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«affe« ,u " gegeb««. ,ot! n, bestehend Knaben, 'en verkauft. Lok. iter 9 Pfd. i-Tafcl- anco. empte«. Milt ause zum iSazrn, ff«n an Offerten «neloir le u. lek., 5SSBN88N S S s «r s «r «r s «« s s s n rkeule lda-eL. W vonnersjag ;me bittet sAmidt. lenkäse >ie Hbige. n ffnzeige- !wdcr und xpedition, sowie bei lefträgern mtsbl. Amts- mH Anmcklill für de« Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. des .Jllustr. Nnterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Milk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -- 49. Jahrgang. ISN. Sonnabend, den 1. November LSOS Mit größter Hochachtung Emil Hannebohn Hierdurch beehre ich mich, dem geehrten Publikum von Eibenstock und Umgegend bekannt zu geben, daß ich mit heutigem Tage die Muchdruckerei meines verstorbenen Vaters mit dem sts „ÄülEs- U«d übernommen habe. Indem ich den verehrt. Behörden, sowie den geschätzten Abonnenten, Inserenten und sonstigen Geschäftsfreunden aufrichtig danke für die Unterstützung, die sie dem Unternehmen meines sel. Vaters haben augedeiheu lassen, bitte ich zugleich, mir ebenfalls ihr Wohlwollen zu schenken. Ich werde jederzeit bemüht sein, den Lesern des Amtsblattes die Zeitereignisse möglichst schnell und wahrheitsgetreu zu schildern und auch den sonstigen Lesestoff sorgfältig auszuwählen. Mir überwiesene Aufträge verspreche ich zur Zufriedenheit der werthen Besteller auszuführen und empfehle ich mich zur sauberen und geschmackvolle« Herstellung aller Buchdrnckarbeiten bei soliden Preisen Hibeullock, I. November 1902. Den Jahrmarkt betreffend. Anläßlich des am 3. und 4. November dieses Jahres Hierselbst stattfindenden Herbst- Jahrmarktes werden hiermit folgende Anordnungen in Erinnerung gebracht: 1) Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag Abend 9 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntage kann bereits Nachmittag von 3 Uhr ab mit «tzwaaren feilgchalten und können Earrousscls und Schaubuden geöffnet werden. 3) Nach Beendigung des Jahrmarktes sind die Buden zu schließen und die Waaren von den offenen Ständen zu entfernen. Das Einpacken der Waaren in die Kisten u. dergl. muh spätestens um 11 Uhr Abends beendet sein. Das Abfahren eingepackter Kisten und gepackter Waaren hingegen ist noch an dem darauffolgen den Tage gestaltet. 4) Das Feilhallen mit Bier, Branntwein und anderen geistigen Getränken außer halb der konzessionirten Schankstätten ist verboten. ö) Buden, in denen Eßwaaren feilgehalten werden, sowie Carroussels, Schieß- und Schaubuden sind Abends spätestens um 10 Uhr zu schließen. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mir Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Stadtrath Eibenstock, den 28. Oktober 1902. H-ffe. L. Zu den Zolldevatten. In der Presse der verschiedenen Parteien herrscht die An sicht vor, daß, wenn es zur dritten Lesung komme, die Zollvor tage doch noch durchgehen werde; die Frage sei nur, ob eS zur dritten Lesung komme. Diese Ansicht beruht aus dem Glauben an die Macht des gesunden Menschenverstandes. Man sagt sich, daß die Agrarier den Kampf für Unerreichbares aufgeben und sich schließlich mit dem erreichbaren Bessern, wie es die Regierungs- Vorlage bietet, zufrieden geben werden. Die Abstimmungen der letzten Tage im Reichstage haben denn auch gezeigt, daß die Mehrheitsparteien entschlossen sind, das von der Linken betriebene Hinzögern der zweiten Lesung zu einer endlosen Berathung mit allen Kräften und mit allen Mitteln der Geschäftsordnung zu vereiteln. Die Berechnung der Linken geht davon aus, dag die Mitglieder der Mehrheit-Parteien nicht Wochen hindurch den Sitzungen in beschlußfähiger Anzahl beiwohnen werden und daher der Gang der Verhandlungen leicht durch Anträge auf Auszähl ung des Hause» unterbrochen und verschleppt werden könne. Diese Taktik