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s. Bl-Mi pater hüftsstelli uns Ermüdungen unseres Herzens sowohl als unseres Ver ¬ treten. s« standes veranlassen, unseren heimkehrenden, in bitterster Not Brüdern ausgiebigst zu helfen. Beiträge nimmt Rittergut Boden einen Besuch ab. Fünf Gänse, sowie ein Le rratutt^ dorf rer. »tlS. ^elangeil Pfg. beifüü^ krrlttt». t. . Blatt-i , — Die in Leipzig zwischen Vertretern der Mehrheits- z Batisten >und Unabhängigen gefühlten Verhandlungen für Km evtl. Eintritt der Unabhängigen in die Regierung Ken, wie an unterrichteter Stelle verlautet, zu einem Er- «Mis geführt, daß eine Regierungsbildung unter Mit- aus dem Leben Scheiden des hier wohnhaften pensonierten Eisenbahnbeamten und Invaliden Herrn T bezeichnen. Seit die Regie'ung auffordern und bereits die Wirkung ausgelöst haben, daß zahlreiche aktive Offiziere im „Popolo-d'Jtalia" -bre Bereitwilligkeit erklärt haben, dem Rufe des Dichters m folgen. U. a. befinden sich dabei der Marineoffizier Ri-zo, der während des Krieges durch sein Heldentum im ranzen Lande volkstümlich geworden und nunmehr in Fiume eingetroffen ist, nachdem er vor seiner Abreise aus Sizilien an die Soldaten einen Appel gerichtet hat, der die Taten d'Annunzios verherrlicht und zu Nachahmung ermuntert. einer Reihe von Jahren hier wohnhaft, suchte er sich die letzten Tage seines Daseins dmchzuschlagen, denn die ihm gewährte - „Slaatspension" die jetzt dse Höhe von 65 Mark monatlich betrug, war nicht dazu angetan, ihm sein Dasein rosig erscheinen zu lasten. Als Invalid war er aber nicht im Stande sich noch viel verdienen zu können er verbesserte sein Einkommen durch Erledigung von Boten gängen bei Vereinen und Kassieren der Gasgelder. Durch die aber immer mehr einsetzende Teuerung reifte in dem Verschiedenen der Entschluß seinem Leben selbst ein Ende zu bereiten. Zu diesem Zwecke entfernte er sich von hier und begab sich nach Moritzburg. Von dort aus richtete er an einige hiesige Personen Abschiedsbriefe aus dem hervor- ging, daß er dort seinem Leben freiwillig ein Ende bereitet habe. Der Tote, welcher in seiner früheren Tätigkeit auch mit „allerhöchsten" Auszeichnungen bedacht morden war, halte in treffender Werse auf das Dokument dazu geschrieben, daß er gern auf diese Auszeichnung verzichtet haben wüide, wenn er nur etwas mehr zum Leben bekommen hätte. Er ruhe in Frieden. — Spitzbuben statteten in der Sonntagnacht dem entgegen die Reichsbank auf Konto Rückwandererhilfe; eben falls können Zahlungen auf Postscheckkonto Nr. 80651 Leipzig geleistet werden. Geschäftsstelle DreSden-Altstaot, Pragerstraße 20. Riesa. Ein Trupp von 25 Männern versuchte abends in einem Lebensmittelspeicher in Gröba einzudringen, wurde aber von den Wachtmannschaften daran gehindert. Die Posten konnten sich der Angreifer nur dadurch erwehren, daß sie von ihren Schußwaffen Gebrauch machten. Einige der Angreifer wurden verhaftet. Leipzig. Der Wirt von Park Meusdorf, Iuliu» Guthardt, ist Sonntag nachmittag einem Unglück zum Opfer gefallen. Als er einem Freunde einen Revolver zeigte, entlud sich die Waffe, die Kugel drang Guthardt in die Brust und führte seinen sofortigen Tod herbei. Der Unglücksfall rief in dem Etablissement, in dem gerade ein öffentliches Ballfest abgehalten wurde, die größte Bestürzung hervor. Der Ball wurde sofort abgebrochen. Dem in den weitesten Kreisen beliebten Wirte und seinem beklagens werten Schicksale