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Sonnsbenä, s. September ISI4. S. Jahrgang. /luer Tageblatt tzM-- /Anzeiger für oas vrAgrowse MZM ßM«iL§SD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Muer Sonntagsblatt. -Ä v«n-Nsta>'t«n°u!>» ori"'»!«-« EprechstunS» Ser NeSaköon mit Ausnahme »er Sonntag» nachmittag» 4-- Uhr. — relegrackm-K-reff», Tageblatt stueerzgedirg«. Zrrnstrrcher «. «'N» «I» putznn» »»« 2nf«n>t«. »Ihm«» »«siillung«» «nt,,g,a. » für unverlangt ringesanbt» lNanufkelpt» kann Srwähr nicht geleistet werben. Ma^sk^riüch?»«u«t<h Nr. 206. Keims m unseren ständen - M Karis Ai! Großes Hauptquartier, 4. September. Reims ist ohne stampf beseht worben. Vie Siegesbrute -er Mrmeen wir- nur langsam bekannt, die Truppen k-nnen stch bet ihrem schnellen Vormarsch wenig -amm kümmern. Noch stehen Geschütze un- Fahrzeuge tm freiem Zel-e verlassen -a. Vie Etappentruppen müssen ste nach un- «ach sammeln. Sls jetzt hat nur -le Mrmee -es Generalobersten von vülow genauere Mngaden gemel-et. Vis Sn-e Mugust hat ste sechs Zahnen, 233 schwere Geschütze, 11- Zel-geschütze, 74 Maschinengewehre un- 1-- Fahrzeuge erbeutet, un- 12-34 Gefangene gemacht. 3m (pst en mel-et Generaloberst Hln-enburg -en Abtransport von mehr als ----- unvenvun-eten Gefangenen, -as be-eutet -ie Vernichtung einer ganzen feln-lichen Mrmee. Generalquartkermeister von Stein. Nciiirs ist in deutschem Besitz! Ta» ist eine Freuden, lunde, die überall mit großer Begeisterung ausgenommen werden wird. Wenn diese starke Festung auch ohne Kampf unser wurde, so ist e» doch ein bedeutender Erfolg, weil nun diese letzte Stütze de» nördlichen Frankreich — au ßer dem zernierten Maubeuge — erledigt hinter uns ist. Die Franzosen haben aus der schnellen Einnahme von Lüttich und Namur ihre Lehre gezogen; sie haben stch gesagt: der deutsche 42.Zentimeter.Mörser wird die Reimser Forts schnell zusammenschteßen, des. halb lieber keine Blamage! und so läßt man den Deut schen Reims. — Uns kann es recht sein. Auch über die in Frankreich gemachte Siogesbeute erfahren wir, daß sie beträchtlich ist. Wenn auch Gesamtzahlen noch nicht an gegeben werden, so weist doch die Eroberung von 349 Geschützen, 79 Maschinengewehren und 166 Fahrzeugen allein Lurch die Armee des Generalobersten von Bülow darauf hin, wie ungeheuer die französische Armee geschwächt sein mutz. Noch schlechter ist eis natürlich den Russen gegangen, die bekanntlich das Geschützmate, rtal einer ganzen Armee nebst fast 100 000 Soldaten ver- loren. TaS sind unvergleichliche Erfolge in einem Mo nat. Konnte gestern das Erscheinen deutscher Kavallerie vor Paris gemeldet werden, so ist unser Heer heute schon wesentlich weiter. Bei SenliS und Ereil, kaum mehr als 30 Kilometer von Paris, fanden bereit» Gefechte statt; beruhigend dürft« das auf die Nerven der Pari ser nicht gerade gewirkt haben. Aber sie werden sich noch an andere Dinge gewöhnen müssen, wenn man daraus besteht, die Stadt bis aufs Aeußerste zu verteidigen. Es scheint allerdings in manchen Kreisen Neigung zu be stehen — so meldet der Pariser Korrespondent des Cor- riere della Sera die Stadt preiSzugeben und das Land mit der Linie Dijon-Nevers als Zentrum gegen den eingedrungenen Feind zu verteidigen. Es ist indes kaum zu bezweifeln, daß die Stadt verteidigt werden wird, und wenn es nur aus dem Grunde wäre, dadurch Zeit zu gewinnen. Von den Meldungen des gestrigen Ta ges haben die mehr ins einzelne gehenden Mitteilungen über die Kämpfe der Armeen des bayerischen und des deutschen Kronprinzen großes Interesse, vor allem dic Schilderung über den Verlaus des die deutschen Helden taten einleitenden großen Sieges bei Metz. Aul einem Bericht über die KLnpfe der Armee des deutschen Kron prinzen erfährt man u. a., daß die Einschließung der starken und wichtigen Festung Verdun bereits vollzogen ist. Wir lassen die r.nch. ... Meldungen über den Stand üer vlnge In fraMelch nachstehend svlgen, vor allem die Nachrichten von den Armeen der beiden Kronprinzen und die Einzelheiten über den «rotz«« Sieg