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Amts- M AiUUbtlltt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelcgr.-Ädrrllr: Amtsblatt. sezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hanne bohn in Eibenstock. 53. Jahrgang. — — —— Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 2il». LS. Sonnabend, den 10. Februar Zwangsversteigerung. Das im Gundbuche für Hundshübel Blatt 65 auf den Namen des verstorbenen Tisch lers Alorlt« I «»nIinrÄt in .Hundshübel eingetragene Grundstück soll am 30. März 1906, vormittags 10 Mr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs Hektar 8,8 Ar groß und auf 7985 Mark - Pfa. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus mit Stickmaschinensaal, Gras- und Vorgarten nebst Schuppen; zur Landesbrandkasse ist es mit 7830 Mk. - Pfg. geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 0. Januar 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumclden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegcnstehcndes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de- Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. . ' Eibenstock, den 8. Februar 1906. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 229 für den Stadtbezirk (Firma: Nvimnim Atolle in Eibenstock) eingetragen worden, daß der bisherige Inhaber Lsrmann Srolts ausgeschicden, daß Inhaberin Frau Liss Stolls geb. Sisxsl in Eibenstock ist, und daß dem Kaufmann Üsrrnann Stolls in Eibenstock Prokura erteilt worden ist. Eibenstock, den 8. Februar 1906. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Stickereifabrikanten Nlnx Ikmil Xv^lmnnn in Eibenstock wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlnßverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver wertbaren Vermögensstücke der Lchlutztcrmin auf den 10. März 1900, vormittags 0 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, den 8. Februar 1906. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 272 für den Landbezirk die Firma: KInxvr (Inhaber und »nckalk I nxer) in Schönheide eingetragen worden. Gesellschafter sind die Bürstenmacher LrisckricU Albsrp Hnxesr und Lrisckrlob Luckolk UnAsr in Schönheide. Die Gesellschaft ist am 1. Mai 1904 errichtet worden. Angegebener Geschäftszweig: Bürstenfabrikation. Eibenstock, den 8. Februar 1906. Königliches Amtsgericht. Königliche Baugcwerkcnschulc z» Plauen i. B. Beginn des Sommeryalöjayres am 23. April 1006. Anmeldungen bis zum 15. März. Durch die Neueinrichtung der Sommerkurse ist zur Zeit den Schülern andrer Baugewerkenschulen Gelegenheit zum Uebertritt in die entsprechen den Kurse einer staatlichen Baügewerkenschule geboten. Plauen i. V., am 10. Februar 1906. Die Direktion. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Meldung der „Königsberger Allgem. Ztg.", daß für Südwestafrika zwei Nachtragsetats in Aussicht stehen, wird an der zuständigen Stelle in Berlin als absolut falsch bezeichnet. — Die „Staatsb.-Ztg." berichtet, das Reichsmarineamt wolle die Flotten Vorlage von 1906 erweitern durch Herabsetzung des Lebensalters der Linienschiffe von 25 aus 20 und der Kreuzer von 20 auf 15 Jahre. Ein solcher Ent schluß wäre nur mit Freuden zu begrüßen: hoffentlich be wahrheitet sich die Meldung. — Gouverneur v. Lindequift meldet aus Deutsch Südwestafrika: Isaak Witboi, ältester Sohn und Nachfolger 'Hendrik Witbois, hat sich am 3. Februar mit 21 Männern in Nunub (16 Kilometer nördlich Stamprict- fontein) gestellt und 13 Gewehre abgeliesert. Dies ist anscheinend der Rest der diesseits der Grenze befindlichen Witbois. Aus Zeitungen ersah ich, daß Isaak Witboi viel fach mit dem Unterkapitän Samuel Isaak, der sich zuerst er gab, verwechselt wurde. — Berlin, 7. Febr. (Amtl. Meldung). Morenga und Johannes Christian saßen nach Aussage aus dein Hottentottenlagcr entflohener Kaffern noch am 29. Jan. bei Hartebeestmund. Unsere Patrouillen fanden die Linie Eendoorn—Kaunas und östlich vom