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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung VrzUySprei» vierteljährlich Mk. iLd «tnschlietzl de« «Illustrierten UnterhaltungSbloriS- in der U^chäft»st<llt, bei unseren Boten sowie bei allen Rrtchdpostanstalten. Erscheint täglich abend« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den salzenden lag. Tek -Zdr.: -mksötatt. für Eibenstock, Larkfeld, hundrhübel, ^UgvvtUtt Neuheide, Gberftiitzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sofa, Unterftützengrün, Möenthal usw. verammortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn tn Eibenstock. Anzeigenpreis: dis klemspaltige Zeile 1> Psg-, silr auswärtige 15 Pfg. Im Beklameteil di» Zeile SO Psg. Im amtlichen Telle di« gespaltene Zetle 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätesten» »»rmittag« 10 Uhr, für größere Tag« »»rher. Aerusprecher Kr. 116. IS17. ^71S. — «4. Jahrgang. , Domerstag, de« 25. Jaume Als Ortsrichter für Wildenthal ist vom unterzeichneten Königlichen Amtsgericht der Schmiedemeister Kerr krieärivb Voxvl in Wildenthal in Pflicht genommen worden. Eibenstock, den 23. Januar 1917. Königliches Amtsgericht. Zuverlässiger Mann für den vaterländischen Hilfsdienst als Vertreter des etnb-rnfene« Rat-Voll ziehers oder zur Mitarbeit in der städt. Lebensmittela-tetlung gesucht. Bewerbungen sofort erbeten. Eibenstock, den 24. Januar 1917. Der Staötrcrt. Städtische Strickereiansgabe. Die noch außenstehenden Strickarbeiten sind unbedingt morgen Donnerstag, den 25. dss. Mts., abzuliefern. Von der Einhaltung der Frist hängt es ab, ob nächste Woche wieder neue Arbeiten ausgegeben werden können. Eibenstock, den 24. Januar 1917. Der StaötrcU. Dom Weltkrieg. Siegreiches Treffen mit englischen leichten Seestreitkräften. England kraucht russisches Getreide! Ter, rege Unternehmungsgeist unserer wackeren Seewehr hat wiederum zu einem erfolgreichen Zu sammenstoß mit englischen leichten Flottenstreilk'räf- ten geführt, über den wir heute morgen folgendes Sonderblatt veröffentlichten: (Amtlich.) Lerii«, 23. Januar. Sei einer Unter nehmung von Teilen unserer Torpedoboots- -reitkräfte kam es am 23. d. M. früh in den Hoof- -en zu einem Zusammenstoß mit engtischen leichten Streitkräften. Hierbei wurde ein friud- licher Zerstörer während des Lampfes vernichtet, ei« zweiter wurde nach dem Gefecht von nnsrren Flug zeugen in sinkendem Zustand beobachtet. Von unseren Torpedoboote« ist eines durch erlitte«« Havarie in Seenot gerate« und hat nach eiagrgangcnen Meldung!« de« holländischen Hafen Hamiden angetanse«. Unsere übrigen Laote sind vollzählig mit geringen Verluste« zurück gekehrt. Der Ches des Admiralstabrs der Marine. Weitere Nachrichten von See besagen: London, 22. Januar. Lloyds meldet: Der japanische Dampfer „Kisagata Maru" (2588 Tonnen i ist versenkt worden. Der englische Dampfs.- „Baron Sempill" (1607 Tonnen) ist wahrschein lich versenkt worden. London, 22. Januar. Lloyds meldet, daß der englische Fischdampfer „Certus" versenkt worden sei. Als eine Folge der unermüdlichen Tätigkeit un serer T'-Boote ist ferner das Verlangen Englands nach russischem Getreide anzusprechen: Stockholm, 22. Januar. In den russischen Ministerien wird nach einer Meldung der „Börsen- Zeitung" gegenwärtig eine Note der englischen Negierung beraten, die die Ausfuhr von 350 Mo Tonnen russischen Weizens fordert. Tie Note saat, die englische Lebensmittelfrage beginne sich in bedenklicher Weise zuzuspitzen. Nach vorläufigen Berechnung-n bleibe die genannte Mmge