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UMtt sill MW LlsN Kmls für die Königliche Amtshanptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. unä Hmgegenä. Erscheint seil äem Iakr« 1841. >«- wochknblatt für wilsdr»ff rrsch.int »öchkntlich drei»«! »nd zw«r m»»t««s, »,chr und Zr,i!a,s abend; t Ubr für de» folgenden Ta,. — »e,u«spreis bei Seibßabboln», »«» der Druckerei sowie «llen Postämter» nionatlirb ü» pf,„ vierleyädlich I,»o Mf, i» Sl«»I- b^iik zugeiragen monaNich to pf,„ »ierleljährlich l.Ii Mk., bei 5«ib»«bdolun, v«n unseren kandanegabeßellen monatlich «0 psg„ merleljSbrlich ;,^s Mk., durch unsere Landanrrräger zugetragen monatlich »5 pfg., vierteljährlich I,ss Mk. — Im Falle Sherer Gewalt, Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Kei- . »ngen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen bat der Sezieber keinen An spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de; Bezugs preises. 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Lokalblatt für Wilsdruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Koufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Böhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshause», .Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr^45, j Sonnabend, den 15. April 1916. j 75 Jahrg. Die amtlichen Bekanntmachungen befinden sich in der Beilage. Das große Völkerringen. hat. diesmal Eine Kecle — unä eine Hat! Es war die höchste Zeit, daß für die gedrückte» Seelen der Vierverbändler wieder einmal etwas geschah, was sie aufrichten konnte, und da von den Schlachtfelder» nichts Tröstliches zu berichten war, versuchte Herr Asquith es mit seiner schon ost bewährten Beredsamkeit. Er hatte französische Gäste zu bewirten, und gab ihnen — Steine statt Brot. Keine Zusage wirksamerer britischer Ent lastung auf der Westfront, kein Versprechen einer Milderung ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Nöte, aber schöne Worte, die Hülle und Fülle. Auf seine gallischen Zuhörer wird er damit un Augenblick wohl einigen Eindruck gemacht haben; bis der unbarmherzige Herr Clemenceau im Bunde mit dem Senator Humbert sich seine heuchlerischen Redensarten aufs Korn nehmen wird. Sonst aber wird von dieser Antwort auf die Reichstagsrede unseres Reichskanzlers nichts anderes übrig bleiben, al- eine neue Lufterschütte rung — weiter nichts. Der englische Ministerpräsident will von Herrn v. Beth mann Hollweg falsch zitiert und falsch verstanden worden sein und spielt sich deshalb als die arme verfolgte Unschuld auf. Diese rührende und gerade Herm Asquith besonder- gut anstehende Pose in allen Ehren, aber er bestätigt nur aufs neue, was der deutsche Kanzler von ihm behauptet hat: daß er von unserer Bereitwilligkeit, über ernst hafte Friedensangebote in Besprechungen einzutreten, gar keine Notiz geuommm, vielmehr die endgültige Vernichtung der militärischen Macht deS preußischen Staates als seine Hauptfriedensforderung bezeichnet wieder verblieben also werden wir Dabei ist der britische Staatsmann auch uns ganz gewiß mit ihm nicht an einen Tisch zusammen setzen, um zu prüfen, ob man nach zwanzig KriegSmonaten vielleicht endlich zu einer Verständigung gelangen kann. Eine solche Konferenz, sagte der Kanzler, wäre beendet, noch ehe sie begonnen. Herr Asquith versucht eS aber mals mit der berühmten Unterscheidung zwischen dem friedlichen Deutschland von ehedem, dem man gar nicht an den Kragen