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»K»«« »SchinMch d«i »al und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnavend (Bormittag), LbonnementSpreiS betragt «eNkljShrlich l Mark Sv Pf. pr»num«r»»an. Anreigtl für Inserate werden bt» spätestens Mittags deS vorhergehenden Tages des Erscheinens erdete und die CorpuSspaltenjeile mit io Pf., unter „Eingesandt" mit so Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. LS. Dienstag, den 29. April I87S.4. Jahrg. Bekanntmachung, die staatliche Einkommensteuer betreffend. In den letztvergangenen Tagen sind den zur staatlichen Einkommensteuer Beitragspflichtigen Zufertigungen behändigt worden, aus welchen der auf das Jahr 1879 zu zahlende Steuerbetrag zu ersehen ist. Diejenigen Beitragspflichtigen, welche eine solche Zusertigung nicht erhalten haben, werden hiermit aufgefordert, sich wegen Mit- theilung des Ergebnisses ihrer Schätzung umgehend bei der hiesigen Stadtsteuer-Einnahme zu melden. Als erster Zahlungstermin ist der SO. April v. festgesetzt. Gegen Diejenigen, welche nach Verlauf von 3 Wochen, vom Zahlungstage an gerechnet, mit ihren Steuerbeträgen noch im Rückstände verbleiben, ist sofort das Mahn- resp. Executionsverfahren einzuleiten. Zwönitz, am 28. April 1879. Der B ü r g e r m e i st e r. Schönherr. Bekanntmachung, zwölfwöchrntliche Hundcspcrrr betreffend. In Niederzwönitz ist vor einigen Tagen ein der Tollwuth verdächtiger Hund getödtet worden. Nachdem sich bei der thierärztlichen Untersuchung ergeben hat, daß dieser Hund toll gewesen ist, so wird hiermit angeordnet, daß alle Hunde von heute an zwölf Wochen lang, mithin bis zum 17. Juli «. e. eingesperrt gehalten, oder nur mit einem gut construirten lind gut befestigten Maulkorb versehen, freigelasten werden. Wer dieser Anordnung zuwiderhandelt, wird nach § 12 des Mandats (vom 2. April 1796) mit einer Geldstrafe von 7 Mark 30 Pfg. bestraft. Zwönitz, am 25. April 1879. Der Bürgermeister. Schönherr. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 25. April. Zu der bevorstehenden goldenen Hochzeit des Kaiserpaares wird auch eine große Ovation beabsichtigt, die demselben in der frühen Morgenstunde seitens mehrerer hiesiger Gesangvereine, in Verbindung mit Deputationen von Ge sangvereinen der gesammten Provinz Brandenburg, dargebracht werden soll. Unterwanderen Pieren ist auch eine neuere Composition Wilh. Pfeisfer's in Aussicht genommen, und zwar „Ein Gebet für den Kaiser", für diesen Zweck eigens für Männerchor arrangirt, unter Begleitung großer Infanterie- und Cavalleriemusik, wodurch eine mächtige Wirkung erzielt werden wird. Swinemünde, 23. April. Soeben, 6^ Uhr Abends, hat im hiesigen Hafen eine Kollision des von Stettin «»gekommenen, mit Gütern nach Hull bestimmten englischen Dampfers „Albion" Kapitän Soulsby, mit dem auf dem Strom vor Anker liegenden, von Leed angekommenen lind mit Gütern beladenen englischen Dampfer „Orient", Kapitän Harcus, stattgefunden. Der erstere fuhr dem letzteren in die Backbordseite mit ziemlicher Gewalt und beschädigte ihn am Bng derartig, daß der Kapitän genöthigt ist, die in dem Vorderraum be findlichen Güter nach hinten bringen zu lassen. Das Krachen, als die beiden Schiffe sich berührten, war entsetzlich, und der Referent, welcher Augenzeuge des Untergangs der „Lady Catherine" vor einigen Jahren im hiesigen Hafen gewesen war, glaubte bestimmt, als er die Schiffe dicht aneinander liegen sah, daß sich die Katastrophe von da mals wiederholen würde. