s. w., für die nur eine Steuer von 6 Ml. zu entrichten ist, ausgenommen sind. Die Hundesteuer ist bis zum AI. Januar 1802 gegen Entnahme der Hunde steuermarken von den Hundebesitzern in der Stadtkasse aus das ganze Jahr im Voraus zu entrichten. Auch werden die Hundebesitzer in Gemäßheit von 8 3 des Gesetzes vom 18. August 1868, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, hiermit aufgefordert, über die in ihrem Besitze befindlichen steuerpflichtigen Hund« bis zum 10. Januar 1802 schriftlich« Anzeige anher zu erstatten Die Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Hierbei ist noch auf folgende Bestimmungen aufmerksam zu machen: Zunge Hunde, welche zur Zeit der im Monat Februar und Monat Juli jeden Jahres stattfindenden Revision noch gesäugt werden, bleiben für das laufende Halbjahr von der Steuer befreit: in Eibenstock nur vorübergehend, aber mindestens einen Monat sich aus haltende Hundebesitzer, deren Hunde nicht bereits an einem anderen Orte versteuert sind, haben für je einen Hund 3 Mk. Steuer zu entrichten: für im Laufe des Jahres ange schaffte, noch nicht versteuerte Hunde ist binnen 14 Tagen, von erfolgter Anschaffung an gerechnet, die volle bez. sofern die Anschaffung erst im zweiten Halbjahre erfolgt, die halbe Jahressteuer zu entrichten: dasselbe gilt rücksichtlich solcher bereits versteuerter Hunde, welche ohne Sleuermarke in den Besitz eines anderen Herrn übergehen: für einen steuer pflichtigen und an einem anderen Orte mit niedrigerer Hundesteuer bereits versteuerten Hund ist der durch den höheren Steuersatz Hierselbst hervorgerufene Differenzbetrag noch nachzuenlrichtcn; im Falle unverschuldeten Verlustes der Steuermarke wird dem Verlust träger gegen Erlegung von 1 Mk. 50 Pf. eine neue Hundcsteuermarke abgegeben. Es wird endlich unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 23. November 1882 darauf aufmerksam gemacht, daß die Hunde außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Lokalitäten stets die für das lausende Jahr gütige Hundesteuermarke am Halsbandc tragen müssen, die Besitzer ohne Steuermarke am Halsband betroffener Hunde aber in Gemäßheit gesetzlicher Bestimmung, insoweit keine Steuerhinterziehung vorlicgt, mit 3 Mark zu bestrafen sind. Eibenstock, den 31. Dezember 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Bg. Bckauntmachun g. Kerr Lommerzienrath Lrn8t Lu§o Dagobert V/iUrelm vörüsl ist heute aus weitere 6 Jahre als unbesoldeter Stadtrath verpflichtet und eingcwiesen worden. Eibenstock, den 3. Januar 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Der Schutzmann Kerr Lari ^otiLllL Leinised ist heute als stellvertretender Bollstreckungsbeamter hiesiger Stadt verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, den 3. Januar 1902. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Air. 188 des Verzeichnisses der dem Schank- und Tanzstüttenverbor unterstellten Per sonen ist zu stretchen. Stadtrath Eibenstock, am 23. Dezember 1901. Hesse. M. Savrcsrnndschau für das Königreich Sachsen. I Schluß.) Jedenfalls spiegelt sich auch in dem Rückgänge der sächsischen Staatseinnahmen, wie er »oni Finanzminster v. Watzdorf" in der allgemeinen EtatSdebatte der Zweiten Kammer sestgcuellt worden ist, die in unserem Vatertandc ebenso, wie im ganzen übrigen Reiche herrschende schwere wirthschaftliche Krisis wieder. Ist dieselbe doch in unserem Lande durch mehrere Katastrophen zum ganz besonderen prägnanten Ausdruck gekommen, von denen wiederum der Zusammensturz der Leipziger Bank die bei Weitem größte war. Zog doch das Fallissements diese« so an gesehenen FinanzinstitntS seine unheilvollen Krise weit über Sach- icns Grenzen hinaus durch ganz Deutschland, ja, sogar im Aus lande bis selbst jenseits des Atlantischen Ozeans wurden hier und da die Wirkungen des Leipziger Bankkraches verspürt. Mehr untergeordneter Art, aber immerhin selbst in ihrem beschränkten Rahmen verderblich genug, waren dann noch der Zusammenbruch der Dresdener Crcditanstalt für Industrie und Han del« und derjenige der Dresdener Spar- und Bar sch u ß b a n k. Zahlreiche Personalveränderungcn fanden durch Erncucrungen und Versetzungen in den oberen Verwaltungs posten de« Landes