für den Bedarf ungedeckt. Es sei eine Kriegs- nviwendigkett, daß Rußland den Fehlbetrag aus eigenen Vorräten deck«. Der englische Botschafter hat sich persönlich mit allem Nachdruck für die For derung eingesetzt, die er als unerläßlich bezeichnet'. Zn russischen Regierungskreisen, besonders in den Ministerien für Ackerbau und Wegebau, herrscht lebhafte Abneigung gegen di« Erfüllung des eng lischen Wunsches, die die eigenen Schwierigkeiten Rußlands unerträglich steigern müßte. Ter neue verkehrsminister Krieger-Woinowskij äußer te, die Erfüllung des englischen Wunsches würde sozusagen dem Faß den Boden ausschlagen, Lae außerordentlichen Schwierigkeiten der russischen Versorgungsfrage und die sich täglich steigernd« Miß wirtschaft veranlaßten tn der ersten Sitzung der versorgungskommission nach Weihnachten einen Skandal. Das Mitglied Saloskin süh.te aas, in allen Teilen des Landes habe die BevölkerunaWeih- u achten hungern müssen. Ackerbauminister rsirttkch habe Pen Ehrentitel einer kraftvollen Persönlichkeit erworben, was tn der bureaukratischen Sprache einen Beamten bezeichnet, der weder mit den Gesetzen rech net noch mit den praktischen Folgen der Regie rungsbestimmungen für das regierte Volk. Dio Re gierung wolle augenscheinlich eins „Getreide wehrpflicht" einführen, durch die alle Vorräte« für die Arme.-, requiriert und verschwendet werden, ohne an dis Bevölkerung zu denken. Wären nicht alle Jntendanturbeamten bestechlich und verkauften das Getreide an die Händler zurück, so wäre Rußland heute schon verhungert. Minister Ritilch antwor tete mit erhobener Stimm«, er verbäte sich dir Kritik. Die Kommission habe keine Forderungen aufzustel len, sondern nur die Forderungen der Regierungen zu erfüllen. Damit wurde die Sitzung abgebrochen Ueber dir Kämpfe zu Lande meldet zunächst der österreichisch-ungarische Heeresbericht: Wien, 23. Januar. Amtlich wird verlaui- bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Tie Bulgaren gewannen bei Tult- jchea das Nordufer drs St.-Georg Ar mes. An der unteren Putna wurden russische Vorstöße abgewiesen. Ebenso fühlten südlich des Kasch inutales feindliche Abteilungen vergeb lich in unsere Stellungen vor.- Bei der Armer des Generalobersten von Köveß stellenweise Irb hasterer Geschützkampf. Weiter nördlich ist bei den k. und k. Truppen nichts zu mrldrn. Italienischer Kriegsschauplatz. Nächst Görz nahmen unsere Jagdkommandos einen seindlichen Graben, brachten 3 Ossiziere und 134 Mann als Gefangene ein und erbeuteten drei Maschinengewehre. Sonst ist die Lage unver ändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabss: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ter bulgarische Generalstab bericht«! von Scharmützeln an der macedonischen Front: Sofia, 22. Januar. Generalstabsbericht. Makedonische Fr ont: Zwischen dein Prespa see und der Tscherna schwaches Artillerie- und Ge wehrfeuer. Im Tschernabogen nichts von B«'veu> tung. Oestlich von der Tscherna, n der Umge gend von Gradeschnitza, versuchte eine seindliche Abteilung, sich unseren vorgeschobenen Gräben zu nähern, wurde aber durch Gegenangriff vertrie ben. In der Gegend von Moglena vereinzeltes Artillerie-, Gewehr-, Maschinengewehr und Mi nenwerferseuer. Im Wardartal und an der St«u- ma schwaches Artillertefeuer und an einigen Stel len Patrouillengefechte. Rumänische Front: Arnlleriefeuer feindlicher Schiffe gegen Tultscha. Besonderes Interesse verdient die Nachricht, daß Brussilow, der Führer der vorjährigen russischen Offensive gegen die Bukowina und Galizien, Ober