wolle, und dem militaristischen Preußen, das an allem Unglück dieser Welt schuld sei; er vergießt wieder einige Krokodilstränen über daS Schicksal Belgien-, Serbien- und Montenegro- und redet von der preußischen Polenpolitik als dem größten Fehlschlag der preußischen inneren Politik, m vielleicht bester, wenn er sich etwa- mehr um die Verhältnisse in Irland bekümmern wollte als um die jenigen unserer preußischen Polen, von denen er spricht wie der Blinde von der Farbe. WaL Serbien und Montenegro betrifft, so können wir ja ruhig abwarten, wie Herr Asquith eS anstellen will, sie wieder zu russischen Vasallenstaaten und zu Werkzeugen britischer Ränke auf dem Balkan herzustellen. Der Balkan M weit und die entthronten Könige mit ihren landstüchtigen Recnernngen essen da» Brot der Verbannung — daS Bei- Ael Belgien- vor Augen, dem der Vieroerband schon seit r/-Zähren verspricht, daß er eS befreien werde, und das doch «fest m unserer Hand" bleibt, ein Faustpfand des hundertsten Male versichert jetzt Herr Asqutth, daß es ohne das .alte" Belgim keinen Frieden geben er es versuchen, Antwerpen und ^"ttuhundNamurundOstendeundZeebrüggewieder iu bekommen. Aber mit schönen oder un- . da nichts zu machen — hundert Meter ^^^EUPaben wregen schwerer al- die stärksten Worte, Hohenborn im Reichstage, und eherm Mauer immer noch in Belgien und Frankrelch und wo sie nicht steht, da dringt sie unwiderstehlich werter vor in Feindesland. Langsam aber sicher ist unsere Parole; Herr Asquith stößt rasch zu — aber m tue Lust. In diesem harmlosen Vergnügen brauchen wir ihn nicht zu stören. Selbst dann nicht, wenn er seine Redensarten von König Georg in etwas verwässerter Form wiederholen läßt, wie es der englische Monarch be, dem Empfang der französischen Parlamentarier tun mutzte. Wir haben unterdessen nnen netten kleinen Staat»- vertrag mit Rumänien abgeschloffen, ohne viel rednerische- Wesen von der Sache »u machen. Ein Abkommen zur Erleichterung des Warenaustausche» und der Waren- durchfuhr. Sieht ganz harmlot aus und mag auch in Friedenszeiten ein alltägliches Ereignis seuu Aber nicht wahr — vor einem Jahr« wäre die rumänische Regierung einen solchen Patt mit an- noch nicht eingegangen. Da- mals bestanden »och allerhand Hoffnungen und Snt- wick; ff« »»» mck »sammtngstbroch«, wenn ihre Urheber — in Petersburg und Paris, in Rom und London — es auch nicht wahrhaben wollen, in Bukarest hat sich der Blick für die politische und militärische Lage Europas geschärft, und nach einigen begrenzten Vor läufern hat uns Herr Bratianu jetzt einen Vertrag zuge standen, der die .wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland, die durch den Kriegszustand stark gelitten haben, soweit wie möglich wiederherstellen und entsprechend den gegen seitigen Interessen erleichtern soll". Die wirtschaftlichen — waS das in diesen Zeiten der Aushungerungspläne bedeutet, braucht nicht weiter ausgeführt zu werden. Von einer .rettenden Tat* sprach unser Kaiser, als e» vor einem Vierteljahrhundert gelungen war, die ersten Handelsverträge zum Abschluß zu bringen. Eine segensreiche Tat ist auch dieses Abkommen mit Rumänien, das um so schwerer wiegt, als es mitten im Kriege zu stande gekommen ist und deutlich sichtbar macht, wie wir in Wirklichkeit jetzt mit dem Grenznachbarn Bulgariens stehen. Mag Herr Asquith sich weiter in hochmütigen Gesten gefallen, damit wird er keine Sch' ^en gewinnen. Wir haben, wie er