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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtete Zeitung erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Nps., bei Lieferung frei HauS SV Rpt. Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises - Anzeigenpreise und Nachlaßsähe bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß htufä»» Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeb«. — Verlag: Mohr St Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Försters Grb«. Verantwortlich für Oertliche, u. Sächsisches, Unterhaltangstetl. Sport u. Anzeigend Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrige» Teil Walter Mohr, P«W»A D. A. II.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Abolf-Httler-Str. 4. Fernruf 518 u. 580. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kanten des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt 88. Jahrgang Nr. 72 Mittwoch, den 25. März 1936 Gelöbnis derMeue Berlin huldigt dem Führer Berlin, 25. März. Endlich hatten auch die Berliner seit der denkwürdigen Rede im Reichstag Gelegenheit, dem Führer während seines großen Wahlseldzuges durch ganz Deutschland sichtbar zum Ausdruck zu bringen, daß sie geschlossen hinter ihm stehen und vorbehaltlos seinen weittragenden Beschlüssen ihre Stimme geben. Ueber Nacht bat die Arbeitsstadt Berlin ein Festkleid angelegt, haben sich die Straßen der Reichshauptstadt in ein Flaggenmeer verwandelt. Ueber die Straßen binweg und an den Häusern entlang sind Tausende Spruchbänder ge spannt. die Deutschlands willen zum Frieden und Aufbau und des deutschen Volkes Dank an den Führer für seine rast lose Arbeit zum Ausdruck bringen, wehr als alles sprechen steinerne Zeugen von der Schaffenskraft des deutschen Vol kes seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. Des Führers Fahrt bis zur Deutschlandhalle führt an vielen dieser Bauwerke vorbei: Nach dem Wilhelmplatz grüßt von der südlichen Wilhelmstraße her der erste Monumental bau in der Reichshauptstadt der nationalsozialistischen Re gierung, däs R e i ch s l u f t f a h r t m i n i st e ri u m, fest lich ausgeschmückt. Ueberall künden Spruchbänder mit schlichten Worten: „Laß wir hier bauen, verdanken wir dem Führer", den Dank der Berliner Arbeiter für das große Friedenswerk des Führers, Millionen deutschen Volksgenos sen Beschäftigung, Brot, Ruhe und Friede gegeben zu haben. Hart an der Heerstraße und weit draußen in der Ver längerung dieses Straßenzuges liegen fast vollendet das ' Reichssportfeld mit den großzügigen Bauten, die allen Anforderungen der Olvmvischen Sviele in würdiaer s Weise gerecht werden können, und das Olympcf^ Dors, das für die ausländischen Kämpfer ein Dorado während ihres Deutschland-Aufenthaltes werden wird. Kurz vor dem Ziel, kurz vor der größten geschlossenen Halle Europas sind noch die Umbauten auf dem Messegelände und andere Neubauten, sowie die Umgestaltungsarbeiten der Nordschleife der Avus Künder friedlichen Aufbauwillens des deutschen Volkes. Eine Bia Triumphalis war vom „Knie" bis zur Deutschlandhalle entstanden. Ueber 10 000 Meter Tannengirlanden schwingen sich von Baum zu Baum und winden sich um die Laternenpfähle zu beiden Seiten der Straßen. Ueber den breiten Fahrdamm flattern zwei Reihen Hakenkreuzbanner. Ueber dem großen Rund am knie beißt die Reichshauptstadt den Führer mit der Inschrift riesiger Transparente herzlich willkommen. Line Fülle von Spruch bändern überspannt auch hier den Fahrdamm und schmückt die Häuserfronten. Die Anwohner dieser Triumphstraße wetteifern in der Ausschmückung ihrer Feafierfronten. Ganze Häuserfronten sind hinter Hakenkreuzbannern ver steckt. In den Vormittagsstunden war die ausgedehnte Laut sprecheranlage mit über 100 Lautsprecherpilzen in der Triumphstraße fertiggestellt worden, so daß jeder einzelne der über 500 000, die hier geschlossen aufmarschierten, die Worte des Gauleiters Dr. Goebbels und des Führers hören konnten. Hunderte von Fahnenmasten sind zur Rechten und zur Linken der Straßenzüge aufgerichtet und mit Tannen girlanden umwunden. Der Führer in der Deutschlandhalle Jubelfahrt durch Berlin