wendet sich das aufrichtigste Mitleid zu. Bautzen. Einen Einblick in die Tiefe der Ver worfenheit unserer Jugend gestattete die Verhandlung vor dem hiesigen Landgericht gegen den 17 Jahre alten Kontoristen Pietsch aus Wilthen. Er hatte seiner Firma, der Weberei von C. W. Paul in Kirschau nach und nach in Raten von 5000, 10000, 15000 Mark usw. 46500 Mark unterschlagen, indem er von der Löbauer Bank mit Fälschung der Unterschrift die Beträge kommen ließ und die Eingänge bestätigte. Gegen 39000 Mark hat er in Kneipen der umliegenden Dörfer durchgebracht, im Restaurant von Schieback in Wilthen allein 12- bis 15000 Markl Pietsch wurde wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrug» in sünf Fällen zu 3 Jahren Gesängnis verurteilt. OerMche» rmd Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, den 23. September W«. — Die am gestrigen Montag Abend abgehaltene Jahres - Hauptversammlung des Ortsvereins erfreute sich eines nicht gerade zahlreich zu nennenden Besuches. Es wäre zu wünschen gewesen, daß zu dieser Versammlung der Besuch ein besonders starker würde sein, gleichzeitig erweckt aber eine Hauptversammlung bei einem Teil der Mitglieder säst eines jeden Vereins ein gewisses Unbehagen wegen der oorzunehmenden Wahlen — wie leicht kann man da zu einem Amt kommen. Der Vorsitzende, Herr Lehrer Beger, erstattete als ersten Punkt den Jahresbericht, der von den Erschienenen beifällig ausgenommen wurde. Die hier auf stattfindenden Wahlen brachten nur insofern eine Aenderung in der Zusammensetzung, als Herr Lehrer Heidernätz'ch nach 16 jähriger Vereinstätigkeit sein zur Zeit ausübendes Amt als Kassierer abgab und dies an Herrn Eschemann überging Herr Lehrer Schmidt hielt hierauf oen angekündigten Vortrag über das Uebergangsschulgesetz. In aufklärender Weise sprach der Redner über die bestehenden und werdenden Verhältnisse und wies in besonderen darauf hin, daß inbezug auf unseren Ort schon zu lange eine ab wartende Stellung eingenommen worden sei. In längerer Debatte fand eine Aussprache statt und konnte festgestellt werden, daß es sehr notwendig sei, wenn unserem Ort nicht ewisse Vorteile verloren gehen sollen, daß eine unbedingte Vergrößerung bezw. ein Neubau der Schule nicht zu um gehen sei, zumal heute schon die Verhältnisse derart seien, daß für 11 Leh.er mit Ihren Klassen nur 10 Schulzimmer zur Verfügung stehen. Betreffs des UebergangSschulgesetzes wurde noch darauf aufmerksam gemacht, daß dies sicher nicht in seiner Verfassung zur Ausführung kommen würde, da dies entgegen der Reichsverfaffung verschiedene Punkte in anderer Weise regelt, dem also vonseiten des Reiches widersprechen werden dürste. Unter Punkt Verschiedene» wurde beschlossen, dieses Jahr die Eisbahn wieder in Betrieb zu setzen und der Schaffung einer Rodelbahn näher, zu wendig angesessen. Der preußische Minister für öffentliche Arbeiten wmde ersucht, sofort in einer Prüfung dieser Frage einzutreten und die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Bei einer starken Einschränkung des Personenverkehrs hofft man, nicht nur mehr Eisenbahndienstkohle für den Güterzug- betneb verfügbar zu machen, sondern auch durch Entlastung der Strecken, Bahnhöfe und Werkstätten, sowie durch Be förderung von Güterzügen mit Personenzuglokomotiven einen günstigen Einfluß auf den Abtransport der Kohle, insbe- sonders im oberschlesischen Revier, zu erreichen. Die Schwierigkeiten, die eine Durchführung der