sieht dringlicheres zu tum Der Krieg. Der cieutkcke Generatstabsbenickt. Großes Hauptquartier, 13. ?lpril. Westlicher Kriegsschauplatz. Im allgemeinen konnte sich bei den ungünstigen Beob achtungsverhältnissen des gestrigen Tages keine besondere Gefechtstätigkeit entwickeln, jedoch blieben beiderseits der Maas, in der Woevre-Ebene und auf der Cote südöstlich von Verdun die Artillerien lebhaft tätig. — Südöstlich von Albert nahm eine deutsche Patrouille im englischen Graben 17 Mann gefangen. — Ein französischer Gas angriff in Gegend von Puisaleine (nordöstlich von Com- pisgne) blieb ergebnislos. Östlicher Kriegsschauplatz. Südlich des Narocz-SeeS verstärkte sich das russische Artilleriefeuer gestern nachmittag merklich. — Östlich von Baranowitschi wurden Vorstöße feindlicher Abteilungen von unseren Vorposten zurückgewiesen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. * 70 Kilometer franrLNstke front emgeäröckt. Der Kriegsberichterstatter der Kölnischen Zeitung auf dein Westschauplatz meldet, daß durch die Einnahme von Bsthiucourt der letzte Rest der ursprünglischen franzö sischen Front vor Berdun in unsere Hand gefallen ist. Vom Walde von Aoocourt bis zum Fuße der Cotes Lor raines bei Hamplon haben wir sie in einer rund 70 Kilo meter langen Linie eingedrückt, stellenweise auf mehr als acht Kilometer Tiefe. Man vergleiche damit, was die gewaltige französische Eeptemberoffensive erreicht hat: günstig gerechnet Front verschiebungen von 25 Kilometer Breite und viel geringerer Tiefe. In der Champagne war das französische Vor dringen gleich nach dem ersten überraschenden Ansturm zu Ende, bei Verdun dringen wir seit Beginn der Offensive unaufhaltsam Schritt für Schritt vor. Englands Wut über die Zeppelinangriffe. Das .Berner Jntelligenzblatt" erfährt aus verläßlicher Quelle über die wahre Wirkung der Zeppelinangriffe auf England: Die Angriffe haben furchtbare Zerstörungen an gerichtet. Ganze Häuserblocks sind zusammengestürzt. Die Wut der Bevölkerung ist unbeschreiblich. Jetzt erst fühlt man in London, daß sich England im Krieg befindet. Rüstungen jeder Art nehmen immer größeren Umfang an. Bisher überschritten die Schadenersatzansprüche 15 Millionen Franken. Vie I^age vor Verclun. Der 6. »/.-Berichterstatter der Köln. Ztg. meldet aus dem Groben Hauptquartier vom 12. April: Trotz der seit vielen Wochen behaupteten Erschöpfung der deutschen Hilfsquellen, trotz der phantastischen Verluste, die der Gegner für uns ansetzt, nimmt die deutsche Offen sive vor Verdun unverkennbar ihren Fortgang. Das ist der «ckxMchfte U«te»schi<»t> g»g« die französisch« Offensiv« i» der Champagne, veren Mrksier Stotz zu Anfang erfolgte und die dann immer mehr abflaute. Seit den letzten Tagen tobt, wie besonders aus französischen Berichten hervorgeht, eine fast einheitliche Schlacht auf der Linie von Aoocourt bis Vaux, deren heftigstes Ringen an folgenden Stellen vor sich geht: nordöstlich von Aoocourt, im Süden des Forges-Baches, von den Hängen der Höhe 304 bis südlich Böthincoutt; vom „Toten Mann" bis zum Dorf Cumiöres, östlich von der Maas -um Pfefferrücken, endlich auf der Linie südlich vom Dorfe Douaumont durch den Caillette-Wald bis -um Dorfe Vaux. In dem Hin- und Herwogen der wütende» Stötze und Gegenstöße läßt sich bisher als Ergebnis «« langsames Vorwärtskommen der Deutschen erkennen. Bezeichnend ist, daß neuerdings in der französische» Presse die Hervorhebung der unerhörten