ramenoe, oie remen crmcag meyr smoen ronnren. An oer ganzen Straße entlang vom Knie bis zur Deutschlandhalle ziehen sich Lautsprecher, aus denen wir die Fetzen von den Klängen alter deutscher Märsche hören. Plötzlich klingen von außen Jubelrufe hinein, Lom mandoworte ertönen. Alles erhebt sich von den Plätzen, erklettert die Sitze, der Badenweiler Marsch erklingt. Unter einem Jubel, der unfaßbare Ausmaße annimml, betritt der Führer mit seiner Begleitung die Halle. während der Führer den Wittelweg entlang schreitet, grüßt ihn ein ohrenbetäubender, auf- und abschwellender Chor von Heilrusen. Als er nun aus dem Podium allen sichtbar wird, erdröhnt die Halle von dem prasselnder. Hände klatschen und dem Getrampel der Zehntausende. Wie Brandungswogen fluten immer neue Stürme der Vereh rung zu ihm auf, wenn er nach allen Seiten dankt. Als der Sturm des Jubels sich gelegt hatte, tritt Dr. Goebbels an das Rednerpult. „Männer und Frauen des nationalsozialistischen Ber lins! Die Nationalsozialistische Bewegung in der Reichs hauptstadt, das nationalsozialistische Berlin, die Zwanzig tausend in diesem Saal, die Zweihunderttausend, die durch den Rundfunk in Parallelversammlungen mit uns verbun den sind, die anderthalb Millionen, die dem Führer soeben auf den Zufahrtstraßen zujubelten — sie alle grüßen ihn mit dem alten nationalsozialistischen Kampfruf: Der Füh rer — Sieg Heil! (Brausend schallt dieses dreifache Sieg- Keil dem Fükrer als Kruk entaeaen. „Drei Jahre", so fährt Dr. Goebbels fort, „sind Sie, mein Führer, nun an der Macht. In diesen drei Jah ren haben Sie das deutsche Wundervollzogen. Sie haben — wie Sie vierzehn Jahre vorher gepredigt und versprochen hatten — den Arbeitern Arbeit und Brot, den Armen Nahrung und Wärme im Winter, den Bauern ge rechte Preise und Sicherheit der Scholle, dem Volk die Ein heit des Denkens und handelns, dem Reich aber Kraft, Freiheit, Souveränität der Grenzen und den Frieden gege ben. Das alle, mein Führer, dankt Ihnen die Nation. (Ein Sturm des Beifalls begleitet diese Feststel lung.) Ihre Tat vom 7. wärz war dem Volk aus dem Herzen getan." Buchstäblich jeder einzelne Satz weckt rauschenden Bei fall, als Dr. Goebbels fortfährt: Berlin weiß den Führer immer in seinen Mauern, und so mochte man manchmal denken, daß seine Anwesen heit in der Reichshauptstadt der Bevölkerung so etwas wie «ine Gewohnheit geworden wäre. Wer so dachte, der wurde am Dienstagabend eines anderen belehrt. Wenige Minuten vor 20 Uhr verließ der Führer die Reichskanzlei. Seine Fahrt ging von hier durch ein Ehren- spalier seiner SA, seiner SS und seines NSKK, das sich zwölf Kilometer lang bis zur Deutschlandhalle, teilweise mehrere Glieder tief, hinzog und dahinter stauten sich schon von der Reichskanzlei ab bis zu den Mauern der Häuser die Menschen. Das Auswärtige Amt und das Pro pagandaministerium waren festlich beleuchtet. Durch den nachtdun'klen Tiergarten ging die Fahrt; auch hier hatten sich viele Tausende eingefunden, die ganz Klugen, die genau wußten, "daß man hier den Führer am besten sehen konnte. Am Knie ist ein großes Triumphtor errichtet: „Die Reichshauptstadt grüßt den Führer!". Hier beginnt sozusa gen der offizielle Einzug. Im Wagen des Führers sitzt auch Reichsminister Dr. Goebbels, der Gauleiter von Groß-Ber lin, der jenes Wort zu Schanden machte, das einmal an vielen Mauern Berlins stand: „Berlin bleibt rot!" Am den Platz am knie herum stehen wohl an die zehntausend Menschen. Auf den Dächern der umliegenden Häuser, aus den Balkonen, an den Fenstern drängt sich das Volk von Berlin, um den Führer zu sehen und zu grüßen, hinter dem Spalier über die Promenade und die Seiten fahrbahnen hinweg bis auf die Bürgersteige stehen tief ge gliedert seit vielen Stunden die vielen Hunderttausende. Ar- beiter sind es zumeist, kleine Angestellte, Beamte, die diese einzige Gelegenheit, dem Führer in diesem Kampf für Deutschland ihre Treue sichtbar zu machen, benutzt haben. Vom knie bis zu den Ausstellungshallen gibt es kaum eia Fenster, das nicht in Weiß und Grün und Rot leuchtet und m das nicht Kerzen gestellt sind. Das Helle Licht der Stra- ßenlampen