läßt sich natürlich nicht durchführen, wenn die Mehr heit-Parteien für die Anwesenheit ihrer Mitglieder in den Sitz ungen sorgen und ihrerseits durch geeignete Anträge zur Ge schäftsordnung die Macht der Majorität zur Geltung bringen. Die Socialdemokralen werden Obstruktion machen, so viel und so lange eS geht. Sie wissen, daß, wenn nicht- zustande kommt, eine allgemeine Unsicherheit für unsere wirthschaftlichen Verhältnisse entsteht, von der sie Partcinutzen zu ziehen hoffen. Die freisinnigen Freihändler dagegen mögen die Tarifvortage wegen der Höhe der vorgeschlagcnen Zölle und der dadurch ver ursachten Erschwerung de- Abschlüsse« von Handelsverträgen für noch so bedenklich halten, sie wissen doch ganz genau, daß für Handel und Wandel nicht- schädlicher ist, al« die Ungewißheit, wie lange die gegenwärtig geltenden Zölle der verschiedenen Länder in Kraft bleiben und ob nicht Zollkriege plötzlich die Grundlagen de« internationalen Waaren-AuStausche« ganz ver ändern werden. Nehmen wir auch an, daß unsere Regierung die bestehenden Handelsverträge vorläufig nicht kündigen werde, so giebt e« doch keine Gewähr, daß auch die andern Staaten nicht kündigen werden, und e« genügt, daß ein großer Staat kündigt, um da« ganze Shstem der bestehenden Handelsverträge vollständig in Unordnung zu bringen. Vom I. Januar >903 ab kann jeder VertragSstaat an jedem Tage mit einjähriger Frist kündigen, ein Hahr ist aber ein viel zu kurzer Zeitabschnitt, al» daß sich die Export-Industrie, die vielfach nur auf langfristige Lieferungs- Verträge arbeitet, darauf hin stetig entwickeln könnte. Der gesunde Menschenverstand, der unser» Landwirthcn da« ihnen Dargebotene trotz weiter gehender Wünsche zu nehmen heißt, sollte also auch den Freihändlern nahe legen, der Obstruk tion zu entsagen, da doch keinerlei Aussicht besteht, daß sic bei etwaigen Neuwahlen eine Mehrheit erlangen könnten. Tagesgeschichte. — Deutschland. Am Dienstag und Mittwoch ist im Reichstag die Berathung de« Zolltarif« bei den Viehzöllen fortgesetzt worden. Den Höhepunkt erreichte die Debatte mit einer Rede de« Staatssekretärs Grasen von PosadowSkh. Ge stützt aus die reichste Fülle unanfechtbaren Material« fertigte der Redner alle Angriffe der Linken gegen den Schutz der nationalen Arbeit in wahrhaft glänzender Weise ab. Eine vernichtendere Niederlage hat der Freihandel wohl kaum jemals erlebt. Treffend schlug der Redner die Gegner insbesondere mit ihren eigenen Waffen, nämlich an der Hand eine« Buche« de« socialdemokra tischen Abgeordneten Schippet, in welchem dieser die bedrängte Lage der heimischen Landwirthschaft und die Nothwcndigkeit land- wirthschaftlicher Schutzzölle gleich dem überzeugtesten Agrarier darthut. Zum Schlüsse aber verabsäumte c« Graf PosadowSkh nicht, in wahrhaft eindringlichen und herzbewegenden Worten den rechtsstehenden Parteien nochmals den Ernst der Lage vor Augen zu führen und sic zu ermahnen, sich mit dem Erreich baren, da« die Regierungsvorlage enthält, zu begnügen. Auch die Rede de« Grafen Kanitz (dtschk.), in welcher dieser mit Bebel abrechnete, war vorzüglich. Treffend legte Graf Kanitz dar, wie die Socialdemokraten gleichzeitig hohe Löhne und niedrige Preise für alle Waaren forderten, und fragte, wie sich da« wohl ver einbaren ließe. Die Löhne bilden den wesentlichsten Theil der Produktionskosten; erhöht man sie fortdauernd und drückt gleich zeitig den Preis der Produkte immer mehr herab, was soll da schließlich au« den Produzenten werden? Um einer weiteren Obstruktion von Seiten der Linken vorzubeugen, beantragte am Mittwoch nach einer inhaltslosen Rede deS Abg. Müller-Mei ningen (frs. Bp.) die Mehrheit den Schluß der Debatte. Aus Antrag Singer wurde über den Schlußantrag namentlich ab gestimmt. Nachdem der Schluß gegen die Stimmen der Linken angenommen worden war, folgten fünf namentliche