befehlshaber der Streitkräfte gegen Mackensen ge worden ist: Budapest, 23. Januar. Aus Sofia wiro gedrahtet: Nach amtlichen Mitteilungen hat Brus silow das Oberkommando über die Truppen, die bisher unter General Berthelot und König Fer dinand von Rumänien kämpften, endgültig üver- nommen. Die Türke« teilen weiteres über die Kämpfe bei Kut-el Amara mit, während von englischer Seite über einen Luft angriff auf Bagdad berichtet wird: Konstantinopel, 21. Januar. Amtlicher Heeresbericht. Südlich ion Kut-el-Amara nahm der Feind während der ganzen Nacht zum 19. Januar die von uns geräumte Stellung unter das Feuer seiner leichten und schweren Artillerie und griff am folgenden Morgen die Stellung mit einer Jnsanteriebrigadx an. Bei diesem An griff wurde der Feind von uns unter Flanlen- feuer genommen und erlitt schwere Verluste. Per sische Front: Eine feindliche Abteilung griff unsere in der Gegend von Tauleh-Abw stehen den Kräfte an, wurde j-doch abgewiesen. Si« zog sich in Richtung auf Diz-Abad zurück. Kau- lasusfr ont: Ter rechte Flügel des Feindes griff unsere Vorposten in Stärke einer Kompagnie an. Er wurde völlig zurückgeschlagen. Im Äb- schnitt des linlen Flügels entfalteten unsere Pa trouillen trotz des unwegsamen Geländes lebhafte Ausklärertätigkeit. London, 22. Januar. Amtlich wird gemel det: Unser- Flugzeuge haben am 20. Januar 600 Pfund Bomben auf und rund um die türki sche Munitionsfabrik in oer Zitadelle von Bag dad abgeworfen. Ariedensvotschaft an den amerikanischen Senat. Wttson wünscht Frieden ohne Sieg! Wien, 22. Januar. (Meldung des Wiener k und k Telegr.-Korr.-Bureaus.) Nach Mitteilung der hiesigen amerikanischen Botschaft richtete Wclion heute an den Senat der Vereinigten Staa ten betressend die Fr i«densfrage eine Bot schaft, in welcher er unter Hinweis auf leine Note an die Kriegführenden vom 18. Dezember 1916 und die Antworten der beiden Mächtegruppen u. a. sagt: Wir sind dadurch der endgültigen Erör terung d^s Friedens näher gekommen In jeder Erörterung über den Frieden, der diesen Krieg beenden muß, wird es als zweifellos ange nommen, daß diesem Frieden irgend ein be stimmtes Einvernehmen der Mächte (6on- oc-rt vl povvers) folgen muß, das es wirtlich un möglich macht, daß irgend eine Katastrophe wie die gegenwärtige jemals wieder über uns hereinbricht Wenn es notwendig sein wird, die Grundmauern des Friedens unter den Völkern jrisch und nach einem neuen Plan zu legen, so sei es unbcnk- var, daß das amerikanische Volk dabei keine Rolle spiele, denn es ist dafür durch die Prinzipien und Zwecke seiner Pol'tit und di« be währte (Lpprvveä) Praxis seiner Regierung vorbei leitet. Tas amerikanische Volk kann und will nicht in den: Tienst versagen, zu dem es im Begriffe ist, aufgerusen zu werden, es ist aber sich selbst und den anderen Nationen schuldig, die Bedi n gungenfest zu st eilen,unter w-l ch e n Hilfe zu bringen es sich im st «rüde fühlt. Das amerikanische Volk muß sein Gewicht und jein« Macht zu dem Gewicht und der Kraft anderer Na tionen hinzufügen zur Sicherung von Frieden und Recht aus der ganzen Welt. Zuvor aber muß di« Regierung vom Volke die Zustimmung zum formel len und feierlichen Beitritt zu einer Fricdensliga verlangen Die Verträge und Uebereinkonnnen, wrl che diesen Krieg beenden, müssen einen Frieden schaf fen, der wert ist, verbürgt und erhalten zu wer den und nicht nur den Einzelintere-s.'.a und augen blicklichen Zwecken der beteiligten.Staaten dient. Wir wollen keine Stimme bei d«: Fest- I stellu.ig dieser Bedingungen haben, aber