gibt den Fahnen einen purpurnen Schein. Durch diese Straße von Lichtern, Farben, Fahnen und Menschen jubel fährt nun stehend der Führer, immer wieder nach links und rechts grüßend. Die die Welle eines Meeres, jo folgt eine Jubelwelle der anderen. . . Der große Platz vor der Halle ist sreigehalten fürZehn- „Das Volk weiß aber auch und will auch, daß dieser historische Entschluß unangetastet bleibt. In diesem Sinne grüßt Sie. mein Führer, die freie Reichshauptstadt de» freien Reiches. Ihre Person hat drei Jahre lang über die Nation Kraft ausgeströmt. Am 29. März aber wird die Nation geschlossen wie ein Mann aufmarschieren, um Ihnen Kraft zurückzugeben. Das ganze Volk weiß, daß Sie bei kommenden Verhandlun gen die Freiheit und die Ehre der Nation bis zum Letzten verteidigen und bewahren werden. Mögen die anderen an Zahl stärker sein und mehr Kanonen haben. Sie haben mehr Menschen, die fanatisch und geschlossen hinter Ihnen stehen. (Don- . nernder Beifall begleitet diesen Satz.) Dieser 29. März wird Ihnen und der ganzen Welt be weisen, daß Ihr Ehrbegriff der Ehrbegriff des ganzen deut schen Volkes geworden ist. Nicht Sie, mein Führer, haben, wie eine gewisse Auslandspreise Ihnen manchmal vorwirst, Verträge gebrochen. Sie haben nur den Mut gehabt, au» der Brechung von Verträgen die Konsequenzen zu ziehen. Dafür dankt Ihnen die Nation. Sie sind nicht der Diktator des deutschen Volkes, Sie sind sein erwählter und vom Schicksal gesandter Führer! Aus dem Volk kamen Sie und im Volk sind Sie geblieben. Sie waren und sind uns da» Symbol einer nationalen Ehrauffassung. Aber mehr noch als das: Sie waren und sind uns das Vorbild einer ein fachen, spartanischen, mit einem Wort, nationalsoztalischea Lebensauffassung und Lebenshaltung. Sie sind für un» das neue, das junge, das moderne Deutschland, das leben will und das auch leben wird. In diesem Sinne, mein Führer, grüßt Sie Ihre Reichs- Hauptstadt, die Stadt der Arbeit und des Fleißes, die Stadt auch der Treue zu Ihnen. Und ich fühle mich glücklich, so schließt Dr. Goebbels, der Dolmetsch des Dankes der Reichshauptstadt sein zu dürfen. Ein Volk sind wir, in einem Reich leben wir, einem Führer gehorchen und ge hören wir! Der Führer spricht!" Jubelnder Beifall bricht aus, der zugleich der aus über schäumenden Herzen kommende Dank und Gruß an den Führer ist. Der Führer lprlcht Einen solchen Empfang, wie er bei dieser Kundgebung dem Führer des neuen Deutschland bereitet wurde, hat die Deutschlandhalle noch nicht erlebt. Und es schien, als woll ten die Zehntausende, die hier seit Stunden auf diesen Au genblick gewartet hatten, beweisen, daß sich die Reichshaupt stadt auch in ihrer Liebe, Anhänglichkeit und Treue zum Befreier und Erretter Deutschlands von niemand übertref fen lasse. Zugleich aber bewies sie mustergültige Disziplin und folgte sofort der Handbewegung des Führers, mit der er um Ruhe bat. Meisterhaft zeigte Adolf Hitler in kurzen Strichen das Werden des neuen Deutschland und die Voraussetzungen auf, die zu schaffen notwendig waren, um dieses Werden Tat werden zu lassen. In Gedanken von weltgeschichtlicher Tiefe bekannte er sich unter atemloser Stille zu feinem Glauben an die ewige Lebenskraft des deutschen Volkes, und donnernde Beifallsstürme unterstrichen seine von zwin gender Logik erfüllten Sätze, in denen er das Lebensrecht des deutschen Volkes forderte. „Wer uns dieses Lebensrecht nicht zubillige, der glaube nicht an Frieden und wolle auch keinen." Als der Führer der Vorsehung dafür dankte, daß er dazu ausersehen sei, den Kamps um Frieden, Freiheit und Ehre für Deutschland zu führen, dankten ihm d,e Mas sen ergriffen. Ein wahrer Orkan, der minutenlang die Halle durch tost, bestätigt dem Führer, daß durch ihn das ganze deutsche Volk der Wett seinen Willen zu einem wahrhaften, ehren vollen und aufrichtigen Frieden verkündet. Endlose Heilrufe und Händeklatschen begleiten seine erneute Versicherung, daß Deutschland mit der Welt , in Frieden und Fteuüdschast Wen und seinen ! > Bettrag zu diesem Frieden leisten wolle, daß es ! l> aber unmöglich sei, diesem Volk Äöch länger Demü- ' tigunge« znzumütea.