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall ge wesen. Die Oeffnung, welche dem „Orient" durch den furchtbaren Stoß am Bug beigebracht worden, soll mehrere Fuß groß sein und beinahe bis znm Wasserspiegel hinunterreichen. Die Kollision fand unweit der Stelle statt, wo die „Lady Catherine" untergegangen war. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß, wenn der „Albion" einen geraden Steven gehabt, er dein „Orient" die Planken bis zum Wasser spiegel herab eingedrückt hätte und daß der Dampfer unrettbar ver loren gewesen wäre. Der Untergang hätte dann wahrscheinlich in ebenso kurzer Zeit flattgefunden, wie im Jahre 1875 der der „Lady Catherine". Wem die Schuld bei diesem Zusammenstöße beizumessen, oder durch welchen Umstand derselbe herbeigeführt worden ist, darüber hat man bis jetzt noch' nichts Näheres erfahren können. Oestekreich. Wien, 26. April. Die gestrige Soiröe bei dem Grafen Andraffy anläßlich der silbernen Hochzeit des Kaisers war äußerst glänzend. Die Auffahrt der Gäste zu derselben dauerte zwei Stunden. Der Kaiser erschien um 10^ Uhr und wohnte dem Feste eine Stunde bei. Anwesend waren unter vielen Anderen noch die Erzherzoge, Prinz Leopold von Bayern, Graf Schuwaloff, die Minister, zahlreiche Mitglieder des diplomatischen Corps, Vertreter der Aristokratie und viele Mitglieder von Deputationen. Prag, 24. April. In 'Reichenberg ist das Stadttheater drei Stunden nach der Festvorstellung abgebrannt. Dasselbe war 1820 erbaut und Eigenthum der Tuchmachergenosseuschaft. Das Gebäude war versichert, doch erleidet der Theaterpächter Nicolini bedeutenden Schaden. Rumänien. Der Polizeichef von Galatz, Major Christea, wurde, wie die Galatzer „Vocea Covurluinlui" schreibt,. am 19. d. von dem Musikanten Tratenu meuchlings ermordet. Der Mord hatte politische Motive. Der Mörder wurde verhaftet, derselbe weigert sich jedoch beharrlich, irgend ein Eingeständniß zu machen. Rußland. Ein Bruder des russischen Kaisermörders namens Wassily Solowjeff stürzte sich — wie der Petersburger „Golos" schreibt — am 17. d. von der Simeonoff'schen Brücke in den Newafluß hinab, wurde jedoch gleich wieder herausgezogen und zum Leben ge bracht. Der Selbstmordkandidat gab an, daß er unter den gegen wärtigen Verhältnissen, wo sein Bruder den Kaiser ermorden wollte, nicht leben könne und wolle. Uokales und Sächsisches. Zwönitz. Der hiesigen Volksbibliothek ist neu zugegangen: Bericht der Königlich Sächsischen Bezirkscommission für die Tabaks- Enquste nebst stenographischen Protokollen über die Vernehmungen von Sachverständigen und Zeugen. Dieser Bericht behandelt haupt sächlich die technisch-geschäftliche und wirthschasls-politische Seite der Tabakfrage, während die über 72 vernommene Sachverständige und Zeugen aufgenvmincuen stenographischen Protocolle außerdem noch sehr eingehende Mittheiluugen über das ganze gewerbliche und ge sellschaftliche Leben und die Arbeiterverhältnisse enthalten. Ferner hat Herr Bahnmeister Weidel hier schenkungsweise überlasten: Or. von Falkenstein, I. P. — Johann, König von Sachsen. — Im Aushebungsbezirk Stollberg kamen am Freitag aus den Ortschaften Kirchberg, Kühnhaide, Lenkersdorf, Lugau, Meiners dorf, Mitteldorf, Niederdorf, Neuwiese und Niederwürschnitz 210 Mann