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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Postscheek-Kvnts Leipzig Nr. 2S148. mS AMM «mMchm BeLanutmachungen M OftendochOLrÄa. üsjertzsliWgs. s 3« K«I« HSHer« V«««» <Krkg »d. s»«st. « , DW s-wm« °«i>ffE<V die 8 Ldntchiim,«) h«t d« ».«!«« «» - LES Trmetndrratv» MU den Veila-m ,Vteu« IHvstri«rt«', ,M»d« »mH Hel«* «ch »Der Kobold*^ GchristleUung, Druck rmd Ver!«tz Hermann Rühle, VwadochOLrilla. Gemeinde« Nummer 35 Mittwoch, den 2H. März ^926 25. Jahrgang. OertlicheS und Gächfisches. Gitendorf-Vkrüla, den rz. März ^?2S. — Wiederum ereignete sich auf dem Bahnübergang am Bahnhof Ottendorf-Okrilla-Süd ein Unglückrsall. Al« heut« früh 8 Uhr ein Düngergeschirr mit avgehängten zweiten Wagen die Schienen überquerte, wurde der letzte Wagen von dem 8-Uhr-Zug überfahren und zertrümmert. Personen kamen nicht zu Schaden. Unerklärlich ist, warum die Eism- bahnverwaltung on dieser unübersichtlichen Stelle die schon längere Zeit daliegenden Schranken noch nicht ausgestellt hat, noch dazu wo dies« leicht vom nahen Bahnhof bedient werden können. D Bei dem am Sonntag in der Dresdner Heide abge- bastenen Frühjahrswaldlauf de» D. H. f. L. konnte Hans Gottlöber vom hiesigen To. „Jahn" sich in Gruppe ö nach hartem Kampfe al« 1. Sieger plazieren. — Jugendweihe. Die hier im Gasthof zum schwarzen Roß stattgefundenen Jugendweihe wohnte eine überaus zahl reiche Zuhörerschaft bei. Die vorzüglichen Darbietungen welche der eigentlichen Weihe entsprechend angepaßt waren wirkten ergreifend auf die Anwesenden ein. Die in warmen und zu Herzen gehenden Worten gehaltene Weiherede de« Herrn Lehrers Ziemann-Lausa wurde umrahmt von guter Musik und Gesang. Au« dieser Feier sprach da« freie, edle und gute, was ja auch der Zweck der Jugendweihe ist und lein soll. Hochbefriedigt von dieser öffentlichen Feier kehrten Alle zurück und auch kirchlich Gesinnte sprachen sich aner kennend über den Verlaus der Jugendweihe aus. — Der Sächsische Berufsschulverein weist Abiturienten und Abiturientinnen der neunklasfigen Schulen auf das Studium als Berufsschullehrer und Berufsschullehrerin an b« Technischen Hochschule in Dresden hin. Das Studium H neu eingerichtet, deshalb vielleicht noch wenig bekannt. Au« diesem Grunde hält der Sächsische Brrufsschulveretn rillen Hinwei« für Eltern und Aiturienten für zweckmäßig. Die Anstellungrausfichten sind günstig, da die Berufsschule im Aufbau begriffen ist und ein Lehrerüberfluß nicht be geht. Dresden. Wegen Unterschlagung eingestellter Möbel Und wegen Betrügereien auf dem Gebiete de« Wohnung», tausche« wurde der Inhaber eines Speditionsgeschäftes Ebert lkstgrnommen. Dabei wurde durch den Erkennungsdienst der Kriminalpolizei festgestellt, daß er diesen Namen seit etwa 10 Jahren zu unrecht führt. Um sich der Verbüßung einer Strafe zu entziehen, hat der Festgenommene sich während dl» Kriege« unter dem falschen Nahmen in einer Provinz- !iadt aufgehalten, ist 1924 nach Dresden zurückgckehrt und wohnt" seitdem hier. Bei der ersten Berührung mit der Kriminalpolizei stellte sich indes die Unwahrheit seiner Per- sonalangaben heraus. Pirna. In der Familie des Fabrikarbeiter« Dreßler 'N Hinterjeffen herrschten seit längerer Zeit eheliche Differenzen d>« sich in der Nacht zum Sonntag in entsetzlicher Weise ouigewtrkt habm. In der dritten Morgenstunde kam in de« noch von einer anderen MietSvartei mitbewohuten, mit schiefer gedeckten Landhause ein Schadenfeuer zum Aus- omch, das bei der alten Bauart mit großer Schnelligkeit um sich griff. In kurzer Zeit stand dar Hous in Hellen Nammen; nur wenige Habseligkeiten vermochten die Be wohner zu retten. Auch die zur Hilfe herbeigeeilten Feuer- Mehren konnten nur geringe Hilf« leisten. Sehr bald stand siß, daß die etwa SO jährige Ehefrau Dreßlers ihr eigenes Heim angezündet und dann tu die angrenzender. Wälder ge- flüchtet war. Dort wurde sie am Sonntagmorgen erhängt ^gefunden. Löbau. Unter der Angabe, er