Gegner frei. Major v. Estorfs zieht die Abteilung Heuck (I. Komp. Rgts. I, 7. Komp. Rgts. 2 und 2 Geschütze der 9. Battr.) von Groen- doorn nach Velloor heran. Am 31. Januar raubte eine aus den kleinen Karasbergen gekommene Hottentottenbande von von etwa 30 bis 40 Gewehren westlich Keetmanshoop Vieh. Hauptmann Salzer, Generalstabsoffizier beim Hauptquartier, nahm sofort mit 1 c> Gewehren die Verfolgung auf und erreichte den Feind bei Gobas, 10 km südwestlich Keetmannshoop. Nach kurzem Gefecht, wobei diesseits l Reiter und ein eingeborener Soldat verwundet wurden, entflohen die Hottentotten nach dem Löwcnfluß, ein Nebenfluß des Fischflußes (etwa 35 km südlich Keetmannshoop). Von hier aus setzte jedoch Haupt mann Wobring, Generalstabsoffizier der Südetappe, mit 70 Gewehren die Verfolgung fort und holte den Feind am 1. Februar abends in den Kleinen Karasbergen ein. Nach einstündigem Gefecht floh der Gegner unter Verlust von 5 Toten und Zurücklassung der größeren Hälfte des geraubten Viehes. Diesseits wurden ein Offizier und ein Unteroffizier verwundet. Cornelius hat sich anscheinend in mehrere Banden geteilt. Hauptmann Volkmann steht mit 4. Komp. Rgts. 2 und Teilen der 4. Ersatzkompanie bei Kunjas und hat die 5. Komp. Rats. 2 nach Sinclair-Mine vorgeschoben zur Aufklärung der Gegend westlich Gobis, wohin anscheinend die Werften des Cornelius zurückgegangen sind. Verfügbare Teile der Ersatzkompanie 1» und der 4. Etappenkompanie sind aus dem Nordetappenbereich und die 2. Ersatzkompanie von Tsub zur Unterstützung Volkmanns nach Grootfontein herangezogen worden. Die 7. Kompanie Rgts. 1 durchstreift von Rictkühl (lo km westlich Gideon am Leberfluß) aus den Schwarzrand. — Wilhelm Maharero, ein Sohn des Herero-Oberkapitäns Samuel Maharero, ist, wie erst jetzt bekannt wird, am 25. November 1905 in Tsau südwestlich des Ngami-Sees in Britisch Betschuanaland Protektorat gestorben. — Frankreich. Wie der Draht aus Paris meldet, erklärte der Marineminister Thomson Mittwoch abend in der Marinekommission, daß das Programm des franzö fischen höheren Marinerats gegenwärtig angesichts der von allen übrigen Nationen unternommenen Anstrengungen als ein Minimum anzusehen sei, das sicher überschritten werden dürfte. Die Arbeiten des Ministeriums über die nächsten Neuherstellungen würden sich hauptsächlich auf Unterseebote und deren Aktionskreis, sowie auf Panzerschiffe beziehen. Da die Vermehrung der Schiffseinheiten eine Vermehrung der Mannschaften zur Folge haben werde, so sei ein Gesetzent wurf, betreffend die Sicherstellung des Marine-Ersatzes aus gearbeitet worden, der alsbald dem Parlament vorgelegt werden würde. Die Zahl der Seeoffiziere würde gleichfalls vermehrt werden. Schließlich teilte der Minister mit, daß er besondere Maßnahmen getroffen habe, uni die Rekrutierung der Mannschaften der Unterseeboote zu erleichtern, und machte Angaben über die im Jahre 1905 stattgehabten Verbesserungen der verschiedenen Verpflegungsmittel. Die Kommission be schloß sodann, die Vorschläge de Lanessans abzulehnen mit der Begründung, daß der Flortenplan des Marineministers Thomson weit vollständiger sei. — Amerika. Aus Washington wird gemeldet, daß die Regierung der Vereinigten Staaten in Erwartung von Unruhen in China nicht bloß Truppen nach den Phi lippinen entsendet, sondern auch die Kreuzer Chottanooga und Galoeston, die sich gegenwärtig im Mittelländischen Meere befinden, dorthin beordert, wohin der Kreuzer Conrad bereits unterwegs ist. Der Laffan-Korrespondent in Manila tele graphiert: Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen auf den Philippinen, General Wood unternimmt nach Ein treffen der dorthin unterwegs befindlichen Regimenter Manöver in größtem Maßstabe, um die Truppen aus den etwaigen Dienst in China vorzubereiten. — Santiago (Chile), 7. Februar. Ein Besorg nis erregender Streik ist -in Antofogasta unter den Leuten der Oruru-Eisenbahn