Einschränkungen des Personenverkehrs mit sich bringen, werden nicht ver kannt. Die Kohlenkrise mit ihren vernichtenden Folgen für das deutsche Wirtschaftsleben macht jedoch außerordentliche Maßnahmen, erforderlich. Betont muß werden, daß diese Vertehrsbeschrünkungen nur für einen vorübergehenden Zeit- aum in Aussicht genommen sind, bis es gelungen ist, die Bestände der lebenswichtigen Betriebe und Her Eisenbahnen aitszufüllen — Die Zaül der Rückwanderer. „Wer kennt die Völker, nennt die Zahlen —" könnte man, allerdings in wehmütigem Sinne, fragen im Hinblick auf die aus allen Ländern vertriebenen und in das alte Vaterland heim kehrenden Rückwanderer Die wenigsten Volksgenossen haben eine Vorstellung von der Größe dieser Zahlen, die wenigsten werden wissen, daß etwa ein Drittel aller auf Erden lebenden Deutschen Ausländsdeutsche sind. Soweit der Haß unserer Feinde reichte, bat er sich über diese 30 Millionen Ausländs deutschen in reicher Fülle ergossen, und Saa/e einer späteren Statistik wird es sein, nachzuweisen, wieviel Tausende und Hunderttausende von Existenzen und Heimaten diesem Haß zum Opfer gefallen sind. Noch fließt der Zustrom der Hetmkrhrenden weiter, und jeder Tag vermehrt die schon ungeheure Zahl der Hilfsbedürftigen, die aller Mittel und Erwerbsmöglichkeiten beraubt, von uns, als den einzigen in der Welt, auf die sie noch rechnen können, die helfende Bruderhand erwarten, die sie vor dem Untergang bewahren kann. Denn das ist das Wesentliche an der Sache: Diese unsere vertriebenen Brüder wollen un« nicht eine Last sein (Tausende haben ihre Liebe zum Vaterlands mit dem Tode vor dem Feinde bezahlt!), sondern sie wollen neue Kraft sammeln, um dann wieder, sobald es die Verhältnisse ge statten, hinauszuztehen, um der heimischen Arbeit aufs neue die Absatzquellen und Interessengebiete des Auslandes zu erwerben. Was wir heute also al« Volk für sie tun, ist eigentlich nur gut angelegtes und sich vorzüglich verzinsende» Kapital in unserm eigenen Nutzen. Auf jeden Fall müssen Klung der Unabhängigen wieder in den Bereich der etwa 2^/z Zentner schweres Stück Jungvieh, das gleich am ?ügl,chkeit gerückt wird. Vorläufig wird das Ergebnis der Otte abgeschlachtet wurde, waren d>e Beute, die die Spitz- Katungen noch streng geheim gehalten. Es wird heute Huben, welche mit Geschirr gekommen waren, unerkannt K beiderseitigen Parleiinstanzen zur Entschließung unter-i sorlschaften. tet werden. — Offiziös wird gemeldet: Die drohende Kohlennot d, — In den maßgebenden Zeitungen Norditaliens gibt hat das Reichswirlschuftsmimstenum zu dem Beschlusse ver- H ein bemerkenswerter Umschwung kund, veranlaßt durch , anlaßt, auf weitere wesentliche Einschränkungen d.s Personei.- I in verschredenen Städten des Königreichs verbreiteten verkehr« hiNzuwirkcn. In Oberschlesien wird für einige Zeit Kruss d'Annunzios, welche unverhüllt zur Empörung gegen »die nahezu völlige Einstellung des Personenverkehrs als not- Amtlicher Teil. Hasgetd-Kinyoler. Die Stelle des Gasgeldeinholer» ist sofort anderweit ? ^setzen. Bisherige Entschädigung durchschnittlich 55 Mk. monatlich einmaliges Kassieren. Anderweite Regelung Vergütung und Hinterlegung einer Kaution bleiben vm- Mten. , Gesuche (auch von geeigneten Kriegsbeschädigten- um Ertragung der Stelle sind öis zum 26. dss. Mts. cinzureichen. Htteudorf-Woritzdorf, am 22. September 1919. Semeinaeverbana für «las Sarwerk Otttnüstt-Morltza-rf. Gemeindevorstand