statt. Bon ihnen seien nur die folgenden erwähnt: Geh. Regierungsrath vr. Hübel von der Kreishaupt- mannschast Zwickau wurde zum neuen Amtshauptmann von Borna ernannt, an Stelle des zum Vortragenden Rath im Ministerium des Innern beförderten In. Fraustadt, tu. Ahrer, Oberregier- uugsrath im Ministerium de« Innern, erhielt seine Ernennung zum Stellvertreter des Vorstandes der KreiShauptmannschast Zwickau. RcgicrungSrath v. Oer in Bautzen wurde zum Amt«- hauptmann in Marienberg ernannt, OberregicrungSrath l>r. Gcnthe bei der Kreishauptmannschaft Bautzen trat in das Mi nisterium des Innern al« Vortragender Rath ein, RegicrungSrath v. Oppen rückte zum neuen Amtshauptmann in Plauen aus und der bisherige Amtshauptmann in Annaberg, Hanke, wurde zum Nachfolger des nach 44 jähriger Dienstzeit in den Ruhestand getretenen AmtShauptmannes v. Platzmann in Leipzig ernannt. Auch an der Spitze des sächsischen VolkSschulwcsens sand ein Wechsel statt, indem Herr Geheimrath IN. Kockel, der ausgezeich nete oberste Leiter diese« wichtigen Vcrwaltungszweiges, in den Ruhestand trat und zu seinem Nachfolger den Oberschulrach I)r. Vogel erhielt. Eine neue wichtige Verwaltungsbehörde trat am I. Ja nuar 190t mit dem OberverwaltungSgerichtshos in Dresden ins Leben; zum Vorsitzenden de« neuen hohen Ge richtshofes wurde Geheimrath I)r. v. Bernewitz, bislang Mi nisterialdirektor im Ministerin! de« Innern, ernannt. Im weiteren Laufe des Jahre«, am I. November, erfolgte die Er öffnung des neuen Amtsgericht« Aue. Die höhere» Bild ungsstätten de« Lande« wurden durch da« neubegründetc Lehrer seminar in Frankenberg vermehrt, dessen Eröffnung Ostern 1901 staUsand. Da« sächsische Staatsbahnnetz wurde im Jahre 1901 nur durch eine neue Linie vermehrt, durch die Linie von Alten bürg nach Langenleuba-Oberhain; doch sind inzwischen bereit wieder mehrere weitere Bahnlinien nahezu vollendet worden. Ein lange schwebende« Projekt, die Errichtung eine« großen Eentralbahnhofe« in Leipzig an Stelle der bisherigen sech« Bahnhöfe in dieser bedeutendsten Stadt des Lande«, hat im alten Jahre endlich bestimmtere Gestaltung durch das zwischen Preußen und Sachsen getroffene Abkommen erhalten, wonach ein gemein samer preußisch-sächsischer Ecntralpersonenbahnhos in Leipzig errichtet wird; er soll die größte Bahnhvfsanlage in ganz Deutschland werden und >2o Millionen Mart kosten. In Dresden-N. wurde am l. März der neue Personen - Bahnhof eröffnet: Von bekannteren politischen Persönlichkeiten unseres Vaterlandes wurden durch den Tod abbernfen außer dem Staatsminister vi. Schurig noch Professor IN . Bieder mann in Leipzig, der 'Nestor der sächsischen Nationalliberalen, und Geh. Hofrath IN. Ackermann, einer der Führer der Eonservativen und langjähriger Präsident der Zweiten Kammer. Ferner gingen mit Tode ab der nationalliberale Reichtags- abgeordnetc für Döbeln I)r. Lehr, der in seinem Wohnsitz Berlin starb, und der Landtagsvertrcter für Glauchau, A bg. B ö s n c ck. In Zwickau, der alten Schwancnstadt, wurde vom 7. bis 14. Juli das jüngste mitteldeutsche BundeS- schießcn unter zahlreicher Betheiligung von Schützenbrüdern aus dem ganzen Reiche abgehalten. In Dresden fand am 70. April die feierliche Eröffnung der 4. i n t e r n a t i a l c n Kunstausstellung in Gegenwart unseres KönigSpaareS statt. Die gewerbfleißige crzgebirgischc Stadt Buchholz beging am 19. 20. und 21. Juli das 400jährige Jubiläum ihre« Bestehens unter Bctheiligung zahlreicher Festgästc au« nah und fern. Zwei erhebende Gedenkfeiern fielen noch in den letzten Monat des Jahre« 1901. Da« in Chemnitz garni- sonircndc Infanterie-Regiment Nr. >04 „Prinz Friedrich August" feierte in den Tagen de« 6. bis 8. De zember da« Jubiläum seines 200jährigen Bestehens. Zahlreiche ehemalige Angehörige dieses tapferen, auf eine glorreiche Ver gangenheit zurückblickenden Regiments nahmen an der Jubelfeier thcil, die außerdem noch durch die Anwesenheit de« erlauchten ReginientSches«, des Prinzen Friedrich August, und de« General- fcldmarschalle« Prinzen Georg besonders ausgezeichnet wurde. Ferner beging man am 12. Dezember in allen patriotischen Bevölkerungskreisen unsere« Sachscnlandc« die Feier des 100. Geburtstage« des Königs Johann«, diese« hoch gelehrten, charakterfesten und leutseligen Fürsten, des Baier« König Albert«. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Großherzog von Hessen, der die Festtage beim Prinzen Heinrich in Kiel verlebt hatte, stattete aus der Rückreise nach Darmstadt dem Kaiserpaar im Neuen Palai« einen Besuch ab. — In einem dem Reichstage von seiner Petitions kommission neuerdings überreichten Berichte werden u. a. zwei besonder« wichtige Fragen behandelt: Der Neun-Uhr-Schluß der Apotheken und die Ausdehnung der Sonntagsruhe-Bestimmungen auf die Schankstätten. — Frankreich. Der sranzösischen Kammer liegt, wie bereit« berichtet, schon seit längerer Zeit ein Gesetzentwurf vor, durch welchen die Arbeiten zur Herstellung eine« den Atlantischen Ozean mit dem Mittelländischen Meere verbindenden Durchstichs, des sogenannten „Zwei M e e r e K a n a l «," der sechs De partements durchqueren würde, nämlich die Gironde, Lot et Garonne, Tarn et Garonne, Ober Garonne, Audc und Herault, als im öffentlichen Interesse gelegen erklärt werden sollen. Dazu wird au« Paris geschrieben: „Der landwirthschastlichc uud kommer zielle 'Nutzen dieser Wasserstraße ist unbestreitbar, und auch seine strategische Bedeutung kann nicht unbeachtet bleiben, vorausgesetzt, daß er rie richtigen Dimensionen erhält, so daß Kriegsschiffe mit größtem Tiefgang ihn benützen könnten, um von Meer zu Meer zu gelangen. Da« technische Komitee der Marine hat die Vorlage geprüft und sich günstig über dieselbe geäußert. Auf Gruud des der Kammer mitgctheülcn Berichtes wurde eine Kein Mission mit der 'Ausgabe betraut, die Bedingungen der Herstellung diese« Kanals einer Prüfung zu unterziehen. Ohne Zweifel wird sich auch da« Parlament für die Ausführung anssprcchen, allein daraus folgt uoch nicht, daß die Entscheidung nahe bevor steht. Die finanzielle Seite dieses großen Unternehmens bietet nämlich mannigfache Schwierigkeiten bar. E« sind auch ver schiedene Kombinationen vorgeschlagcn worden, allein man ist zur Erkenntnis; gelangt, daß ohne Mitwirkung des Staates keine der selben Zustimmung finden könnte, und der Staat scheint bisher noch nicht unbedingt zu einer Gewährleistung für dieses Unter nehmen entschlossen zu sein. Die Sache muß noch näherem Studium unterzogen werden." - England. Der König hat den Prinzen von Wales beauftragt, sich zur GeburtStagSseicr des Deutschen Kaisers nach Berlin zu begeben. — Südafrika. Nach amtlicher Feststellung betragen die bisherigen Verluste der Engländer in Südafrika 8l 750 Offiziere und Mannschaften, wozu noch 14000 Mann zu rechnen sind, die in den Lazaretten liegen. An kolonialen Invaliden werden ferner etwa 3000 gezählt, während etwa 2500 Zivilisten an »en Folgen des Krieges starben, und seit dem l. Dezember noch etwa 3000 Mann einschließlich kranker und invalider Soldaten abgingcn. Da« macht eine Gesammtzisscr von >04 250 an Abgängen im südafrikanischen Kriege au«, und hierin sind noch nicht einmal die etwa 25000 Offiziere und Mann schaften eingerechnet, die von den Buren gefangen genommen und später aber wieder sreigelassen wurden. Wahrlich eine fürchter liche Kostenrechnung. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Hcilbron vom >. Januar gemeldet: Am 28. Dezember zwischen 4 und 7 Uhr Abends wurde südlich »ou Vlakhausburg zwischen Frankfort und Tasclkop heftiges Geschützfeucr gehört. E« verlautet, daß sich eine größere Anzahs Buren in Leuwkop zwischen Tafelkop und Luidlcy versammeln. In Vrede sah man am 26. Dezember den Feind von Leuwkop aus mit dem Heliographen arbeiten. De Wet soll sich in Leuwkop befinden. — China. Die Frage der Thronfolge im chine sischen Reiche ist um einen Schritt der künftigen Lösung näher geführt. Der präsumtive Vater des in Aussicht genommenen, aber noch ungeborenen Erben der Kaiserkrone gedenkt in der nächsten Zeit sich zu — verheirathcn. Wie erinnerlich, ist an Stelle des abgesctzten Thronfolger«, des Prinzen Phchin, eine« Lohnes des Prinzen Tnan, und unter Uebergehung der übrigen Söhne dieses geächteten, ein Sohn de« jungen Prinzen Tschun, de« Spezialgcsandken seine« kaiserlichen Bruder« an den Ber liner Hof, zum künftigen Beherrscher de« himmlischen Reiche«