srt ein Doktor der Medizin und besitze in Oderschlesien einen vermögenden Boter, verschaffte sich ein in dem nahen Georgewitz wohnen der landwirtschaftlicher Arbeiter namens Markoffka, 1900 in koitowitz geboren, infolge srinrS gewandten Auftreten« Ein- Aong in eine Löbauer Fleischersamilie und vrrloble sich mit dtten 20 jährigen Tochter, obwohl er in Schlesien Frau und Kind besaß. Der Schwindel de« bereit« vorbestraften Mar- Wa kam aber noch rechtzeitig an den Tag. Er wurde in Werden verhaftet und stand nun am letzten Freitag vor M Amtsgericht Löbau unter der Anklage der Betrugs, denn der Gauner hatte das Verträum der Fleischrrrleute in gemeinsten Weise dazu mißbraucht, ihnen unter aller- Md Vorspieglungen 650 Mark Bargeld abzunehmen. Außerdem hatten sie dem Schwindler Logis gewährt und "Men auch di« Rechnung für einen neuen Anzug für den vermeintlichen Schwiegersohn bezahlen. Das Urteil lautete aus acht Monate eine Woche Gesäugni« ohne Bewährungs frist. Riesa. Auf Bahnhof Wülknitz ist Montag nach«, der 1,24 Uhr ab Riesa nach Elsterwerda verkehrende ge mischte Zug mit drm entgegenkommtnden Zug Elsterwerda- Riesa zusammengestoßen. Unter den Verunglückten befinden sich drei Tote, acht Schwerverletzte und drei Leichtverletzte. Das Unglück ist vermutlich auf falsche Weichrustellung zurück- zuführen. Riesa. Bei Vernichtung von Muuitionskörpern er eignet sich im Munitionslager von Zeithain ein schweres Explosionsunglück. Auf bisher noch nicht völlig aufgeklärte Weise geriet ein Munitionskörprr vorzeitig zur Entzündung. Zwei Personen wurden schwer und zwei andere leichter ver letzt. Leipzig. In der Nacht zum 20. ds«. Mts. haben Einbrecher einer Großbuchhandluug in der Salomonstraße einen nächtlichen Besuch abgestattet. Ehe sie aber di« Diebesbeule, bestehend au« Spielkarten, Bleistiften, Füll federhaltern und Taschenspiegeln, im Werte von 800 Mark wegschaffen konnten, find sie durch einen Beamten der Wach- und Schließgesellschaft gestört worden. Al» die von diesem hinzugerufrnen Polizeibeamten am Tatort «intrafen, waren die Täter, die offenbar Verdächtige» bemerkt hatten, unter Zurücklassung der schon verpackten Beute verschwunden. Nur etwa 15 Mark fielen in ihre Hände. Netzschkau. Beim Abbruch seiner während des Jahrmarktes ausgestellten Luftschaukel stürzte der Besitzer Max Eisenreich von hier au» ein« Höhe von sechs Metern ab und brach da« Rückgrat. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenstift Zwickau gebracht. Die AoLomaLfrage. ' Seitdem durch Locarno die deutsche Kolonialfragö wieder in den Vordergrund des Interesses getreten ist, da mit dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auch dieses Programm in aller Oeffentlichkeit wieder ausgerollt werden soll, sind auch wir verpflichtet, uns wieder mehr denn je mit ihm zu beschäftigen. Es ist daher sehr lehrreich, wenn ein alter Kolonialksnnsr wie Oberregierungsrat Dr. Dannert, kürzlich einmal in aller Knappheil die Faktoren zusammenfatzte, die rein vom volkswirtschaftlichen Standpunkt schon für die Rückforde rung unserer Kolonien sprechen. Dieser Kenner tritt be sonders den Zweifeln entgegen, die darin gipfeln, daß das Reich wegen der erforderlichen Unkosten keine Kolonial politik mehr vertrage. Von den Gegnern der kolönialen Propaganda werden immer irreführende Ziffern verbreitet, jo diese, daß der gesamte Ein- und Ausfuhrhandel der deut schen Kolonien im letzten Vorkriegsjahre nur 110 Millio nen Mark betragen habe und zwar angeblich 57 Millionen Einfuhr und 53 Millionen Ausfuhr. Demgegenüber stellt Oberregierungsrat Dannert fest, daß der Eesamthandel unserer Schutzgebiete nach der amtlichen Statistik vom Jahre 1908 138 Millionen, 1910 230 Millionen und 1912 schon L83.5 Millionen Mark betrug, wobei Kiautschou allein mit einem Eesamthandel von 101 Millionen Mark einge setzt werden konnte. Im Jahre 1913 erreichte der Gesamt- Handel Südwestafrikas allein fast 114 Millionen Mark, während der Eesamthandel aller