Richter, Vorsitzender. Neuestes vom Tage. > — Die sächsische Regierung bereitet augenblicklich eine Mchttst über die geplante Verwaltungsreform vor, die Volkskammer bald nach ihrem Zusammentritt im nächsten pKt zugehen wird. Diese Reform soll, wie verlautet, erster Linie der Erleichterung der Selbstverwaltung über welche Frage zur Zeit Verhandlungen zwischen ? Regierung und Vertretern der Provmzialbehördeu statt- KN. Gegenstand der Beratungen sind auch die Fragen ^Verkleinerung der Amtshauptmannschaften und Kommu- Kerung der Kreishauptmannschafien. Voraussetzung für Jere ist, daß man den Kreishauptmannschaften ganz be ende finanzielle Mittel zur Seldstverwalrung zur Ver- Mg fteüt. Kei der VerwaltungSreforw von 1873 konnte K den Bezirken aus der Kriegsentschädigung erhebliche, die einzelnen Bezirke aus viele Millionen bemessene Kel zuwetsen- Das ist jetzt ganz unmöglich, und ebenso Möglich ist bei N-chtzuweisung entsprechender Mittel eine Mmunalisierung der Kreistzauptmannschaften und eine ^älligung der ihnen nach dieser Umformung zulallenden ^illaben. So wird dieser Teil der Verwaltungsresorm aus rein finanziellen Gründen zunächst seine Erledigung H nicht finden können. Ein weiterer Grund ist darin zu ,^in, daß al» Folge namentlich der neuen Reichssteuer. kHgebung eine starke Unitarisicrung des gesamten deutschen BwaitungSkörpers durchgeführt werden muß. Es wird jedem Verwaltungszweige darauf Bedacht genommen ?lden müssen, daß die einzelstaatlichen Verwaltungen sich ^Verwaltung des Reiches anpassen. Infolgedessen wird Umgestaltung der einzelstaatlichen Verwaltungskörper' gewissem Umfange abhängig sein von der Ausgestaltung durch die Weimarer Gesetzgebung neu zu organisierenden Kivaltungskörpers de» Reiches. So wird im allgemeinen Verzögerung der Durchführung einer Verwaltungsresorm Wachsen zu verstehen sein. Es gibt auch Teile unserer Haltung, für die eine Reform, d. h. eine Vereinfachung Verbilligung, sehr wohl durchgesührt werden könnte, daß man auf Berlin zu warten brauchte. Im be- Keren sollte man mit der Bildung neuer Aemter endlich Mal halt machen. Anstatt zu vereinfachen, hat man ver- Krt. Mit dem Landeslebensmittelamt hat man be- Men, neue Behörden mit großem Verwaltungsapparat zu Issen. Wohnungs- und Sozialisierungsamte und ähnliche ewige Dauer berechnete neue Aemter sind gefolgt. Mit Keren muß noch gerechnet werden, weil man sich bisher Eindrucks nicht erwehren konnte, daß immer dann, Kn man auf einem Gebiete nicht mehr weiter konnte, ein Eves Amt gebildet wurde. eltung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Pr«i»: Die kleing «spalt«»« Anzeigen - P««i«: Die kleinqespalt«»« Z«A« oder deren Raum wird mit 25 Pfg., «ms M MeiBlatt ^sprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. Aj. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 29(48. Achriftleituna, Druck und Verlag: Hermann Rilhl«, Grvß-DkrAa 18. Jahrgang Mittwoch, den 2H. September lyjfy krmmer ^2 .Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. M--Preis i Vierteljährlich 1,80 Mark, 'n Zustellung durch die Boten 2,— Mark. Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. Mndwelcher Störungen des Betriebes der A«ung, d«r Lieferanten od. d. Besörderungs- 5«ri4tungen) hat der Bezieher keinen An- auf Lieferung oder Nachlieferung der snmng od. auf Rückzahlung d. Bezugspreis««. s der ersten Seite mit 50 Pfg. bcrechuit. 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