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... q Anzeiger »i» Elbeblatt »r Riesa, Strehla ««d deren Umgegend. Wochenschrift zur Belehrung und Unterhalt«»»«. 2. Dienstag, den 7. Januar 1851. kommt es an. „Die aesammte Bevölkerung de Erde beträgt 1000 Millionen." Da» hat schon vor langen Jahren in den Schulbüchern gestan den! Aber wer hat die Richtigkeit der Zahl un tersucht? Den dritten Theil des Betrages liefert das chinesische Reich, dessen Bewohner schon vor SO Jahren von den Mandarinen auf 833 Millio nen angegeben wurden. „Der aesammte Geld umlauf beträgt 300 Millionen Pfund Sterling." Diese zweite Behauptung ist der ersten werth. Das bekannte Werk- von Jacob, welche» in die- seit Fragen für eine Autorität gilt, berechnet, daß der gesammte im Verbrauch befindliche VorrM edler Metalle in Europa «nd Amerika allein schön im Jähre 1829 sich auf 313,388,560 Pf. St. be lief. Die Bevölkerung, welche diese- Quantum gebraucht hatte, veranschlagte er auf 270 Milli»-- nen. ES bleiben also noch 750 Millionen Men schen über, von denen über drei Biertheile Gold- Unb Silbermünzen haben. — Die Anuahme fer ner, daß die Menschheit flch um 10 Millionen jährlich Vermehre, ist eine reine Hypothese. Die Vermehrung der Bevölkerung richtet sich nach der Vermehrung der Subsistenzmittel; die Zahl der abgeschlossenen Ehen varrnrt nach dem größer« oder geringem Wohlstände eine- Volke-; bei den Barbaren, wie bei den gebildeten Nationen grün det nur Derjenige einen Hausstand der eine Fa milie ernähre» kann. Einig« Individuen freilich schließen leichtsinnige Ehen Ä> ober sie verlieren ihre Subsistenzmittel während der Ehe; allein Die- hebt da- Hauptresultat nicht ans. Indessen die Richtigkeit dtr Behauptung angenommen, so können wir doch di« daraus gezogen« Schlußfol gerung nicht zUgeben, daß der Geldbedarf höch stens um 24 Millionen Pf. Ä. jährlichzunMst. Diese Schlußfolgerung geht von -de« ststchen Bor» detsatz« aus, daß Gold Und Gilbeh pur Iur'Mft- culatioN als Geld di«»««. Rn« ist aW dkeft- Art der Verwendung nur ein Theil ihrer Oestttu- Die Entwerthnng des GoldeS. Die „Times" brachte kürzlich einen sehr be unruhigenden Artikel über die californische Gold ausbeute. Sie rechnete so: Kalifornien wird 10,000,000 Pf. St. jährlich zu dem vorhanden«» Goldvorrathe liefern. Nun beträgt die gesammte Bevölkerung der Erde 1000 Millionen, der ge sammte baare Geldumlauf 300 Millionen, Pfund; die Menschheit vermehrt flch um 10 Millionen Seelen jährlich; der Bedarf nach baarem Gelde muß also gleichzeitig um 3,000,000 Pf. St. zu« nehmen. Alles in Anschlag gebracht, ist e- nicht wahrscheinlich, daß die ganze Welt eine größere Vermehrung des GeldvprracheS bedarf als. um 5 Millionen Pf. St. jährlich, davon die Hellste m Gold. Statt 24 Millionen aber liefert Kali fornien allein das Vierfache: also ist eine staoke Ent- werthung des Goldes unvermeidlich, Diese Berechnung unterwirft der „Globe" einer schar fen, wenn auch nicht erschöpfenden Erörterung. Wir erlauben uns, ihn in einigen Stücken zu ergänzen. Zuerst das Thatsächliche. „Kalifornien wird 10 Millionen Pf. St. jährlich liefern", — eine ungeheure Summ«! Aber seit der Entdeck ung der Mienen sind jetzt drei volle Saisons ver stossen, und nach den zuverlässigen Berechnungen hat die Goldausfuhr im Ganzen die Summe von 15 Millionen nicht überstiegen. DaS macht 5 Millionen im Durchschnitt. Eine alte Erfahrung aber lehrt uns, daß in allen Goldgeaeude, die höchste Ausbeute immer in die ersten Jahre nach der Entdeckung fällt. Hernach wird der Borrath immer dünner; zuletzt verschwindet er ganz. Selbst die Goldwerke im Ural und in Sibirien scheine« hiervon keine Ausnahme zu machen. Nach den Angaben für 1849 scheint die Produetion dort bereits abzunehmen. Kalifornien mag im Jahre - 1850 im Ganzen 10 Millionen liefern. 'Aber wie lange wird das dauern? Da- wisse« wir nicht; uud gerade auf die Beantwortung dieser Frage