Kolonien auf über LOO Millionen Mark gestiegen war. Ohne in eine Utopie zu Versalien, können wir wohl sagen, daß unsere Zum weit aus größten Teil zukunftsreichen Kolonialgebiete heute, wenn sie noch unter deutscher Herrschaft ständen, ganz andere Handelsziffern aufzuweisen hätten. Sehr wichtig sind auch zur Beurteilung dieser Frage die statistischen Nachweisungen des Auswärtigen Amtes, wonach Deutsch land an tropischlandwirtschaftlichen Produkten im Jahre 1924 nicht weniger als im Werte von 1440100 000 Mark einführen mußte. Die Eesamtausfuhr der ehemaligen fünf deutschen Schutzgebiete im Jahre 1924 erreichte den Wert von 208 Millionen Mark, d. h., er hüt genau 15 Prozent der deutschen Gesamteinfuhr an aus diesen Gebieten zu be ziehenden subtropischen Produkte erreicht. So konnten wir schon heute aus unseren einstigen Schutzgebieten die Hälfte unseres gesamten Bedarfes an Pflanzenfetten, '/- an Wachs, an Tropenhölzern, A an Kakao, 0» an Kaffe »nd 0« an Kautschuk beziehen. An Sisalhanf wird sogar zurzeit in diesen Gebieten das 2^fache, an Superphos phaten sogar das 15fachc des deutschen Bedarfs erzeugt, was wertvolle Ueberjchüffe für unsere Außenhandelsbilanz ergeben könnte. Äuch jedem Laien wird durch Wenige Blicke auf die deutsche Einfuhr klar, wieviel teures Geld iür Bananen, Doumwollsaat, Baumwolle und viele ander« tropische Naturprodukte wir ins Ausland gehen lasten müssen» die wir aus unsere» .KaloMgMmten» Diese knappen Angaben geben natürlich nur einen winzigen Bruchteil von dem wieder, was wir verloren haben unb was wir in irgendeiner Weise wieder erringen müssen, wenn wir je dazu imstande sein sollen, die uns von unseren Feinden vertraglich auferlegten Zahlungen leisten zu kön nen. Die Kolonialfrage steht daher in allerengster Ver bindung mit der Frage, wie unsere gesamte deutsche Volks wirtschaft wieder gesunden kann und ist von jedem, der es ehrlich mit dem Aufschwung seines Vaterlandes meint, in jeder Hinsicht zu unterstützen. stunävn: klenrcben > 150 Iscxen blerösn: «ndO Igiisn simöerm kläuren'. mH-lsgen UWWM MkWMMckMl ld« ViiöMlunr ött »jsxecjMcük «smäl/ dei nsuPbocenen : Sport. Sonntag, d«n 21. März 1S26. lSußball.) Tv. Krippen — Tv. „Jahn", Ottendorf-Okrilla 2:4. Anstoß mittag 1 Uhr auf dem Platze in Krippen. Da» Spiel setzte gleich nach Anstoß von Seiten Krippen» sehr flott ein. Erfolge blieben aus. Nach kurzer Z«it könnt« sich auch Tv- „Jahn" brffrr durchsetzen und erzielt nach 15 Minuten Spielzeit da» erste Tor. Nach weiteren an strengendem Spiel gelang e» der „Jahn"-Mannschaft rin weit eres Tor zu erzielen. Stand bei Halbzeit 2:0 für To. „Jahn*. Nach Wiederanstoß drückte Tv. Krippe«, konnte jedoch nicht» zählbares erreichen. Eine hart« Ent scheidung de» Schiedrichter« brachte dann durch 11m-Ball das erste Tor für Tv. Krippen. Tv. „Jahn" gelang es nach flottem Kampfe bald ein weitere« Tor zu schießen. Auch Tv. Krippen konnte noch einmal ein Tor erzielen. Ein 4. Lor für „Jahn" sicherte die Punkte. Dresdner Schlachtviehmarkt. 22. März 1926. Auftrieb: 127 Ochsen, 213 Bullen, 262 Kalb«« und Kühe, 1099 Kälber, 857 Schafe, 2349 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsru 30—52, Bullen 36—54, Kalbe» und Kühe 24—51, Kälber 40—85, Schaf« 38—56, Schwrine 65—85. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Laudespreisprüfungsstelle für Rinder 20 °/., für Kälber und Schafe 18 °/g und für Schwein« 16 nirdriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 22. März 1926. Weizen 25,2—25,7. Roggen inländischer 15,6—16. Sommergerste 18,5—19,5. Hafer 16,5—18. Mat« 18,7— 19,2. Raps . Erbsen 28—28,5. Cinquantin 21— 23. Trockenschnitzel 10,6—11. Kartoffelflocken 16,5-17. Weizenkleie 9,3—10,2. Roggeukleie 9,5—10,8. Weizen mehl 37,5—39,5. Roggevmehl 24—26. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupt«« in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alÜd ander« in Mivdestmevgeu von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu eine Beilage.