bei Metz. Ter Kriegsberichterstatter der B. Z. berichtet dar über unter dem 1. September noch folgende Sinzelhei- ten: Tie Heeresleitung mußt« den Feind in di« deutschen Grenzlande locken, da der Feind nicht unter dem Feuer der schweren Geschütze seiner Festungen geschlagen wer. den konnte. Deshalb erfolgt« da» vorübergehend« Zurückziehen der in Lothringen befindlichen deut- schen Armeen. Unser« Soldaten gingen mit dem größten Widerwillen zurück vor den zsvischen Nancy und Belfort vorgehenden Franzosen, die sich schon mit ihrem Sieg brüsteten und sich in den Pariser Blättern als die Herren Lothringens Preisen ließen. Am 18. August endete da» Zurückweichen in der Linie Morvtlle.Mörchtw gen-BenSdors.Finstingen-Pfalzburg. Am 20. August gin gen die Deutschen plötzlich zum Angriff über und warfen die vollständig überraschten Franzosen stellenweise bi» 5 Kilometer über die Lini« Telme.Ehateau.Salins-Mer» sal-Bispingen zurück. Ti« an den Kümpfen besonders beteiligten Bayern mußten ein vollkommen offene» Gelände mehrer« Kilometer weit unter dem französischen Äeschützfeuer der auf den Anhöhen ausgezeichnet auf gestellten Batterien durchschreiten. Am 21. August er- neuerten die Truppen de» Kronprinzen von Bayern den Angriff, warfen die Franzosen zurück und nahmen nach ungeheuer erbittertem Kampfe Saar, burgwieder. Tie deutschen Kräfte gingen dann durch die Vogesen in der Richtung St. Quirin vor. Auch dort fanden heftige, für die Deutschen siegreiche Gefechte statt. Am 22. August setzten die Deutschen die Verfolgung fort. Am 24. August wurde der Donon im Sturm zurückero bert, jetzt stehen die Deutschen gegenüber Nancy vorwärt Luneville," den geschlagenen Feind im mer noch verfolgend. Am 30. Aug. wurde ein französ. Vorstoß in der Richtung Gerbeviller-Mayen abgewiesen. Tas am 28. August gefallene Fort Manoviller ist das stärkste Fort der Welt; es konnte trotzdem unserer schweren Artillerie nicht standhalten. Die Einschließung von Verdun. Die Einnahme von Longwy. Ter Berichterstatter der Voss. Ztg. gibt aus dem Großen Hauptquartier einen Bericht über dis siegrei chen Kämpfe der Armee des Deutschen Kronprinzen bet Longwy und der Verfolgung der Franzosen. U. a. be findet sich bei dem verfolgenden Armeekorps auch Gene- ralfeldmarfchall Graf Hässler, Von den Höhen aus konnte man sehen, daß die Einschließ ung von Verdun bereits vollzogen wird. Die von der Zivilbevölkerung geräumte Stadt Longwh-Haut ist in einen Trümmerhaufen zusammengeschossen. Ähpn der erste Schuß war ein voller Treffer. Dan« ging es Schlag aus Schlag. Als di« Deutschen an die Sturmstel- i lung herangekommen waren und der französische" Kom mandant, Oberstleutnant Darche, nur noch ein brauch bares Geschütz hatte, übergab er sich mit 3 7 0 0 Mann. Kronprinz Wilhelm überließ ihm seinen Degen. In der Zitadelle fanden sich massenhaft Dum-DumPa- tronen und die Maschine, die sie herstellte. Alte Mütt er und halbwüchsige Burschen haben die Verwundeten n unerhörter Weise verstümmelt, wie eS nicht einmal Südwestafrika Hottentotten und Hereros getan haben. Bon Longwy vis zur Maa». Ter Kriegsberichterstatter des Berliner Lokalanzei- e s gibt au» Longwy über die erste Phase des Kriege», owctt die Armee des Deutschen Kronprinzen daran beteiligt war, eine zusammenhängende Darstellung, in der «S heißt; SS war schon immer gesagt, daß der Deutsche Kronprinz beiderseits Longwy vorgegangen ist. Ta» Gebiet der Kämpfe seiner Armee mit dem Gegner wird etwa durch die vier Punkte Montmedh-Longwh. Berdun-TiedeNhofen bezeichnet. Die Franzosen standen etwa in einer Linie, al» deren Basis Verdun» Montmedh bezeichnet werden könnte, von da aus vordringend, kam es zum ersten Zusammenstoß am 22. August auf der Linie Birton-Auvun-Leroman. Dies erste Zusammentref fen mit dem Feinde endet« mit einem Siege der Leut» schen. Am 28. August wurden die Franzosen auf der Li nie Biton.Tellancourt.B«uville.Er«i«Lebas,Landre» ,r- neut angegriffen und unter schweren Verlusten auf der ganzen Linie geschlagen und zurückgeworfen. Stegen, und -war rasch siegen, unausgesetzt verfolgen und bet dem geschlagenen Feind durch tägliche Niederlagen schließ lich Entmutigung und Demoralisation Hervorrufen, das ist die Absicht unserer Heerführer, und dies« Absicht ist in dieser ganzen Zeit aus einer S00 Kilometer breiten Front zu verfolgen. Es ist die marschierende Schlacht, der dauernd vordvingewde Sieg. Am 24. August hatte die feindliche Armeeleitung Verstärkungen au» Verdun herangezogen. So konnte sie mit dem linken Flügel hin ter dem Abschnitt Longutzon-Montmedh widerstand tos. sten und mit den anderen Kräften einen energischen Vor stoß gegen den linken Kronprinzenflügel unternehmen. Diesen Maßnahmen zu begegnen, setzte der Kronprinz frisch« Reserven ein, und auch au» Metz yerbeieilende Verstärkungen gingen gegen die Franzosen vor. Der Vor stoß wurde abgefangen und zum Stehen gebracht. Dann ging wieder der deutsche Angriff in gewohnter Weise auf der ganzen Linie vorwärts und die ganze Armee de» Gegners wurde hinter den Othain-Abschnttt zurückge worfen. Ohne den Feind zur Ruhe kommen zu lassen, Wurden die Franzosen am 25. August gezwungen, sich bis hinter die Maas zurückzuziehen. Die diesseits Verdun und tm Anschluß an Verdun vorbereiteten Stellungen waren sie bet dem eiligen Rückzug und der unablässigen Verfolgung nicht mehr imstande, zu besetzen. Amiens in deutschen -itnd«n. Der Berliner Lokalanzeig«, meldet au» Rotterdam: De« Verichtrrst.üter der Dime» meldet über die letzten Opera, tionrn tn Rordfrankreichr Da» Sommetal wurde auf, gegeven und Amiens ist in deutschen Händen. Nrchdem ein blutiger Hamps stattgefunden hattr und di« Engländer a«s La FSre zurückgezogen machen mären, wurde diese» Lchf uon den Deutschen genommen. Der dreitägige Kampf bei Amien» erreichte schnen Höhepunkt in oinem blutigen Treffen -ei Moreull, wo der Erfolg wieder auf deutscher Enite war. Die Verbünde ten zogen sich i» gute, Ordnung zurück. DwiH Chronik!« meldet» daß deutsche Truppen sich schon Sei Ereil zeigten und sogar bei Senlis, sodaß der Kanonendonner bereit« in Pari» zu vernehme« sein dürssto. «oulogne vom Feinde geräumt? Die Londoner CveNing Rem» Nom LS. August bringt, wie di« B. Z. meldet, eine Central Nenn-Depesche, die vom offiziellen Zensurbureau zugelassen wochen ist, daß Boulogne von den verbündeten Truppen geräumt würde. Mutlose Stimmung in Frankreich. «Sin Pariser Brich der Reuen Züricher Zeitung spricht von zahlreichen Truppennachschüben, beson ders viel Artillerie nach Norden. Die Bevölkerung aus der Gegend von Balenciennes und Maubeuge sei köpf, los und habe s«Wankommende Engländer für Preu ßen gehalten. Auch Vie Zeitungsberichte versuchten kie nicht zu beruhigen. Die Marschgeschwindigkeit der Deutschen jage Schrecken ein. Der Feldpostver- kehr sei säumig und die Zensur streng. Soldaten «Wählten, in Oberölsaß seien Territorialtruppen zurück geschlagen worden, die den Besah! hatten, beim Vor gehen der Deutschen das Gsbiet zu räumen. Je weiter die Reisenden sich von Paris entfernten, um so fühlbarer wurde die Entspannung der Nerven, aber auch um so ohnmächtiger die Resignation, mit der sie ihrem künftigen Geschick entgegenßHen. Die ihnen begegnenden Verwundetontran» porte stimmten st« traurig. Di« Soldat«» seien vor U«b*rmüdung au--«mero«lt. Eine -«ttere Rot« fohl, vollständig. Di« Soldaten.sprechen mit dem größ- t«n Respekt von den Deutschen, vt« ihren Offi zieren bowunderuny-würdtg folgten. Di« Maschinen gewehr« der Deutschen wirkten verheorend. Da« Feldgrau sei vorzüglich. Der Gegner sei wi« 1870 überlegen. Die französische Artillerie sch erfolgreich. wi»«»in Pari,««»sieht. vom 21. August abend» «ich au» Pari» nach Gens ge meldet, Da- heutig« ossi-i«ll« Communiquü enthält kein« Nachrichten von tz«r Frort. G» beschränkt stch daraus, de« Vorstoß de, russischen Arm«« In A»1i>ien an,»»eigen, sowie den Besuch Millerand» hei dem MMtärgouvermur Eallient ml»,«teilen. Ditz Arbeiten für Vie Verteidigung pon Pari, werdin an den Schon,lagern mit große« Eifer betrieben. Seit gestern bildet die Verteidigung vn