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Voigtländifcher Anzeiger 46. Stück. Freitags den 15. November 1805» Nöthigc ^orsichtsmaaßregefn, welche bei der bevorstehenden Einquartierung beson ders in Ansehtmg der Feuerögesahr zu treffen seyn möchten. Drang der Umstände, Pflicht gegen einen hoben Murten und weise Vorsicht haben es für unsern guten, friedliebenden Landesvater nö- thig 'gemacht, einen Theil seiner Armee auf Kriegsfuß setzen und an den Gränzen ausstellen zu lassen. Der voigtländische Kreis muß, sei- ner Lage wegen, besonders viel Einquartierung erhalten, und außer den daraus entstehenden, unabwendbaren, drückenden Folgen, ist davon besonders in Ansehung der Feuersgefahr nicht wenig zu besorgen. Wenn man bedenkt, daß jetzt ohnehin alle Häuser und Scheunen mit dem uöchigen Winterholze, mit Heu, Stroh und Getreide reichlich angefüllt sind, daß hiezu noch die für die Truppen nöthigen Vorräthe kommen, und diese nicht selten Menschen zur Aussicht und Besorgung übergeben werden, die, nach der ge wöhnlichen Sitte der Landbewohner, mit Feuer und Licht äußerst fahrläßig umzugehen gewohnt sind, und im Dienst des Militärs und an frem den Orten vielleicht zu noch geringerer Aufmerk samkeit verpflichtet zu seyn glauben; so ergiebt sich daraus die große Nothwendigkeit, daß alle Hauswirth« und Hausgenossen sich zu der sorg fältigsten Aufsicht darüber vereinigen, wie von ihren Einquartierungen im Hause, aus Böden und besonders in Ställen mit dem Lichte umge- gangcn wird, und alle Vorsichtsmaaßregeln an wenden, um unter solchen Umständen so leicht mögliches Feuerunglück zu verhüten. Zuvör derst müßte nie gestattet weiden, daß iilau mit bloßem Lichte und noch weniger mit Schleißen in Kammern und Stalle gehe, sondern blos mit,'guten Laternen. Die besten Laternen zu diesem Dthus sind ohnstreitig die blechernen mit Horntaseln. Wer indeß dergleichen nicht hat oder erhalten kann, der lasse in die gewöhnli chen hölzernen wenigstens blecherneEinsätzema chen, damit die abfallenden Lichtschnuppen ohne Schaden darin.'ausbrennen; auch über die glä sernen Tafeln enge Drathgitter bcvestigen, da mit das Glas nicht leicht zerbrochen und das Licht entblöst werde. Von den Orten, wo oft mit den Laternen hin und hergegangen oder sich beschäftiget werden muß, entferne man, soviel als möglich, alle leicht feuerfangende und brenn bare Materialien, so wie von denen Stellen, wo sie aufgehängt werden. Ueb.rdieß setze man an verschiedene Orte des Hauses, auf Böden, Gäg- ge, Hosraum und besonders in Ställe Gefäße mit