Abstimmungen über die Minimalsätzc der Kommission für Vieh und Fleisch, sowie über einen socialdcmokratischen Antrag, der es bezüglich de« zoll freien Grenzverkchr« für Fleisch bei den bisherigen Bestimmungen bewenden lassen wollte. Da« Resultat war überall Annahme der KommissionSbeschlüsse. — Frankreich. Pari», 29. Oktober. In der heute Nachmittag stattgehabten Sitzung de« Gemeindcrathc» interpeüirtc der Nationalist Caron den Polizeipräfectcn Lcpine über seine Beziehungen zur Familie Humbert. Lepine erwiderte, er sei in Ist Jahren dreimal in va» Hau» der Familie Hum bert gekommen und habe keinerlei Mißtrauen gegen die Familie gehabt. Er gestehe, daß er derselben wiederholt Theaterbillei» geschenkt habe, und bekenne ferner, daß Frau Humbert seiner Tochter ein Hochzci«»geschcnk gemacht habe. Er habe hierin keine Falle erblicken können. Da» Geschenk habe er natürlich nach der Flucht der Humberts sofort dem EoncurSverwalter zur Verfügung gestellt. Er erkläre wiederholt, daß er seine Pflicht als Beamter in der Assaire Humbert niemals verletzt habe. Der Gemeinde rath nahm sodann eine von den Nationalisten cingcbracbtc Reso lution an, in welcher erklärt wird, daß die Polizei, welche gegen wärtig zu einem rein politischen Dicnstzweig geworden sei, unter die Leitung de« Gcmcindcrath« gestellt werden möge. — England. London, 30. Oktober. In einer gestern in Ahr (Schottland) gehaltenen Rede sprach Campbell Bannerman seine Befriedigung darüber aus, daß die Regelung der Dinge in Südafrika den Wünschen der Liberalen so völlig entspreche. Er erblicke in derselben, welche die Oberhoheit England» zu sichern scheine, da« Werk KitchenerS. Redner begrüßte mit großer Gc- nugthuung die Reise Chamberlain«, deni hervorragende Gelegen heit gegeben sei zu zeigen, daß die englische 'Nation wirklich dazu geschaffen sei, Völker zu regieren. — Nach Telegrammen au« London theilte ein hochgestellter englischer Politiker mit, daß der Entschluß de« Kabinet«, Herrn Chamberlain nach Südafrika zu entsenden, lediglich ver anlaßt sei Lurch amtliche Berichte über die höchst feindselige, an RebellionSgelüste grenzende Haltung der früheren Milan der gegen die geplante Belastung der neuen Kolonien mit einem Theil der KricgSkosten. Milner sei gänzlich unbeliebt geworden und nicht länger mehr Herr der Lage. Da eine Ersetzung gegen wärtig schwierig sei, so ergreife Chamberlain da« SlaatSruder in Südafrika, um durch weise Zugeständnisse die Gemächer zu beschwichtigen. Bon einer schweren Besteuerung der Goldindustrie werde wahrscheinlich nicht länger die Rede sein. — Diese Fest stellung ist von höchstem Interesse. Sie bestätigt die von Cecil Rhode» vertretene Anschauung, daß diese Uitlandcr der englischen Herrschaft in Südafrika weit gefährlicher werden würden als die Buren; Rhode« hat al» Zweck de« Iaineson- zuge« später ausdrücklich die Unterwerfung der Uitlandcr unter da« britische Regiment bezeichnet und zur Erläuterung hinzu gefügt, daß ohne solche Unterwerfung sich im Randmincn- distrikt mit Johannesburg al« Hauptstadt mit der Zeit ein eigene« republikanischer Gemeinwesen entwickelt hätte, da» der Krhstalli- sationSkern für alle englandseindlichen Elemente in Süvafrika hätte werden können. Die bittere Ironie de« Schicksal« hat e« nun gewollt, daß diese selben Elemente, die den Krieg gegen Transvaal veranlaßt haben, nun der englischen Regierung die größten Schwierigkeiten bereiten. — Amerika. New-Dork, 30. Oktober. Ein Telegramm au« Willemstad melde«, daß di» Aufständischen am Sonn tag und Montag Carupano angegriffen und nach schweren Ver lusten sich zurückgezogen haben. Castro habe La Victoria beietzt. Die vor dcr Stadt angesammelten Aufständischen warten Ver stärkungen ab, um dann Castro anzugreifen. Letzterer machte am Sonntag zweimal vergeben« den Versuch, die Aufständischen au« ihren Stellungen zu vertreiben.