Tapferkeit des französischen Soldaten immer leidenschaftlicher wird. Di« Franzosen haben es immer Lurch ihre ganze Geschichte hindurch vom Rolandsliede an verstanden, ihre Mieder lagen ganz besonders zu verherrlichen. Die Verwendung der Rekruten von 1916 wurde neulich schon bekanntgemacht: ferner ist ein außerordentlicher Verbrauch an Reserven festgestellt. Wie weiter bekannt wird, haben die Franzose« außer 150000 Mann an Toten, Verwundeten und Ge fangenen (das sind etiva vier Armeekorps), nicht rvemgea tls 200 Geschütze vor Verdun eingebüßt. Russische Schlappe in Persien. Das türkische Hauptauartier meldet, eine aus per sischen Kriegern und unseren Abteilungen bestehende Truppenmacht griff am Morgen des 8. April bei Sauttch- bulak und Umgegend russische Kavallerie an, deren Stärke auf ungefähr drei Regimenter geschätzt wurde, und zwang sie in der Richtung auf Urmia zu fliehen. Die persischen Krieger zeichneten sich bei dieser Gelegenheit besonders aus. Die Wahrheit über Gallipoli. Ein amtlicher Bericht des Generals Monroe über die militärische Lage, die er bei seinem Eintreffen im Oktober auf der Halbinsel Gallipoli vorfand, fällt ein vernichtendes Urteil über die ganze abenteuerliche Expedition. »Die Truppen hielten", so sagt General Monroe, «eine Linie besetzt, welche alle möglichen militärischen Mängel zeigte. Die Expedition besaß keine Basis, welche eine schnelle Zu fuhr von Vorräten und Mannschaften ermöglichte. Bei einem Schneesturm im November kamen 200 Mann infolge der Kälte um, und nachher wurden 10 000 Kranke fort geschafft. Am Abend des 8. Januar wurde eines der Kriegsiransportschiffe, der .Prinz George", mit 2000 Mann an Bord, von einem feindlichen Torpedo getroffen. Der Torpedo explodierte aber nicht." — Der Bericht erregt i» ganz England höchst unliebsames Aufsehen und gibt ver schiedenen Blättern Veranlassung zu Vergleichen mit der Lage in Mesopotamien, wo man ernstlich für die Expedition des Generals Townshend in Kut-el-Amara fürchtet. I^anclung cles Vierverbancles ruf Kreta? Eine Vergewaltigung Griechenlands reiht sich an Lie andere. England, der .Beschützer der Keinen Nationen" hat im Bunde mit Frankreich sich eben erst auf Kepha- lonia festgesetzt und richtet seine Blicke schon wieder auf ein größeres Objekt, unbekümmert um die Verletzung der griechischen Hoheitsrechte. Aus London wird gemeldet: Eine Landung der Verbündeten auf Kreta kann als unmittelbar bevorstehend angesehen werden. Die Alliierten wünschen dort eine Flottenbafis einzurichten, um die V-Boote im Mittelmeer wirksam bekämpfe» zu können. Die Engländer glauben, daß sich auf der Insel Versorgungsstationen für die V-Boote befinde» und werden jede Bucht an der Küste genau untersuche«. Die bittere Pille soll Len Griechen dadurch versüßt werden, daß man in London betont, es handele sich nur um eine vorübergehende Besetzung und die griechische» Hoheitsrechte sollen nicht beeinträchtigt werden. Al» ob die Besetzung an und für sich schon die Außerkraftsetzung dieser Hohettsrechte bedeutete I Zugleich wird in Aussicht gestellt, daß, wenn Griechenland sich füge, es vielleicht unnötig sein werde, andere jonische Inseln für Flotte»- zwecke zu benutzen. Ein Verspreche», das eia« «eu« scharte Drohung in sich birgt. Ägypten als Kriegs-»»«. Die großbritannische» Gesandtschaften im »eutrale« Auslande machen bekannt, daß in Zukunft Ägypten als zur Kriegston« gehörig -» betrachte» iU. Gesuch», »m