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Erscheint wöchentlich drei Mal und ,w«r Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag) Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark LN Ps. pr»nnm«r»n<tn ÄWiaer für Inserate werden bis spätesten» Mittags des vorhergehenden läget d«S Erscheinens erdete, und die EorpuSspaltenjeUe mii i» Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Slabtgemeinderakh, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönih. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 3S.Sonnabend, den 29. März 1884.9. Jahr«. Bekanntmachung. Am 1. April 1884 sind die Brandversicheruugsbeiträge auf den 1. Termin 1884 vou den Gebäuden nach 1 Pfeuuig und von den industriellen und landwirthschaftlichen Betriebsgegenständen nach 1'/^ -Pfennig für jede Versichernngseinheit, sowie die auf frühere Termine sich berechnenden Stückbeiträge an die Stadtsteuer-Etnnahme allhier zu bezahlen, worauf hierdurch mit dem Bemerken aufinerksam gemacht wird, daß nach Ablauf 14tägiger Frist gegen Säumige das Executionsverfahren eingeleitet werden muß. Zwönitz, am 28. März 1884. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Ber 2. Termin Steuer zur allgemeinen Krankeneasse für Gewerbsgehilfen, Dienstboten und Fabrikarbeiter ist am 1. April a. c. fällig und zu Vermeidung executivischer Beitreibung innerhalb 8 tägiger Frist au unsere Krankencassen-Verwaltung abzuführen. Zwönitz, am 28. März 1884. Die K r a n k e n c a s s e n - D i r e c t i o n. Adam. Bekanntmachung. Die diesjährigen Osterprüsungen in hiesiger Volksschule sollen Montag, den 31. März und Dienstag, den 1. April in folgender Reihe abgehalten werden. Montag früh 8 Uhr I. Knabenclasse. Nachm. V2 2 Uhr II. Knabenclasse. „ Vorm. 1/2 11 Uhr IV. Classe. „ 3 Uhr V. Mädchenclasse. Nachm. 5 Uhr II. und III. Classe der Fortbildungsschule. Dienstag früh 8 Uhr I. Mädchenclasse. Nachm. V2 2 Uhr II. Mädchenclasse. ,, Vorm. 1/211 Uhr HI. Classe. „ 3 Uhr V. Knabenclasse. Nachm. 5 Uhr I. Classe der Fortbildungsschule. Alle Eltern, Stadtgemeinderaths-, Kirchen- und Schulvorstandsmitglieder, sowie alle Freunde der Schule werden zum Besuche dieser Prüfungen eingeladen. Zwönitz, am 26. März 1884. Der Schulvorstand. I' Clauh. Bekanntmachung. Die Aufnahme der Ostern 1884 schulpflichtig werdenden Kinder soll Sonnabend, den 5. April 1884, Nachm. 1 Uhr im Nectorclassenzimmer stattfinden. Die Eltern werden gebeten, die schulpflichtigen Kinder zur genannten Zeil zur Aufnahme zu bringen. Der Impfschein ist für Alle, Geburts und Taufschein für die auswärts geborenen Kinder beizubringen. Zwönitz, am 27. März 1884. Der Sch u Ivor st and. k Clautz. desselben — Stiefbruder der Mutter — sind gestern an das Land« gericht Zwickau abgeliefert worden. x Auerbach. Mit dem Erwachen des Frühlings erwacht auf's Neue die Baulust, und recht erfreuliche Projecte sind es, welche der Verwirklichung harren. Herr August Knoll gedenkt in Gemein schaft anderer hiesiger angesehener Firmen eine englische Gardinen fabrik, Herr Zicgeleibesitzer Oelschlägel eine Eisengießerei, Herr Langhoff eine mechanische Weberei, Herr A. Buchheim eine Fabrik für Handstickmaschinen, Herr F. Hornung eine solche für Dampf- und Handstickmaschinen zu errichten, wie auch verschiedene Wohn häuser, Stickhäuser u. dergl. erbaut werden sollen. Dem lebhaften Gange im Stickgeschäfte entsprechend, erfolgt fortgesetztes Neuauf- stellen von Stickmaschinen. Hoffen wir, daß der wahrgenommene Aufschwung in genannter Branche von Dauer sei. 3. Sayda, 27. März. Im nahegelegenen Olbernhau wollte vorgestern Abends der dasige communliche Laternenwärter Reuther eine mit sogenanntem Gasöl gespeiste Straßenlaterne anzünden, als plötzlich das Oel explodirte und der noch auf der Leiter be findliche genannte Reuther in einem förmlichen Feuerregen stand; feine Kleider fingen sofort Feuer, dasselbe konnte aber von herzu geeilten Straßenpassanteil alsbald wieder erstickt werden; doch hat er im Gesicht und an den Händen erhebliche Brandwunden erlitten. — Stolpen. In einem der Stadtgemeinde Neustadt bei Stolpen gehörenden Steinbruche hat man dieser Tage in dem Gestein Gold- und Silberadern entdeckt und ist bereits das Urtheil Sachverständiger in Freiberg eingeholt worden, das ein nicht un günstiges gewesen sein soll. — Königsbrück. Vorgestern Nachmittag hat eine Family Sächsische Nachrichten. — Eine bemerkenswerthe Entscheidung über den Character des Kartenspiels „Tippen" als Hazardspiel hat das k. Landgericht Dres den in einer Anklage gegen einen Restaurateur aus Radeberg ge fällt. Derselbe war beschuldigt, in seiner Restauration einer Anzahl Gäste das genannte Glücksspiel gestattet zu haben. Die Kammer gelangte nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme zu der Fest stellung, daß das „Tippen" im vorliegenden Falle nicht als Glücks- fpiel angesehen werden könne, da die 5 Spieler nicht verpflichtet waren, sich an jedem Spiele zu betheiligen, sondern es hing die Betheiligung jeder einzelnen Person an dem betreffenden Spiele ganz von deren Entschließung ab, und brauchte nur Derjenige, wel cher nach seiner Karte glaubte, einen Stich zu machen, sich bei dem Einzelspiel zu betheiligen. Im vorliegenden Falle war der Erfolg demnach nicht wefentuch vom Zufälle abhängig, wie es der That- bestand des Glücksspiels voraussetzt. In dem Erkenntnisse wurde jedoch ausdrücklich hervorgehoben, es solle hiermit nicht ausgesprochen werden, daß das „Tippen" unter allen Umständen nicht unter das Glücksspiel zu rechnen sei, da sich sehr viele Fälle denken ließen, in welchen das „Tippen" zweifellos als Glücksspiel angesehen werden- müsse. Auf Grund dieser Feststellung wurde der Angeklagte frei gesprochen und Uebernahme der Kosten auf die Staatscasse auö- gefprochen. — Schwarzenberg, 22. März. Der vergangenen Sonntag in Sachsenfeld in einer Düngergrube gefundene Leichnam eines Kindes hat, wie durch ein ärztliches Gutachten festgestellt worden ist, gelebt. Die 16jährige Mutter des Kindes, sowie der Vater