ausgebrochen. Bei einem damit im Zusammenhang stehenden Tumult sollen nach amt lichen Nachrichten gegen 100 Menschen getötet sein, darunrer auch ein englischer Untertan. Die Regierung hat Schiffe mit Truppen nach Antofogasta entsandt. Die ganze Nrbeiterbe- völkerung des Landes ist von einer bedrohlichen Unruhe er griffen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Auch für die diesjährige Bausaison scheint sich hierorts eine rege Tätigkeit entwickeln zu wollen, die noch weiter gesteigert werden wird durch den in städtischer Regie auszuführenden Bau unseres neuen Rathauses; hoffentlich richten sich unsere hiesigen baugewerb lichen Betriebe auch ihrerseits darauf ein, den fort schreitenden Ansprüchen in jeder Beziehung gerecht werden zu können. Nicht zu unterschätzen hierbei wäre auch die durch Anschaffung eines Gasmotors gebotene kleine Bemebskraft- maschine. Insbesondere ist auch bei Bewilligung des neuen Rathauses durch das Stadtverordnetenkollegium ausdrücklich die mit Freuden zu begrüßende Anregung gegeben worden, daß bei diesem städtischen Bau alle Ausführungen soviel als möglich an einheimische Gewerbetreibende vergeben werden möchten; denn eine bessere Gelegenheit für die städtischen Be Hörden, auch ihrerseits zur Hebung und Förderung des ein heimischen Gewerbefleißes beizutragen, ebenso aber auch eine bessere Gelegenheit für die hiesigen Gewerbetreibenden, ihr Können und ihre Leistungsfähigkeit zu beweisen, dürfte es wohl kaum geben, als unseren neuen Rathausbau. Auf der einen Seite 'würden die Arbeitslöhne, Herstellungskosten re. für viele Arbeiten, wie Fenster, Türen, Schlösser, Zement steinartikel, Dachdecker- und Klempnersachen re. in unserem Ort verbleiben, und auf der anderen Seite könnte unsere Stadt ihrerseits auch stolz sein, ihr Rathaus soviel als mög lich von hiesigen Gewerken gut und billig ausgeführt zu sehen! Wie schön märe es, wenn die hiesigen Glaser, Tischler, Schlosser, Zementsteinfabrikanten, Klempner re. sich dann auf den Rat- hausneudau als ihr „Meisterstück" bemfen könnten, anstatt daß im anderen Falle nicht unerhebliche Summen nach aus wärts geschleppt und dann später vielleicht sogar die hiesigen Gewerken bei auswärtigen Konkurrenz-Ausschreibungen einfach mit der Bemerkung abgespeist würden, „daß sie doch nicht einmal ihr eigenes Rathaus hätten ausführen können und dürfen!" Denn welche auswärtige Stadtverwaltung oder sonstiger Bauausführende soll dann zu Eibenstocker Lieferanten Vertrauen haben, wenn cs nicht einmal die eigene Stadt verwaltung haben könnte? Wie schön wäre es, wenn später einmal das neue fertige Rathaus von auswärtigen Interessenten, Gemeinden re. besichtigt werden sollte und dann ruhig gesagt werden kann: „Fenster, Türen, Zementverzierungen, alles bis hinauf zum Blitzableiter ist hiesige Arbeit, ist „mucke-, in llibkmstaak." Dies würde die gesundeste, beste Reklame für unsere hiesigen Gewerbetreibenden und das beste Mittel zur Förderung des einheimischen Gewerbefleißes sein! Hoffent lich benützen aber auch alle die hiesigen für das Baugewerbe arbeitenden Gewerken diese sich ihnen bietende Gelegenheit und geben dem Stadtrat und dem Bauausschuß auch Ver anlasiung, alle diese Sachen im Orte anfertigen zu lassen. Billig und gilt! Das soll die Losung sein, denn minder wertige Arbeiten dürfen unter keinen Umständen geliefert werden! — Carlsfeld. Am 1. dss. Mts. wurde vom Carls- feldcr Forstpersonal im dortigen Staatsforst ein totes Reh unterin Schnee versteckt aufgefu iden. Durch die von der Gendarmerie aiigestellten Recherchen wurde ermittelt, -aß der Fabrikarbeiter Sch. das jedenfalls ermattete Reh mit einer Schaufel erschlagen, und um es später kür sich zu verwenden, im Schnee verscharrt hatte. Sch. gab den Tatbestand zu und wird sich wegen Wilddieberei vor Gericht zu verant worten haben. — Leipzig, 8. Februar. Se. Maj. der König ge denkt in den Tagen vom 19. bis 22. d. M. der Stadl Leipzig